Mein Investor-Update zum Ende des 4. Quartals '23
In meinen Investor-Updates blicke ich jeweils zum Ende eines Quartals auf die vergangenen Monate zurück und präsentiere die Top-Werte in meinem Investmentdepots; es ist in gewisser Weise 'mein persönliches 13F'. Des Weiteren beschäftige ich mich gegebenenfalls auch mit Unternehmen, die ich hier im Blog noch nicht vorgestellt habe, die jedoch bereits den Weg in mein Depot gefunden haben.
'Investor-Update reloaded' | Ausgabe 22
Meine Investor-Updates zum Quartalsende machen mir jedes Mal viel Arbeit, aber auch eine Menge Spaß. Sie sind für mich auch immer ein willkommener Anlass, noch einmal auf die letzten drei Monate zurückzublicken.
▶ Zur Marktlage
Nach dem letztlich deutlich negativen Börsenjahr 2022 habe ich 2023 mein Depot an die neuen Herausforderungen angepasst und dabei auch unterjährig neu positioniert; insbesondere während der 'kleinen Finanzkrise' im Frühjahr, als ich die stark eingebrochenen Kurse im Finanzsektor zum kräftigen Aufstocken bei meinen bevorzugten Alternativen Asset Managern genutzt habe - und diese Entscheidung hat sich letztlich durch das ganze Jahr hindurch positiv ausgewirkt, bis zuletzt während der Jahresendrallye.
Nun liegt das 4. Quartal 2023 hinter uns: Im Oktober gab es einen starken Börseneinbruch mit aufziehender Crash-Angst, nachdem die US-Notenbank der aufkeimenden Hoffnung auf sinkende Zinsen eine harsche Abfuhr erteilte. Immobilien- und Finanzwerte taumelten ebenso wie (nicht profitable) Technologiewerte und auch mein Depot rauschte kräftig in den Keller. Doch die Inflationsrate ging weiter zurück, während die US-Wirtschaft zunehmend röchelte; Fed-Chef Jerome Powell fraß Kreide, signalisierte eine Zinspause und deutete erstmals sinkenden Zinsen für 2024 an. Und die Börsen feierten - naja, eigentlich feiern sie immer noch. Das Ergebnis war der 'total Rebound' im November, der mir doppelt so hohe Gewinne bescherte wie der Oktober an Verlusten eingefahren hatte. Und der Dezember setzte die Hausse fort, so dass sich das Schlussquartal als das volatilste des Jahres verabschiedete mit dem schlechtesten und den beiden besten Börsenmonaten des Jahres.
Wer Interesse daran hat, wie es den Börsen, meinem Depot und meinen Wikis in den drei vergangenen Monaten en Detail ergangen ist, kann das in meinen monatlichen Performance-Updates nachlesen.
Stock-Picking bleibt der Schlüssel zum nachhaltigen Börsenerfolg. Jedenfalls in meiner Welt abseits der ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen. Ich konzentriere mich auf die Unternehmen, nicht auf ihren Aktienkurs und ich messe auch dem Gesamtmarkt nicht allzu viel Bedeutung bei.
»Spiele werden von denen gewonnen, die auf das Spielfeld achten und nicht auf die Anzeigetafel.«
▶ Meine Investmentstrategie
Ich verfolge einen gemischten Bottom-Up-Top-Down-Ansatz, bei dem ich einerseits auf makroökonomische Trends setze, andererseits mir innerhalb dieser Trends dann die am besten positionierten und/oder bewerteten Unternehmen herauspicke. Ich versuche also, mich nicht gegen den Markt zu stellen, sondern von seinen (irrationalen) Eskapaden gegebenenfalls zu profitieren. Soweit der Plan...
»In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.«(Yogi Berra)
Die fünf Säulen meiner Investmentstrategie:
- Qualitätsunternehmen mit Burggraben
Bei meinen Investments setze ich vor allem auf Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischen Burggraben und das führt zu soliden und meistens überdurchschnittlichen Ergebnissen.
»Wir denken über zwei Dinge nach: Qualität und Preis. Aber wir denken über Qualität nach, bevor wir über den Preis nachdenken. Wir versuchen, hervorragende Unternehmen zu kaufen, die von hervorragenden Managern geführt werden.«
(Chris Bloomstran)
- Growth at a reasonable Price (GARP)
Ich bevorzuge Unternehmen mit Umsatz- und Gewinnwachstum, wobei ich den Schwerpunkt auf den Cashflow lege. Unternehmen, die wachsen und ihre Margen verbessern, spielen auch für ihre Aktionäre überdurchschnittliche Ergebnisse ein. Man muss 'nur' geduldig sein und den Unternehmen Zeit geben, ihre Stärken ausspielen zu können.
