Ängste dominieren die Schlagzeilen, doch die Börsen erholen sich schon wieder. Wir werden noch länger darauf warten müssen, dass die US-Notenbank endlich die Zinswende einläutet. Das ist keine neue Enttäuschung, immerhin war die erste Zinssenkung bereits mal für März angedacht. Und seitdem wurde sie mehrfach verschoben, weil sich die Inflation als hartnäckiger erwiesen hat als gedacht. Damit leiden Verbraucher, Unternehmen und Staaten weiter unter der Zinslast, denn vor zwei Jahren konnten sie sich Geld noch beinahe zum Nulltarif leihen, während sie jetzt 5 % für ihre Staatsanleihen, 12 % für ihre Unternehmensanleihen oder 20 % für ihre Kreditkartenschulden bezahlen müssen. Das schmerzt und schränkt die Konsumlaune ein.
Allerdings nicht die von US-Präsident Joe Biden, der weiterhin im Rekordtempo Geld drucken und die Staatverschuldung explodieren lässt. Nur vier Monate benötigt Biden, bis eine weitere Billion Dollar auf den Schuldenberg draufgesattelt ist und die 35 Billionen-Marke ist bereits in Sichtweite. Und auch die Zinslast explodiert und so sind die jährlichen Zinszahlungen im US-Haushalt auf über eine Billion Dollar hochgeschossen. Das kann den ganzen Etat sprengen, weil die Zinsen nur noch über neue Kredite bezahlt werden können. Es ist schon ein Hohn, wenn nun ausgerechnet Bidens Finanzministerin (und ehemalige Notenbankchefin) Janet Yellen ihre Besorgnis über die US-Staatsverschuldung zum Ausdruck bringt.
Warren Buffett geht davon aus, dass die USA bald die Steuern kräftig anheben werden müssen, um sich ihre Ausgaben noch leisten zu können. Er hortet Cash und legt den Großteil seines Geldes von 189 Milliarden Dollar in US-Staatsanleihen an, für die er mehr als 5 % Rendite pro Jahr bekommt. Das erscheint ihm aktuell attraktiver als Aktien zu kaufen, zumal bei Zinssenkungen zunächst auch noch Kurssteigerungen bei den Anleihen winken. Er prognostiziert daher, dass der Cashberg seiner Investmentholding Berkshire Hathaway bis Ende des 2. Quartals auf 200 Mrd. USD anwachsen dürfte.
Die gestiegenen Zinsen haben die Banken übrigens nur einseitig an ihre Kunden weitergegeben. Die Kreditzinsen haben sie schnell und stark erhöht, die Einlagenzinsen hingegen nur moderat. So haben sie ihre Zinsmarge kräftig ausgeweitet und freuen sich über die fetten Gewinne. Es gibt in diesem Markt also durchaus Bereiche, wo es gutes Geld zu verdienen gibt. Man muss nur an die richtigen Stellen schauen - bekanntlich favorisiere ich hier die Alternativen Asset Manager, weil bei ihnen der Bereich 'Private Debt' besonders stark wächst und das ist für Apollo, Blackstone und KKR besonders lukrativ. Und damit auch für ihre Aktionäre. Zudem bin ich fett in der einen Aktie investiert, die immer steigt. Und auch das zahlt sich aus...
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Disclaimer: Habe Apollo, Berkshire, Blackstone, KKR auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot.
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