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Donnerstag, 31. August 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Dermapharm: Das neue alte Pharmaleben nach Corona

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 11/2023 vom 23.08.2023

Freitag, 7. Juli 2023

Leserfrage: "Soll ich nach 30 % Verlust weiter auf das 'Corona-Relikt' BioNTech setzen?"

Blogleserin Isabelle stellte mir eine interessante Frage und ich habe meine Antwort mal in einen Artikel gegossen:

"Ein Relikt aus Corona-Zeiten in meinem Depot ist die BioNTech-Aktie (mit 30 % Verlust). Meine Überlegungen dazu kreisen um diese unterschiedlichen Annahmen: (1.) Erst bei der nächsten Pandemie und einem neuen Impfstoff geht's wieder aufwärts. (2.) Der nächste Kursanstieg erfolgt frühestens mit der Zulassung eines Krebsimpfstoffs, also dauert mindestens noch 3 Jahre. (3.) BioNTech gehört zu den ehemals gehypten Aktien, die jetzt zu Unrecht keiner haben will, das wird sich aber bald ändern. Da du ja auch gerne auf 'ungeliebte' Aktien setzt, interessiert mich deine aktuelle Einschätzung zur weiteren Kursentwicklung der BioNTech-Aktie."

Ich teile Isabelles Einschätzung weitgehend und habe sie mal um meine Überlegungen ergänzt...

Sonntag, 23. Januar 2022

Kissigs Kloogschieterei: Kurze Gedankenspiele über das Ende von Corona, die Impfpflicht und die (un-)sichere Zukunft von BioNTech

Die Börsen rotieren und die Kurse fallen, jedenfalls die der früheren Highflyer, der Wachstumswerte und der Corona-Gewinner. Das (mögliche) Ende von Corona und die sich anbahnende Zinswende mit hohen Inflations- und Energiepreisen drücken viele Depots in den roten Bereich und zu den größten Verlierern zählen auch die Corona-Hoffnungswerte BioNTech und Moderna.

Und gerade zu BioNTech bekomme ich viele Fragen, zumal ich sie ja auch auf meiner Beobachtungsliste führe. Daher gebe ich heute ein kurzes Update zu meinen Gedanken rund um die aktuelle Coronalage, deren Entwicklung und die Aussichten von BioNTech...

Samstag, 18. Dezember 2021

Einfach gedacht: Killt BioNTech Omikron oder Omikron BioNTech?

BioNTech ist bisher die beste Option gegen das Corona-Virus, aber der Aktienkurs schwankt erheblich. Tagtägliche neue Entwicklungen schlagen sofort durch und veranlassen die Anleger, die Aktien aus dem Depot zu werfen oder sich verzweifelt in die Aktie hinein zu drängen. Das hat wenig mit Investieren zu tun und kann auch kaum als seriöse Spekulation durchgehen - es ist hysterieverseuchtes Zocken. Was natürlich nicht bedeutet, dass Anleger damit kein Geld verdienen können.

Zocken liegt mir fern, Spekulieren versuche ich zu vermeiden und, ich bleibe lieber beim Investieren. Und ich investiere in BioNTech; dort habe ich meinen Bestand in die Kursschwäche der letzten Tage hinein aufgestockt. Welche Überlegungen mich dazu veranlasst haben, verrate ich euch gerne - in aller Kürze...

Freitag, 17. Dezember 2021

Kissigs Portfoliocheck: BioNTech ist Primecap Managements erste Wahl im Kampf gegen Corona

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 170. Portfoliocheck blicke ich wieder in das Depot von Primecap Management, die drei milliardenschwere Fonds für die Vanguard Group managen und mit den Primecap Odyssey Fonds auch drei "Eigenproduktionen" am Start haben. Mit diesen erzielten sie seit 1985 eine durchschnittliche Jahresrendite von über 13% und liegen damit rund 2% p.a. vor dem S&P 500.

Bei ihren Anlageentscheidungen schauen die Macher von Primecap nicht nur auf die fundamentalen Daten eines Unternehmens, sondern vor allem auch auf seine künftigen Entwicklungschancen und setzen auf einen Macher an der Unternehmensspitze anstelle eines Kollektivs.