»Wenn Sie über die großen Wachstumsunternehmen von heute sprechen, ist der Ansatz 'günstig einkaufen, ein Kursziel festlegen, verkaufen, wenn es steigt, und vollständig aussteigen, wenn es das Ziel erreicht' völlig falsch. Ein leidenschaftsloser Blick auf die Geschichte macht deutlich, dass es oft ein Fehler war, in einem schnell wachsenden Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen Gewinne mitzunehmen. Angesichts der Eigenschaften der heute führenden Unternehmen kann es jetzt noch falscher sein. Stattdessen müssen Sie sich vom Verkauf abhalten.«
(Howard Stanley Marks)
- Cash is Trash!
Ich bin gerne voll investiert, weil sich nach meiner Erfahrung sich eine hohe Cash-Quote nur in der Theorie auszahlt (für günstige Nachkäufe), in der Praxis aber auf lange Sicht Rendite kostet (die sich bietenden Nachkaufchancen nutzt man dann doch nicht und somit verschimmelt das Geld dauerhaft und unnötig unrentabel auf dem Konto). Dem entsprechend habe ich die Abstürze 2018, 2020 und 2022 voll mitgemacht, dann aber auch bei den anschließenden Erholungsrallyes nicht nur zugeschaut.
»Ich halte niemals Barmittel, denn Barmittel aufzubauen würde bedeuten, aus dem Markt auszusteigen. Meine Vorstellung ist es, für immer im Markt zu bleiben und Aktien abhängig von der fundamentalen Lage umzuschichten.«
(Peter Lynch)
- Focus Investing
Daneben folge ich dem Ansatz des Focus Investing und setze nur auf die besten Unternehmen, anstattblindbreit zu streuen. Bei jeder neuen Idee überlege ich, ob diese Aktie besser ist als die in meinem Depot. Und sie muss schon viel aussichtsreicher sein, denn das Unternehmen ist neu (für mich), ich kenne es noch nicht so gut und weiß nicht, ob mein Investmentcase valide ist. Und ob ich wirklich auf das Management setzen kann. Das zeigt erst die Zeit und das bedeutet, dass jede neue Investmentidee ein höheres Risiko darstellt als meine Bestandsinvestments. Also muss sie auch viel höhere Chancen bieten, um Einlass ins Depot zu finden. Dass ich kein/kaum Cash halte, ist hierbei ein (weitere) Vorteil, denn ich muss noch die zusätzliche Hürde überwinden, eines meiner Depotunternehmen zu verkaufen oder zumindest zu reduzieren, um mir das nötige Geld für den Neukauf zu besorgen. Das hilft mir, mich nicht (zu sehr) zu verzetteln.
»Diversifikation in großem Stil ist ein Fehler. Wenn Sie sich wirklich mit Unternehmen auskennen, sollten Sie wahrscheinlich nicht mehr als sechs davon besitzen. Wenn Sie sechs wunderbare Unternehmen ausfindig machen können, ist das alles, was Sie an Diversifikation brauchen. (...) Eine Politik der Portfoliokonzentration kann das Risiko verringern, wenn sie sowohl die Intensität, mit der ein Anleger über ein Unternehmen nachdenkt, als auch das Komfortniveau erhöht, das er vor dem Kauf empfinden muss.«
(Warren Buffett) AbsoluteHigh Conviction
Das Pareto-Prinzip hat sich bewährt, auch beim Investieren. Es gibt keine absoluten Gewissheiten, nur Wahrscheinlichkeiten. Wer nur dann investiert, wenn jeder Zweifel beseitigt und jedes Risiko ausgeschlossen ist, investiert... nie. Irgendwas ist immer. Dassolltemuss man akzeptieren. Aber nicht ignorieren. Man muss die Schwachpunkte eines Unternehmens, seines Investmentcases identifizieren und analysieren. Und entscheiden, ob man damit leben kann und ob es eine Rolle spielt für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens und damit des Investments. Das gilt sowohl für neue Ideen wie auch für liebgewonnene Langfristpositionen im Depot. Vor allem bei diesen muss man ab und zu mal einen 'Realitätscheck' machen, damit sich um ein früheres Top-Investment nicht schleichend zum Flop-Investment entwickelt.
»Die Zukunft ist niemals klar: Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis zahlen. Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfristinvestoren.«
(Warren Buffett)
Neben den Quality Investments liegt mein Interessenschwerpunkt weiterhin auf Deutschen Nebenwerten und abgerundet wird das Ganze mit einigen aussichtsreichen Turnaround-Spekulationen. Wenngleich mit den 'heißen Wetten' natürlich größere Kursgewinne eingefahren werden können, jedenfalls für eine gewisse Zeit und durch ein viel höheres Risiko erkauft. Daher nehmen solche spekulativeren Werte nur kleine Positionen in meinem Depot ein; dazu zählen Turnaround-Spekulationen wie auch potenzielle Tenbagger - für beide braucht man viel Geduld und muss auch zwischenzeitliche Rückschläge durchstehen.
