Freitag, 21. Juni 2024

Kissigs Portfoliocheck: Deep Value-Investor Seth Klarman wirft bei Warner Bros. Discovery das Handtuch

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 259. Portfoliocheck schaue ich wieder Seth Klarman über die Schulter. Der Deep Value Investor kauft gerne Unternehmen, die von der Börse verschmäht und daher zu Rabattpreisen angeboten werden. Er investiert gerne mit großer Sicherheitsmarge und erzielt mit diesem Ansatz seit Jahrzehnten mit durchschnittlich 19 % überragende Renditen. Zudem investiert er sehr fokussiert und so stehen seine drei Top-Positionen für rund 45 % seines Portfolios, die Top 5 für annähernd drei Viertel. Beachtenswert ist allerdings, dass seit der Gründung 1982 der Anteil der im 13F-Formular ausgewiesenen Aktieninvestments immer lediglich einen Anteil zwischen 2,5 % und 15 % der gesamten verwalteten Vermögenswerte (AuM) der Baupost Group ausgemacht haben. Die aktuelle Aktien-Allokation von rund 3,55 Mrd. USD an den gesamten Assets under Management liegt eher am oberen Ende dieser Spanne. Der Rest verteilt sich auf Barmittel, Schuldtitel, Immobilien und Absicherungsgeschäfte. Dabei hielt der Fonds in den letzten 10 Jahren durchschnittlich rund 25 % Cash.

Im 1. Quartal 2024 schichtete Klarman 5 % seines Depots um; am Ende hielt er noch 21 Werte, unter denen sich 5 Neuaufnahmen finden. Dabei sank der Wert seines Aktienportfolios 4,59 auf 3,65 Mrd. USD. Mit 44,3 % Gewichtung sind die Communication Services weiterhin mit großem Abstand am stärksten in seinem Depot vertreten. Zweitstärkster Sektor bleiben die Technologiewerte mit 26,4 % vor Finanzwerten mit 12,1 %, danach schließen sich Basis Materialien mit 8,6 %, Gesundheitswerte mit 4,8 % und Industriewerten mit 3,2 % an. Defensive Konsumwerte spielen mit 0,6 % kaum noch eine Rolle.

Im Mediensektor war Klarman am aktivsten. Liberty Media ist das Medien Imperium von John Malone, unter dessen Dach er Fernsehsender, Zeitungen, Radiosender und Filmstudios vereint hat – und seit 2016 auch die Formula One Group. Das Konglomerat durchläuft eine tiefgreifende Umstrukturierung mit mehreren Spin-offs, von denen sich Klarman trennt. Er setzt vor allem auf die Konzernmutter Liberty Media Ltd. Und dann hat er bei Warner Bors. Discovery die Geduld verloren, nachdem der Medien- und Streaminggigant operativ nicht die Kurve kriegt und auch der Aktienkurs von Tief zu Tief weitergereicht wird...

 
Disclaimer: Habe keines der Unternehmen auf meiner Beobachtungsliste oder im Depot/Wiki.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen