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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 4/2024 vom 02.03.2024
▶ In dieser Ausgabe: Datagroup, Ringmetall, Scherzer, Mutares, Kontron, Vossloh, Siemens Energy, Hornbach Holding, Puma
Kontron: Ist die Katek-Übernahme der erhoffte Game Changer?
Der Kontron AG gelingt es immer wieder, sich durch gezielte Übernahmen und Neupositionierung in aussichtsreichen Zukunftsmärkten neu zu erfinden. Nach der letzten großen Umstrukturierung und dem Verkauf eines erheblichen Teils des Geschäftsbetriebs wurden die vorhandenen freien Mittel in den Ausbau der neuen unternehmerischen Schwerpunkte Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologie (ECT) aufgewendet und Firmen-Chef Hannes Niederhauser hatte ein oder zwei weitere 'transformatorische Zukäufe' angekündigt. Am Ende wurde es die Katek SE und das sorgt nicht nur für Begeisterung.
Firmenübernahmen gehören zum Geschäftsmodell. Wir blicken daher in aller Kürze zurück auf die wechselvolle Geschichte der heutigen Kontron AG. Deren Ursprünge gehen auf Gericom AG aus dem österreichischen Linz zurück. Der PC-Verkäufer geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde 2008 mehrheitlich vom taiwanesischen Unternehmen Quanmax übernommen. Das Unternehmen wurde in Quanmax unbenannt und es erfolgte eine Umstrukturierung von einem Handelsunternehmen hin zu einem Technologieunternehmen mit eigener Produktentwicklung und die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Aufsichtsratsvorsitzender wurde Hannes Niederhauser, der langjährige Unternehmenschef des deutschen Embedded-Computer-Herstellers Kontron AG. 2012 übernahm das nun Quanmax heißende Unternehmen das Systemhaus S&T. Dabei wurde die S&T System Integration & Technology Distribution AG auf die Quanmax AG verschmolzen, die sich daraufhin in S&T AG umbenannte. 2016 stieg das nun S&T heißende Unternehmen beim deutschen Embedded-Computer-Hersteller Kontron ein. Der Kauf wurde wesentlich finanziert durch den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn, der sich durch eine Kapitalerhöhung mit knapp 30 % an der S&T AG beteiligte. 2017 erfolgte die Komplettübernahme von Kontron mit anschließender Verschmelzung von Kontron und S&T. Mitte 2022 wurde S&T in Kontron umbenannt.
Ganz maßgeblich an diesen Erfolgen ist Hannes Niederhauser beteiligt. Er war von 1999 bis 2007 Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der damals erfolgreichen Kontron, bevor er mit der Gericom einen Neustart wagte. Seitdem ist er dort als CEO aktiv und hatte die vielen Wandlungen maßgeblich mitgestaltet. Mit dem Kauf der Kontron und (bisher) letzten Umfirmierung in Kontron AG hat sich nach vielen Jahren also ein Kreis geschlossen. Doch das Unternehmen kam auch jetzt nicht zur Ruhe, denn Hannes Niederhauser plante bereits seinen nächsten Coup: den Verkauf der IT-Sparte und damit die Wandlung von Kontron in ein beinahe reinrassiges IoT-Unternehmen.
Umstrukturierung als Businessmodell
Der Erwerb von strauchelnden und zukunftstrendigen Geschäftsmodellen gehört zur DNA des Unternehmens. Und ebenso der Verkauf von Geschäftsbereichen, wenn diese nicht mehr zukunfts- oder margenträchtig genug erscheinen.
Vor anderthalb Jahren übernahm VINCI Energies einen Großteil des IT-Servicegeschäfts der Kontron AG; der Verkaufserlös lag bei beinahe 400 Mio. Euro, wovon der größte Teil bereits 2022 in Kontrons Kassen floss. Die Aktionäre wurden über eine üppige Sonderdividende und Aktienrückkäufe am Erfolg beteiligt, doch es blieben auch erhebliche Mittel in der Kriegskasse übrig. Kontron-Chef Hannes Niederhauser kündigte zwei 'transformative Zukäufe' an, um das Unternehmen noch stärker im IoT-Bereich zu positionieren.
