Mittwoch, 3. Juli 2024

Kissigs Aktien Report: exFriedensdividende - Richtig gerüstet mit Rheinmetall?!

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Aktien Report Nr. 171 vom 28.06.2024

exFriedensdividende: Richtig gerüstet mit Rheinmetall?!

Am 27. Februar 2022 hielt Bundeskanzler Olaf Scholz seine 'Zeitenwende-Rede' im Bundestag, drei Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. Der hatte eigentlich bereits sechs Jahre früher begonnen, als Russland im März 2014 die Krim annektiert hatte.

Donald Trump fällt gerade wiedermal damit auf, dass er behauptet, einen 'Plan' zur sofortigen Beilegung des Krieges in der Ukraine zu haben. Zudem wiederholen er und seine Groupies gebetsmühlenartig, mit Trump wäre das alles nicht passiert, weil sich niemand (vor allem Putin nicht) sowas getraut hätte. Trump war von Januar 2017 bis Januar 2021 US-Präsident, also nach der Krim-Annexion durch Russland. Die hatte er also nicht mit zu verantworten. Aber dass die USA und die NATO sich nicht auf die neue alte Bedrohung durch Russland eingestellt haben, das schon.

Erste Rückblende: 1989 fiel die Berliner Mauer, 1990 erfolgte die Wiedervereinigung Deutschlands, anschließend starb die Sowjetunion und mit ihr das östliche Militärbündnis, der sogenannte 'Warschauer Pakt'. Russland entließ viele zuvor besetzte Staaten in die (Schein-) Selbständigkeit, es wurde als Nachfolger der Sowjetunion die GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) ins Leben gerufen – die durch Russland dominiert wurde. In den Nachfolger-Republiken kamen zumeist Alt-Kommunisten und Russlandgetreue an die Macht. Nicht so in Osteuropa. Hier gab es ein Aufblühen von Demokratien, die viele dieser Staaten in die EU und auch in die NATO führte. Die NATO ist das transatlantische Verteidigungsbündnis (North Atlantic Treaty Organization) und vor dem Ende des „Kalten Kriegs“ war als letzter Bündnispartner 1982 Spanien in die NATO aufgenommen worden. Zehn Jahre nach dem Mauerfall folgten 1999 mit Polen, Tschechien und Ungarn drei ehemalige Ostblockstaaten, 2004 folgten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Die drei baltischen Staaten waren im Zuge des 2. Weltkriegs von Russland annektiert worden. 2009 nahm die NATO Albanien und Kroatien auf, 2017 Montenegro, 2020 Nordmazedonien. Und als Folge der russischen Aggression gegen die Ukraine gaben auch die zuvor neutralen Staaten Schweden und Finnland ihre Zurückhaltung auf und wurden 2023 bzw. 2024 in die seitdem 32 Mitgliedsstaaten umfassende NATO aufgenommen.

Zeitenwende? Nicht die erste…

Die westlichen Staaten haben die Chance ergriffen, die vorher sozialistischen Diktaturen in westlich orientierte Demokratien zu verwandeln und die vormaligen russischen Militärpartner in die NATO einzubauen. Völlig nachvollziehbar, immerhin verschob sich die alte Kriegsfront damit weit nach Osten und aus ehemaligen Feinden wurden Verbündete. Aus russischer Sicht war dies natürlich keine beruhigende Entwicklung, denn der ehemalige Feind, die NATO, rückte gefährlich nahe an die eigenen Grenzen heran.

Unter Putins Vorgängern Gorbatschow und Jelzin war die Sowjetunion und dann Russland mit sich selbst beschäftigt, mit wirtschaftlichem Niedergang, Staatsbankrott, Militärputschversuch, Vetternwirtschaft, Korruption, Veruntreuung, Oligarchen, Mafia. Unter Putin stabilisierte sich das Land, doch dieser ehemalige KGB-Agent entdeckte die russische Neigung zur Expansion auch und insbesondere mit kriegerischen Mitteln, die frühere Zaren seit Jahrhunderten gepflegt hatten. Und der Westen hat das übersehen bzw. nicht sehen wollen. Niemand hat die drittklassige Militärmacht Russland noch ernst genommen, die zwar weiterhin eine Atommacht blieb, aber ansonsten kaum eine wichtige geopolitische Rolle mehr spielte. Der alte Ost-West-Konflikt war überwunden, die neuen Feinde waren der internationale Terrorismus - und Chinas Ambitionen, die neue zweite Supermacht zu werden.

