Samstag, 21. September 2024

Die Börsenwoche 38/2024 im Rückblick: Die stärksten Kurstreiber in meinem Depot waren nicht nur Texas Pacific Land, Opendoor, PayPal, Apollo Global und PJT Partners

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften und es gibt die eine oder andere Überraschung...


Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Texas Pacific Land +15,0 %
📈 PayPal +8,7 %
📈 Apollo Global Management +8,0 %
📈 PJT Partners +8,0 %
📈 KKR +7,7 %
📈 Verve Group +6,4 %
📉 Costco -1,7 %
📉 Rheinmetall -6,1%
📉 Opendoor -9,0 %

Die dritte September-Woche brachte weitere satte Kursgewinne und markierte einen neuen Höchststand in meinem Depot. Dabei gilt der September als der schlechteste Börsenmonat des Jahres und die Anleger sind bleiben entsprechend nervös. Doch wer aus fehlgeleiteter Angst heraus seine Aktien verkauft hat, zahlt jetzt ordentlich drauf - im Form entgangener Gewinne. Sowas schmerzt emotional gleich doppelt.
Während Natürlich haben nicht alle Werte gleich (gut) abgeschnitten. Rüstungswerte waren diese Woche so gar nicht gefragt, nachdem es Spekulationen über 'geheime Waffenstillstandsverhandlungen' zwischen Russland und der Ukraine geben soll. So sehr ein Waffenstillstand und weitergehend ein Frieden mit dem Aggressor Russland für die Ukraine wünschenswert wäre, so unwahrscheinlich ist er. Russland und Putin leiden noch nicht genug, um sich zu einem solchen Schritt genötigt zu sehen. Und Putin hat seine Kriegsziele bisher nicht erreicht, daher hat er kein großes Interesse an einem Ende seines Besatzungskriegs. Zumal aktuell die Unterstützung des Westens für die Ukraine auch mal wieder eher stockt. Und die Ukraine? Auch die hat momentan mehr zu verlieren als zu gewinnen, weil sie (noch?) aus einer Position der Schwäche heraus verhandeln müsste. Aber... das sind allenfalls kurzfristige Überlegungen. Die NATO-Staaten werden in den nächsten Jahren und vielleicht dauerhaft viel mehr Geld in ihre Verteidigung und neue Waffensysteme stecken, daher wird der Nachfrageboom im Rüstungssektor Jahr(zehnt)e lang anhalten. Für die Rüstungswerte bleiben das attraktive Aussichten.

Der Ölpreis berappelte sich weiter und Texas Pacific Land wurde eindeutig zum Wochengewinner in meinem Depot. Und auch meine hoch gewichteten Alternativen Asset Manager legten eine weitere saustarke Woche hin; allen voran Apollo und KKR, aber auch Brookfield Corp, Blackstone, MPC Capital, sowie der M&A-Spezialist PJT Partners. Da diese Werte auch zu den Schwergewichten in meinem 'Financial Power Investing-WIKI' gehören, hat auch dieses erneut stark zugelegt und es diesmal sogar in die Wochengewinner-Liste geschafft; seit Start des WIKIs vor noch nicht einmal anderthalb Jahren stehen bisher 54 % Zuwachs zu Buche. Das kann sich sehen lassen...

Die erste Zinssenkung der Fed wirkt noch nach und nun wird über die nächsten Schritte spekuliert. Dabei hat Fed-Chef Jerome Powell klar gemacht, dass die US-Notenbank die Inflation für hartnäckig, aber weitgehend gezähmt ansieht, und die US-Konjunktur als robust - die Zinssenkung(en) sei(en) also kein Zeichen der Schwäche. Wasser auf die Börsenmühlen! Die Angst verliert weiter an Kraft und der Fear-and-Greed-Index hat sich mit 63 Punkten aus dem neutralen Terrain in den Gier-Bereich vorgearbeitet.

In Zahlen: In dieser Woche hat sich mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs nochmals kräftig berappelt. Ende Juli hatte er mit 25,0 % sein Jahreshoch markiert, dann folgte der massive Einbruch Anfang August mit anschließender Erholung zurück auf 24,0 %. Der panikartige September-Start drückte meine Jahresrendite dann erneut kräftig auf 16,25 %, doch in den letzten beiden Wochen gab es sehr starke Zuwächse und statt zuletzt 22 % liegt die Performance nun bei 27,75 % - Jahreshoch und neuer Vermögensrekord!

Mit diesem Zuwachs liege ich in diesem Jahr deutlich über meiner langfristigen Zielrendite von 15 % und habe damit - wieder - einen kräftigen 'Kurspuffer' für die restlichen Börsenmonate des Jahres. Der US-Wahlkampf nimmt langsam Fahrt auf mit entsprechenden öffentlichen 'Dissonanzen'. Eine Erleichterungsrallye gibt es eigentlich immer direkt nach der Wahl - egal, welche Seite gewonnen hat. Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

8 Kommentare:

  1. Hendrik A.21.09.24, 14:10

    Müssten Sie sich für einen der folgenden 3 AAM KKR, Blackstone, Apollo Global für die nächsten 20 Jahre entscheiden, welcher wäre es und warum? Grüße H..A.

