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Mittwoch, 12. Januar 2022

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Lloyd Fonds: Dieses FinTech bietet sehr viel mehr als Fonds

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. "Der Nebenwerte Investor" ist kostenpflichtig und wer dieses Magazin oder eines der weiteren von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Abonnenten erhalten die neuen Artikel, nicht nur die von mir verfassten, direkt nach dem Verfassen vorab in ihr Email-Postfach und das Magazin mit allen Artikeln erscheint dann alle 14 Tage.

Für die Leser meines Blogs hat das Ganze auch einen direkten Nutzen: nach Erscheinen des Magazins darf ich eine meiner Analysen dann auch hier veröffentlichen. Vielen Dank dafür an Simon Betschinger, Gründer und Geschäftsführer von Traderfox.

Freitag, 7. September 2018

Von der DEWB und Lloyd Fonds musste ich mich einfach trennen...

Die Aktien des Asset Managers Lloyd Fonds und der Beteiligungsgesellschaft DEWB habe ich als Turnaroundspekulationen begleitet und die gute Nachricht ist, dass man sich als Anleger wohl keine Sorgen mehr um eine Pleite der beiden machen muss. Der Einstieg des neuen Großaktionärs SPSW Capital bei der DEWB (Deutschen Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft) und dieser wiederum bei Lloyd Fonds brachte nicht nur frische Ideen und Value Investing Expertise mit sich, sondern für beide Unternehmen eine Neuausrichtung, neue Aufsichtsratsmitglieder und frisches Kapital für den Neustart. So viel zu den guten Nachrichten.

Die schlechte Nachricht ist Zeit. Denn der Umbau bei der DEWB und bei der neuen Tochter Lloyd Fonds wird ein tiefgreifender sein und geht bei beiden mit strukturellen Veränderungen sowie Aufgabe bzw. Abgabe ganzer Geschäftsbereiche und ggf. Tochtergesellschaften einher. Das kostet Geld und Energie - und viel Zeit. Daher steht die Abwägung an zwischen einer durchaus interessant klingenden Neuausrichtung für beide Gesellschaften und den Erfordernissen eines belastbaren Investmentszenarios. Und ich habe für mich diese Entscheidung getroffen...

Sonntag, 12. November 2017

Investor-Update: Deutsche Beteiligungs AG, DEWB, MBB, Polytec, Steico, Technotrans

In meinen Investor-Updates notiere ich in unregelmäßigen Abständen aktuelle Einschätzungen zu Unternehmen meiner Empfehlungsliste und wie sich diese ggf. auf mein Investment-Portfolio ausgewirkt haben. Darüber hinaus auch zu Unternehmen, die ich noch nicht hier im Blog vorgestellt habe, die sich jedoch in meinem Depot befinden.

Schwierige Woche für Nebenwerte
In den letzten Tagen gab es eher fallende Kurse, insbesondere in Deutschland, So verlor der DAX rund 3%, während die Wall Street sich nur moderat niedriger aus der Woche schleppte. Händler führten das auf zunehmende Sorgen wegen der US-Steuerreform bzw. deren möglichem Ausbleiben zurück, allerdings ist das auch nur ein nachträglicher Erklärungsversuch für etwas, das nicht unbedingt erklärbar ist. Abgesehen davon, dass nach einer unerwarteten Rallye eben auch mal durchgeschnauft wird. Wirklich "passiert" ist in der letzten Woche nichts. Oh, doch... Trump weilt in Asien und hat dort die Beteiligung der USA an großen Wirtschafts- und Freihandelszonen aufgekündigt, weil er die USA darin massiv benachteiligt sieht. Er will stattdessen lieber mit "freundlichen" Nationen bilaterale Wirtschaftsabkommen schließen. Was im Ergebnis bedeutet, dass die USA zunehmend als Organisator und Schrittmacher der Weltwirtschaft ausfällt und China in diese Rolle schlüpfen wird. Einerseits aus eigenem Antrieb und Interesse und andererseits aufgrund der kurzsichtigen, isolationistischen Trump-Politik. Sein Nachfolger wird einen Scherbenhaufen zusammenkehren müssen...

Sonntag, 23. Juli 2017

Dauerenttäuschung DEWB: Dreht hier gerade der Wind oder ist die Luft völlig raus?

