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Samstag, 2. November 2024

Die Börsenwoche 44/2024 im Rückblick: Die stärksten Kurstreiber in meinem Depot waren nicht nur Verve Group, Texas Pacific Land, LendingClub, PayPal und RTX

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...


Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Verve Group +9,2 %
📈 Texas Pacific Land +6,4 %
📈 LendingClub +5,7 %
📈 MPC Capital +2,9 %
📉 PayPal -5,6 %
📉 RTX -5,2 %
📉 Almonty Industries -4,7 %
📉 Ares -4,6 %
📉 FS KKR Capital -2,8 %
📉 Rheinmetall -2,3 %

Den Oktober haben wir hinter uns gelassen und er war mein bester Börsenmonat aller Zeiten - in absoluten Zahlen. Bis Toresschluss lag die Depotperformance sehr deutlich vor dem bisherigen Rekordwert aus dem Juli, doch 'Halloween' erschreckte meine Werte erheblich, so dass es einen empfindlichen Rücksetzer gab; am Ende hatte der Oktober nur noch knapp die Nase vorn. Auf Wochensicht reicht es dennoch nicht zu einem Plus und bei einem Blick auf die Börsen und meine Beobachtungsliste kann das nicht verwundern: dort dominierten die Minuszeichen und es gab teilweise kräftige Kursabschläge.

Die US-Earnings Season läuft auf Hochtouren und in der letzten Woche haben fast alle der Magnificent 7 ihre Zahlen vorgelegt. Als Quintessenz kann man wohl sagen, dass sie alle stark abgeliefert haben, die Börse sich aber an den überwiegend verhaltenen Ausblicken stört. Und in Deutschland? Da hagelt es weiter reihenweise Prognoseverfehlungen mit entsprechend heftigen Kurseinbrüchen. Kein attraktives Terrain. Schon seit fast zwei Jahren nicht und ein Ende ist bisher nicht abzusehen. 2024 wird jedenfalls (auch) nicht als Nebenwertejahr in die Geschichte eingehen.

In den USA wird nächste Woche die Präsidentschaftswahl entschieden. Unsicherheit ist ein Feind der Börse und üblicherweise geht es in den Tagen und Wochen nach der Wahlentscheidung mit den US-Börsen kräftig aufwärts. Schauen wir mal, ob sich die Gesichte wiederholt. Angesichts der rekordmäßigen Ausweitung der US-Verschuldung zeigt sich die zunehmende Ohnmacht der Fed, denn obwohl sie die erste Zinssenkung hinter sich gebracht hat, steigt das Zinsniveau wieder an. Das belastet auch den Immobilienmarkt und alle zinssensitiven Sektoren, nicht nur BDCs und REITs.

Ein paar meiner Depotwerte haben ebenfalls Zahlen vorgelegt. Bei PJT Partners und Ares Management zeigte sich die Börse unbeeindruckt und mit Kursabschlägen im Rahmen der allgemeinen Börsentristesse, bei der Verve Group gab es eine kleinen Freudensprung - zu Recht. Und bei LendingClub habe ich nicht selbst Hand ans Zahlenwerk gelegt, sondern Stefan Waldhauser in einem Gastbeitrag zu Wort kommen lassen.
Meine Alternativen Asset Manager konnten zuletzt ihren Höhenflug nicht fortsetzen, aber an der grundsätzlichen positiven Entwicklung ändert das nichts. Es dürfte sich nur um eine Verschnaufpause handeln. Der 'Private Credit-Superzyklus' schiebt gerade erst so richtig an.
Dass mein Depot sich die letzte Woche so gut gehalten hat, liegt vor allem an Texas Pacific Land. Während der Ölpreis zur Schwäche neigt, haben einige der US-Öl-Multis starke Zahlen vorgelegt und TPL stürmte von Allzeithoch zu Allzeithoch. In dieser Woche konnte TPL auch deshalb erstmals die Spitze in meinem Depot erklimmen und den bisherigen Zweikampf zwischen Costco und KKR zu einem Dreikampf ausweiten.

Der Fear-and-Greed-Index ist in dieser Woche nochmals spürbar von 59 auf 49 Punkte gesunken und hat das 'Gier-Territorium' in 'neutrales Terrain' verlassen.

In Zahlen: In dieser Woche hat mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs leicht nachgegeben. Ende Juli hatte er mit +25,0 % sein Jahreshoch markiert, nach zeitweiligen massive Rücksetzern Anfang August und nochmals Anfang September, erholte er sich und Ende September war meine Jahresrendite auf +27,75 % angewachsen. Nach dem starken Oktoberauftakt waren es Ende letzter Woche bereits +42,5 %, doch nun ging es um -1,0 % abwärts auf +41,5 % (YTD).