Auf die angekündigten 'transformativen Zukäufe' warten die Aktionäre lange Zeit vergebens und das sorgte durchaus für Unmut und wiederholte kritische Nachfragen. Es gab zwar einige zwar attraktive, aber verhältnismäßig kleine Zukäufe, aber der große Wurf blieb aus. CEO Niederhauser verwies wiederholt darauf, dass man interessante Ziele im Blick habe, aber bei den Kaufpreisvorstellungen nicht zueinanderfinde. Er blieb jedoch zuversichtlich, noch zu einer Einigung zu kommen.
Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023
Mitte Januar legte Kontron vorläufige Zahlen für 2023 vor und geht dank eines starken Schlussspurts davon aus, die unterjährig zweimal erhöhten Jahresprognosen von 1,2 Mrd. Euro Umsatz und einem Nettoergebnis von 72 Mio. Euro übertroffen zu haben. Dies entspräche gegenüber dem Vorjahresvergleichswert von 56 Mio. Euro einem deutlichen Wachstum von mindestens 28 %. Die endgültigen Zahlen wird Kontron mit dem Geschäftsbericht 2023 am 28. März 2024 veröffentlichen.
CEO Hannes Niederhauser erklärte: "Die Entwicklung der Kontron AG hin zu einem reinen IoT-Anbieter ist ein voller Erfolg. 2023 konnten wir unsere Nettogewinn-Guidance zwei Mal erhöhen und in den letzten drei Jahren seit 2021 nahezu verdoppeln. Die Auftragsbücher sind auf Rekordstand und wir haben bahnrechende Produktinnovationen am Start. Daher sind wir überzeugt, dass das Geschäftsjahr 2024 erneut ein sehr gutes Jahr für Kontron wird."
Der Griff nach Katek
Nur einige Tage später folgte dann die doch Meldung, dass Kontron die in München ansässige Katek AG übernehmen wird. Das sorgt gleich aus mehreren Gründen für Stirnrunzeln.
60-prozentiger Mehrheitseigentümer der Katek SE ist die Beteiligungsgesellschaft Primepulse von Cancom-Gründer Klaus Weinmann und deren Anteile übernahm Kontron nun. Niederhauser kennt die Katek gut, immerhin ist Katek einer der größten Auftragsfertiger für Kontron und die Grosso Tec AG ist in erheblichem Umfang an Kontron und auch an Katek beteiligt. Die Grosso Tec AG betreibt Hannes Niederhauser gemeinsam mit dem umtriebigen österreichischen Investor Erhard Grossnigg und in ihr sind ihre Kontron-Anteile gebündelt.
Es dürfte ein Deal für Kurzentschlossene gewesen sein. Für die Katek-Aktionäre ist er allerdings kein Grund zur Freude, denn die Katek-Aktien waren erst Mitte 2021 zu 23 Euro an die Börse gekommen und hatten seitdem kräftig an Wert verloren. Kontron zahlte nun 15 Euro je Aktie an Primepulse und dürfte nach dem Closing der Transaktion, die für Ende Februar erwartet wird, den übrigen Aktionären ein Delisting-Erwerbsangebot zu ebenfalls 15 Euro machen. Kontron möchte so auf 80 % der Anteile an Katek kommen und natürlich muss niemand dieses Angebot annehmen, doch es ist auch nicht jedermanns Sache, nicht-börsennotierte Aktien im Depot zu haben.
Kontron und Katek kennen sich. Aber Kontron passt nicht ins Profil. Jedenfalls nicht ins öffentlich verkündete 'IoT-Profil' der von Niederhauser gewünschten strategischen Akquisition. Vielmehr ist Katek ein Hersteller von Elektronikkomponenten. Dabei hatte Kontron eigens die margenschwächere IT-Sparte mit 400 Mio. Euro Umsatz verkauft, nur um sich nun ein noch margenschwächeres Geschäft mit 220 Mio. Euro ins Boot zu holen. Das passt auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen.
