Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.
Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...
Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:
📈 Texas Pacific Land +7,2 %
📈 Rheinmetall +5,8 %
📉 Brookfield -4,3 %
📉 PayPal -4,3 %
📉 SoFi Technologies -4,1 %
📉 Blackstone -5,7 %
📉 KKR -6,8 %
📉 Apollo -7,5 %
📉 Verve Group -7,8 %
📉 LendingClub -14,0 %
Die erste komplette Januarwoche war volatil und die Börsen hielten sich wacker, bis am Freitag dann die Arbeitsmarktdaten in den USA veröffentlicht wurden. Verkehrte Welt: die US-Jobdaten zeigten einen robusten Arbeitsmarkt, es wurden deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als gedacht - und die Börsen gingen voll in Deckung. Denn die Kehrseite der Medaille ist, dass die Zinssenkungsfantasie hierdurch einen weiteren Dämpfer erhielt und selbst die beiden für 2025 noch erwarteten Zinssenkungen seitens der Fed immer stärker in Frage gestellt werden. Und das zeigte sich auch in den Renditen. Langfristige Hypothekenzinsen stiegen ebenso weiter an wie Anleiherenditen. Und je höher diese sind, desto attraktiver werden "risikolose" Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien. Deshalb reagierte vor allem der Finanzsektor besonders verschnupft und brach heftig ein. Aber auch die zinssensitiveren Technologieaktien und fremdkapitalintensive Sektoren, wie Immobilien, hatten einen schweren Stand. Energiewerte hingegen gehörten ebenso zu den Gewinnern wie Rüstungsaktien.
Der Fear-and-Greed-Index ist in dieser Woche von 32 auf 27 Punkte gefallen und signalisiert damit weiterhin Angst. Die negative Stimmung ist insofern positiv, als dass die vorherige Euphorie verflogen ist und die Anleger eine wieder realistischere Sichtweise auf die Börsen haben. Und es ist vor allem ein antizyklischer Indikator! Sehr schlechte Stimmung ist nicht die Zeit, um zu verkaufen, sondern die Zeit für Käufe. Extreme Gier wiederum signalisiert, dass man sich mit Käufen zurückhalten sollte.
Größter Unsicherheitsfaktor bleibt die Amtsübernahme von Don Trump am 20. Januar. Es dürfte eine Flut von Erlassen geben, mit denen er sofort losregieren wollen wird und welche davon am meisten Beachtung finden und die Stimmung am stärksten beeinflussen wird, ist nicht absehbar. Doch inzwischen gehen die meisten Beobachter davon aus, dass seine erwarteten Maßnahmen eher inflationstreibend sein werden, und das trübt die Vorfreude weiter ein.
In Zahlen: In den ersten Tagen des neuen Jahres war mein Vermögen um +2,75 % gestiegen, in der zweiten Woche ging es steil bergab mit einem Wochenrückgang von -3,25 %. Hier wirkte sich die hohe Gewichtung des Finanzsektors überproportional negativ aus. Mein Vermögenswert drehte in den roten Bereich mit einer 2025er Jahresrendite von -0,5 % (YTD).
Auf welche Unternehmen ich in meinem Depot setze und mit welchen Schwerpunkten, habe ich in meinem jüngsten Investor-Update dargelegt. Und eine ausführliche Begründung für den großen Erfolg in 2024 und mein Ausblick auf 2025 bietet eine Reihe weiterer Erläuterungen.
Meine langfristige Zielrendite liegt bei durchschnittlich +15 % pro Jahr. 2023 und 2024 lag ich meilenweit darüber, doch für 2025 wurden die Karten neu gemischt. Mal sehen, wohin die Reise geht...
Neben der Amtsübernahme von Don Trump und seinem Consigliere Elend Murx richtet sich der Blick nun verstärkt auf die anstehende Bundestagswahl und mögliche Aufhellungen am deutschen Konjunkturhimmel. Hier könnten sich dann erhebliche Chancen bieten.
Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ
Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Lieber Herr Kissig, ich wüsche Ihnen ein sensationell gutes Jahr 2025. Seit dem ich vor 3 Monaten die Brookfield gekaufte habe, tut sich die Aktie schwer. Steht der Aktie aus Ihrer Sicht ein schwieriges Jahr 2025 bevor? Herzliche Grüße aus Hannover Nick
AntwortenLöschenDie Kursentwicklung in den letzten Monaten mag enttäuschend erscheinen, doch es ist wichtig, die langfristigen Perspektiven des Unternehmens zu betrachten. Brookfield ist bekannt für sein robustes Geschäftsmodell und seine Diversifikation in verschiedenen Sektoren, darunter Infrastruktur, Immobilien und erneuerbare Energien. Langfristig sehe ich
LöschenPotenzial, insbesondere wenn Brookfield seine Position in wachstumsstarken Bereichen wie erneuerbare Energien weiter ausbaut.
Moin Nick,
Löschenich sehe es so wie mein Vorredner. Der Aktienkurs ist nur das Preisschild, das am Unternehmen hängt, aber die Wertschöpfung findet in diesem Unternehmen statt. Und da dürfte es in den letzten Wochen ziemlich gut gelaufen sein und auch die weiteren Perspektiven bleiben überwiegend positiv. 2025 wird herausfordernd, aber für alle Unternehmen. Die Alternativen Asset Manager wie Brookfield sollten allerdings noch mit am besten mit den Widrigkeiten klarkommen und die sich bietenden Chancen nutzen könnten. Was ich in meinem Jahresrück- und ausblick zu den Finanzinvestoren ausgeführt habe (siehe Link am Ende des Artikels), hat sich nicht innerhalb weniger Tage geändert. ;-)
Wenn Donald Trump die Steuern senkt, wie angekündigt sollte sich das doch positiv auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen auswirken, wie schon in seiner ersten Amtszeit.
AntwortenLöschenHierzulande dürfte es weiter bergab gehen. Eine Aufhellung der Konjunktur erwarte ich erst wieder wenn die blauen in der Regierung sind. Die CDU wird mit den roten und den grünen koalieren und kann somit keinen einzigen Punkt des Wahlprogramms durchbringen, welches ohnehin eins zu eins von der AFD abgeschrieben ist.
Was fällt Herrn Musk eigentlich ein seine Meinung frei zu äußern? Und dann hat er auch noch die falsche.
Sorry, das hier ist nicht X.
LöschenIch sehe das anders. Die CDU wird mit der geplanten Agenda 2030 das Ruder rurmreißen und notwendige Reformen umsetzen, um das Wachstum der deutschen Wirtschaft auf 2% anzuheben. Entscheidend wird dabei sein, die Schuldenbremse zu reformieren, was längst überfällig ist.
LöschenSie müssen nur die richtige Branche wählen. Die kriegstreibenden Oligarchen in Russland und den USA werden die europäischen Rüstungsaktien mittel- und langfristig weiter stark nach oben treiben, da Europa sich selbst verteidigen muss. Fakt ist: Die Mehrheit der Deutschen möchte keine bewaffneten Nordkoreaner und Tschetschenen auf europäischem Boden haben, auch wenn das eine lesbische Schweizerin mit schlechten Geschichtskenntnissen anders sieht.
AntwortenLöschenWas haben 2 der letzten 3 Postings mit dem Börsenrückblick von Herrn Kissig zu tun? - Nichts, - bitte im Sinne aller Themenbezogen schreiben
AntwortenLöschenHallo Michael, die von Trump angekündigte Deregulierung für die Alternative Asset Manager könnte nachteilig sein, falls diese den Banken wieder deutlich mehr Freiheiten verschaffen sollte. Eine 50% Gewichtung des Sektors in der aktuellen unklaren Lage scheint mit diesem Hintergrund etwas mutig. Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog!
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass mögliche Regulierungsreduzierungen für Banken die Vorteile der Finanzinvestoren zunichte machen und/oder diese sogar ins Gegenteil verkehren. Erleichterungen bei M&A, sinkende Unternehmenssteuern und ggf. auch noch Einbeziehung von PE-Fonds in die staatliche geförderte Altersversorgung der US-Bürger (401(k)) sollten als positive Impulse deutlich überwiegen.
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