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  2. KKR. Die ausführliche Darstellung des Unternehmens, seiner Historie, seiner Wandlungen und seines Geschäftsmodells habe ich in diesem Artikel ausführlich dargestellt; er ist zwar ein bisschen älter, aber bis auf die damaligen Quartalszahlen aktuell.

    Mir gefällt hier besonders die breitere Aufstellung im Vergleich zu den Wettbewerbern. KKR erzielt Einnahmen auf fünf Arten:

    1. Vermögensverwaltungsgebühren sind Einnahmen, die KKR durch die Anlageverwaltung für seine Kunden erzielt. Diese Gebühren werden in der Regel als Prozentsatz der gebührenpflichtigen AuM berechnet und liegen in der Regel zwischen 1,0 % und 1,3 %.

    2. Bei den kapitalbasierten Erträgen handelt es sich um erfolgsabhängige Provisionen, also einen Prozentsatz der Gewinne, die von den von der Firma verwalteten Investmentfonds oberhalb eines bestimmten Niveaus der Basisvergütung erzielt werden.

    3. Die Versicherungserträge umfassen Nettoprämien, Policengebühren und andere Einkommensformen im Zusammenhang mit dem Versicherungsgeschäft von KKR.

    4. Bei den Erträgen aus Versicherungsanlagen schließlich handelt es sich um Erträge aus Kapitalanlagen, die innerhalb der Bilanz des Versicherungsgeschäfts gehalten werden.

    5. Die strategischen Beteiligungen wurden von den Co-CEOs Nuttall und Bae eingeführt, um Warren Buffetts Erfolg mit Berkshire Hathaway bei der Steigerung seines Vermögens, seiner Gewinne und seines Marktwerts nachzuahmen; hier hat KKR bereits mehr als 18 Mrd. USD an eigenem Geld investiert. Die Erträge aus diesen direkt gehaltenen Beteiligungen sollen von 15 Mio. USD im Jahr 2023 auf 300 Mio. im Jahr 2026 und auf über 1 Mrd. im Jahr 2030 ansteigen.

    Insbesondere der fünfte Punkt (strategische Beteiligungen) ist ungewöhnlich für einen Asset Manager und meines Erachtens eine echte Stärke von KKR.

    KKR ist daher der Favorit unter meinen Favoriten und inzwischen meine größte Depotposition mit rund 16 % Gewichtung.

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    1. Das klingt für mich plausibel insbesondere der Punkt mit den Wandlungen im Unternehmen zeigt, dass es sich gut anpassen kann und innovativ bleibt. Danke für die ausführliche Antwort. Grüße H.A.

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  3. Lieber Herr Kissing, die Muatres Aktie ist heute um rund 12% gefallen, halten Sie Ihre Position weiterhin? Herzliche Grüße Maik

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    1. Moin Maik,
      soweit ich es mitbekommen habe, gibt es seit gestern eine neue Short-Position eines Leerverkäufers bei Mutares und zwar General Industrial Partners LLP mit 0,72% laut Bundesanzeiger. Zudem schießen jetzt Spekulationen ins Kraut, weil "Gotham City Research" heute nach XETRA-Schluss einen Short-Report gegen eine europäische Aktie angekündigt hat - und bei früheren Gotham-Short-Reporten wohl im Vorfeld GIP Leerverkäufe getätigt hat. Diese Gerüchteküche sorgt wohl für Panik und die Aktie wird von vielen Anlegern unlimitiert verkauft. Soviel zum Kursrutsch. Fest steht bisher nur, dass GIP gestern eine Shortposition von 0,72 % gemeldet hat. Alles andere ist Kaffeesatzleserei - und emotionaler Stress.

      Ob der Kursrutsch fundamental gerechtfertigt ist? Naja. Klar ist, dass der Automobilsektor momentan eine schwere Zeit durchmacht und Mutares hier einen Schwerpunkt hat. Das operative Ergebnis im Konzern leidet daher spürbar und mögliche Exits werden unwahrscheinlicher angesichts der akuten Konjunkturschwäche in Deutschland. Insofern hat sich die Lage für Mutares in den letzten Monaten sehr wohl verschlechtert. Als besorgniserregend muss man sie aber wohl nicht einstufen; das gehört zum üblichen Auf und Ab in Sanierungsbusiness.

      Zu deiner Frage, ob ich aktuell in Mutares investiert bin: nein. Ich habe schon vor einigen Wochen meine Position im Depot abgebaut, weil ich das Geld für meine neue Investments in Brookfield und PJT Partners benötigt habe. Hier habe ich eine absehbar positive Geschäftsentwicklung vor Augen (wie bei KKR, Blackstone, Apollo), während mir bei Mutares die kurzfristigen Trigger fehlten. Es war also keine Entscheidung gegen Mutares, sondern für PJT und Brookfield.

      Ausführlich werde ich zu den Veränderungen in meinem Depot wieder zum Quartalsende im Rahmen meines turnusmäßigen "Investor-Updates" berichten, also Anfang Oktober.

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    2. Es stimmt, soeben hat Gotham City Research seine Short-Attacke gegen Mutares gestartet und dazu seinen Short-Report zu Mutares veröffentlicht.

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  4. Die Short-Attacke aussitzen oder was ist dein Rat Michael?

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    1. Ich habe mir den Short-Report von Gotham City Research zu Mutares angesehen und eine ausführliche Stellungnahme dazu verfasst. Den Artikel findest du hier.

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