Der April lieferte den ersten heftigen Kursrücksetzer des Jahres, nachdem die Inflationsdaten in den USA höher ausfielen als gedacht und damit Zinssenkungen noch länger auf sich warten lassen dürften. 'Higher for longer' bedeutet, dass es wohl maximal noch zwei Zinssenkungen in diesem Jahr geben wird und sich weitere nach 2025 verschieben. Die schwindenden Hoffnungen ließen ordentlich Luft ab aus vielen Werten, so dass der Monat überwiegend in Moll endete. Zudem steht der Mai vor der Tür und damit wird allerorten die angestaubte und längst widerlegte Börsenunweisheit "Sell in may and go away" aus der Mottenkiste gekramt, was der Stimmung und den Kursen irgendwie den Rest gab...
Natürlich gibt es auch negative Fakten, klar. Die Rendite der 10jährigne US-Staatsanleihen hat die Marke von 4,5 % überschritten und nähert sich damit wieder dem Rekordniveau aus dem letzten Herbst an, als sie bis auf knapp 5 % zugelegt hatte. Das bremst die positive Entwicklung am Immobilienmarkt, wo die zuvor rückläufigen Zinsen erste Erholungstendenzen befeuert hatte, die nun wieder ins Stottern geraten könnten. Andererseits gibt es noch immer keine besorgniserregenden Ausfallraten bei Krediten, so dass auch kein Grund besteht, überbordend pessimistisch zu sein.
Am Scheideweg stehen die Alternativen Asset Manager, denn ein Zinsniveau von 5 % ist so die grenze, ab wo ihre professionellen Investoren verstärkt Zinspapiere als Alternativen wählen statt Anlagen mit höheren Chancen, aber auch Risiken, bei denen sie dann aber auch noch Provisionen zahlen müssen. Die Asset Manager vermelden unisono moderate rückläufige Mittelzuflüsse - aber auch hier muss man etwas genauer hinter die Schlagzeile schauen, um das ganze Bild zu sehen. Denn die aktuellen Bewertungsniveaus für Unternehmen und Immobilien lässt die Finanzinvestoren nur wenige Exits tätigen, so dass die Investoren länger auf ihr investiertes Geld und ihre erhofften Renditen warten müssen. Es fließen also weniger Gelder bei den Asset Managern ab und es kommen weniger frische Gelder rein. Eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung, aber eben auch keine besorgniserregende. Zumal die Finanzinvestoren unisono auf prall gefüllten Kriegskassen sitzen. So vermeldete Blackstone anstelle der vorherigen 200 Mrd. USD. an 'Dry Powder" zum Ende des 1. Quartal nun rund 194 Mrd. USD, die für neue Investments zur Verfügung stehen.
Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben für die Branche ausgezeichnet, doch kurzfristig mussten ihre Kurse einen Dämpfer wegstecken. Das traf auch meine Wikis überproportional, wo ich Apollo, Blackstone und KKR hoch gewichtet habe.
Die Börsenentwicklung
Der April schrieb Verluste auf breiter Front - bis auf den deutschen Nebenwerteindex SDAX, der sogar über 1 % im Plus schloss. Im S&P 500 verloren Finanztitel im April 4,3 %, Technologieaktien 5,5 % und der Immobiliensektor rutschte sogar nochmals um 8,6 % ab. Auch der größte Verlier kommt mit dem TecDAX aus Deutschland, ansonsten hielten sich die Verluste der Indizes zwischen 2 % und 3 %.
• Dow Jones: -3,57 % (YTD: +1,85% // 1 Jahr: +12,58 %)• S&P 500: -2,94 % (YTD: +6,92 % // 1 Jahr: +22,32 %)• NASDAQ: -2,59 % (YTD: +5,69 % // 1 Jahr: +34,25 %)• DAX: -2,02 % (YTD: +5,16 % // 1 Jahr: +13,79 %)• MDAX: -2,58 % (YTD: -2,92 % // 1 Jahr: -5,42 %)• SDAX: +1,19 % (YTD: +3,61 % // 1 Jahr: +4,75 %)
• TecDAX: -4,20 % (YTD: -0,84 % // 1 Jahr: +1,24 %)Quelle: finanzen.net
Im April legten im S&P 500 nur Versorger zu und zwar um 1,6 % und die Energiewerte waren mit -0,9 % bereits der zweitbeste Sektor. Das sagt eigentlich schon alles, oder? Finanztitel verloren 4,3 %, Technologieaktien 5,5 % und der Immobiliensektor rutschte sogar um 8,6 % ab und war erneut das Schlusslicht.
