Freitag, 12. Juli 2024

Kissig Portfoliocheck: Warren Buffett setzt auf Cash – und OXY

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 262. Portfoliocheck blicke ich wieder Warren Buffett über die Schulter. Seine Performance ist atemberaubend: über mehr als 50 Jahre hinweg legte er eine Rendite von fast 20 % pro Jahr hin und schlug den S&P 500 in den meisten Jahren. Das 'Orakel von Omaha', wie Warren Buffett von seinen Anhängern auch ehrfurchtsvoll genannt wird, ist einer der reichsten Menschen der Welt, doch er ist kein Unternehmer, sondern er ist Investor. Ein Investor der Superlative, denn seinen Reichtum verdankt er ausschließlich dem Investieren.

Ende des 1. Quartals 2024 hatte Buffett unverändert 41 Aktienpositionen im Depot. Der Gesamtwert seines Aktienportfolios fiel im Quartal von 352 auf 332 Mrd. USD, vor allem durch Aktienverkäufe. Und so hat der Cashbestand per Ende März mit 189,0 Mrd. USD gegenüber 167,64 Mrd. zum 31. Dezember 2023 einen neuen Rekord erzielt und dürfte in absehbarer Zeit die Marke von 200 Mrd. USD übersteigen.

Buffetts Depot ist stark fokussiert: Die fünf Top-Aktien stehen für knapp 75% des Gesamtwerts. Technologieunternehmen dominieren mit 41,8 % (Q3: 51,5) vor Finanzwerten mit 31,2 % (Q4: 24,3), defensiven Konsumwerten mit 11,9 % (Q4: 10,9), dem Energiesektor mit 10,7 % (Q4: 9,6), Kommunikationsdiensten mit 1,9 % (Q4: 1,9) und dem Gesundheitssektor mit 1,5 % (Q4: 1,1). Allerdings steht das US-Aktienportfolio zusammen mit dem Cashbestand lediglich für etwa die Hälfte der Vermögenswerte von Berkshire Hathaway. Hinzu kommen noch die vielen nicht börsennotierten Tochterunternehmen sowie einige Anleihen und ausländische Aktienbeteiligungen, die nicht in seinen 13F-Formularen auftauchen.

Alter und neuer Depotspitzenreiter ist Apple. Der iPhone-Konzern steht allerdings 'nur' noch für rund 40 % statt zuvor 50 % von Berkshires Aktienportfolio, da Buffett seine Position um knapp 13 % abgebaut hat. Er verwies darauf, dass die gewaltige Zunahme bei der US-Verschuldung zwangsläufig in höhere Steuersätze münden werde. Da Berkshire auf sehr hohen Buchgewinnen bei seinem Apple-Engagement sitze, realisiere man heute einen Teil dieser Gewinne, um dies nicht später bei erwartet höheren Steuersätzen tun zu müssen. Bei Paramount und HP ist Buffett inzwischen komplett ausgestiegen und das Rätsel um seine "geheime neue Aktienposition", die er seit dem 3. Quartal 2023 eingesammelt hatte, ist nun ebenfalls gelüftet: es ist der Versicherungskonzern Chubb Ltd. Und dann kauft Buffett unbeirrt weitere Aktien von Occidental Petroleum; hier hält er inzwischen 29 % und könnte seinen Anteil auf bis zu 50 % ausbauen...


Disclaimer: Habe Apple, Berkshire Hathaway auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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