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Samstag, 19. Oktober 2024

Die Börsenwoche 42/2024 im Rückblick: Die stärksten Kurstreiber in meinem Depot waren nicht nur Verve Group, Blackstone, MPC Capital, Brookfield und Ares Management

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...


Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Verve Group +14,3 %
📈 Blackstone +13,4 %
📈 MPC Capital +9,6 %
📈 Brookfield + 6,1%
📈 Ares Management +5,6 %
📈 Apollo Global +4,1 %
📈 KKR +3,8 %
📈 PJT Partners +4,8 %
📈 Rheinmetall +2,8 %
📈 RTX +2,3 %

Der Oktober zeigt sich weiterhin von seiner schönen Seite, auch an den Börsen. Die US-Wirtschaft zeigt sich trotz aller Herausforderungen in robuster Verfassung und das 'Soft Landing' scheint Realität zu werden. Bei den in drei Wochen stattfinden Präsidentschaftswahlen in den USA scheint Donald Trump in sieben der acht entscheidenden 'Swing Staates' knapp die Nase vorn zu haben. Derweil tobt der Konflikt in Nahost ebenso weiter wie der Krieg in der Ukraine, das angekündigte Stimulus-Paket in China hat seine Zauberkraft verloren und die Aktien sind nach dem Gewaltsprung wieder auf Tauchstation gegangen, da die Konjunktursorgen dort weiter zunehmen. Entsprechend hat die OPEC ihre Nachfrageerwartungen nochmals reduziert und der Ölpreis (WTI) satte 8 % im Wochenverlauf nachgegeben. Business as usal...

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann es das zuletzt gegeben hat: in meinem Depot gab es in der letzten Woche nicht einen einzigen Verlierer, alle Werte notierten im Plus.

Blackstone hat seine Zahlen zum 3. Quartal vorgelegt und dabei die Erwartungen klar geschlagen. Der Nettogewinn (GAAP) lag bei 1,6 Mrd. USD, der ausschüttungsfähiger Gewinn bei 1,3 Mrd. bzw. 1,01 USD je Aktie, die Quartalsdividende wird auf 0,86  USD je Aktie angehoben, Die Assets under Management (AuM) stiegen im Jahresvergleich um 10 % auf 1,1 Billionen USD, wovon die gebührenerzielenden AuM sogar um 12 % auf 820 Mrd. USD zulegten. Die Management-Gebühren wuchsen um 8 % auf den Rekordwert von 1,8 Mrd. USD und der gebührenbezogene Gewinn legte um 5 % auf 1,2 Mrd. bzw. 0,96 USD je Aktie zu.

Ende des 3. Quartals stand 'Private Credit' für 354,7 Mrd. USD von Blackstones AuM und überholten damit erstmals die Immobilien als größte Anlageklasse. Allerdings wurde ein Teil des Immobilienkreditgeschäfts in das Kreditgeschäft umgegliedert, doch die Tendenz ist klar und Blackstones Fokus auf seinen wachstumsstärksten Bereich auch. Die robuste Leistung der Kreditsparte trug dazu bei, die schwächeren Ergebnisse in den Bereichen Private Equity und Immobilien auszugleichen. Blackstones Präsident Jon Gray hob die Vorteile eines diversifizierten Geschäftsmodells angesichts der aktuell großen Herausforderungen hervor. Das Wachstum des Kreditsegments unterstreiche die Bemühungen von Blackstone, sich zu einem 'Finanzsupermarkt' zu entwickeln, eine Strategie, die zu einer 'bankengleichen Widerstandsfähigkeit' führen soll, insbesondere da der Private-Equity-Sektor mit Gegenwind zu kämpfen hat. Und hier stecken zwei der großen weiteren Potenziale für Blackstone: die Erholung im Immobiliensektor dürfte dem weltgrößten Landlord ordentlich Rückenwind geben, da dann hier auch wieder gewinntreibende Exits auf die Tageskarte kommen und die Wiederauferstehung im M&A-Markt (Mergers and Acquisitions) wird zu ebenfalls deutlich höheren Gewinnprovisionen führen, weil seit zwei Jahren Verkäufe von Beteiligungen angesichts der hohen Zinsen und angespannten Wirtschaftslage aufgeschoben wurden. Wenn in einem Bereich der Deckel fliegt, und im Idealfall bei beiden, werden Blackstones Gewinne (und damit die Quartalsdividenden) kräftig zulegen. Kein Wunder also, dass Blackstone sieben Tage infolge ordentliche Kursgewinne zu verbuchen hatte...

Blackstones Zahlen haben auch den übrigen Alternativen Asset Managern ordentlich Auftrieb gegeben und da Apollo Global ManagementAres Management, Blackstone, Brookfield, KKR und MPC Capital die Hälfte meines Depots stellen, hat dieses ebenfalls einen großen Sprung gemacht und den Oktober zu - bis jetzt - besten Börsenmonat aller Zeiten (für mich).
Der Fear-and-Greed-Index hat sich mit 75 Punkten nun wieder an den Bereich "extremer Gier" herangeschoben, auch wenn er im Wochenvergleich nur einen Punkt zugelegt hat.