»Um einen Multibagger im Portfolio zu bekommen, muss man einen Multibagger im Portfolio halten. Halten kann qualvoll sein. Besonders Gewinner.«
▶ Mein Investmentdepot
Investmentdepot inkl. Cash per 31.12.2023 |
Am Ende des Quartals waren meine größten Positionen Blackstone, Costco, KKR, Apollo Global Management, Mutares, Danaher, Opendoor Technologies, Roper Technologies, LendingClub, Microsoft. Damit gibt es drei neue Werte in meiner Top 10 und einige Verschiebungen bei der Gewichtung.
Meine 3 Top-Performer im letzten Quartal waren Opendoor Technologies, LendingClub und Mutares. Zwei der vorherigen größten Loser feierten ihre Wiederauferstehung und Mutares spielte seine guten Karten hervorragend aus. Des Weiteren überzeugten meine Alternativen Asset Manager Blackstone und KKR.
Meine 3 Flop-Performer im letzten Quartal waren Kinsale Capital, Texas Pacific Land und Pure Storage. Energiewerte liefen nicht gut in den letzten Wochen, wie eigentlich schon das gesamte Jahr.
Die Gewichtung meiner Top 10-Werte hat sich weiter erhöht; sie liegt nun bei 90 % nach zuvor 79 % und bei den Top 5-Werten sind es 63,25 % gegenüber zuvor 58,5 %. Mein Depot ist nicht nur hinsichtlich der Einzelwerte stark fokussiert, sondern ich habe in manchen Branchen 'Cluster' gebildet und meine Investments auf die zwei oder drei aussichtsreichsten und am besten positionierten Unternehmen verteilt.
Costco Wholesale
Der drittgrößte Einzelhändler der Welt ist weiterhin nicht mehr meine größte Depotposition. Das fast einzigartige Geschäftsmodell erweist sich als weitestgehend resilient in jeder Wirtschaftslage und bleibt der Top-Pick im Einzelhandel - online wie offline. Die 'Subscriber Renewal Rate' liegt bei fast 93 %; es erneuern also so viele Mitglieder ihre Mitgliedschaft wie nie zuvor und weitere werden laufend hinzugewonnen. Kürzlich hat Costco eine Sonderdividende von 15 USD je Aktie angekündigt, die am 28.12. ausgekehrt wurde - und der Dividendenabschlag hat Costco (vorübergehend?) den Spitzenplatz gekostet.
Der Aktienkurs von Costco hat in 2023 um 40 % zugelegt, das ist ziemlich üppig. Die Bewertung ist damit auf einem Rekordniveau. Ich erwarte keine anhaltende Entwicklung in dieser Größenordnung, aber Costco wird sich auch künftig hervorragend entwickeln und in diese Bewertung hineinwachsen. Ich über mich hier also in der 'Kunst, nicht zu verkaufen'. Zudem dürfte früher oder später eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge anstehen und die Ergebnisse auf eine neue Ebene heben.
»Ein wirklich wunderbares Business zu verkaufen, nur weil der Preis etwas hoch erscheint, ist fast immer ein Fehler.«(Warren Buffett)
:: Q4-Performance Costco: +10,0 % zzgl. Sonderdividende (2023: +40,25 %)
Cluster: Alternative Asset Manager (38,5 %)
Alternative Asset Manager stehen bei mir weiterhin hoch im Kurs; das hat sich in diesem Quartal erneut bezahlt gemacht. Ich hatte hier Anfang des 2. Quartals während der 'kleinen Finanzkrise' deutlich aufgestockt und dabei Apollo Global Management, Blackstone und KKR auf über 10 % Depotgewichtung gehievt. Zusammengerechnet stieg ihr Anteil im 2. Quartal von 21,5 auf 34,75 %. Die relative Kursschwäche von Apollo habe ich kürzlich für ein weiteres leichtes Aufstocken meiner Position genutzt. Bis Ende 2026 will Apollo seine Assets under Management von 500 auf 1.000 Mrd. USD verdoppeln und das bereinigte Nettoergebnis um zwei Drittel steigern. Klingt nach einem echten Wachstumswert zu Value-Preisen. ツ
Die drei 'Finanzinvestoren' sind alle unterschiedlich aufgestellt und ergänzen sich aus meiner Sicht hervorragend. Für ausführliche Infos zu den jeweiligen Unternehmen und ihren Geschäftsmodellen bieten sich meine Unternehmensportraits an:
Bei den Alternativen Asset Managern rechne ich weiterhin mit positiven operativen Ergebnissen bzgl. Provisionsaufkommen, Mittelzuflüssen, Investitionen - aber auch mit vorübergehend gebremsten Ergebnissen (je Aktie). Denn hier fließen Kursverluste und schwächelnde Bewertungen der Assets voll mit ein, auch wenn sie nicht realisiert wurden und daher meiner Meinung nach nichts in der Gewinn- und Verlustrechnung zu suchen haben. Aber die internationalen Accounting-Standards sehen etwas anderes vor. Alle drei Unternehmen weiten ihre Assets under Management weiter aus und damit ihre Provisionsbasis. Wenn nun in 2024 die Zinsen wieder sinken, Wirtschaft und Börsen wieder Tritt fassen, dann winken auch wieder mehr gewinntreibende Unternehmensverkäufe, was die erfolgsabhängigen Provisionseinnahmen anschieben dürfte. Und die Kurse.