Entwicklung meiner Wikifolios
Soweit mein kurzer Monatsrückblick. Jetzt kommen wir zur Entwicklung meiner vier Wikis:
Kissigs Nebenwerte Champions ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: 938.400,- Euro
Preis: 134,14 (31.03.24: 134,31)
Rendite seit Start am 19.08.20: +34,2 %
Rendite 1 Monat: -0,1 %
Rendite in 2024: +2,2 % (YTD)
Rendite in 2023: +17,3 %
Rendite in 2022: -24,9 %
Rendite in 2021: +17,3 %
Rendite in 2020: +27,0 % (ab 19.08.)
Das Nebenwerte-Wiki hat sich auch im April vergleichsweise erfreulich entwickelt, allerdings diesmal etwas schlechter als der SDAX. Ich war aktiver als in den Vormonaten und habe Energiekontor verkauft, weil die ganze Branche darbt unter hohen Zinsen und gesunkenen Strompreisen. Es bleib am Ende ein Plus von 5 %; das war vor einem Jahr schon mal deutlich mehr. Ebenfalls verkauft habe ich Kontron, weil hier keine überzeugende positive Entwicklung zu verzeichnen ist und ich das Geld für andere Investments benötigte. Mit einem Gewinn von rund 18 % lief es hier deutlich erfreulicher. Gleiches Argument bei Evotec; hier hatte ich insofern Glück beim Timing, als dass mein Verkauf vor der Vorlage der Quartalszahlen erfolgte und mir damit der heftige weitere Kursrutscht erspart blieb. Dennoch brachte das Investment rund 30 % Verlust ein. Aufgestockt habe ich im Gegenzug bei LendingClub, Nynomic und der Deutschen Rohstoff AG. Während sich bei LC und Nynomic die guten operativen Entwicklungen bisher (noch?) überhaupt nicht im Kurs bemerkbar machen, rennt die DRAG wie verrückt. Der hohe Ölpreis und die ständigen Prognoseanhebungen zeigen Wirkung und der DRAG-Kurs legte im April um mehr als 25 % zu, was das gesamte Wiki positiv beeinflusste. Und dann habe ich noch die Chance genutzt, beim Spezialversicherer Kinsale Capital einzusteigen. Auch hier gab es - erneut - sehr starke Quartalszahlen und - erneut - brach der Kurs mit einiger Verzögerung kräftig ein, weil Zweifel daran bestehen, dass das Unternehmen auf Dauer mit 40 % beim Umsatz und 70 % beim operativen Ergebnis wachsen kann.
Die größten Positionen sind nun Deutsche Rohstoff, Mutares und LendingClub.
Kissigs Quality Investments ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: 312.700,- Euro
Preis: 103,11 (31.03.24: 110,99)
Rendite seit Start am 13.08.20: +3,1 %
Rendite 1 Monat: -7,1 %
Rendite in 2024: +3,0 % (YTD)
Rendite in 2023: +13,6 %
Rendite in 2022: -33,9 %
Rendite in 2021: +24,0 %
Rendite in 2020: +7,0 % (ab 13.08.)
Mein Quality Investments-Wiki ähnelt stark meinem privaten Investmentdepot und beide haben im April ordentlich auf die Mütze bekommen; dank der hohen Gewichtung der Alternativen Asset Manager. Ich habe Fairfax Financial mit rund 25 % Gewinn verkauft und dafür Apollo und Blackstone aufgestockt, aber auch bei Danaher und Kinsale Capital. Damit ist auch die Cash-Quote wieder vollständig investiert.
Die größten Positionen sind Blackstone, KKR und Costco.
