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Freitag, 5. Juli 2024

Kissigs Portfoliocheck: Joel Greenblatt setzt mit Sicherheit auf RTX

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 261. Portfoliocheck blicke ich wieder Joel Greenblatt über die Schulter. Er bevorzugt günstige und gute Unternehmen, die im Idealfall einen Katalysator aufweisen, damit absehbare Erfolge möglichst zeitnah eintreten. Auch deshalb setzt er gerne auf Sondersituationen, wie zum Beispiel Spin-offs. Greenblatt ist einer der erfolgreichsten Value Investoren und einem breiten Publikum durch seine Bestseller-Bücher bekannt, vor allem durch seine "Börsenzauberformel". Mit dieser setzt Greenblatt auf ein regelbasiertes System, das nur wenige Bilanz- und Wirtschaftskenntnisse voraussetzt und somit für den Privatanleger einfach anzuwenden ist. Es basiert auf lediglich zwei Kennzahlen und zwar der Kapitalrendite (ROIC, Return on Invested Capital) und der Gewinnrendite. Und Greenblatts Zauberformel funktioniert! Zwischen 1985 und 2006 erzielte er eine durchschnittliche Rendite von 40 %.

Zum Ende des 1. Quartals 2024 Joel Greenblatts Portfolio von Gotham Capital einen Wert von 6,6 Mrd. USD nach 5,4 Mrd. im Vorquartal. Und schon das war eine erhebliche Steigerung von den 4,8 Mrd. USD Ende September 2023. Er hielt 1.368 Werte, darunter 166 Neuaufnahmen. Seine Turnover-Rate lag erneut bei hohen 20 %. In seinem breit gestreutem Portfolio führen weiterhin Technologiewerte mit 18,3 % vor Industriewerten mit einer Gewichtung von 13,0 % und zyklischen Konsumwerten mit 10,8 %. Der Gesundheitssektor folgt mit 8,8 %, dahinter haben die Finanzwerte sich mit 5,9 % wieder an den defensiven Konsumwerten vorbeigeschoben, die es auf 5,5 % bringen.

Greenblatt setzt nach wie vor auf einen breiten Marktaufschwung, der vor allem von den Technologieschwergewichten getragen wird. Er hat deshalb den S&P 500 ETF Trust ETF um weitere 26 % aufgestockt. Des Weiteren hat er seine Position an Börsenliebling NVIDIA um starke 55 % weiter ausgebaut und mit dem führenden AI-Play genau richtig gelegen. Beherzt zugegriffen hat Greenblatt auch im Energiesektor, wo er seinen Bestand an Duke Energy mehr als verzehnfacht und bei Marathon Oil knapp vervierfacht hat. Beide Unternehmen haben ihren Schwerpunkt in der Öl- und Gasförderung in den USA, wo es zuletzt zu einer Reihe von Fusionen und Übernahmen kam.

Keine große Rolle spielen in Greenblatts Portfolio Luft-/ Raumfahrt und Verteidigung, dabei bestimmen sie seit zwei Jahren die Schlagzeilen. Aus der Fusion von Raytheon mit United Technologies ging die RTX Corp als einer der führenden US-Rüstungskonzerne hervor. RTX entwickelt und produziert Technologie im Bereich der Verteidigung und der Luft- und Raumfahrt, darunter Flugzeugtriebwerke, Avionik, Cybertechnologie, Raketen, Luftabwehrsysteme und Drohnen. Die drei maßgeblichen Tochterunternehmen sind Pratt & Whitney, Collins Aerospace und Raytheon und die Nachfrage steigt in allen Bereichen. Grennblatt ist hier also nicht ohne Grund investiert...


Disclaimer: Habe NVIDIA, RTX auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

3 Kommentare:

  1. Investiert Joel Greenblatt nun in RTX oder nicht? Laut des Artikels offenbar nicht, aber warum dann der Titel? :-)

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    1. Ja, Grenblatt hat im 1. Quartal seinen RTX-Bestand aufgestockt, aber dies war weder eine seiner größten Transaktionen noch kommt RTX an seine Top 10 heran. Auch wenn ich dies nicht explizit ausgesprochen habe, vermittelt der Artikel doch diesen Eindruck - dachte ich.

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  2. Ja, auf jeden Fall. Ich hatte mich nur gewundert, da RTX nicht bei den Transaktionen auftaucht und nicht zu den Top 10 gehört. Danke für die Klarstellung.

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