In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 257. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.
Im 1. Quartal 2024 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Man hält weiterhin lediglich 18 Positionen in seinem fokussierten Portfolio und tätigte lediglich eine Neuerwerbung; der Portfoliowert stieg um 4 % auf 12,09 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 59,2 % weiterhin deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 16,9 % und zyklischen Konsumwerten mit 11,2 %. Dahinter liegen Technologiewerte mit 9,0 % und Gesundheitswerte mit 3,7 %.
Im Großen und Ganzen hat sich hier nicht viel verändert: Mastercard und Moody's führen Akres Portfolio weiter an. KKR ist nun auf den dritten Platz vorgerückt, nachdem der Kurs sich innerhalb eines Jahres verdoppelt hatte und die nun viertplatzierte American Tower aufgrund der hohen Zinsen bei vergleichsweiser hoher Verschuldung schon länger nicht zu den Performancelieferanten gehört. Die drei Top-Werte stehen für 45,25 % des stark fokussierten Portfolios, die größten fünf für 64,50 %.
Mit Mastercard, Visa und Moody’s finden sich hier gleich drei Unternehmen, die auch Warren Buffett schon seit Jahrzehnten besitzt. Anlageerfolg ist eben keine Geheimwissenschaft, sondern das Ergebnis von Überlegungen und Wahrscheinlichkeitsberechnungen sowie der Charakterstärke, Top-Unternehmen auch dann die Treue zu halten, wenn sie kurzfristig mal Schlagseite bekommen. Schlagseite hat Roper Technologies nicht. Ganz im Gegenteil, die jüngsten Quartalszahlen strotzten nur so vor Kraft und führten zu einer weiteren Anhebung der Jahresprognosen. Dennoch durchlebt Roper einige Veränderungen und das schürt durchaus Zweifel an den Zukunftsaussichten des Erfolgsunternehmens...
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