:: Q4-Performance Apollo Global: -0,25 % (2023: +43,25 %)
:: Q4-Performance Blackstone: +17,0 % (2023: +68,25 %)
:: Q4-Performance KKR: + 28,5 % (2023: +72,75 %)
Mutares
Mutares hatte ich nach der Dividendenausschüttung wieder aufgestockt und während der Oktober-Schwäche noch einmal zugekauft. Die Geschäfte des Sanierungsspezialisten laufen auf Hochtouren, die Dealpipeline ist prall gefüllt und der Dealflow ist ausgezeichnet. Künftig wird eine Mindestdividende von 2 Euro je Aktie gezahlt zuzüglich erfolgsabhängigem Zuschlag oben drauf. Starke Story, starkes Management, starke Aussichten, starke Performance - trotz des unerwarteten Abgangs von CIO Laumann.
:: Q4-Performance Mutares: +30,75 % (2023: +95,5 %)
Danaher
Das MedTech-Unternehmen ist - wie angekündigt - direkt nach dem Veralto-Spin-off in mein Depot zurückgekehrt. Der Kurs fiel erstmal kräftig weiter und ich habe die Position ordentlich aufgestockt. Danaher sollte zu den großen (Wieder-) Entdeckungen gehören und endlich auch an der Börse wieder abliefern können.
:: Q4-Performance Danaher: +2,75 % (2023: -4,25 %)
Opendoor Technologies
Der iBuing-Spezialist Opendoor Technologies ist der Top-Performer meines Depots in 2023. Auf Jahressicht legte der Kurs um 305 % zu, ich hab im Januar nicht den günstigsten Einstieg erwischt, aber dennoch einen sehr guten mit 1,176 Euro, so dass in meinem Depot 260 % aufleuchten. In der Theorie. In der Praxis habe ich den Wert im Jahresverlauf aufgestockt, reduziert und im Oktoberabsturz wieder aufgestockt. Die Gewichtung im Depot schwankte also nicht nur wegen des volatilen Kursverlaufs, sondern auch wegen meiner Trades.
Ich sehe bei Opendoor weiterhin Multibagger-Potenzial, wenn sich der Algorithmus als praxistauglich erweist, der Einsparkurs als effizient und der Immobilienmarkt seinen heftigen Absturz beendet oder zumindest deutlich bremst. Dann dürfte Opendoor (bald wieder) richtig gute Geschäfte machen und der Aktienkurs entsprechend Auftrieb bekommen. Opendoor verdient nicht nur bei stark steigenden Immobilienpreisen Geld, sondern in jedem Umfeld zurecht, auch bei moderat fallenden Preisen - nur eben nicht bei einem stark einbrechenden Markt wie zwischen Herbst 2022 und Sommer 2023. Im aktuellen Umfeld hingegen schon und das werden die Geschäftszahlen auch zeigen; zuletzt waren die operativen Margen wieder Richtung 20 % angestiegen. Diese Story gewinnt langsam wieder mehr Anhänger, insbesondere angesichts potenziell sinkender Zinsen, so dass der Kurs in den letzten Wochen wieder ordentlich zugelegt hat. Aber das dürfte erst der Anfang der Entwicklung sein.
Anmerkung: Opendoor und LendingClub sind sowas wie mein 'FinTech-Cluster', zu dem auch noch Werte zählen wie Hypoport, JDC Group, Netfonds... ツ
Roper Technologies
Bei Roper Technologies läuft alles in gewünschten Bahnen: unaufgeregt, unspektakulär, erfolgreich.