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) hat viele Jahre lang viel versprochen und schaut man auf den Kursverlauf, dann sieht man auf den ersten Blick, wie viel davon eingehalten wurde. Nullkommanichts. Für ihre Aktionäre war die DEWB über viele Jahre hinweg ein Eurograb und ich habe mich in meinen unregelmäßig erscheinenden Branchenabrissen über die deutschen Beteiligungsgesellschaften auch immer mal wieder mit dem Dauerfiaskolieferanten beschäftigt. Ende letzten Jahres war sie mir allerdings keine besondere Erwähnung mehr wert, nachdem auch die letzte verbliebene Hoffnung, die Biotechbeteiligung Noxxon, nicht den ersehnte Geldregen, sondern zweistellige Millionenabschreibungen eingebracht hatte. Doch im Dezember 2015 hatte ich die damalige Situation der DEWB zusammengefasst mit den Worten die DEWB sei langweilig und könne weder durch Tatkraft noch durch das Einhalten von Prognosen und Ankündigungen bestechen. Die extrem illiquide Aktie eigne sich allenfalls als kleine Depotbeimischung für hartgesottene Anleger. Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen, außer dass es den Anschein hat, dass der DEWB gerade wieder Leben eingehaucht werden könnte...

Montag, 12. Dezember 2016

Goldene Zeiten für Beteiligungsgesellschaften? Aurelius, Bavaria, Blue Cap, DBAG, GBK Beteiligungen, Gesco, Indus, MAX Automation, MBB, Mutares, Ringmetall

Vor einem Jahr gab ich zu den Beteiligungsgesellschaften als "die Perlentaucher des deutschen Mittelstands" meine Einschätzungen ab und es ist Zeit für ein Resümee. Denn es gab viel Bewegung: Pleiten, Pech und Performance. Und nicht alle Unternehmen konnten halten, was sie versprochen haben. Dafür andere umso mehr.

Veränderte Rahmenbedingungen
Zunächst hat sich Grundsätzliches verändert. Da war zum Einen die Wahl Donald Trumps zum nächsten US-Präsidenten und der wird Amerika wie ein Unternehmen führen wollen. Es zielt darauf ab, Jobs in den USA zu schaffen und da s zulasten des Haushalts, also über eine massive Ausweitung der Verschuldung. Staatliche Konjunkturprogramme gepaart mit Steuersenkungen, das führt zu Inflation und damit zu steigenden Zinssätzen. In den USA, zunächst, aber auch in Europa wird der Inflationsdruck zunehmen mit der Zeit und die Zinsen ziehen bereits im Vorfeld von Trumps Amtseinführung an. Daneben gibt es die OPEC, jenes zahnlose Öl-Kartell, das sein Gebiss wiedergefunden hat und sich zu Förderkürzungen durchringen konnte. Und am Wochenende wurde bekannt, dass auch weitere große Nicht-OPEC-Staaten ihre Produktion drosseln werden. Das dürfte zu dauerhaft höheren, zumindest stabilen Öl-Preisen führen, so dass der Kurs kaum mehr unter $40 fallen dürfte. Auch wenn Trumps Programm explizit auch eine Ausweitung der US-Förderung vorsieht. Und dann sind da noch die Chinesen, die bis vor Kurzem ganze Industriezweige leer gekauft und bei ihren Übernahmen auch saftige Aufgelder in Kauf nahmen. Für die Private Equity-Branche waren das schöne Zeiten, weil sie bei Exits besonders viel verdienten. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass sie selbst ihr frisches Geld immer schwerer in günstige Gesellschaften investieren konnten, da der Nachfrageüberhang seitens der Chinesen auch beim Einkauf die Preise hoch getrieben hatte. Doch damit dürfte erstmal Schluss sein. Und zwar nicht, weil die deutsche Regierung sich aufgeregt hat, sondern weil die chinesische Regierung einen Riegel vorschob. Dort sah man in vielen kostspieligen Übernahmen eher den Versuch, auf diese Art chinesisches Geld außer Landes zu bringen und so kam der Yuan immer stärker unter Druck. Strategische Übernahmen sind hingegen auch weiterhin gewünscht.

Von dieser Seite aus wird also der Kaufdruck nachlassen und sich damit auch die überzogenen Preisvorstellungen der verkaufswilligen Mittelständler. Und das ist gut für Beteiligungsgesellschaften und Finanzinvestoren, denn auch bei ihnen liegt der Gewinn im Einkauf. Und viele Mittelständler sind auf einen Verkauf angewiesen aufgrund ungesicherter Unternehmensnachfolge. Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist und stellt rund 90 Prozent aller Arbeitsplätze. Daher sind ungesicherte Unternehmensnachfolgen nicht nur für den jeweiligen Betrieb alleine ein Problem, sondern auch für die Mitarbeiter und unsere Volkswirtschaft als Ganzes. Hier kommen Beteiligungsgesellschaften ins Spiel, denn sie bieten nicht nur Eigen- und/oder Fremdkapital für die Expansion an, sondern auch die Sicherung des Lebenswerkes in Form eine Fortführung als Unternehmen in einem größeren Beteiligungsportfolio.