Financial Power Investing ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: 20.700,- Euro
Preis: 135,03 (31.03.24: 144,46)
Rendite seit Start am 12.05.23: +35,0 %
Rendite 1 Monat: -6,5 %
Rendite in 2024: +1,1 % (YTD)
Rendite in 2023: +33,4 % (ab 12.05.)
Das Financial Power Wiki musste ebenfalls einen deutlichen Dämpfer verkraften. Ich habe nur kleinere Veränderungen vorgenommen, denn das Wiki ist hervorragend positioniert, um auch in Zukunft ordentliche Renditen einzufahren. Hypoport und Moody's habe ich erneut leicht reduziert und Teilgewinne von 66 % und 3,5 % mitgenommen. Zudem habe ich bei Fairfax Financial meine Position etwas verkleinert mit 45 % Gewinn. Aufgestockt habe ich moderat bei LendingClub und bei KKR sowie bei Kinsale Capital.
Die größten Positionen sind weiterhin KKR, Blackstone und Apollo mit jeweils über 10 % Gewichtung und zusammen stellen sie mehr als ein Drittel der Assets.
Kissigs Turnaround-Spekulationen ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: 48.400,- Euro
Preis: 63,52 (31.03.24: 70,75)
Rendite seit Start am 12.10.21: -36,5 %
Rendite 1 Monat: -10,2 %
Rendite in 2024: -19,6 % (YTD)
Rendite in 2023: +40,7 %
Rendite in 2022: -38,1 %
Rendite in 2021: -9,4 % (ab 12.10.)
Bei meinen Turnaround-Spekulationen gab es blutrote Vorzeichen. Alle fünf Werte gehören dem Finanzsektor an und mit der Aussicht auf länger hohe Zinsen ist besonders Opendoor nochmals heftig in die Knie gegangen und vom zweiten auf den fünften Platz abgerutscht. Bei PayPal. hatte ich im März aufgestockt, nachdem das neue Führungsteam um CEO Chriss einen starken Eindruck hinterlassen und glaubhaft vermittelt hatte, dass sie genau wissen, was zu tun ist, es nun "nur" noch tun müssen. Der Fokus liegt auf profitablem Wachstum und wieder auf Innovation. Die jüngsten Quartalszahlen kamen am Markt jedenfalls ziemlich gut an und sollten den künftig wieder deutlich erfolgreicheren Weg aufzeigen. Und dann auch wieder zunehmend beim Aktienkurs.
Die größten Positionen sind LendingClub, SoFi Technologies und Hypoport.
Ende, aus, vorbei...
Es war ein weiterer interessanter Börsenmonat, der nach den Allzeithochs im Vormonat für Katerstimmung sorgte. Meine durchschnittliche jährliche Zielrendite ist 15 %; in manchen Jahren liegt meine Performance darunter, oft darüber. Bisher haben zumindest die älteren Wikis diese Marke nicht erreicht, was auch an der allgemein herausfordernden Börsenstimmung seit Ende 2021 liegt, aber nicht nur. In den letzten Monaten hatten meine Wikis aber Boden gutgemacht, doch der April war hier ein Rückschritt.
Ich bedanke mich bei allen Anlegern, die mir mit ihren Investments das Vertrauen aussprechen und in die vier Wikis zusammen gut 1,3 Mio. Euro investiert haben; das sind knapp 200.000,- weniger als vor einem Monat.
Disclaimer: Habe die genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wikifolio.
Moin Michael,
AntwortenLöschenKontron verdient vielleicht noch Geduld, mit dem Katek-Erwerb sind keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, es ist aber sicher eine Weichenstellung erfolgt.
Zu Evotec sollte ich schweigen, allerdings bin ich sehr convicted und habe weiter nachgekauft.
Gruß Christian
Moin Christian,
Löschenbei Kontron fehlt mir die echte Überzeugung, dass die Katek-Übernahme eine wirklich gute/sinnvolle Sache ist. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass die viele Monate lang angekündigten "transformativen" Übernahmen nicht erfolgten und dann so ein spontaner Zukauf erfolgt. Der so gar nicht ins ursprüngliche Bild passt. Natürlich kann man ich die Aktien trotzdem im Depot behalten und darauf hoffen, dass der Hannes es schon richtig machen wird. Aber ist das nicht zu wenig für einen validen Investmentcase? Ich fühle mich damit jedenfalls nicht wohl (genug) und deshalb habe ich mich von der Kontron-Aktie getrennt.