Zweite Rückblende: Während des Kalten Krieges ging man im Westen davon aus, dass ein Angriff des Warschauer Pakts mit gewaltigen Panzerverbänden durch die Norddeutsche Tiefebene erfolgen würde. Bietet sich ja auch an. geografisch kommt man ziemlich schnell von Moskau bis nach Paris und zwar in beide Richtungen. Napoleon hat das vorgemacht, Hitler ebenfalls. Und viele Jahrhunderte zuvor schon die Mongolen. Zwischen dem Ural und den Pyrenäen finden sich kaum nennenswerte Hindernisse, von ein paar Flüssen mal abgesehen. Die BRD und die DDR waren bis zur Wiedervereinigung 1990 Frontstaaten, die Bundeswehr hatte 495.000 Mann unter Waffen (inkl. der Wehrpflichtigen) und die NATO-Doktrin sah vor, die östlichen Aggressoren möglichst schnell zu stoppen. Nachvollziehbar, denn Westdeutschland hat nur wenig Land zur Verfügung und wäre schnell zu überrennen.

Doch der Zusammenbruch der Sowjetunion und die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus änderte alles. Das Bedrohungsszenario verschwand in der Mottenkiste und die westlichen Armeen wurden auf 'Kriseninterventionsarmeen' umgeschult. Man glaubte, künftig nur noch kleine, aber bestens ausgerüstete Teams zu benötigen, die man in der Sahara, am Bosporus oder in Südamerika einsetzen würde. Aber nicht in Mitteleuropa. Dem entsprechend wurden die Militärausgaben heruntergefahren und andere Waffensysteme angeschafft. Den Rest der Ausrüstung ließ man vergammeln.

Schnellvorlauf: 2022 marschierten Putins Armeen in die Ukraine ein. Niemand hatte das kommen sehen wollen, trotz der Krim-Annexion 2014. Die Russen haben tausende Kilometer von Grenze zu verteidigen und große Entfernungen zu überwinden. Daher setzen sie seit jeher auf Kampfpanzer und mobile motorisierte Einheiten. Und die drangen nun in die Ukraine vor.

Inzwischen hat man im Westen, in der NATO verstanden, dass dies kein regionaler Konflikt ist, sondern der mögliche Auftakt zu einem größeren russischen Griff nach Westen. Die Baltischen Staaten, möglicherweise auch Polen sind 'legitime Ziele', wie Putin es beschreibt. Man muss nur zuhören. Aber die NATO wird sich zu verteidigen wissen. Oder?

Nun, die Bundeswehr hat heute weniger als ein Viertel der Stärke von 1990, sie hat weniger als ein Drittel der Kampfflugzeuge von damals und rund ein Viertel weniger Kampfpanzer. Und was sie hat, ist oft in vernachlässigtem Zustand und nicht immer einsatzfähig. Verteidigungsfähigkeit sieht anders aus! Aber zum Glück beschützen uns ja unsere östlichen Freunde, die Polen. Und die Tschechen. Sehr praktisch. So scheint die bisherige Denkweise zu sein und ein Umdenken erfolgt erst langsam.

Trotz der waffenstarrenden Armeen, trotz der unverhohlenen Feindschaft, trotz der riesigen Arsenale an ABC-Waffen ist aus dem 'Kalten Krieg' zwischen 1945 und 1990 nie ein heißer Krieg geworden. Frieden durch Abschreckung. Wer stark genug erscheint, wird nicht angegriffen. Genau diese Wahrheit hat man im Westen, zumindest in Westeuropa, vergessen. Und nun muss man sie auf die harte Tour wieder lernen.

Die wirkliche Zeitenwende

Die Mitgliedsstaaten der NATO haben schon vor vielen Jahren verbindlich vereinbart, 2 % ihres BIP für die Verteidigung aufzubringen. Das haben sie aber fast alle nicht und Deutschland gehörte sogar zu den Schlusslichtern. 'Friedensdividende' haben sie das genannt, Dummheit ist ein anderes Wort dafür.