LendingClub
LendingClub ist bisher einer meiner teuersten Fehlgriffe - weil ich von dem Unternehmen sehr überzeugt und dort dem entsprechend zu früh und zu stark eingestiegen bin. Das Kerngeschäft, die Kreditplattform, schwächelt, weil es zwar viel Nachfrage von Kreditkunden gibt, aber die Banken als Abnehmer der Kredite zurückhaltend sind und eher ihr Kreditvolumen runterfahren. LendingClub nimmt daher immer mehr Kredite in die eigene Bilanz, und zwar nur die besten, aber dem sind Grenzen gesetzt, weil jeder Kredit Eigenkapital bindet und Rückstellungen erfordert. Hierfür hatte LendingClub etwas Interessantes ausgedacht und teilt diese Kredite in einen erstrangigen Teil, den man selbst behält, während man den nachrangigen Teil abtrennt und mit anderen zu einem Wertpapier (Zertifikat) bündelt, das man dann an Finanzinvestoren weiterreicht. Und im Earnings Call bestätigte CEO Scott Sanborn, dass die Idee voll einschlägt und sich großer Nachfrage erfreut. Meine Eischätzung wurde also vollauf bestätigt, denn die Finanzinvestoren haben weiterhin hohe Zuflüsse an Investorengeldern und drängen mit Macht in den Bereich Corporate und Private Lending ('Private Debt'), wo sich die Banken zurückziehen (müssen). Genau dieses Feld bedient LendingClub mit seinem neuen Angebot. Ende des 3. Quartals machten die strukturierten Wertpapiere bereits mehr als ein Drittel der neu generieten Verbraucherkredite in der eigenen Bilanz aus und LendingClub erwartet, dass ihr Anteil auf 60 bis 70 % ansteigen wird. Ein Game Changer! Ich bin beeindruckt, wie stark diese neue Sparte wächst und bin echt begeistert. Der Markt schaut (erstmal?) nur wieder auf den im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Umsatz und Gewinn. Aber er übersieht dabei meines Erachtens das (neue ) Wesentliche...Fakt ist aber auch, dass mein Investment weiterhin meterhoch unter Wasser steht und ich hier als totaler Loser dastehe, der mit LendingClub sehr viel Geld versenkt hat. Ich habe im Oktober meine Position wieder etwas aufgestockt, weil die Perspektiven für eine sich wieder normalisierende Zins- und Wirtschaftslage sehr gut sind. Die Börse sieht sah das bisher nicht so und fokussierte sich einseitig auf das schrumpfende Plattformgeschäft. In den letzten Wochen gab es jetzt eine starke Gegenbewegung beim Kurs und ich bin gespannt, ob eine anhaltende Trendwende gelingt. Sollte ich richtig liegen, dürften Geschäftsergebnisse, Stimmung bald drehen und auch dem Aktienkurs Potenzial geben.
:: Q4-Performance LendingClub: +41,0 % (2023: +0,5 %)
Microsoft
Microsoft ist eine meiner ältesten Depotpositionen (neben Berkshire Hathaway) und eine der erfolgreichsten. Ich habe meine Position im 1. Quartal nach einem starken Jahresstart reduziert, weil ich die miesen Aussichten vor Augen hatte und die hohe Bewertung. Dann kam ChatGPT/OpenAI und ließ mich ziemlich dumm aus der Wäsche gucken. Das behalten wir natürlich für uns. Aber auf Satya Nadella ist zum Glück Verlass und so hat er mit seinen anhaltenden Erfolgen Microsoft zurück in meine Top 10 geführt. Danke, Satya!
:: Q4-Performance Microsoft: +10,75 % (2023: +52,0 %)
Die Absteiger
Drei Werte sind aus meiner Top 10 rausgerutscht: Texas Pacific Land hat nach dem starken Q3 ordentlich Federn gelassen und ich habe die Position marginalisiert; ich setze momentan im Energiesektor vor allem auf die unterbewertete Deutsche Rohstoff AG, die hinsichtlich meiner Top 10 aber an Microsoft gescheitert ist. Kinsale Capital wurde kräftig abgestraft, nachdem der CEO erklärt hatte, dass man wohl nicht dauerhaft Wachstumsraten von 40 % abliefern könne, sondern mittelfristig wieder zu den historischen Zuwächsen zwischen 10 und 20 % zurückkehren werde. Der Kurs gab gehörig nach und hat sich bisher auch nicht wieder erholt. Pure Storage kommt seit einem halben Jahr nicht vom Fleck und wurde durch die Kurszuwächse der anderen Werte nach hinten durchgereicht. Inzwischen reicht es 'satt' nicht mehr zu einem Platz in der Top 10.
:: Q4-Performance Texas Pacific Land: -14,0 % (2023: -33,5 %)
:: Q4-Performance Deutsche Rohstoff: +4,75 % (2023: +27,75 %)
:: Q4-Performance Kinsale Capital: -22,25 % (2023: +22,95 %)
:: Q4-Performance Pure Storage: -4,0 % (2023: +29,5 %)
▶ Meine Cash-Quote
Ich habe vor einiger Zeit (endlich) erkannt, dass eine hohe Cash-Quote langfristig mehr Rendite kostet, als wenn man annähernd voll investiert ist - auch wenn man dann bei Kursabstürzen voll aufs Brett kriegt. Man muss dann eben 'nur' die Ruhe bewahren. Meine Cash-Quote lag Ende des Quartals bei für mich üblichen 1 %.