Hi Michael,
AntwortenLöschenKannst du dir vorstellen, dass Funkwerk bald wieder eine größere Rolle im Wiki spielen könnte?
Wie siehst du die aktuelle Situation?
Die Bewertung ist wirklich sehr gering.
LG David
Moin David,
LöschenFunkwerk hat erneut Zahlen abgeliefert, die über den eigenen Prognosen lagen. Und erneut hat man einen sehr verhaltenen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben - was darauf schließen/hoffen lässt, dass auch 2024 wieder besser läuft als angekündigt. Insgesamt macht der Vorstand bei Funkwerk einen guten Job und will auch weiter durch Zukäufe wachsen. Das klingt durchaus attraktiv und auch die Bewertung ist nicht zu hoch. Als Depotbeimischung sollte Funkwerk nicht enttäuschen. Aber um die Aktie jetzt zu kaufen, fehlt mir ein wenig der echte Trigger.
Hallo Michael,
AntwortenLöschenwieso verkaufst Du Energiekontor? "Weil die gesamte Branche wegen der Zinsen darbt" schreibst Du, aber das stimmt doch für EKT gar nicht. Die Pipeline ist besser gefüllt als vor einem Jahr und mit höheren Fertigstellungswerten. 2023 war das beste Jahr 'ever' und die Aussicht auf richtig gute Jahre 2025 & 26 stehen sehr gut. Nur der kurzfristige Ausblick auf 2024 ist konservativ verhalten, weil evtl. der Netz-Anschluss von schottischen Windparks nicht mehr 2024 fertig werden könnte (sehr viel Konjunktiv bei EKT). Temporäre Verzögerung der Abrechnung (klar - eine Unsicherheit!). Der Kursrutsch nach der Zahlenvorlage mit Ausblick war aber völlig übertrieben und wer jetzt aussteigt / -stieg spekuliert nur auf gegebenenfalls günstige(re) Kurse zum Jahresende 2024 oder Jahresanfang 2025.
Dein Investmentcase sprach eigentlich eine ganz andere, langfristige Sprache. Das überrascht mich nun!
Moin Holger,
Löschenich hab schon längere Zeit eine zu positive Sicht auf den "Green Energy-Sektor" gehabt und das hat ordentlich Rendite gekostet. Die Zukunft sieht immer rosig aus, aber... das Problem liegt in der Realität. Energie ist eine höchst regulierte und von staatlichen Eingriffen gebeutelte Branche, insbesondere in Deutschland ist das eine einzige Katastrophe Ich bin seit 18 Jahren Mitglied im Aufsichtsrat eines kommunalen Energieversorgers und seit 14 Jahren Vorsitzender. Da kriege ich vieles "live und in Farbe" mit, wo man mit gesundem Menschenverstand nur kapitulieren kann. So viele Leute ohne Kompetenz (in den Behörden) aber mit Macht und Einfluss. Und auch zu viele Leute, die zu viel wollen und viel zu wenig hinbekommen. Alle reden mit und dem anderen rein. Einfach schrecklich. Zumal es ja um hohe Investitionen geht und um unternehmerische Entscheidungen, die die nächsten 30, 40 oder 50 Jahre Konsequenzen haben. Ich bin da echt ernüchtert.
Der Widerspruch ist, dass einerseits die Leistungen von Energiekontor dringend benötigt werden, dass wir unbedingt mehr Solar- und Windkraft benötigen und dass der Ausbau auch stattfinden wird. Aber auf der anderen Seite bedeutet das leider nicht, dass damit wirklich gutes Geld zu verdienen ist - wegen der Regulierung, wegen der staatlichen Eingriffe. Man denke nur an diese unsägliche "Übergewinnsteuer", die grüne Flachgeister nun auch schon für die Rüstungsunternehmen ins Gespräch bringen.