Donald Trump hatte die zu niedrigen Ausgaben der NATO-Partner mehrfach kritisiert und ihnen vorgeworfen, sich hinter den USA zu verstecken. Und der Blick auf die Budgets von Mitte 2023 spricht Bände: insgesamt haben die NATO-Staaten 1,3 Billionen Dollar für Verteidigung aufgewendet, davon die USA 860 Milliarden und Kanada 29 Milliarden. Die USA alleine stellten also 68 % des Militärbudgets aller NATO-Staaten. Deutschland folgte übrigens auf dem zweiten Rang mit 68 Milliarden und damit weniger als einem Zehntel des US-Budgets.

Eine andere Zahl zeigt das Missverhältnis viel deutlicher auf: die USA wenden 3,5 % ihres Gesamthaushalts für Verteidigung auf, Deutschland mit 1,6 % weniger als die Hälfte. Nur Polen gibt mit 3,9 % noch mehr Haushaltsmittel in diesem Bereich aus.

Das muss sich ändern und das wird sich ändern. Nicht nur wegen der Gefahr, dass Trump wieder US-Präsident wird und dann Westeuropa sich selbst überlässt, sondern weil die Bedrohungslage längst real ist und man leider von der Willigkeit und der Fähigkeit der Russen zu einem Angriff auf die mittel- und westeuropäischen Staaten ausgehen muss. Die Zahlen sprechen zwar für die NATO-Überlegenheit, aber 32 unterschiedliche und teilweise zerstrittene Partner zu koordinieren, dürfte nicht gerade einfach fallen. Vorteil für den (einzelnen) Aggressor.

Die europäischen NATO-Partner haben inzwischen reagiert. Sie erhöhen ihre Rüstungsausgaben – auch, aber nicht nur, weil sie der Ukraine viel altes Kriegsmaterial zur Verfügung stellen, das sie für ihre eigenen Armeen dann modern nachrüsten. Die ordern mehr moderne Kampfpanzer, mehr mobile Luftabwehrraketen, sie rüsten beim Thema Drohnen massiv auf und sie füllen ihre beinahe leeren Bestände an Munition auf.

All das geht nicht über Nacht, denn die Rüstungsunternehmen benötigen verbindliche Verträge, verbindliche Bestellungen, um ihrerseits die Produktion hochfahren zu können. Das hat zwei Jahre lang nicht geklappt, trotz der vielen Lippenbekenntnisse des Bundeskanzlers, aber inzwischen rollt der Zug langsam an.

Rheinmetall – die beste Option?

Das führt uns zum deutschen Vorzeige-Rüstungsunternehmen. Rheinmetall ist inzwischen DAX-Mitglied, das hätte vor einigen Jahren auch niemand erwartet. Der Kurs hat sich in einem halben Jahr verdoppelt, auf mittlere Sicht stehen noch größere Kursgewinn zu Buche. Kann hier noch was zu holen sein für Anleger?

Die Rheinmetall AG ist ein international tätiger Rüstungskonzern mit Sitz in Düsseldorf und ist im kleineren Umfang auch als Automobilzulieferer tätig.

Seit Februar 2021 untergliedern sich die Geschäftsbereiche der Rheinmetall AG in fünf sogenannte Divisionen: Weapon and Ammunition, Vehicle Systems, Electronic Solutions, Sensors and Actuators sowie Materials and Trade. Der bisherige Geschäftsbereich Kolben wird hierbei als Nicht-Kerngeschäft fortgeführt und seitdem sukzessive verkauft. Kern der Umstrukturierung war die Zusammenfassung der bisher getrennten Großbereiche Automotive und Defence.

Der Geschäftsbereich Weapon und Ammunition steuert 22,4 % zum Umsatz bei und bedient unter anderem die Produktkategorien der Mittel- und Großkaliberwaffen, Waffenstationen sowie Schutzsysteme. Auch Munition, Pulver, Treibladungen sowie Antriebssysteme gehören zu diesem Geschäftsbereich.

Die Division Vehicle Systems erzielt 33,3 % Umsatzanteil und bietet gepanzerte Kettenfahrzeuge sowie ein Portfolio an taktischen und logistischen Radfahrzeugen. Weiterhin gehören ABC-Schutzsysteme, Turmsysteme sowie verschiedene Service-Konzepte und Konzepte für das Ersatzteil-Management zu diesem Geschäftsbereich.

