In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 255. Portfoliocheck beschäftige ich mich wieder mit Chris Davis, dessen familiengeführte Investmentfirma Davis Advisors seit ihrer Gründung vor 50 Jahren stets ein und dieselbe bewährte Anlagephilosophie verfolgt: man versteht Aktien als Eigentumsanteile an realen Unternehmen und nicht als Wettscheine auf Kursschwankungen. Daher investiert Davis Advisors viel Zeit und Ressourcen in gründliche fundamentale Analysen der Unternehmen und setzt den Schwerpunkt auf dem Konzept der 'Owners Earnings', das auch Warren Buffett bei der Auswahl von Aktien für Berkshire Hathaway bevorzugt. Im Gegensatz zum Free Cashflow berücksichtigen die Owners Earnings also nur Positionen, die sich auf den Gewinnanteil der Eigentümer auswirken.
Im 4. Quartal 2023 kam Chris Davis auf eine Turnoverrate von 3 %; er agierte also wieder gewohnt unaufgeregt. Im Bestand befanden sich 103 Unternehmen, darunter eine Neuaufnahme. Wie bereits im Vorquartal nahm Chris Davis erneut bei Meta Platforms Gewinne mit. Ursprünglich war er hier 2015 eingestiegen, als die Aktie zwischen 75 und 110 USD notierte. Nach einer Berg- und Talfahrt schloss die Aktie das Jahr 2023 bei knapp 355 USD ab, nachdem sie in den vorangegangenen 12 Monaten rund 85 % zugelegt hatte. Neben nteiligen Verkäufe bei Berkshire Hathaway hat Chris Davis im 4. Quartal ebenfalls bei seinen Bankaktien Kasse gemacht: Buffetts Lieblingsbank, die Bank of America, reduzierte er um 55 %, die beiden weiteren Großbanken Wells Fargo und JPMorgan Chase lediglich um jeweils etwas mehr als 3 %. Und bei der Regionalbank Bank of N.T. Butterfield war es dann wieder eine annähernde Halbierung seiner Position.
Die Verkäufe im Bankenbereich haben sich negativ auf die Sektorgewichtung ausgewirkt, die bei Davis Advisors traditionell die mit großem Abstand am stärksten gewichtet sind. Chris Davis hat sich deshalb in seinem Investorenbrief auch ausgiebig mit der Lage im US-Bankensektor befasst, denn seine Investoren fragen sich durchaus, ob sie hier gerade einen Paradigmenwechsel erleben...
Die Verkäufe im Bankenbereich haben sich negativ auf die Sektorgewichtung ausgewirkt, die bei Davis Advisors traditionell die mit großem Abstand am stärksten gewichtet sind. Chris Davis hat sich deshalb in seinem Investorenbrief auch ausgiebig mit der Lage im US-Bankensektor befasst, denn seine Investoren fragen sich durchaus, ob sie hier gerade einen Paradigmenwechsel erleben...
Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Meta Platforms auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Hallo Michael, wie ist deine aktuelle Einschätzung zu open doors?
AntwortenLöschenDie Zahlen von Opendoor fand ich überzeugend. Allerdings hat sich der Immobilienmarkt noch nicht wirklich wieder erholt, weil die anhaltend hohen Zinsen viele Käufer abschrecken und viele Verkäufer ihre sehr günstigen Finanzierungen nicht verlieren möchten (was beim Verkauf ihrer jetzigen Immobilie und Neukauf einer anderen der Fall wäre). Zinssenkungen machen den Hauskauf nicht nur günstiger, sondern kurbeln auch den Immobilienmarkt insgesamt kräftig an - und genau das wäre die Initialzündung für Opendoors Business. Da dies aber nun etwas länger auf sich warten lässt, fliegt Opendoor genauso auf Sparflamme wie mein Investmentcase. Das wird noch Zeit brauchen und wann der Kurs (wieder) richtig durchstartet, ist kaum absehbar. Da Opendoor aber operativ kein Geld mehr verbrennt, kann man dem Unternehmen auch gut die Zeit geben, ohne sich hier allzu große Sorgen machen zu müssen. Die Kurshalbierung seit dem Jahresstart ist allerdings kein schöner Anblick im Depot...
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