Primecap war zuletzt wieder eher auf der Verkäuferseite aktiv und beendete das Quartal 2021 mit 338 Werten im Portfolio, darunter 8 Neuaufnahmen. Die Turnoverrate war dabei mit 1% erneut sehr bescheiden und der Depotwert betrug rund $141,7 Mrd. Das Portfolio ist von fünf Sektoren geprägt: An der Spitze liegt weiterhin Technologie mit 30,7% vor Gesundheit mit 26,7%. Dahinter folgen Industriewerte mit 11,7%, zyklische Konsumwerte mit 10,6% und Financial Services mit nun ebenfalls 10,6%. Die größte Position ist schon seit längerer Zeit Eli Lily, deren Gewichtung trotz des erneuten kleineren Teilverkaufs auf 5,33% angewachsen ist. Alphabet ist mit 3,9%, verteilt auf die A- und C-Aktien, die zweitgrößte Position im Depot. Dahinter haben Microsoft und Biogen wieder die Plätze getauscht und Adobe verteidigte seinen fünften Rang.

Das deutsche Biotech-Unternehmen BioNTech hat sein Hauptlisting an der NASDAQ und taucht daher auch in den vierteljährlichen 13F-Meldungen der großen US-Investoren an die SEC auf. Primecap setzt bereits seit dem IPO im Oktober 2019 auf BioNTech und hat seine Position seitdem weiter aufgestockt...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe Adobe, Alphabet, BioNTech, Microsoft auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Mittwoch, 10. November 2021

Einfach gedacht: Schnäppchenkurse bei BioNTech?!

BioNTech ist der Shootingstar der Corona-Pandemie. Der Aktienkurs des deutschen Biotech-Hoffnungswerts wurde aber zuletzt kräftig zusammengeknüppelt. Zu Recht. Oder eben nicht. Es kommt, wie so oft, auf die Perspektive an. Und dazu lehrte uns Karl Marx (ja genau, der Karl Marx): "Der Standpunkt bestimmt die Perspektive". Tja, der Marx hat schon viel Gescheites und Gescheitertes über Geld und Kapital geschrieben, doch seine Ehefrau Jenny Marx hatte dazu ihre ganz eigene Meinung: "Ich wünschte, dass mein lieber Karl mehr Zeit damit verbracht hätte, Kapital anzuhäufen, statt nur darüber zu schreiben". Unter diesem doppelten Marx'schen (aber nicht marxistischen!) Einfluss habe ich mir mal ein paar einfache Gedanken zu BioNTech, den Perspektiven und der - möglichen - Kursentwicklung gemacht...

Montag, 18. Oktober 2021

Kissigs Aktien Report: Das steckt hinter dem Volatilitätskollaps bei BioNTech, Mutares und Deutsche Rohstoff AG

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Mittwoch, 29. September 2021

Kissigs Aktien Report: Evotec und die Wiederauferstehung eines totgesagten Biotech-Shootingstars

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Montag, 23. August 2021

Kissigs Aktien Report: Mehr als nur Corona?! BioNTech vor dem Härtetest

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Freitag, 18. Juni 2021

Danaher schlägt für 9,6 Milliarden Dollar bei Moderna-Zulieferer Aldevron zu

Medizintechnikhersteller Danaher übernimmt für $9,6 Mrd. in bar das Biotech-Unternehmen Aldevron, das u.a. Lieferanten des COVID-19-Impfstoffherstellers Moderna ist.

Aldevron hat einen Vertrag mit Moderna über die Lieferung von Plasmid-DNA, einem Basisstoff für die Herstellung des Corona-mRNA-Impfstoffs. Darüber hinaus produziert Aldevron ebenfalls mRNA und Proteine für Biotechnologie- und Pharmakunden in den Bereichen Forschung, Klinik und Handel. Danaher wiederum hat selbst eine Vereinbarung mit der US-Regierung zur Erweiterung der Produktion von Produkten, die für die Herstellung von COVID-19-Impfstoffen benötigt werden.

Aldevron ist nicht börsennotiert und steht bisher mehrheitlich im Besitz des schwedischen Fonds EQT. Das Unternehmen beschäftigt rund 600 Mitarbeiter und wird als eigenständiges Unternehmen innerhalb des Segments Life Sciences des Danaher-Konzerns operieren.