Dienstag, 22. Dezember 2015

Beteiligungsgesellschaften: Die Perlentaucher des deutschen Mittelstands

Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass ich hier darüber schrieb, welche Potenziale deutsche Beteiligungsgesellschaften bergen. Zeit für ein Resümee und eine Überarbeitung.

Anlass war seinerzeit, dass der mir persönliche bekannte damalige DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann eine Studie seines Hauses vorgelegt hatte, wonach 56 Prozent der Existenzgründer Schwierigkeiten hätten, die Finanzierung einer Betriebsübernahme zu stemmen. Das hat(te) insofern besorgniserregende Auswirkungen, als dass auch heute noch 40.000 deutsche Unternehmen auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger sind, der das Unternehmen fortzuführen bereit ist.

Und ironischerweise betraf dies kürzlich auch das Elmshorner Unternehmen Kölln-Flocken, deren Geschicke Hans Heinrich Driftmann Jahrzehnte lang als Geschäftsführender Gesellschafter gelenkt hat und nun an die Spitze des Aufsichtsrates wechselt*). Auch die Kölln-Werke, bekannt für ihre hervorragenden Frühstücksmüslis, Livio- und Mazola-Öl, haben sich mit dem ehemaligen schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher nun erstmals einen externen Manager ins Boot holen müssen. Allerdings bleibt die Familie Kölln/Driftmann Eigentümer des Unternehmens.

Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und stellt rund 90 Prozent aller Arbeitsplätze, weshalb ungesicherte Unternehmensnachfolgen nicht nur für den jeweiligen Betrieb alleine ein Problem darstellen, sondern auch für die Mitarbeiter und unsere Volkswirtschaft als Ganzes.

Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud oder hier eher die Chance. Denn für Beteiligungsunternehmen ist es eine große Chance, ein schier unendlicher Markt, um ihre Aktivitäten zu entfalten. Das hat auch Warren Buffett erkannt, als er mit seiner Beteiligungsholding Berkshire Hathaway Anfang des Jahres für 400 Mio. USD den Hamburger Produzenten für Motorradzubehör Detlev Louis übernahm. Die Summe ist für Buffetts Verhältnisse eher bescheiden, kauft er doch gerade für 37 Mrd. USD den Luftfahrtzulieferer Precision Castparts. Doch der Louis-Deal stellt für ihn eine Art Türöffner dar: "Wir haben den Code für Deutschland geknackt", sagte er.

Nun, Buffett kommt nach Deutschland, um sich hier nach interessanten Übernahmemöglichkeiten umzusehen. Und viele deutsche Unternehmen sind schon da und ebenfalls auf der Suche nach den schönsten Perlen des deutschen Mittelstands. Die sind zumeist nicht billig zu haben, sondern erfordern heutzutage erhebliche Anstrengungen, um mit ihnen einen Mehrwert zu erzielen. Vor einigen Jahren reichte es noch aus, ein Unternehmen zu kaufen und auf einen allgemeinen Aufschwung des Marktes zu setzen, um mit Profit wieder aussteigen zu können. Doch heute sind die Anforderungen gewachsen und nicht selten müssen die Beteiligungsgesellschaften ihre neuen Töchter erst noch aufwändig hochpäppeln, um ihre Potenziale zu bergen. Durch Add-on-Käufe, durch Sanierungen und Umstrukturierungen. Das nimmt Zeit und Geld in Anspruch und nicht immer führen die Anstrengungen zum gewünschten Ergebnis: dem gewinnträchtigen Verkauf. Daher reicht es auch für Anleger nicht (mehr), einfach irgendeine der vielen an deutschen Börsen notierten Beteiligungsgesellschaften zu kaufen, sondern er muss schon die richtigen erwischen, um selbst an den großen Chancen dieser Branche teilhaben zu können. Wir schauen uns daher mal eine Reihe von möglichen Kandidaten kurz an. Dabei lassen wir Frühphasenentwickler ("Venture Capital") wie die mic AG und reine Investmentgesellschaften, die in Aktien börsennotierten Unternehmen investieren, wie die Allerthal-Werke AG, die Scherzer & Co. AG oder die Shareholder Value Beteiligungen AG außen vor.