Samstag, 24. August 2024

Börsenwoche 34/2024: Rückblick auf die stärksten Kurstreiber in meinem Depot und das waren nicht nur Opendoor, MPC Capital, LendingClub, Verve Group und Rheinmetall

Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.

Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften und es gibt die eine oder andere Überraschung...

Diese Werte in mein Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:

📈 Opendoor +23,7 %
📈 MPC Capital +14,9 %
📈 LendingClub +11,4 %
📈 Verve Group +10,0 %
📈 PayPal +3,9 %
📈 Texas Pacific Land +3,1 %
📈 Blackstone +2,2 %
📉 MidCap Financial -1,8 %
📉 Microsoft -1,9 %
📉 Rheinmetall -5,3 %

Nach dem massiven Börsengewitter von Anfang August gab es bereits die dritte Woche mit Erholungstendenzen. Die Earnings Season ist weitgehend durch und die Ergebnisse der US-Unternehmen waren überwiegend besser als die Erwartungen, während der Ausblick angesichts der aufziehenden Rezessionsgefahr verhaltener ausfällt. Die Angst verliert an Kraft und der Fear-and-Greed-Index hat sich von 14 über 24 und 35 auf nun 53 Punkte erholt und damit wieder neutrales Terrain erreicht.

Am Ende nahm die Börsenwoche nochmal kräftig Fahrt auf wegen des Notenbankertreffens in Jackson Hole. Die FED hat hat die Weichen in Richtung Zinssenkungen gestellt und den Wechsel ihrer Zinspolitik angekündigt. Der Fokus richte sich nun nicht mehr zuvorderst auf das Erreichen des Inflationsziels von 2 %, das weitgehend erreicht sei, sondern auf eine Belebung des zuletzt schwächelnden Arbeitsmarkts. Damit adressierte Fed-Chef Jerome Powell die Anlegersorgen, die der Fed bereits eine ignorante Sicht auf die strauchelnde US-Wirtschaft attestiert hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei der Septembersitzung des US-Notenbank zu einer Zinssenkung kommt, ist stark gestiegen und auch die, dass es entweder statt der mindestens erwarteten Senkung um 0,25 Basispunkte zu einer um 0,5 % kommt und/oder zu mehreren Zinsschritten noch in diesem Jahr.

Die Börsen freuten sich an den Aussichten, wenngleich dieses Szenario ja bereits seit anderthalb Jahren gespielt wird und immer wieder verschoben wurde. Wie eine unerreichbare Karotte, die dem Esel vor die Nase gehalten wird, um ihn zum Weiterlaufen zu animieren. Sei's drum, niedrigere Zinsen sind gut für Bürger, Unternehmen und Börse. Dem entsprechend haben vor allem die Aktien die Kurserholung angeführt, die am stärksten von Zinssenkungen profitieren: Wachstumswerte, FinTechs und Immobilienunternehmen sowie alle, die heftige kreditfinanzierte Investitionen tätigen müssen für ihr Business.

Rheinmetall und andere deutsche Rüstungswerte litten unter dem Beschluss der Bundesregierung, die Rüstungshilfen für die Ukraine zu beschneiden. Alles Versuche der Ampelkoalitionäre und von Kanzler Olaf Scholz, dies schönzureden, überzeug(t) en nicht. Dieser Überlebensk(r)ampf ist eine weitere Bankrotterklärung der Bundesregierung. Doch politische Börsen haben kurze Beine, heißt es, und daher sollten bald wieder die mittel- und langfristig positiven Perspektiven für den Sektor den Ton angeben. Zumal der Auftragsbestand bei Rheinmetall inzwischen auf das Fünffache des Jahresumsatzes angewachsen ist, wie "NZZ/The Market" bereits Mitte April analysiert hatte.

Noch immer rund 10 % unter dem Ende Juli erreichten Hoch notieren meine Alternativen Asset Manager, so dass mein Depot sich zwar erfreulich positiv entwickelt hat, aber dennoch noch 5 % unter dem Startwert von August liegt. Aber solche Momentaufnahmen sind nicht so wichtig, die grundsätzlich positiven Geschäftsaussichten hingegen schon. Und da passt für KKR, Blackstone und Apollo eigentlich alles. Als Ergänzung zu diesen Werten habe ich ja seit einiger Zeit bereits PJT Partners, eine auf Beratung ausgerichtete Investmentbank, und nun auch einen deutschen Asset Manager: MPC Capital. Mit vergleichsweise bescheidenden 4 Mrd. Assets under Management spielt MPC keinesfalls mit im Ringen der Großen mit, aber die Fokussierung auf Schifffahrt und Energy Infrastructure sind mir eine Depotbeimischung wert. Die jüngsten Zahlen waren sehr stark und ich werde das Unternehmen demnächst ausführlicher vorstellen.

Zwischen Rüstungswerten und Finanzinvestoren gibt es sogar eine interessante neue Verbindung. Die Financial Times berichtete, Banken würden sich bei der Finanzierung von Rüstungsunternehmen zurückhalten. Auch dies ist eine weitere Chance für 'Private Credit', also außerhalb des Bankensektors laufende Finanzierungen. Selbst schuld, wer anderen ohne Grund kampflos das Feld überlässt, soll sich hinterher nicht über die Erfolge der anderen beschweren...

Die starke Ausrichtung auf US-Werte hat allerdings in den letzten Wochen auch einen Nachteil, denn der Euro zeigt gegenüber dem Dollar Stärke - oder der Dollar gegenüber dem Euro Schwäche, wie man es auch sehen will. Jedenfalls notieren die US-Werte in Euro fast 4 % niedriger als sie es bei unveränderten Wechselkursen tun würden.

In Zahlen: Ende dieser Woche hat sich mein bisheriger 2024er Vermögenszuwachs weiter berappelt. In den letzten Juli-Tagen war er auf 25,0 % hochgeschnellt, dann folgte der massive Einbruch auf 'nur noch' 13,25 % und nach 15,25 % und 17,75 % in den Vorwochen sind es nun bereits wieder 20,5 %. Runter geht es immer schneller als hoch, dafür steigen die Kurse viel öfter als sie fallen und unterm Strich legen sie um 10 % pro Jahr zu. Daher bin und bleibe ich stets voll investiert und mache die Reise in beiden Richtungen vollbesetzt mit. Das zahlt sich am Ende aus und erhöht meine Rendite...

Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und oder/im Depot/Wiki.

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