Meine Einschätzung

Bei Danaher bin ich schon einige Jahre an Bord. Das Unternehmen erzielt überdurchschnittliche Renditen, sowohl operativ als auch hinsichtlich seines Aktienkurses. Es ist und bleibt ein Top-Pick im Medizintechniksektor und - beinahe - zu jedem Kurs ein Kauf.

Diclaimer: Habe Danaher auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Donnerstag, 12. November 2020

Adaptive Biotechnologies unterzeichnet Krebs-Test-Vertrag mit Glaxo SmithKline

Adaptive Biotechnologies entwickelt diagnostische Tests, die das adaptive Immunsystem auslesen, um die menschliche Gesundheit besser zu verstehen. Mit Hilfe dieser Blutuntersuchungen werden Krankheiten aufgespürt, Behandlungsentscheidungen getroffen und sogar neue Medikamente entwickelt. Hierzu hat man unter hohen Investitionen eine eigene Infrastruktur aufgebaut und verfügt nun über eine Datenbank mit mehr als 30 Milliarden Immunrezeptoren.

Mit GlaxoSmithKline (GSK) wurde nun eine Kooperation vereinbart, um mit Hilfe von Adaptives ClonoSEQ-Assays die minimale Resterkrankung (MRD) im GSK-Portfolio an hämatologischen Produkten zu bewerten. MRD bezieht sich auf die geringe Anzahl von Krebszellen, die während und nach der Behandlung im Körper verbleiben können.

Der sequenzbasierte ClonoSeq-Test der nächsten Generation ist für die Verwendung in MRD-Tests auf chronische lymphatische Leukämie, Multiples Myelom und akute lymphoblastische B-Zell-Leukämie zugelassen und mit ihm kann herausgefunden werden, ob ein Patient auf die Behandlung anspricht oder ob der Krebs zurückgekehrt ist.

Für Adaptive ist diese Kooperation ein weiterer wichtiger Erfolg auf dem Weg zur Profitabilität und man erhält von GSK Vorauszahlungen sowie potenzielle künftige Zahlungen für regulatorische Meilensteine.

Disclaimer: Adaptive Biotechnologies befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/ oder in meinem Depot/ Wikifolio.

Dienstag, 8. September 2020

Kissigs Aktien Report: Dank Apple - Dow Jones Index im Wechselfieber mit Amgen, Honeywell und Salesforce

Im Rahmen der Kooperation mit Armin Bracks "Aktien Report" nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Für die Leser meines Blogs hat das Ganze auch einen direkten Nutzen: mit einigen Tagen Zeitverzögerung darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen...

Mittwoch, 13. Mai 2020

Starkes Wachtum bei Adaptive Biotechnologies; höhere Verluste und Prognoseaussetzung kommen nicht so gut an

Adaptive Biotechnologies entwickelt diagnostische Tests, die das adaptive Immunsystem auslesen, um die menschliche Gesundheit besser zu verstehen. Die Idee dahinter ist, mit Hilfe dieser Blutuntersuchungen Krankheiten aufzuspüren, Behandlungsentscheidungen zu treffen und sogar neue Medikamente zu entdecken. Hierzu hat man unter hohen Investitionen eine eigene Infrastruktur aufgebaut und verfügt nun über eine Datenbank mit mehr als 30 Milliarden Immunrezeptoren. Aus diesen werden mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz hinter Microsofts Cloud-Plattform Azure neue Erkenntnisse gewonnen.

Nach dem Börsengang im letzten Jahr erfolgte im Januar eine kleine Kapitalerhöhung um 8 Mio. Aktien. Mit dem frischen Geld aus beiden Maßnahmen will Adaptive Bio seine diagnostischen Sequenzierungstests ausbauen, die auf das körpereigene Immunsystem und die zahlreichen verwandten Therapien abzielen.

Gestern Abend legte Adaptive Bio seine Zahlen zum ersten Quartal vor und die konnten die Anleger auf den ersten Blick nicht vom Hocker reißen...