Genau genommen ist sie sogar negativ, da ich einen Wertpapierkredit in Anspruch nehme; bei voller Inanspruchnahme macht er inzwischen 'nur noch' 16,5 % meines Investmentkapitals aus (Mitte 2022 zum Start waren es exakt 20 %). In 2022 war wegen des Börseneinbruchs die kreditgenerierte Hebelwirkung kostspielig, in 2023 hat sie sich sehr positiv ausgezahlt. Ich werde den Kreditrahmen nicht weiter erhöhen; sollte das Depot weiter zulegen, verringert sich damit der Anteil des Kredits entsprechend weiter. Und selbstverständlich weiß ich, was Warren Buffett davon hält:
»Geliehenes Geld hat keinen Platz im Investoren-Werkzeugkasten. An den Märkten kann jederzeit alles passieren. (...) Kredit ist wie Sauerstoff. Ist er vorhanden, bleibt seine Anwesenheit unbemerkt. Fehlt er, ist das alles, was bemerkt wird. (...) Wenn Du schlau bist, musst Du keinen Kredithebel für deine Investments nutzen und wenn Du dumm bist, solltest Du keinen nutzen.«
Stimmt schon. Der Wertpapierkredit bleibt 'under review' - und ich frag mich, ob ich 'nicht schlau' bin oder 'dumm' und ob ich das rausfinden kann, ohne dabei Pleite zu gehen...
▶ Mein 'operativer Net Worth'
"Das Endergebnis aller Investitionen ist die Rendite" schrieb Value Investor Chuck Akre uns Anlegern ins Stammbuch. Ende 2023 lag mein 'operativer Net Worth' bei +55,75 % nach +31,5 % Ende September und ein Zuwachs von 24,25 % in einem einzigen Quartal ist für sich genommen schon ein außergewöhnliches Resultat.
Anmerkung: Mein 'operativer Net Worth' ist der variable Teil meines Vermögens (Cash, Fonds/ETFs, Wertpapiere), den ich durch Investieren oder Arbeitsleistung aktiv beeinflussen kann. Die ausgewiesene Rendite stellt also nicht alleine die Entwicklung meiner Investmenttätigkeit dar, aber sie liegt nahe dran, da mein Investmentdepot rund 94 % meines Gesamtvermögens ausmacht. Des Weiteren erzeugt die Inanspruchnahme eines Wertpapierkredits einen (positiven oder negativen) Hebeleffekt. Ende des 4. Quartals 2023 lag mein Verschuldungsgrad ('Loan-to-Value Ratio'), also der in Anspruch genommene WP-Kreditim Verhältnis zum Depotwert zzgl. Cash, bei 16,5 %.
Meine angepeilte durchschnittliche Jahresperformance liegt bei 15 % und die hatte ich 2022 deutlich verfehlt. 2023 habe ich wohl zurück in die Erfolgsspur gefunden. In den letzten 9 Jahren habe ich 7 Jahre mit Renditen zwischen 22 % und 56 % abgeschlossen, während 2018 mir -10 % einbrachte und 2022 -16,75 %. Mit 55,75 % schießt 2023 ganz klar den Vogel ab, ich kann mich nicht an ein auch nur ansatzweise so starkes Jahr erinnern, vor allem nicht in absoluten Beträgen. Auch deshalb bin ich seit kurzem Millionär. Endlich... ツ
Mein Lieblingshobby Börse macht mir immer noch viel Spaß und ich schreibe auch immer noch gerne darüber. Auch wenn ich inzwischen doch viel Arbeit in bezahlte Börsenartikel stecke und mir dabei meine Themen nicht immer so frei aussuchen kann, wie das früher der Fall war, als ich ausschließlich dieses Blog bespielt habe. Aber ich will mich nicht beschweren, sondern bin sogar dankbar, dass ich als 'ungelernter' Schreiberling eine so tolle Beschäftigung gefunden habe, die mir viel Freude bereitet - fast so viel wie das Investieren selbst. Fast...
Geschafft. Ich bin - wie immer - gespannt auf eure Anmerkungen und eure Kritik zu meinem Quartalsbericht.
Möge die Rendite mit euch sein! ツ
Disclaimer: Die meisten Werte befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Was ist aus FS KKR geworden? Waren da nicht mal 5% Anteil angedeutet?
AntwortenLöschenFS KKR Capital hatte Ende des 3. Quartals 2022 mal knapp über 4 % Depotanteil, ist dann aber aufgrund schwächelnder Kursperfomance und nicht wieder aufgeholten Dividendenabschlags Ende Q4/22 aus meiner Top 10 gerutscht. Und in den Ausverkauf im Finanzsektor in Q2/23 habe ich vor allem die "BDC-Mütter", also die Alternativen Asset Manager, aufgestockt, so dass BDCs in meinem Depot seitdem eine kleinere Rolle spielen.
LöschenGlückwunsch zur Million! Weiter so :) wie hoch ist denn der Zins im WP-Kredit?