In absoluten Beträgen liegt der Zuwachs weiterhin deutlich über dem Rekordgewinn vom letzten Jahr und mein Vermögen hat sich seit Anfang 2023 mehr als verdoppelt. Solche Erfolge waren Anfang dieses Jahres, auch gerade angesichts der kräftigen Gewinne in 2023, in keinster Weise zu erwarten. Ein Erfolgsfaktor ist dabei sicherlich, dass meine hoch gewichteten Positionen oft zu den Gewinnern gehören, während meine Fehlgriffe und/oder Loser sich überwiegend bei den kleineren Positionen tummeln.
Mit diesem Zuwachs liege ich in diesem Jahr weiterhin sehr deutlich über meiner langfristigen Zielrendite von 15 % und habe damit einen kräftigen 'Kurspuffer' für die restlichen Börsenmonate des Jahres. Der US-Wahlkampf befindet sich im Endspurt mit entsprechenden öffentlichen 'Dissonanzen'. Eine Erleichterungsrallye gibt es eigentlich immer direkt nach der Wahl - egal, welche Seite gewonnen hat; allerdings scheint die Börse in diesem Jahr schon mal kräftig vorzufeiern... Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

5 Kommentare:

  1. Fairfax ging gestern nach Veröffentlichung der Q3-Zahlen un 9% nach oben, in der Woche insgesamt geschätzt 7%. Hast Du Fairfax nicht mehr im Portfolio oder hast Du es nicht mitbekommen?

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    1. Fairfax habe ich nicht mehr so auf dem Schirm, weil ich mich auf "meine" Alternativen Asset Manager konzentriere. Ich sehe bei Apollo, Ares, Blackstone, Brookfield, KKR größeres Potenzial. Zudem fällt es mir sehr schwer, die "außerbörslichen" Aktivitäten von Prem Watsa zu bewerten und nachzuvollziehen. Mir fehlt hier also die Überzeugung, gut aufgehoben zu sein.

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  2. Hier ist ein kritischer Artikel zu PE im Gesamten, wo auch KKR genannt wird.
    Kurzversion: PE
    - ist am PEAK und der PE-Markt insgesamt in der Bubble/aufgeblasen
    - findet nicht mehr genug attraktive Übernahme-Ziele
    - Zeit zwischen Firmenkauf, Restrukturierung und Verkauf steigt
    - bindet finanzielle Mittel und hat daher ähnliches Krisenpotential wie die Mortgage-Papiere in der Finanzkrise (Risiko Illiquidität)
    - Pensions-Funds ziehen sich aus PE zurück
    - hat Zins-Risiko durch steigende Zinsen in der Refinanzierung

    https://www.jareddillianmoney.com/street-freak/next-big-short#chapter2

    Wie schätzt du das ein? Sind PE wirklich schon in der Bubble? Inwieweit ist KKR & Co. solide finanziert bzw. von Krediten abhängig?

    Sind diese

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    1. Nein, ich schätze die Entwicklungen nicht als Finanzinvestoren-Blase ein. Hier wird eher vom gewünschten Ergebnis ausgegangen (Blase vor dem Platzen) und dann die realen Entwicklungen passend in den Kontext eingearbeitet.

      Das Risiko steigender Zinsen ist nicht neu, sondern das Problem seit 2022, aus dem sich viele/alle anderen Faktoren ergeben. Und mit diesem Problem leben die Finanzinvestoren schon länger und kommen damit ziemlich gut klar, wie ihre Geschäftszahlen belegen.

      Dass der M&A-Markt seit zwei Jahren stottert, ist richtig. Aber nicht, weil keiner Geld hat oder es kein Interesse mehr gibt, sondern weil das deutlich höhere Zinsniveau es für den Käufer schwerer finanzierbar macht und für den Verkäufer weniger attraktiv (DCF-Methode).

      Pensionsfonds verlieren auch nicht generell das Interesse an PE-Investments, sondern müssen länger auf die Rückzahlung ihrer Anlegergelder warten (wegen der reduzierten Verkäufe). Daher fließen von ihnen weniger frische Gelder in diesen Bereich. Das dürfte sich aber perspektivisch wieder auflösen, wenn die Finanzinvestoren wieder mehr Verkaufen und entsprechend die Gelder an ihre Investoren zurückzahlen (können). Und die haben dann das Problem, dass dieses Geld auf die neue Suche nach auskömmlichen Renditen gehen muss. Während die Fed gerade die Zinswende nach unten eingeleitet hat. Folglich werden die PEs für dieses Geld erste Wahl bleiben.

      Falsch ist auch, dass die Finanzinvestoren nicht mehr genug attraktive Übernahmeziele finden. Ja, im M&A-Bereich bei Firmenübernahmen, da stottert es. Natürlich auf beiden Seiten, denn es gibt ja immer Käufer und Verkäufer. Aber in anderen Bereichen, Private Credit, Infrastruktur, Rechenzentren usw. finden sich viele Targets und die PEs investieren hier. Auch das zeigen die aktuellen Berichte von Ares, Apollo, Blackstone, KKR.

      Die - meines Erachtens irrigen - Schlussfolgerungen werden dann zu einem Crash-Szenario-Vergleich zusammengemixt und mit der Hypothekenkredit-Krise verglichen. Das wirkt schon unseriös. Bei allem berechtigten Aufzeigen von Problemen und Schwierigkeiten, denn die sind ja vorhanden. Aber eben keine zwangsläufige Entwicklung in ein Katastrophenszenario hinein, sondern von den PEs managebar.

      Und zum Schluss: die Phili-Fed hat zuletzt klargemacht, dass die Alternativen Asset Manager grundsolide dastehen. Die hätten ein Verschuldungsexposure von 1:1, während klassische Banken auf 7:1 kommen. Insofern wären vergleiche mit den Bankenkrise 2008/09 völlig verfehlt.

      Oder wie meinte jemand neulich lakonisch: Eine Blase wird immer dort verortet, wo andere Geld verdienen und man selbst den Zug verpasst hat... ;-)

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  3. Danke - ich finde den Vergleich zur Finanzkrise 07/08 auch etwas an den Haaren herbeigezogen.

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