Und auch auf den zweiten Blick wird das eine große Herausforderung. Zuletzt erzielte Katek eine EBITA-Marge von 5,5 %. Hier glaubt Kontron, künftig erhebliche Synergiepotenziale heben zu können. Nicht nur, weil man in Europa und den USA zu den größten Kunden von Katek gehört, sondern weil Katek in seine Hardwarekomponenten auch Softwarelösungen integriert, die künftig vor allem von Kontron stammen sollen. Es bestehen einige Zweifel, ob Niederhausers ambitionierte Ziele aufgehen. Andererseits hat er ein ums andere Mal bewiesen, dass er frühzeitig Trends erkennt und margenschwache Unternehmen wieder auf Kurs bringen kann. Als er die damalige Kontron übernahm, stand diese nach eine Serie von wachsenden Verlusten vor dem Aus. Und Niederhauser brachte sie in Kombination mit dem S&T-Geschäft auf Kurs und zurück in die Erfolgsspur.
Einen entscheidenden Nachteil bringt die Transaktion allerdings auf jeden Fall mit sich: die nach dem Verkauf der IT-Sparte prall gefüllte Kriegskasse ist nun geleert und die 'transformativen Zukäufe' damit erstmal ad acta gelegt. Der Fokus wird sich in nächster Zeit auf die Integration von Katek in den Kontron-Verbund legen und das Heben von Synergieeffekten.
Niederhauser bezeichnet Kontron und Katek als "zwei Firmen mit denselben Überzeugungen, derselben Sprache, derselben DNA und derselben unternehmerischen Kultur". "Mit der Übernahme der Katek SE bauen wir unsere Präsenz im wachstumsstarken Bereich der Clean Energy Solutions gezielt aus und stärken darüber hinaus mit der Katek-Tochter NexTek den Bereich Aerospace bei Kontron. Der Bereich Clean Energy birgt erhebliches Zukunftspotenzial. Ein Upgrade mit Kontron-Software wird die Brutto-Margen mittelfristig um etwa 5 % steigern und damit auch die Profitabilität in Katek deutlich erhöhen".
Erhöhung der Jahresprognosen
Mit der Katek-Übernahme erreicht Kontron seine Umsatzziele schon ein Jahr früher. Der Umsatz soll 2024 nun bei 1,9 Mrd. statt 1,4 Mrd. Euro landen und der Nettogewinn auf 100 Mio. statt 87 Mio. Euro klettern.
Seine M&A-Strategie erklärte Kontron erstmal für beendet und stellt auch die Aktienrückkäufe ein. Eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Katek-Kaufs ist nicht geplant, es können jedoch gegebenenfalls die zurückgekauften eigenen Aktien als Akquisewährung eingesetzt werden.
Neue Ziele im Blick
Kontron erwartet von der Übernahme eine Stärkung des Angebots für Lösungen rund um regenerative grüne Energien sowie den Luftfahrtbereich. So ist Katek bei Steuerelektronik für PV-Anlagen und smarten Ladelösungen für E-Autos stark aufgestellt.
Aber auch im bisherigen Bereich Bahninfrastruktur konnte Kontron zuletzt einige Erfolge melden. Mitte Februar gab Kontron gibt Vertragsabschlüsse in Irland, Österreich und Slowenien in der Höhe von über 100 Mio. Euro bekannt und unterstrich seine starke Fähigkeit, unternehmenskritische Kommunikationssysteme gemäß den aktuellen Kundenanforderungen einzusetzen und als zuverlässiger und langfristiger Partner bei der Technologieentwicklung von GSM-R zu Future Railway Mobile Communication Systems (FRMCS) zu agieren. In Irland und Österreich werden die Verträge sicherstellen, dass die bewährte und standardisierte GSM-R Technologie (Global System for Mobile Communication - Railway) auf den Netzen der Iarnród Éireann, Staatsbahn der Republik Irland bzw. der ÖBB in Österreich fortlaufend weiterentwickelt und der laufende Betrieb gemäß etablierten Eisenbahnstandards fortgesetzt wird, bis das Mobilfunksystem auf FRMCS umgestellt und für den Einsatz in den Kundennetzen zugelassen und vollständig eingeführt ist. Die von Kontron Transportation und seinen Technologiepartnern bereitgestellte GSM-R-Lösung erfüllt alle aktuellen und zukünftigen Anforderungen. Kontrons Methode zur Beibehaltung der bestehenden kritischen Infrastruktur der Kunden war die praktischste Option und schont Kundeninvestitionen.