AntwortenLöschenDie Commerzbank hat die Zinsen für den Wertpapierkredit im 4. Quartal weiter angehoben auf jetzt 7,5 % - und trotz 'Zinswende' bisher auch nicht einmal gesenkt. Denke aber, dass 2024 auch hier eine Entspannung bringen wird.
LöschenHallo Herr Kissig
AntwortenLöschenwie sehen Sie für den Januar die Geamtlage ? Bleiben die Märkte stark ?
Besten Dank für eine kurze Info
Moin Michael,
Löschenmeinen Jahresrückblick auf 2023 und Ausblick auf 2024 habe ich gestern veröffentlicht: "2023 war rekordverdächtig und 2024 wird einfach.... Ich hab auch keine Glaskugel, aber ich glaube dass wir grundsätzlich ein gutes (Börsen-) Jahr vor uns haben, allerdings mit weiterhin erhöhter Volatilität aufgrund der großen Nervosität an den Märkten.
Hallo, ich erlaube es mir einfach mal, Michael,
Löschenbesten Dank für deine schnelle Antwort und die ausführlichen Betrachtungen.
Ich wünsche dir einen guten Srart ins Jahr 2024 und viel, viel Gesundheit !
Viele Grüße
Michael
Herzlichen Glückwunsch! Ein toller Erfolg.
AntwortenLöschenMan kann nur Gratulieren und danke sagen für den Content hier
AntwortenLöschenHätte ich doch immer nach ihrem Vorbild gehandelt, dann wäre ich jetzt auch Millionär :-)
Hallo Michael! Ich wünsche dir und allen Lesern deines Blogs zunächst einmal ein gutes, gesundes und erfolgreiches (Börsen-)Jahr!
AntwortenLöschenUnd dann danke sehr für das Update! Wirklich sehr informativ.
Deine 56 Prozent Performance in 23 sind wirklich blowout, Mann, Mann, Mann :) Ob für 24 nicht zuviel Optimismus im Markt ist, werden wir ja erleben. Aber ich nehm‘s wie‘s kommt und bleibe, ähnlich wie du immer drin, long only. Geduld und Zeit im Markt bringen die Rendite (vorausgesetzt, man investiert in gute Unternehmen).
Keep on rockin‘, deine Artikel machen fast immer sehr viel Spaß und vermitteln meist interessante Einsichten. Beste Grüße! Marc
Ich wünsche ein tolles und erfolgreiches Börsenjahr! Im vergangenen Jahr habe ich auch nochmal bei LendingClub aufgestockt. Mir gefällt die Unaufgeregtheit und Seriösität vom CEO. Woanders wird er ja als langweilig und lahmar**** kritisiert. Ich denke aber die Vorraussicht von ihm haben die letzten zwei Jahre für das im Grunde gute Abschneiden (in einem in diesem Tempo noch die dagewesenen Veränderungen des Marktes) gesorgt. Wenn man sich die Statistiken bezüglich der Verbraucherverschuldung anschaut und das doch gut aufgestellte Unternehmen müsste eine goldene Dekade vor uns liegen. Wir werden sehen :)
AntwortenLöschenHallo Herr Kissig was ist eigentlich mit Funkwerk hat die Firma kein potenzial mehr ?
AntwortenLöschenFunkwerk hat die letzten beiden Jahre nichts gerissen. Nun hat man zwei Übernahmen getätigt und schiebt damit die Umsätze an. Ob die frühere Margenstärke da mithalten kann, bleibt abzuwarten. Das ist aber wichtig für den neuen Investmentcase.
LöschenLendingClub kommt nach vielen Aufstockungen und trotzt Überzeugung auf gerade mal 3,5% Gewichtung im Depot vs zB Danaher mit 9%. Das ist für mich überraschend zu niedrig, wenn man auch die Gewichtung in den Wikis sieht.
AntwortenLöschenIch habe da mal eine Frage. Laut der Grafik hat sich Ihr Vermögen seit Mitte 2020 verdreifacht. Wie passt das mit der Entwicklung Ihrer Wikifolios zusammen?
AntwortenLöschenKissigs Nebenwerte Champions: +26,5 % seit 19.08.2020
Financial Power Investing: +27,7 % seit 12.05.2023
Kissigs Quality Investments: -1,8 % seit 13.08.2020
Kissigs Turnaround-Spekulationen: -27,2 % seit 12.10.2021
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wie erklärt sich diese Diskrepanz? Woher stammt Ihr Vermögenszuwachs seit Mitte 2020? Sicher nicht aus Ihren Investments.
Ich weiß nicht, ob der Ton angebracht ist. Ich habe die Diskrepanz schon mehrfach erläutert, vor allem in den "Performance-Updates" seit dem Sommer. Sie haben da nichts "aufgedeckt", was nicht bereits seit langem offenliegt - ich sorge ja selbst für Transparenz, auch und gerade, wenn es nicht angenehm ist. Ich fasse die Punkte natürlich 'gerne' hier nochmal kurz zusammen.