Bleibt am Ende die Frage, ob sich Energiekontor und/oder andere Unternehmen des Sektors besser entwickeln werden als andere Branchen. Das sehe ich leider nicht so klar vor mir, daher habe ich das für anderweitige Käufe benötigte Geld auch durch einen Verkauf von Energiekontor besorgt.
Hi Michael,
AntwortenLöschenwie siehst du die Q1 Zahlen von Opendoor?
Stehe wieder vor der Qual des Nachkaufs ob Opendoor, LendingClub oder SoFi.
VG
Michael
Moin Michael,
Löschendie Zahlen von Opendoor fand ich überzeugend. Allerdings hat sich der Immobilienmarkt noch nicht wirklich wieder erholt und deshalb fliegt Opendoor genauso auf Sparflamme wie mein Investmentcase. Das wird noch zeit brauchen und wann der Kurs (wieder) richtig durchstartet, ist kaum absehbar.
SoFi hat ebenfalls phänomenal abgeliefert und weshalb der Kurs so eingebrochen ist, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Auf kurze Sicht findet jetzt mal kein starkes Wachstum statt, aber das wird sich schon in wenigen Monaten wieder ändern.
Mit LendingClub liege ich seit meinem Erstkauf bei rund 20 Euro weiterhin voll unter Wasser. Hab seitdem mehrfach nachgekauft und inzwischen bestätigt LC den operativen Turnaround. Die haben sich mehrfach in schwierigen Phasen neu positioniert und angepasst und neue innovative Geschäftsfelder aus dem Boden gestampft. Das ist schon beeindruckend, zumal trotz der ganzen Gegenwinde seit 12 Quartalen Gewinne erzielt werden (wenn diese auch immer weiter gefallen sind). Ich hatte LendingClub zuletzt nochmal aufgestockt, weil ich total von dem Unternehmen überzeugt bin. Daher ist es auch das deutlich am höchsten gewichtete Fintech in meinem Depot. Ob sich der Kurs besser entwickeln wird als der von den anderen beiden, kann ich natürlich nicht sagen. Aber von LC bin ich am stärksten überzeugt.
Hallo Michael,
AntwortenLöschenich denke bei der Kontron AG könntest du falsch liegen oder vielleicht zu wenig Geduld? Die Q1-Zahlen heute laufen in die richtige Richtung. Und allein der Discount (also der Wert) mit dem die Kontron AG die KATEK SE eingekauft hat, sehe ich noch (lange) nicht im Preis der Aktien enthalten. Und ich will hier dem CEO, Hannes Niederhauser, kein falsches Spiel unterstellen als er die KATEK SE als Übernahmeziel ausgewählt hat. Ich bin der Überzeugung, dass er eine gute Strategie hat. U.a. hat sich die KATEK in der nahen Vergangenheit selbst in Nordamerika eingekauft und alleine dieser Punkt, einen Produtionsstandort in Nordamerika zu haben, um damit als "Made in US" zu gelten, sollte sich bald als Vorteil erweisen.
Was deine Entscheidung angeht:
Ich bin da voll mit dir und Charlie Munger: Du musst ständig neu darüber nachdenken, ob das Unternehmen, an dem du Teil hast, noch den richtigen Weg eingeschlagen hat?
Und du brauchst Geduld - und das ist das allermeiste was du benötigst (B. Graham).
VG Frank M.
Moin Frank,
Löschenich kann dir nur die gleiche Antwort geben wie zuvor schon Christian: Bei Kontron fehlt mir die echte Überzeugung, dass die Katek-Übernahme eine wirklich gute/sinnvolle Sache ist. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass die viele Monate lang angekündigten "transformativen" Übernahmen nicht erfolgten und dann so ein spontaner Zukauf erfolgt. Der so gar nicht ins ursprüngliche Bild passt. Natürlich kann man ich die Aktien trotzdem im Depot behalten und darauf hoffen, dass der Hannes es schon richtig machen wird. Aber ist das nicht zu wenig für einen validen Investmentcase? Ich fühle mich damit jedenfalls nicht wohl (genug) und deshalb habe ich mich von der Kontron-Aktie getrennt.