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Freitag, 30. August 2024

Kissigs Portfoliocheck: Akre Capital setzt auf Compounding Machines – und stockt bei Finanzinvestor Brookfield auf

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 269. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Neudeutsch formuliert setzte Chuck Akre bevorzugt auf 'Compounding Machines'. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.

Im 2. Quartal 2024 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Die Turnoverrate lag bei niedrigen 4 % und man hält weiterhin lediglich 19 Positionen in seinem fokussierten Portfolio und tätigte lediglich eine Neuerwerbung; der Portfoliowert sank um 6 % auf 11,4 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 58,6 % weiterhin deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 17,5 % und zyklischen Konsumwerten mit 11,5 %. Dahinter liegen Technologiewerte mit 8,4 % und Gesundheitswerte mit 4,0 %. Im Großen und Ganzen hat sich hier nicht viel verändert.
 
Am stärksten fiel ein Teilverkauf bei Mastercard ins Gewicht, wo Akre mehr als 12 % seiner Anteile abstieß. Seine VISA-Position rührte er hingegen in diesem Quartal nicht an. Dafür wurde die Ratingagentur Moody's um 5 % gestutzt und bei Gebrauchtwagenhändler Carmax und Autoteileanbieter O'Reily Automotive um 21 bzw. 3 %. Des Weiteren nahm Akre bei Finanzinvestor KKR etwas Geld vom Tisch. Damit setzte Akre bei denselben Werten seine Teilverkäufe fort, die es auch bereits im Vorquartal getroffen hatte. Und dann setzte er seine Einkaufstour beim kanadischen Alternativen Asset Manager Brookfield Corp. fort, wo er im 3. Quartal 2019 erstmals eingestiegen war und seitdem seinen Bestand immer mal wieder aufstockt. Von den Aktien der abgespaltenen Tochter Brookfield Asset Management hat sich Akre hingegen nun vollständig getrennt.

Der Teilverkauf bei Mastercard hat die erhöhte Gewichtung von 18,6 auf 15,7 % reduziert. Sie liegt nun wieder auf Augenhöhe mit der von Moody's und dahinter folgen erneut KKR, American Tower und O’Reilly Automotive. An der Reihenfolge von Akres fünf Top-Positionen hat sich nichts geändert und die fünf Werte stehen mit 64 % Gewichtung für beinahe zwei Drittel des Gesamtportfolios. Nimmt man die Investments in KKR und Brookfield zusammen, hat Akre rund ein Fünftel seines Geldes in die beiden Alternativen Asset Manager gesteckt. Das ist bemerkenswert und durchaus nachvollziehbar. Nicht nur wegen der sich nun konkretisierenden Zinswende der US-Notenbank Fed und der überdurchschnittlich starken Performance in den letzten Jahren...


Disclaimer: Habe American Tower, KKR, Moody's auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

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