Montag, 3. Februar 2020

Adaptive Biotechnologies: Eine Spekulation mit Tenbagger-Potenzial

Adaptive Biotechnologies besteht als Unternehmen erst seit gut zehn Jahren und ist auch noch nicht lange an der Börse - erst letzten Sommer kamen 20 Millionen neue Aktien zu $20 an den Markt. Der anschließende Hype führte den Kurs bis auf über $50, wurde aber inzwischen wieder abgebaut.

Das Unternehmen macht noch keine Gewinne und wird auch mittelfristig von Kapitalspritzen abhängig sein. Dass ich mir dennoch einige Aktien dieses Biotechwerts ins Depot gelegt habe, liegt an den langfristigen Perspektiven und den starken Partnern...

Freitag, 8. November 2019

Portfoliocheck: Zahlt sich Andreas Halvorsens "big Bet" auf Adaptive Biotechnologies aus?

In meiner Kolumne "Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Value Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 60. Portfoliocheck schaue ich Andreas Halvorsen ins Depot, einem der sog. Tigerwelpen (Tiger Cups). Diese Bezeichnung geht zurück auf den legendären Hedgefonds-Manager Julian Robertson, der mit einem durchschnittlichen ROI von über 30% seiner Tiger Management Group zu den erfolgreichsten Fondsmanagern des letzten Jahrhunderts gehört. Und die Performance von Halvorsens Viking Global Fonds mit durchschnittlichen 20% über die letzten 19 Jahre ist ebenfalls überragend.

Im zweiten Quartal hat Andreas Halvorsen sein Portfolio kräftig umgekrempelt und brachte es auf eine Turnoverrate von 49%. Amazon und Facebook stockte er wieder massiv auf, während er Alibaba und VISA inzwischen beinahe komplett aussortierte. Den größten Eindruck auf sein Portfolio machte jedoch Neueinsteiger Adaptive Biotechnologies, der sich nach seinem erfolgreichen IPO gleich an die Spitze von Halvorsens Depots katapultierte - und wo Halvorsen mit mehr als 30% größter Aktionär ist.

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer
Amazon und Facebook befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Entpuppt sich Gilead Sciences doch noch als Value Trap?

Das Biotech-Unternehmen Gilead Sciences (WKN: 885823) habe ich noch gar nicht so lange auf dem Schirm und heute weiß ich, dass ich die Finger ganz davon hätte sein lassen sollen. Vor 15 Monaten habe ich mir die Frage gestellt, ob Gilead ein Value Investment wert sei und ich kam zu dem Schluss, dass es wohl so sei. Doch erst die Übernahme des Krebsspezialisten Kite Pharma veranlasste mich, etwas Geld in Gilead zu investieren und das Unternehmen auf meine Empfehlungsliste zu nehmen.

Mein Investmentcase war, dass Gilead mit seinem Hepatitis- und HIV-Business hohe Cashflows und Gewinne erwirtschaftet und auch wenn das Hepatitis-C-Franchise zunehmend unter Druck geraten war, Gilead hier doch erfolgreich gegensteuern würde können und seine enormen Cash-Reserven gleichzeitig in neue lukrative Geschäftsfelder investieren würde. So lautete der Plan...

Donnerstag, 2. November 2017

BB Biotech – Ein ganz spezielles Beteiligungsunternehmen

Börsenlegende Peter Lynch sagte einmal, Anleger sollten nur Aktien von Unternehmen kaufen, die sie auch verstehen. Und das ist ein guter Rat. Wenn man also, wie Warren Buffett zum Beispiel, auf Schokolade setzt, muss man nicht allzu viel wissen. Sie schmeckt toll, enthält Unmengen an Zucker und ist nicht übermäßig gesund. Und alle lieben sie, nicht nur Kinder. An grundsätzlichen Überlegungen muss man eigentlich nur im Blick haben, ob die Menschen in Zukunft wohl eher mehr oder weniger Schokolade kaufen werden. Und dann noch das entspreche Unternehmen ins Visier nehmen und schauen, ob die aktuelle Bewertung attraktiv genug ist für einen Einstieg.

