Freitag, 14. März 2025

Im Fokus: Domino’s hat sehr viel mehr zu bieten als Pizza

In diesem Kurzportrait geht es um Domino's Pizza, denn mit Pizza lässt sich ordentlich Geld verdienen. Allerdings ist es kein einfaches Business, denn die Konkurrenz ist groß, während der globale Markt eher stagniert. Domino's hat sich mit mehr als 21.000 Läden weltweit inzwischen zum Marktführer bei Pizzadiensten gemausert, dabei verkauft das Unternehmen gar keine Pizzen. Vielmehr ist es ein reines Franchise-Konzept, wie man es von McDonald's her kennt, so dass Domino's seine Erlöse aus Lizenzeinnahmen und Technologiegebühren speist. Und in Nordamerika erledigt man zusätzlich noch die Beschaffung der Lebensmittel. Es ist ein absolutes Erfolgsrezept und so gehört die Domino's-Aktie auf lange Sicht zu den erfolgreichsten an der Börse...

Wachstum in einem stagnierenden Markt zu generieren bedeutet, Marktanteile hinzuzugewinnen. Und das gelingt Domino's in beeindruckendem Maße. Weltweit liegt der Marktanteil bei 20 %, in den USA sind es bereits 23 %. Dabei beruht der Erfolg auch darauf, dass das Franchise eine Quasi-Erfolgsgarantie darstellt und so werden mehr als 10 % der US-Läden von ehemaligen Pizzaausträgern geleitet. Die Läden erwirtschaften ein jährliches operatives Ergebnis von gut 160.000 USD und sind damit sehr auskömmlich für die Betreiber. Dem steht eine Anfangsinvestition von etwa 400.000 USD gegenüber, die sich bereits nach wenigen Jahren amortisiert hat. Hier wird der "American Dream" also zur Realität.

Warren Buffett sagte einmal, das beste Geschäft sei eine Lizenzgebühr auf das Wachstum anderer, die selbst wenig Kapital benötige. Bei Domino's ist er damit am richtigen Ort und das erklärt wohl auch, weshalb seine Investmentholding Berkshire Hathaway kürzlich bei Domino's eingestiegen ist und ihren Bestand sogar weiter ausgebaut hat.

Starke Zahlen und steigende Margen

Die jüngsten Zahlen waren ebenfalls beeindruckend: Im 4. Quartal 2024 errichtete man weltweit 364 neue Filialen, davon 84 in den USA, und kommt nun auf 21.366 Filialen. Die US-Same-Store Umsätze legten um 0,4 % zu, während es international 2,7 % waren. Die Bruttomarge stieg dabei um 0,4 Prozentpunkte auf 11,3 %. Das führte zu einem Betriebsergebnis von 273,7 Mio. USD (+6,4 % ggü. Vorjahr) bei einem um 2,9 % erhöhten Umsatz von 1,44 Mrd. USD, der in einem Nettogewinn von 169,4 Mio. USD gipfelte bzw. 4,89 USD je Aktie. Während der Gewinn um 7,7 % wuchs, legte der Free Cashflow um 5,5 % zu auf 512 Mio. USD. Und dieser wird weitgehend an die Aktionäre ausgekehrt: im 4. Quartal wurden für 122 Mio. USD eigene Aktien zurückgekauft und im Gesamtjahr 2024 für 327 Mio. Das verbleibende genehmigte Rückkaufvolumen liegt bei 813,4 Mio. USD. Erfreulich ist die erneute Anhebung der Quartalsdividende um 15 % auf nun 1,74 USD je Aktie. Zudem wurde der Verschuldungsgrad Ende 2024 von 5,2 auf 4,9 gesenkt.

CEO Russell Weiner kommentierte die Zahlen so: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass unsere Hungry for MORE-Strategie trotz makroökonomischer Herausforderungen ein starkes Auftragswachstum ermöglicht. Unser internationales Geschäft verzeichnete 31 Jahre in Folge ein Same-Store-Umsatzwachstum, während unser Marktanteil in den USA weiter steigt. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Marktführerschaft beibehalten und langfristig Werte für Franchisenehmer und Aktionäre schaffen können".

Auch beim Ausblick weiß Domino's zu überzeugen: Das Management geht davon aus, dass sich das Umsatzwachstum in den USA im Jahresverlauf 2025 dem langfristigen Ziel von 3 % pro Jahr annähern wird, wobei in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der Expansion der Aggregatoren und der Kundenbindungsinitiativen eine stärkere Performance erwartet wird. Für die internationalen Einzelhandelsumsätze wird für 2025 ein Wachstum von 1 % bis 2 % prognostiziert, das sich bis 2026 wieder auf normale Niveaus erholen soll. Domino's plant, 175 neue US-Filialen zu eröffnen und das internationale Netto-Filialwachstum des Jahres 2024 zu erreichen, obwohl der australische Master-Franchisenehmer in Japan mit Filialschließungen zu kämpfen hat. Insbesondere die Kooperation mit Uber erweist sich als wachstums- und Profittreibend und daher möchte das Management weitere derartige Kooperationen etablieren.

Quelle: wallstreet-online.de
Die Kursentwicklung hat in den letzten Jahren an Kraft verloren; der Corona-Hype wurde schnell wieder abgearbeitet und anschließend begann die Phase des Leidens unter den starken Preisanstiegen und Zinssteigerungen. Für 10 Jahre stehen mehr als 350 % zu Buche, für 5 Jahre nur 25 %. Betrachtet man die Entwicklung über 20 Jahre, liegt Domino's auf Platz 17 der besten Aktien im S&P 500 Index mit einer durchschnittlichen Rendite von 21,7 % - und das liegt sogar knapp besser als Buffetts Landfristperformance. Alle Achtung!

Meine Einschätzung

Das Business von Domino's erweist sich auch in herausfordernden Zeiten als robust und es dürften weitere Umsatz-, Margen- und Gewinnsteigerungen vor dem Unternehmen liegen. Dabei erscheint die Bewertung attraktiv und diese Kombination klingt in Zeiten von KI-Revolution und Krypto-Meme-Manie so langweilig, dass Buffett hier jetzt gern ordert. Und mehr…

Disclaimer: Habe Domino's auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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