Samstag, 7. Dezember 2024

Die Börsenwoche 49/2024 im Rückblick: Die stärksten Kurstreiber in meinem Depot waren nicht nur Texas Pacific Land, Amazon, Verve Group, Rheinmetall und Almonty Industries

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...


Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Amazon +9,4%
📈 Verve Group +8,4%
📈 Rheinmetall +4,7%
📈 PayPal +3,8%
📉 LendingClub -2,7%
📉 KKR -3,0%
📉 Danaher -4,1%
📉 Nu Holdings -4,7%
📉 Almonty Industries -5,0%
📉 Texas Pacific Land -17,5%

Eine zweite Woche in Folge mit negativer Depotentwicklung gab es schon länger nicht mehr. Aber es besteht kein Grund zur Panik, denn die Vorwochen haben mit zwei Wochengewinnen von über 15% ja kräftig vorgelegt und so konsolidieren sich diese Übergewinne nun etwas raus.

Texas Pacific Land gab nochmals nach und zwar deutlich stärker als in der Vorwoche. Innerhalb von 14 Tagen verlor der Kurs damit annähernd 20%. Allerdings hat er damit gerade mal die Gewinne wieder abgegeben, die er in den letzten 4 Wochen angehäuft hatte, und auf Sicht von 3 Monaten liegt der Kurs noch immer über 75% im Plus, was auch auf die Aufnahme in den S&P 500 Index am 26.11. zurückzuführen gewesen sein dürfte. Im Grunde ist also nichts passiert, außer Kursübertreibungen in beide Richtungen. Das ist Volatilität und damit muss man als Langfristinvestor klarkommen. Wenn man sich von sowas aus seinen Unternehmen spülen lässt, wird man nie einen Multibagger im Depot haben. Denn heftige Drawdowns gehören einfach dazu. Auf Sicht von 12 Monaten liegt der TPL-Kurs jetzt 'nur noch' 170% im Plus. Es gibt Schlimmeres... ツ
Ebenfalls zu den Verlierern gehören die Alternativen Asset Manager und die FinTechs. Beide Gruppen haben ebenfalls in den letzten Wochen kräftig zugelegt, so dass eine Konsolidierung keine Überraschung ist. Die Spekulanten suchen sich heißere Themen und Aktien, die kurzfristig interessanter erscheinen. Auch das stört mich als Langfristinvestor nicht. Und Apollo dürfte zu Wochenbeginn einen ordentlichen Kursschub verspüren, nachdem soeben die Aufnahme in den S&P 500 Index per 23.12. verkündet wurde.
Mit dem Aufstocken bei Danaher habe ich mal wieder ein besonders schlechtes Händchen in Sachen Markttiming bewiesen, denn der Kurs gab ordentlich nach. Gleiches gilt für Almonty Industries, die 12%-Tochter der Deutschen Rohstoff AG mit Schwerpunkt im Wolfram-Abbau. Nicht nur fördert die Minde in Sangdong (Südkorea) endlich und die Wolfram-Produktion soll im Frühjahr 2025 an den Start gehen, sondern China lässt gerade die Muskeln spielen und hat ein Embargo gegen die USA verhängt, so dass aus China, das für 80% der globalen Wolfram-Förderung steht, kein Wolfram mehr in die USA geliefert werden darf. Eigentlich sollte das positiv für Almonty sein, doch der Putschversuch des Präsidenten in Südkorea gegen das Parlament überlagert erstmal alles andere. Doch bekanntlich haben politische Börsen kurze Beine und meine Almonty-Spekulation ist genau das: eine Spekulation! Ich bin beileibe kein Experte in Sachen Rohstoffe, aber die Deutsche Rohstoff AG als Ankeraktionär gibt mir schon Vertrauen und dass Europa und die USA sich von Rohstoff-Exporten aus China unabhängig(er) machen müssen, liegt auf der Hand.

Meine beiden USA- und finanzlastigen Wikis mussten in dieser Woche ihren starken Anstiegen Tribut zollen und schlossen leicht im Minus ab: das Wiki Financial Power Investing gab -1,8% ab, so dass die Jahresperformance auf 41% zurückging, und das Wiki Kissigs Quality Investments um -2,9%, so dass die 2024er Performance auf 53,7% nachgab. Hier wirkte sich der Einbruch bei Texas Pacific Land besonders deutlich aus.

Der Fear-and-Greed-Index ist in dieser Woche von 66 auf 'neutrale' 53 Punkte gesunken und damit das 'Gier-Terrain' wieder verlassen, in dem er die letzten beiden Wochen verbracht hatte.

In Zahlen: In dieser Woche ist mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs nach dem vorherigen Rekordzuwachs erneut und sogar etwas stärker zurückgegangen. Ende September lag er bei +27,75%, der Oktober und vor allem der November mit +21,5% waren dann saustark: das 3. Quartal brachte bisher 31,25% Rendite und ist trotz der jüngsten Rückgänge weiter auf Rekordkurs. Die letzte Woche ergab ein Minus von -4,25% und damit eine verbliebene Jahresrendite von +68,5% (YTD).

Mein Vermögen hat sich damit in den letzten 12 Monaten mehr als verdoppelt und der Zuwachs ist inzwischen mehr als doppelt so groß wie in meinem bisherigen Rekordjahr 2023. Solche Erfolge waren Anfang dieses Jahres, auch gerade angesichts der kräftigen Gewinne in 2023, in keinster Weise zu erwarten. Ein Erfolgsfaktor ist dabei sicherlich, dass meine hoch gewichteten Positionen oft zu den Gewinnern gehören, während meine Fehlgriffe und/oder Loser sich überwiegend bei den kleineren Positionen tummeln. Die ganz großen Fehlinvestments konnte ich zudem in diesem Jahr vermeiden. Glück gehabt!
Mit diesem Zuwachs liege ich in diesem Jahr weiterhin sehr deutlich über meiner langfristigen Zielrendite von 15% und habe damit einen kräftigen 'Kurspuffer' für die restlichen Börsenwochen des Jahres. Die US-Wahl ist entschieden, es herrscht Klarheit - was die Börsen grundsätzlich begrüßen. Dass die Börsen nach der Wahl steigen, ist statistischer Normalfall - dass sie in den ersten beiden Jahren eines neuen Präsidenten eher zur Schwäche neigen, ebenfalls. Aber das wird uns dann in 2025 und 2026 beschäftigen.

Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

1 Kommentar:

  1. Was für Vorteile siehst du bei Danaher gegenüber den Wettbewerbern?

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