Nun gibt es nicht nur Schokoladenfirmen, sondern auch solche, die sehr komplexe oder für Laien kaum zu verstehende Produkte verkaufen. Bitcoins sind so ein Produkt. Fast niemand versteht, was wirklich dahinter steckt, aber es klingt irgendwie heiß und der Kurs der beteiligten Unternehmen steigt und steigt. Dann muss es wohl gut sein, wenn alle es kaufen. Dieser Herdentrieb erinnert ein bisschen an die Zeiten des Neuen Markts, als auch alles wahllos gekauft und hochgejubelt wurde. Doch am Ende waren keine Käufer mehr da, denen man seine Papiere andrehen konnte, und in der Folge brachen die Kurse dramatisch ein. Und viele Unternehmen gingen Pleite, weil ihr Geschäftsmodell nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet war, sondern ausschließlich auf Wachstum, finanziert durch eine regelmäßige Liquiditätsspritze über die Ausgabe neuer Aktien. Doch diese Gelddruckmaschine kam am März 2000 zum Erliegen und so versiegte der Liquiditätsnachschub.

Neben Internetwerten waren es vor allem Biotechaktien, die damals (fast) kein Halten mehr kannten und durch die Decke gingen. Und auch in diesem Sektor gab es spektakuläre Pleiten, denn Biotechunternehmen sind extrem kapitalhungrig. Auch für sie versiegte der Strom frischen Geldes. Aber anders als im E-Commerce-Bereich kam es bei den Biotechwerten eher zu einer Marktbereinigung und eine Vielzahl von ihnen wurde von größeren Wettbewerbern oder Pharmaunternehmen geschluckt oder durch Kooperationen und sog. Meilensteinzahlungen am Leben erhalten. Und das hatte durchaus handfeste Gründe.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Gilead Sciences: Ist Kite Pharma ein (zu teurer) Befreiungsschlag?

Gilead Sciences Inc. ist eine wahre Erfolgsgeschichte im Biotechsektor. Erst vor 30 Jahren gegründet, bringt das Unternehmen aus dem kalifornischen Foster City immerhin 110 Milliarden Dollar auf die Börsenwaagschale – und es waren vor zwei Jahren mit über 150 Milliarden Dollar schon einmal erheblich mehr. Dabei ist Gilead mit seinen eigenen ursprünglichen Produkten gar nicht so überragend erfolgreich gewesen, sondern setzte vor allem mit seiner gut überlegten und fokussierten Übernahmestrategie Ausrufezeichen. Vor allem auf die hochpreisigen medizinischen Bereiche HIV und Hepatitis konzentriert sich Gilead heute und ist hier mit einigen Blockbusterpräparaten sehr erfolgreich tätig, Doch auch für Atemwegs-, Herz- und Stoffwechselerkrankungen und für die Behandlung verschiedener Krebstherapien hat der Konzern inzwischen Medikamente im Portfolio und weitere in verschiedenen Phasen der klinischen Forschung. Mit derzeit schon mehr als 20 zugelassenen Präparaten und über 40 weiteren Wirkstoffkandidaten in der Erforschung ist aus dem einstigen Biotech-Startup längst ein Pharmakonzern geworden.

Mittwoch, 25. Januar 2017

Ist Gilead Sciences ein Value-Investment wert?

Die Kosten der Krankenkassen explodieren, nicht nur in Deutschland. Das liegt daran, dass es immer mehr Menschen gibt, die auch noch immer älter werden. Und bis zum Altsein immer ungesünder leben. Die Zivilisationskrankheiten haben rasante Zuwachsraten, Übergewicht ist fast schon zum Normalzustand geworden. Zum ungesunden Leben gehören aber auch Alkohol und Zigaretten, die viele Menschen regelmäßig konsumieren. Und inzwischen mehren sich die Stimmen, die Alkohol als Mitverursacher von Krebs anprangern. Für Pharmafirmen sollten das paradiesische Zustände sein, denn immerhin wächst ihre Zielgruppe exponentiell an.