Wer sich bei diesen Meldungen an die Funkwerk AG erinnert fühlt, liegt nicht ganz verkehrt. Auch die ist führend im Bahninfrastrukturbereich aktiv, allerdings treten Kontron und Funkwerk nicht als Wettbewerber auf, sondern positionieren sich öfter als gemeinsame und ergänzende Anbieter. Möglicherweise bahnt sich hier - mittelfristig – eine weitere strategische M&A-Möglichkeit an, denn Funkwerks Mehrheitsaktionär mit knapp 78 % Anteil ist die Hörman AG.
Aktionärsstruktur
Im Zuge des Einstiegs von Foxxconn als Großaktionär hatten die bis dahin großen Aktionäre Hannes Niederhauser und Erhard Grossnigg ihre Anteile an Foxxconn veräußert, doch die Grosso Tec AG, an der Niederhauser maßgeblich beteiligt ist, kauft seitdem immer wieder Aktien zu.
Größter Einzelaktionär von Kontron ist zurzeit die taiwanesische Ennoconn Corporation (eine Tochter des Apple-Zulieferers Foxxconn) mit 27,5 %, es folgt das Kontron Management (inkl. Grosso Tec) mit 6,80 % sowie Amiral Gestion mit 4,4 %. Als Streubesitz verbleiben damit 56 % der Anteile, wobei in diesem noch weitere kleine Aktienpakete enthalten sein könnten, so dass die Zahl der frei verfügbaren Aktien auch deutlich niedriger liegen könnte.
Bullcase vs. Bearcase
Kontron erfindet sich ständig neu. Der umtriebige CEO Hannes Niederhauser entdeckt ständig neue attraktive Geschäftsfelder und kauft seine Kontron hier strategisch ein. Anschließend wird das Unternehmen um- und neu strukturiert und gegebenenfalls nicht zum neuen Kerngeschäft passende Teile veräußert.
Nach dem erfolgreichen Verkauf der IT-Sparte richtete sich der Blick auf den IoT-Markt mit seinen erheblichen Potenzialen. Nach anderthalb Jahren Ausharrens erfolgte wurde nun überraschend die Katek SE übernommen, ein Partner und Auftragsfertiger von Kontron. Das erzeugt Stirnrunzeln und Kontron-Aktionäre müssen auf das 'magische Händchen' von Formenlenker Hannes Niederhauser vertrauen, dass er erneut und immer noch genau weiß, was er tut. Bisher fuhren sie damit richtig und Niederhauser wittert erheblich Margenpotenziale bei Katek und noch in der Kombination mit Kontron.
Quelle: wallstreet-online.de |
Auf Sicht von fünf Jahren ist der Aktienkurs keinen Schritt vorangekommen und das ist weniger erfreulich für die Aktionäre. Auch wenn man berücksichtigt, dass zuvor innerhalb weniger Monate eine Kursvervielfachung stattgefunden hatte und ordentlich Vorschusslorbeeren eingepreist waren, gab es andernorts mehr zu verdienen. Auch im zuletzt arg schwächelnden Nebenwertesegment. Andererseits ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft und im Nebenwertebereich seit anderthalb Jahren schlecht und hieraus könnten sich Potenziale ergeben, wenn sich Besserung einstellt.
Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Kontron wissen muss
- Kontron ist ein weltweit führender Anbieter im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologies (ECT).
- Kontron verfolgt eine erfolgreiche M&A-Strategie. Unternehmen aufgekauft und in den bestehenden Konzern integriert, der dann an Zukunftsthemen neu strukturiert wird.
- Die Ausrichtung auf IoT birgt höheres Wachstumspotenzial und soll auch die Margen deutlich verbessern. Die Übernahme von Katek überrascht insofern und weckt Zweifel.
- Der Fokus wird die nächste Zeit auf dem Heben von Synergien und der deutlichen Steigerung der Margen liegen. Aktienrückkäufe und Dividenden haben keine Priorität.
Sehr gute Zusammenfassung. Danke dafür!
AntwortenLöschenLediglich ein kleiner Korrekturvorschlag zu dieser Passage:
Das Unternehmen wurde in Quanmax unbenannt und es erfolgte eine Umstrukturierung von einem Handelsunternehmen hin zu einem Technologieunternehmen mit eigener Produktentwicklung und die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Aufsichtsratsvorsitzender wurde Hannes Niederhauser, ....
Ich habe damals zugegriffen weil der umtriebige Hannes Niederhauser CEO wurde.