Die Geschäftsdivision Electronic Solutions erzielt 16,8 % Umsatzanteil und stellt eine Reihe elektronischer Systeme für das Militär her, wie Flugabwehrsysteme, Führungssysteme, Aufklärungssysteme sowie Soldatensysteme. Ebenso gehören Simulationslösungen für militärische Einsatzbereiche zu dieser Division. Die Simulationen dienen sowohl dem Heer als auch der Luftwaffe und der Marine. Auch für zivile Anwendungsbereiche bietet dieser Geschäftsbereich Simulations-Elektronik.

Der Geschäftsbereich Sensors and Actuators ist mit 18,1 % Umsatzanteil etwas größer und untergliedert sich in die Produktkategorien Emission and Thermo Systems, Pump Technology, Actuators (antriebstechnische Baueinheiten) sowie Solenoid Valves (Magnetventile).

Die Division Materials and Trade lässt sich wiederum unterscheiden in das Aftermarket- und Ersatzteilgeschäft. Zudem gehören Gussteile, Lager und Kolben in dieses Geschäftsfeld, dem mit 9,4 % Umsatzanteil kleinsten Bereich.

Am bekanntesten ist Rheinmetall wohl für den Kampfpanzer Leopard II, der seit 1978 gebaut und immer wieder verbessert wird. Dabei steuert man überwiegend Komponenten bei, die Entwicklung selbst geht auf Krauss Maffei Wegmann zurück, die heute als KNDS firmieren. Beide bieten auf der gemeinsamen Basis unterschiedliche Modelle für die Streitkräfte vieler Länder an.

Quelle: wallstreet-online.de
Der Ukrainekrieg zeigt aber auch, dass die besten Waffensysteme nichts nützen, wenn man keine Munition für sie hat. Rheinmetall ist hier in Europa führend und hat zuletzt auch den spanischen Hersteller Expal übernommen, um seine Kapazitäten nochmals auszuweiten. Mit der Bundeswehr schloss man gerade einen Rahmenvertrag für die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro. Insgesamt hat Rheinmetall in den vergangenen 18 Monaten 5,6 Milliarden Euro investiert.

Und man blickt sich nach weiteren Übernahmekandidaten um, denn der europäische Rüstungssektor ist stark fragmentiert. Oft spielen da auch nationale Interessen eine Rolle oder machen einen Strich durch die Rechnung. Auch deshalb setzt Rheinmetall-Chef Armin Papperger auf Kooperationen mit anderen Herstellern unter anderem großen US-Rüstungskonzernen.

Rückenwind bekommt man aus dem Willen vieler NATO-Staaten, die heimische Rüstungsindustrie zu stärken und nicht wie bisher bevorzugt bei den US-Konzernen zu ordern. Die neue Generation an Kampfflugzeugen kommt mit der F35 zwar von Lockheed, aber Rheinmetall liefert Teile dafür und ist auch an der Montage in Deutschland beteiligt. Zudem wirken die Kooperationen auch in die andere Richtung, denn bei Ausschreibungen in den USA, dem größten Militärmarkt der Welt, kann man als Juniorpartner der US-Platzhirsche nun viel eher auf Teilhabe hoffen.

Mein Fazit

Krieg in Europa ist keine Zukunftsmusik mehr, keine bloße Theorie. Deutschland ist von Freunden, von Bündnispartnern umgeben, aber die eklatante militärische Schwäche Deutschlands wird weder diesseits noch jenseits des Atlantiks toleriert. Die 'Zeitenwende' nimmt Gestalt an, langsam, aber immerhin überhaupt. Es werden mehr Rüstungsaufträge vergeben und ein höherer Anteil dieser Aufträge landet bei der heimischen Rüstungswirtschaft. Das schafft zusätzliche Chancen. Und zwar nicht nur auf kurze Sicht, sondern auf mittlere und lange. Denn die neue alte Bedrohungslage wird uns noch lange erhalten bleiben.