Allerdings lässt sich mit Medikamenten nur dann etwas verdienen, wenn man zuvor Geld ausgegeben hat. Und zwar eine Menge. Von 1.000 Wirkstoffen, die erforscht werden, schafft es nur ein einziger bis zu einem zugelassenen Medikament. Alle übrigen erweisen sich als wirkungslos. Und zwar nicht alle von Anfang an, sondern über einen langen Zeitraum hinweg in den unterschiedlichen Phasen der Forschung und Entwicklung. Stoffe, die sich im Anfangsstadium befinden, erzeugen noch keine hohen Kosten, aber wenn sich Wirkstoffe bereits in der klinischen Erprobung befinden, sind schon hohe Millionenbeträge angefallen und ein Scheitern in der sog. Phase 3 ist extrem ärgerlich und extrem teuer. Was auch daran liegt, dass die Hürden für die Medikamentenzulassung immer höher gelegt werden, um die Menschen vor ungewollten Nebenwirkungen zu schützen.

Vor einigen Jahren habe ich mich mit dem damaligen Deutschland-Chef des Pharmakonzerns AstraZeneca über dieses Thema unterhalten und der hat mir diese Zahlen bestätigt. Ein zugelassenes, neues und innovatives Medikament, hat durchschnittlich 1 Milliarde Dollar gekostet, um es zur Marktreife zu bringen. Darin sind die ganzen Rohrkrepierer mit eingerechnet. Und diese Zahl zeigt auch, weshalb die Unternehmen sich auf die lukrativsten Wirkstoffe fokussieren und deren Preise in der patentgeschützten ersten Phase so exorbitant hoch sind. Denn laufen die Patente aus, ist die Zusammensetzung der Medikamente frei verfügbar und es kommen umgehend Nachahmerprodukte auf den Markt. Diese sog. Generika kosten dann natürlich viel weniger, denn die Nachahmer haben ja keinen Cent für Forschung und Entwicklung ausgegeben und daher haben sie nicht den enormen Kostenblock, den der Initiator erst einmal verdienen musste.

Montag, 24. August 2015

Ist BB Biotech ein Investment wert?

"Die Geister, die ich rief"... So kann's kommen, mich erreichen immer mehr Leserfragen zu Einzelwerten, vermutlich ist das auch der großen Unsicherheit aufgrund der aktuellen Marktkorrektur geschuldet. Ich kann leider nicht jede Anfrage ausführlich hier im Blog beantworten, denn ich würde zu gar nichts anderem mehr kommen. Aber auf die eine oder andere versuche ich auch weiterhin, hier zeitnah einzugehen.

Die heutige Leserfrage betrifft die Schweizer Biotech-Investmentholding BB Biotech.

Profil

Die BB Biotech AG ist eine der größten Beteiligungsgesellschaften der Welt, die über ihre Tochtergesellschaften ausschließlich in Unternehmen der Bio- und Gentechnologie sowie der Pharmaindustrie investiert. Der Verwaltungsrat des Unternehmens, darunter ein Nobelpreisträger, verfügt über langjährige Erfahrung in der Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie. Für die Fundamentalanalyse und die Vermögensverwaltung der BB Biotech wird auf die Molekularbiologen, Ärzte und Finanzspezialisten der Bellevue Asset Management Gruppe zurückgegriffen. BB Biotech investiert ausschließlich in Unternehmen, die ein ausgezeichnetes Management, eine solide Wirtschafts- und Technologiebasis und eine gesunde Finanzstruktur aufweisen können. Beteiligungen sind unter anderem Dendreon, Lupin Pharmaceuticals, novo nordisk, Human Genome Sciences und Radius. (Quelle: comdirect.de)

Leserfrage von T.S.

Hallo Herr Kissig,
in der letzten Zeit kamen Sie dem Wunsch einiger Leser nach, ein Unternehmen aus Ihrer Sicht zu bewerten. Daher möchte ich auch einmal eine Anfrage an Sie stellen, ob Sie BB Biotech näher unter die Lupe nehmen könnten? Beteiligungsunternehmen scheinen doch einen gewissen Reiz auch auf Sie zu haben, denkt man an KKR, Blackstone oder Aurelius. Es wäre schön. wenn Sie bei Gelegenheit auf BB Biotech in Ihrem Blog eingehen könnten. Vielen Dank im Voraus.
Sommerliche Grüße aus Mallorca
T.S.