Sehr gute Zusammenfassung dieser umfangreichen Bäumchen-wechsel-dich-Spiele.
AntwortenLöschenIch persönlich würde davor warnen, eigenes Geld in die Nähe solcher "Unternehmens-Jongleure" zu bringen, sondern statt dessen in Unternehmen mit Historie und Kontinuität investieren.
Oft ist es doch so: man schmiedet etwas zusammen, macht ein teures IPO, danach siecht der Kurs dahin, und schwupp - nimmt es der Marionettenspieler für einen Bruchteil wieder vom Kurszettel.
Wegen "Historie und Kontinuität": Jedes Unternehmen beginnt irgendwann mal. Und wenn die Entwicklung dann so ist, dass man von einer guten Historie und Kontinuität sprechen kann, ist der Aktienkurs aber auch entsprechend "gelaufen". Was willst du dann noch erwarten?
LöschenDer "Schwupp" kann ein günstiger Kauf für die Kontron AG sein. Bezogen auf den Umsatz, ca. 770 Mio. EUR für 2023, und bei einem Kaufpreis von rund 220/230 Mio.. Und Katek war zum Kaufzeitpunkt bzw. im Quartal davor wieder profitabel geworden. Ich bin der Meinung Hr. Niederhauser hat einen guten Plan für die Kontron AG. Ich lasse generell die Finger von IPOs und beobachte erst einmal, wie sich solche Unternehmen entwickeln. Und irgendwann kommt der Moment, wo der Preis einen guten Discount zum Wert des Unternehmens haben könnte. Und das hatte die Aktie der Katek SE letztes Jahr einige Zeit nach der KE! Das habe ich Dank ihnen gelernt, lieber Hr. Kissig!
AntwortenLöschenSehr geehrter Herr Kissig, wenn man den Katek Zukauf strategisch betrachtet, macht er aus meiner Sicht schon Sinn! Als seiner Zeit die S+T AG die Kontron übernommen und Foxconn mit einer Beteiligung an der S+T AG das ganze finanziert hat, hat Niederhauser auch eine Liefervereinbarung für Elektronikbaugruppen mit den Taiwanesen vereinbart. Seit Corona wissen wir aber, dass zuviel Globalisierung nicht unbedingt von Vorteil ist. Durch die Katek Übernahme könnten sich die Lieferwege und die Lieferzeiten bei Kontron stark verkürzen und die Lieferkosten sinken. Kontron kann schneller und zuverlässiger liefern, was auch ein Wettbewerbsvorteil ist.
AntwortenLöschenBei Katek läuft es nun auf ein Delisting hinaus; der Übernahmepreis von Kontron ist mit 15 Euro angesetzt, der dürfte auch bei einem Delisting-Erwerbsangebot geboten werden.
AntwortenLöschenKontron hat heute ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 10 Mio. Euro beschlossen. Das sollte dem Kurs Unterstützung geben...
AntwortenLöschenIm Wikifolio hast du Kontron vor kurzem verkauft? Wolltest du Liquidität für andere Werte schaffen oder findest du die Aktien nun nicht mehr vorteilhaft?
AntwortenLöschenDie Katek-Übernahme scheint nicht so grandios zu sein, wie sich Niederhauser das erhofft hatte. Zudem läuft die Wirtschaft in Deutschland deutlich schlechter als zuvor erwartet und wir steuern auf eine Rezession zu. Die Aktienrückkäufe erfolgten zu deutlich höheren Aktienkursen als aktuell und damit wurde reichlich Liquidität aus dem Unternehmen gesogen, das nun nicht für weitere Übernahmen verfügbar ist. Insgesamt keine besonders attraktive Gemengelage auf kurze Sicht und mittelfristig bleibt abzuwarten, ob Kontron die Erwartungen erfüllt. Ich halte das nicht für unmöglich, aber eben auch nicht für sicher. Ich habe die Aktien daher in MPC Capital getauscht, weil ich von Alternativen Asset Managern ja grundsätzlich sehr viel halte und MPC sich mit dem Fokus auf Schifffahrt und Energieinfrastruktur stark aufgestellt hat und da die Umsatz- und Ergebniszuwächse absehbar sind. MPC ist für mich visibler und weist ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis auf als Kontron. That's it...
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