Rheinmetall ist hier besonders gut positioniert, man ist an vielen benötigten und gefragten Waffensystemen maßgeblich beteiligt und arbeitet an den neuen Modellen. Dass der Kurs sich in den letzten beiden Jahren so stark entwickelt hat, ist unerheblich bei der Frage, ob die Rheinmetall-Aktie ein aussichtsreiches Investment für die Zukunft ist. Und dort winken zunächst höhere Investitionen bei erhöhten Umsätzen. Sobald die neuen Fertigungsstraßen produzieren, sinkt der Investitionsbedarf und die Umsätze steigen. Also auch die Gewinne.

Die NATO-Länder synchronisieren ihre Waffensysteme. Die Altbestände hat man ausgemustert und/oder an die Ukraine gegeben als Soforthilfe. Nun beschafft man länderübergreifend kompatible Systeme, das spart Geld und erhöht die Schlagkraft. Zudem winken den Unternehmen größere Aufträge und Rheinmetall als führendes Unternehmen im Bereich der Munitionsproduktion dürfte von der Aufrüstung besonders stark profitieren.

Auf kurze Sicht dürfte der Kurs erstmal seinen vorherigen Anstieg konsolidieren. Irgendwann sollten dann die steigenden Umsätze und Gewinne auch dem Kurs neue Impulse geben und damit auch Rheinmetall-Aktionäre zu Gewinnern machen. Insofern dürften wir alle mit Rheinmetall gut gerüstet sein…

Möge die Rendite mit euch sein!
Euer Börsenbarde
Michael C. Kissig

Disclaimer: Habe Rheinmetall auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

9 Kommentare:

  1. Ich hab über Russland schon lange nicht mehr soviel Blödsinn gelesen. Möchte auch gar nicht weiter darauf eingehen, nur soviel Vietnam, Jugoslawien, Libyen, Irak usw. usw. Denke mal damit
    ist alles gesagt. Ach so und wie war das eigentlich mit den Atombomben? Dachte immer hier geht es um Börse und nicht um Politik. Viele Artikel hier sind ja für mich teilweise sehr informativ, aber diesmal war es für mich persönlich der absolute Hammer. Trotz alledem werde ich weiterhin deine Berichte lesen.

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    1. Wie schön, dass ich hier in Deutschland meine Meinung frei äußern kann. Und du ebenso, auch wenn es eine andere ist. Und damit das auch so bleibt, bin ich jetzt Aktionär bei Rheinmetall, denn in Putins Reich gibt es diese (Meinungs-) Freiheit nicht.

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  2. Ach ja, die üblich NATO-Propaganda hier. Das war nicht anders zu erwarten. Putin will angeblich die Sowjetunion wiederherstellen und Westeuropa überrennen. Nur zur Info: Es war die NATO bzw. die Neocons, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion meinten, sie wären jetzt die alleinige Weltmacht und könnte machen was sie wollen und die deswegen alle Versprechen, die NATO keinen Inch nach Osten auszudehnen, gebrochen und Abrüstungsverträge aufgekündigt haben. Und unsere idiotische Regierung macht mit bei dieser Kriegstreiberei und ruiniert das eigene Land für US-Interessen. Die CDU ist da kein bisschen besser, eher noch schlimmer. Mit einer Jamaika-Koalition wären wir wahrscheinlich schon im Krieg mit Russland.

    Was Rheinmetall betrifft: Der Kurs dürfte genau so schnell wieder in sich zusammensacken, wie er gestiegen ist, wenn Trump den Ukraine-Krieg beendet und die Kriegstreiber abgewählt werden. Außer unsere Regierung ist so dumm, den Krieg gegen Russland dann alleine weiterführen zu wollen. Falls nicht, wird diese Aktienempfehlung des Blogbetreibers dieselbe Katastrophe wie seine BioNTech-Empfehlung, als er am Höhepunkt der Corona-Panikmache in Torschlusspanik auf den fahrenden Zug aufspringen wollte.

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    1. Sehr gut geschrieben !Bin in allen Punkten deiner Meinung auch was Aktien wie Rheinmetall oder BioNTech betrifft .So betrunken kann ich gar nicht sein, um solche Papiere zu kaufen .In Sachen Meinungsfreiheit, oh da muss ich aufpassen das ich keine nasse Hose bekomme.