Meine Einschätzung
Bevor ich auf das Unternehmen eingehe, muss ich mal ein paar (er)klärende Worte vorweg schicken: ich habe nicht Medizin studiert, ich habe keine Ahnung von der Biotech-Branche und kann nicht einschätzen, ob ein in der Entwicklung befindlicher Wirkstoff auch Wirkung entfalten kann oder gar in den Genuss von Kostenübernahmen seitens der Krankenkassen kommen wird - nicht in Deutschland und andernorts schon mal gleich gar nicht. Ich fokussiere mich also ausschließlich auf das Unternehmen BB Biotech.

BB Biotech ist kein Fonds, sondern eine Schweizer Aktiengesellschaft, die allerdings verschachtelte Beteiligungsstrukturen aufweist (Sub-Holding-Domizile wie Curacao oder Mauritius) und so ihre Steuerquote unter die Schweizerische Gewinnsteuerquote von 7,8% drückt. Die Umsätze und Ergebnisse werden in Schweizer Franken (CHF) ermittelt, was ein mehrfaches Währungsrisiko beinhaltet: der weitaus größte Teil der Beteiligungen befindet sich in den USA, deren Ergebnisse werden in CHF umgerechnet und dann in EUR für deutsche Investoren.

Bis vor Kurzem war BB Biotech in Deutschland noch im TecDAX vertreten, musste diesen aber im Juni verlassen. Das hatte alleine börsenregulatorische Gründe, denn BB Biotech ist nicht nur in Deutschland, sondern auch an den Börsen in Italien und der Schweiz notiert. Doch nur wenn mindestens ein Drittel der Handelsumsätze an den Börsen Frankfurt und Xetra abgewickelt werden, kann eine Aktie Mitglied im TecDAX sein. Und diese Vorgaben erfüllte BB Biotech nicht mehr.

 BB Biotech (Quelle comdirect)
Die Biotechbranche
Um die Jahrtausendwende waren Biotechs neben Internet- und Telekommuniaktionswerten schon einmal die Börsenlieblinge und es kamen fast täglich neue Unternehmen an die Börse. Sie alle hatten gemein, dass sie in ganz frühen Phasen der Wirkstoffentwicklung steckten und Unsummen an Geld "verbrannten", während Gewinne allenfalls in weiter Ferne am Horizont auszumachen waren. Der Absturz beim Platzen der Dotcom-Blase zog auch die Biotechs mit und erst vor drei Jahren begann die Branche mit einem neuerlichen Hausse-Trend. Inzwischen gibt es neben den Frühphasen-Unternehmen auch viele gereifte Firmen, die mit Produkten am Markt sind und enorme Umsätze und gewinne machen. Das bringt eine ganz andere Qualität für Anleger mit sich, weil es nicht mehr nur um Hoffnungen und Phantasien geht, sondern um handfeste Ertragsaussichten und Unternehmensgewinne.

Für Anleger ist es allerdings schier unmöglich abzuschätzen, welche Sektoren besonders lukrativ sind (Krebs, Herz-Kreislauf, Hepatitis, HIV) und welche Therapieansätze bzw. Wirkstoffe hier wirklich Chancen bieten. Denn von 10.000 Wirkstoffen schafft es mal gerade ein einziger zum marktfähigen Medikament - und dieses eine Medikament muss dann in der Phase seines Patentschutzes die enormen Entwicklungskosten aller 10.000 Wirkstoffe mit verdienen. Im Durchschnitt liegen diese Kosten bei rund 1 Mrd. USD.

 (Quelle: BB Biotech) 
Expertise und Beteiligungen
Hier kommt BB Biotech ins Spiel, denn das Unternehmen beschäftigt eine Reihe von Experten, die sich genau hierauf konzentrieren und auf Basis von deren Einschätzung werden die Investitionsentscheidungen getroffen. Dabei investiert BB Biotech in einige wenige Ankerinvestments, also etablierte Firmen, die bereits Medikamente am Markt haben und somit Gewinne erzielen, und würzt das Portfolio mit einer Vielzahl von kleineren Beteiligungen. Dabei liegt der Schwerpunkt bei börsennotierten Aktiengesellschaften aus den USA, aber es finden sich auch europäische Unternehmen im Portfolio ebenso wie nicht-börsennotierte Werte. In der Regel ist BB Biotech in rund 35 Unternehmen investiert. Die 6 Ankerinvestments sind zur Zeit Celgene, Incyte, Isis Pharmaceuticals, Gilead, Actelion und Radius Health.

