▶ ÜBERSICHT | THEMENSCHWERPUNKTE

Samstag, 28. September 2024

Börsenwoche 39/2024: Rückblick auf die stärksten Kurstreiber in meinem Depot und das waren nicht nur Texas Pacific Land, Verve Group, Costco, MidCap Financial und Brookfield

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Diese Werte in mein Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Verve Group +2,7 %
📈 Brookfield +2,1 %
📈 RTX +1,9 %
📉 LendingClub -1,7%
📉 Microsoft -1,7 %
📉 MPC Capital -1,8 %
📉 Blackstone -2,0 %
📉 MidCap Financial -2,3 %
📉 Costco -2,4%
📉 Texas Pacific Land -5,2 %

Der letzte September-Woche endete mit neuen Rekorden bei Dow Jones, S&P 500 und DAX. In meinem Depot sah das etwas anders aus, hier gab es mehr Verlierer als Gewinner und am Ende sogar ein leichtes Minus gegenüber der Vorwoche. Texas Pacific Land, der stärkste Performer der letzten 14 Tage, zollte dem Rückgang des Ölpreises Tribut und verlor mehr als 5 %. Und Costco notierte nach Vorlage der Quartalszahlen etwas schwächer - das ist bei diesem Ausnahmeunternehmen beinahe schon üblich. Da jedoch beide Werte hoch gewichtet sind in meinem Depot, konnten die wenigen Kursgewinner nicht mit genug Auftrieb gegenhalten.

Erneut stark zeigte sich The Verve Group. Der Aktienkurs stand Ende Februar bei 1,00 Euro, heute sind es 3,50. Die ersten 150 % habe ich verpasst, aber im Juli hab mich zu durchschnittlich 2,40 Euro eingekauft und seitdem stehen gut 50 % Kursplus auf der Uhr. Noch nie von gehört? Starinvestor Howard Stanley Marks ist da Großaktionär...
So erfreulich das ist, so vergleichsweise niedrig ist die Gewichtung in meinem Depot und damit die Auswirkung gegenüber meinen Schwergewichten. Zu denen zählt inzwischen auch Finanzinvestor Brookfield - an den Howard Marks seine eigene Investmentfirma vor einiger Zeit mehrheitlich verkauft hat. Ich habe meine Position in mehreren Schritten aufgestockt und nun zählt der Alternative Asset Manager zu den Topwerten in meinem Depot. Insofern hat die erneut gute Performance der Aktie die letzten Tage unterstützend gewirkt.
Der weiße blutrote Elefant im Raum ist in dieser Woche sicherlich die Short-Attacke auf Mutares durch Gotham City Research. Mein Depot war davon nicht betroffen, weil ich Mutares bereits vor einigen Wochen verkauft hatte - um u.a. mit diesem Geld Brookfield erwerben zu können. Ich bin bei Mutares zwar von einer eher mageren Phase hinsichtlich größerer Exits ausgegangen, von einer so schlechten Kursentwicklung oder gar einer Short-Attacke allerdings nicht. Sonst hätte ich Mutares auch in meinen WIKIs verkauft. So traf die Short-Attacke diese ebenfalls und ich kann den Frust der Anleger nachvollziehen. Zumal der Short-Report - analog zu der Attacke auf Aurelius in 2017 - ganz überwiegend heiße Luft enthält. Das Kursmassaker ist dennoch angerichtet, auch wenn der Kurs sich von seinem Paniktief bereits wieder etwas erholt hat. Das Wochenminus von fast 25 % ist und bleibt heftig. Ich habe die Attacke, die Vorwürfe und die Antworten von Mutares in einem Artikel aufbereitet:
Der Fear-and-Greed-Index ist zurück im 'Gier-Terrain' und ging mit 68 Punkten aus der Woche. Für den letzten September-Börsentag am Montag also eher positive Vorzeichen...

In Zahlen: In dieser Woche hat mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs leicht nachgegeben. Ende Juli hatte er mit 25,0 % sein Jahreshoch markiert, dann folgte der massive Einbruch Anfang August mit anschließender Erholung zurück auf 24,0 %. Der panikartige September-Start drückte meine Jahresrendite dann erneut kräftig auf 16,25 %, doch in den letzten Wochen kletterte er bis auf 27,75 % und markierte damit ein neues Jahreshoch und einen neuen Vermögensrekord. Nun erfolgte ein kleiner und gut verschmerzbarer Rückschritt auf 26,5 %.

Mit diesem Zuwachs liege ich in diesem Jahr weiterhin sehr deutlich über meiner langfristigen Zielrendite von 15 % und habe damit einen kräftigen 'Kurspuffer' für die restlichen Börsenmonate des Jahres. Der US-Wahlkampf nimmt langsam Fahrt auf mit entsprechenden öffentlichen 'Dissonanzen'. Eine Erleichterungsrallye gibt es eigentlich immer direkt nach der Wahl - egal, welche Seite gewonnen hat. Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

3 Kommentare:

  1. Guten Morgen Herr Kissing, was halten Sie vom stark wachsenden Unternehmen DUOLINGO hinsichtlich:
    - Möglicher Aufnahme in den sp500 in Zukunft (sofern Marktkapitalisierung um mind. das 10-fache steigt)
    - Disruption, Sprachenlernen mit einer App zukunftsträchtig oder doch eher KI und direktübersetzung)
    - welche Kennzahlen würden Sie bei so einem relativ neuen, stark wachsenden Unternehmen heranziehen?
    Einen schönen Sonntag
    Bob

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Moin Bob,
      zu Duolingo kann ich nicht viel beitragen, da ich deren Produkte nicht nutze (auch nicht Babbel oder ähnliches). Das Business fällt nicht in meinem Kompetenzkreis, daher befasse ich mich mich damit nicht wirklich. Ich kriege die Entwicklung nur am Rande mit, insbesondere wenn Stefan Waldhauser sich mal dazu äußert. Der hat Duolingo in seinem Wiki und ist sehr positiv gestimmt. Er hält anscheinend auch die Gefahr einer Disruption durch KI-Übersetzungs-Assistenten für relativ gering - als Laie habe ich hierbei allerdings kein positives Empfinden. Zu viele der Science-Ficton-Vision von "Star Trek" wurden schon Realität und ein Universalübersetzer, der mittels Microchip neuronal mit dem Gehirn vernetzt ist, scheint mir keine ganz unwirkliche Zukunftsrealität zu sein. Und wenn mein Gegenüber Klingonisch spricht, mein KI-Chip das aber für mich simultan ins Deutsche übersetzt, weshalb sollte ich dann noch eigenständig Klingonisch lernen wollen/müssen?

      Das ist aber nur mein Empfinden, so etwas dürfte noch Jahre (Jahrzehnte) bis zur Marktreife und flächendeckenden Einführung/Implementation dauern. Konkret kann ich also wenig zu Duolingo beisteuern, tut mir leid.

      Löschen
    2. Ich glaube, Stefan hat hier mitgelesen. ;-) Heute gibt es eine aktualisierte Einschätzung von ihm: "Duolingo - So sehen echte AI Gewinner aus."

      Löschen