In Zahlen: In dieser Woche hat mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs erneut sehr stark zugelegt. Ende Juli hatte er mit +25,0 % sein Jahreshoch markiert, dann folgten der massive Einbruch Anfang August und ein panikartiger September-Start, jeweils mit anschließender Erholung, und Ende September war meine Jahresrendite auf +27,75 % angewachsen. Nach dem starken Oktoberauftakt waren es Ende letzter Woche bereits +35,5 % und nun kamen weitere +6,25 % hinzu auf +41,75 % (YTD).

In absoluten Beträgen liegt der Zuwachs nun sogar über dem Rekordgewinn vom letzten Jahr und mein Vermögen hat sich seit Anfang 2023 mehr als verdoppelt. Solche Erfolge waren Anfang dieses Jahres, auch gerade angesichts der kräftigen Gewinne in 2023, in keinster Weise zu erwarten. Ein Erfolgsfaktor ist dabei sicherlich, dass meine hoch gewichteten Positionen oft zu den Gewinnern gehören, während meine Fehlgriffe und/oder Loser sich überwiegend bei den kleineren Positionen tummeln.
Mit diesem Zuwachs liege ich in diesem Jahr weiterhin sehr deutlich über meiner langfristigen Zielrendite von 15 % und habe damit einen kräftigen 'Kurspuffer' für die restlichen Börsenmonate des Jahres. Der US-Wahlkampf geht auf die Zielgerade mit entsprechenden öffentlichen 'Dissonanzen'. Eine Erleichterungsrallye gibt es eigentlich immer direkt nach der Wahl - egal, welche Seite gewonnen hat; allerdings scheint die Börse in diesem Jahr schon mal kräftig vorzufeiern... Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

6 Kommentare:

  1. Hallo Michael, planst Du aktuell deine Positionen wie Blackstone, KKR, Apollo etwas zu reduzieren ? Nach den Kursanstiegen wird die Luft langsam etwas dünner oder wie schätzt Du das ein ?

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    1. Die Kurse der Finanzinvestoren haben sich schön entwickelt, das kann zu einer Konsolidierungsphase führen. Aber mittelfristig stimmen die Aussichten einfach, die gehen alle von um die 20 % jährlichem Wachstum bei den AuM und Provisionseinnahmen aus, also besteht gar kein Grund, weshalb ich hier meine Position verringern sollte. Ich habe zwar einzelne Werte etwas reduziert, aber nur, um auch noch Ares kaufen zu können. Alle fünf Asset Manager liegen in meinem Depot um die 10 % und zusammen bei 50 % Gewichtung (vorher war dieser Anteil auf vier Werte verteilt). So Pi mal Daumen...

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    2. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Dein Blog ist ein echter Mehrwert für mich und mein Depot.

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  2. Hallo Michael, Glückwunsch zum anhaltenden Erfolg!
    Du lebst ja von der Geldanlage im großen und ganzen. Wirkt sich dieser Erfolg eigentlich auf dein Leben(stil) aus? Passt du dein Einkommen an, unter Berücksichtigung von Kursrisiken? Gibt es sowas wie eine große finanzielle Ausgabe, die du tätigen wirst, wenn du bspw. die 3Mio knackst? Oder hältst du es wie Tim Schäfer, der das Depot wachsen lässt, ohne es anzutasten?

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    1. Naja früher oder später (er ist ja bereits in den 50ern) sollte man (jeder) sich schon verstärkt Gedanken darüber machen, was Sinn, Zweck und Ziel der Vermögensaufbaus ist. Die Anhäufung und grenzenlose Vermehrung als Selbstzweck kann es ja nicht sein auch wenn Börse Hobby und Leidenschaft ist. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Hier sollte man sich natürlich auch mit der Partnerin (und ggf. Kindern) abzustimmen hinsichtlich der ausstehenden Ziele, Wünsche und des Lebensstils, den man in Zukunft noch pflegen möchte. Wer weiß schon, wie viel Zeit man noch hat.

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    2. Moin Florian,
      bisher wirkt sich mein gesteigertes Vermögen nicht wirklich auf meinen Lebensstil aus; abgesehen davon, dass ich bei einigen Ausgaben nicht mehr zurückzucke, wenn sie mir eigentlich leicht zu teuer erscheinen. Aber insgesamt in kleinem Rahmen.

      Was perspektivisch anstehen wird, ist ein Umzug in eine größere, modernere, seniorengerechte (Miet-) Wohnung so quasi als letzter Umzug in meinem Leben. Aktuell bin ich noch nicht auf der Suche, aber es muss dann DIE Wohnung sein. Und die werde ich mir dann genau so einrichten, inkl. Arbeitszimmer/Büro, wie ich es immer wollte. Ansonsten habe ich da noch nichts wirklich im Hinterkopf.

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