Geschäftszahlen des 1. Halbjahres
BB Biotech erzielte einen Nettogewinn für das 1. Halbjahr von 716.8 Mio. CHF (261.1 Mio. CHF fn der Vorjahresperiode), resultierend aus Dividendenzahlungen der Beteiligungen und vor allem aus Zuschreibungen aufgrund der deutlich gestiegenen Aktienkurse. So ist denn auch die relevante Steuerungsgröße der Net-Asset-Value (NAV), der im 1. Halbjahr um 21,5% in CHF, 38.7% in EUR und 29.1% in USD anstieg. Das verwaltete Kundenvermögen von BB Biotech stieg dank der Zuwächse im 2. Quartal bis Ende Juni auf ungefähr 4 Mrd. CHF.

Aufgrund der von mir bereits angesprochenen mehrfachen Währungsunsicherheiten sowie der starken Abhängigkeit von der Entwicklung der Aktienkurse der Beteiligungen ist es schwierig, die Gewinne für dieses Jahr und die Zukunft zu prognostizieren. Die Datenbank von Börse Online gibt den geschätzten Gewinn je Aktie für 2015 mit 30 EUR an und für 2016 mit 40 EUR, was zu KGVs deutlich unterhalb von 10 führen würde. Allerdings bleibt abzuwarten, inwieweit die aktuellen Börsenturbulenzen zu Revidierungen dieser Gewinnschätzungen führen werden. Die Dividendenrendite ist jedenfalls sehr attraktiv, denn zuletzt schüttete BB Biotech hier im März 11,40 EUR aus, was beim aktuellen Aktienkurs von 240 EUR eine Rendite von 4,7% p.a. ergäbe.

Abschlag zum NAV ist kein Kaufgrund!
Der Aktienkurs von BB Biotech notiert regelmäßig deutlich unterhalb des NAV, zumeist zwischen 10 und 20 Prozent. Dies alleine stellt allerdings keinen Kaufgrund dar, denn da der Abschlag dauerhaft vorhanden ist und nur leicht schwankt, ist auch künftig nicht davon auszugehen, dass dieser "Mehrwert" realisiert werden kann!

 BB Biotech (Quelle: comdirect) 
Fazit
BB Biotech setzt auf einen zukunftsträchtigen Markt, in dem auch Mehrwert geschaffen wird durch spektakuläre Firmenübernahmen. Insbesondere die großen Pharmakonzerne versuchen verstärkt, Biotech-Firmen mit attraktiven Produktpipelines zu übernehmen, um so eigene Forschung zu sparen und ihre eigene Medikamentenpipeline auf Vordermann zu bringen.

Die Aktienkurse der Biotechs sind sehr schwankungsanfällig, in beide Richtungen. BB Biotech bietet für Investoren, die sich mittel- und langfristig in diesem Segment engagieren wollen, eine attraktive Gelegenheit. Denn aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios und der Expertise des Managements sichert man sich hier die besten Chancen im Markt. Dabei ist BB Biotech moderat bewertet und schüttet eine hohe Dividende an seine Aktionäre aus.

Allerdings sollte nicht unterschätzt werden, dass der Aktienkurs von BB Biotech extrem vom allgemeinen Börsenumfeld abhängt und von der Entwicklung der Biotech-Branche im Speziellen. Für Anleger, die hier investieren wollen, bietet sich ein Engagement in BB Biotech jedenfalls viel eher an, als in Einzelwerten dieser Branche.

Was ich nicht beurteilen kann ist, ob der Kurs bei 240 EUR und der aktuelle Zeitpunkt eine gute Einstiegsgelegenheit darstellen. Dazu sind die Börsen aktuell viel zu nervös und das allgemeine Marktumfeld dermaßen negativ, so dass es ratsam erscheint, lieber noch einige Wochen abzuwarten, bis sich der Markt beruhigt hat. Ein Investment in BB Biotech erscheint aussichtsreich, wenn an der Börse wieder Zahlen und Fakten regieren und nicht Panik und Gier.