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    2. Also wenn, dann hätte man Rheinmetall im Frühjahr 2022 kaufen müssen. Moralisch hätte ich da keine Bedenken gehabt, aber ich hätte nicht erwartet, dass ausgerechnet unter den Grünen, die im Wahlkampf noch mit "Keine Waffen in Kriegsgebiete" geworben hatten, die deutschen Rüstungsexporte neue Rekordhöhen erklimmen.
      Aber wenn der Ukrainekrieg verloren ist, sind ja auch noch China und Iran da. Vielleicht spekuliert der Blogbetreiber auf den Dritten Weltkrieg. Baerbock will da auf jeden Fall auch mitmischen und hat schon zwei deutsche Fregatten ins chinesische Meer geschickt. Der Zeitplan für den Dritten Weltkrieg ist jedenfalls bekannt: Bis 2029 müssen wir laut Pistorius kriegstüchtig sein.

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  3. Na mal cool bleiben hier.
    Zum Schluss ist es doch egal. Ob der Krieg nun heute oder morgen endet…Fakt ist das die nächsten Jahre massenhaft Waffen produziert werden … alles andere wäre blauäugig

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  4. Ich finde Michaels Ansatz plausibel und nachvollziehbar. Egal wer neuer US-Präsident wird und ob der Ukraine-Krieg weiter geht oder beendet wird, dauert es sicher sehr lange bis, an die Ukraine verschenkte Waffensysteme und vor allem die Munitionsbestände wieder aufgestockt sein werden. Und die sind nun mal notwendig um "Frieden durch Abschreckung" sicherzustellen.

    Aber bei allen politischen Unstimmigkeiten, haben wir hier die Gemeinsamkeit, dass wir Investoren sind. Und dass es zu noch größeren militärischen Konflikten in Europa und der Welt kommt, ist ja nicht ausgeschlossen. Daher die Frage an die Kritiker des Artikels: wenn offenbar nicht mit Rheinmetall, wie würdet ihr euch dann auf so ein Szenario vorbereiten?

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  5. Ist schon interessant wenn man sich überlegt das die Zigarettenindustrie auf ihren Verpackungen Schockfotos aufdrucken musste um vor frühzeitigen Tod zu warnen aber komischerweise trifft das für Rüstungsgüter nicht zu.Dabei wäre auch hier der Hinweis angebracht--Vorsicht hiermit können Menschen getötet werden--- Und im Falle eines ganz großen Krieges würden die Waffensysteme von Rheinmetall uns auch nicht schützen ,denn dann kämen Waffensysteme zum Einsatz die wir alle nicht wollen.Also muss unser bestreben sein nicht um noch mehr Rüstungsgüterexporte zu reden sondern endlich über mehr Frieden in der Welt..Und Umwelt und Ökologie scheinen im Krieg auch keine Rolle zu spielen,komisch.Daher werde ich niemals in Rüstungsaktien investieren.

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    1. Dieses "Streichelzoo-Szenario" ist nicht realistisch, die Weltgeschichte hat das über tausende von Jahren widerlegt. Wann immer Staaten nicht stark genug waren, wurden sie von ihren Nachbarn abgegriffen. Man hat immer irgendetwas, was der Nachbar haben will, ob Rohstoffe, andere Ressourcen oder "nur" eine strategisch wichtige Lage. Die Sowjet Union/Russland mit ihrem starken Expansionsdrang über Jahrhunderte hinweg ist dafür ein Paradebeispiel, die Türkei als "Überrest" des Omanischen Imperiums ebenso, das Römische Reich oder auch die USA. Die 13 Gründungsstatten haben sich überwiegend durch kriegerische Auseinandersetzungen auf ihre heutige Größe ausgedehnt. Weil sie die Stärke dazu hatten und Schwächen von anderen ausgenutzt haben.

      Wer Krieg verhindern will, muss stark genug sein, dass andere ihn lieber in Ruhe lassen. Und dass der nächste Krieg mit ABC-Waffen ausgetragen wird, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. ABC-Waffen sind politische Waffen, keine strategischen. Man kann mit ihnen nicht gewinnen, aber beide Seiten können damit alles verlieren. Sie dienen vor allem... der Abschreckung. Und sind alleine deshalb wertvoll. Nicht, wenn man sie einsetzt. Dann ist da nämlich nichts mehr, was man erobern könnte. Auf Jahrhunderte verstrahlte oder versuchte Gebiete sind Ödland.

      "Si vis pacem para bellum." (Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor.)
      -Konfuzius (oder irgendein Grieche/Römer)

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