Löschen1. Der dargestellte Vermögenszuwachs ist nicht alleine mein Investmentdepot, sondern mein Gesamtvermögen. Das liegt zum Großteil in meiner vermögensverwaltenden GmbH und fast ausschließlich Aktien.
2. Die Wikis bilden jeweils Teilsegmente/ -strategien ab, zwischen denen ich kein Geld hin- und her transferieren kann. Ich bin fast immer voll investiert, so dass in Phasen, wo eine Strategie nicht so gut läuft, das Wiki eben auch nicht performt. In meinem Depot kann ich ggf. andere Gewichtungen/Schwerpunkt setzen. Welche Strategie am Ende gut war, weiß man immer erst im Nachhinein.
3. In das Jahr 2023 bin ich mit einer hohen Gewichtung an MedTechs gestartet (Danaher, Thermo Fisher, GE Healthcare). Dieser Sektor gehörte nach Energie/Versorgern zu den schlechtesten im Jahr 2023. Ich habe zu lange an den Werten festgehalten und das hat ordentlich Geld gekostet.
4. Im Depot habe ich seit Januar 2023 auf Opendoor gesetzt und die Vervielfachung des Kurses hat erheblichen Einfluss auf die Rendite gehabt. Den Wert habe ich anfangs nur im Turnaround-Wiki gekauft, später auch in zwei weiteren.
5. Im Frühjahr während der 'kleinen Finanzkrise' habe ich massiv die Alternativen Asset Manager (Blackstone, KKR, Apollo) aufgestockt im Depot und dafür habe ich, weil ich voll investiert war, andere Werte reduzieren müssen. Im privaten Depot traf es u.a. die MedTechs. Das hat in der Rückschau erheblich Performance gebracht. Im Quality Investments-Wiki habe ich diesen Turn nicht so gemacht. Weil (a.) ich zu dem Zeitpunkt noch immer von den MedTechs überzeugt war und (b.) in den Wikis Dividenden von US-Aktien nicht verbucht werden, so dass ich vor allem auch Werte mit niedrigen Dividendenausschüttungen gesetzt habe. Im Wiki war daher nur KKR enthalten. Beide Faktoren zusammen haben für eine deutliche Underperformance des QI-Wikis ggü. meinem privaten Depot gesorgt, aber das war keinesfalls absehbar und schon gar nicht beabsichtigt.
6. 2023 war kein Jahr für Nebenwerte. Ich habe im Frühjahr, wie schon für die MedTechs beschrieben, einige Nebenwerte abgebaut und die Asset Manager kaufen zu können. Im Nebenwerte-Wiki war das natürlich nicht möglich. Zudem habe ich hier zu lange auf regenerative Energiewerte gesetzt (Energiekontor, Clearwise, PNE), die auch ganz mies gelaufen sind. Das war so nicht absehbar.
7. Ich nutze privat einen Wertpapierkredit, was im Wiki nicht geht. Der Hebeleffekt wirkt in beide Richtungen und 2023 lief das ausgesprochen positiv.
Ich denke, die Erklärungen können kein abschließendes und vollfumfängliches Bild zeichnen, aber viele Fragen beantworten.
Einige Punkte habe ich bereits verändert, andere sind nicht zu ändern bleiben bestehen. Ich hoffe, dass künftig nicht erneut eine solche große Diskrepanz auftritt, vor allem zwischen Depot und QI-Wiki, denn dieses stellt aktuell am ehesten meine Gewichtungen dar.
Und wie verteilt sich Ihr Vermögenszuwachs auf Kapitalerträge/Buchgewinne und sonstiges Einkommen (Vermögensverwaltungsgebühren, Zeitschriftenartikel, Wiki-Gewinne etc.)? Die meisten Finanzblogger sind ja nicht durch ihre Investments reich geworden, sondern durch ihre Bücher, Vorträge, Affiliate-Marketing etc., auch wenn sie das anders darstellen, um noch mehr von ihren Büchern zu verkaufen, die Leute für ihr Affiliate-Marketing oder ihre Wikifolios zu ködern usw.
LöschenDas kann ich en Detail nicht beantworten, weil ich diese Daten so nicht erhebe; es hat für mich keine Relevanz. Ich kann aber sagen (und da wiederhole ich mich ja nun schon wieder), dass der ganz überwiegende Teil des Vermögenszuwachses aus meinen Aktieninvestments stammt.
LöschenIch halte keine Vorträge, ich verkaufe keine Bücher, ich biete keine kostenpflichtigen Seminare/Bloginhalte. Blogeinnahmen durch Affiliate-Links und den PayPal-Spendenbutton habe ich, aber das ist keine signifikante Größe, zumal der Anteil der Mobil-Leser immer weiter zunimmt und in der mobilen Ansicht der Spenden-Button nicht angezeigt wird. Wiki-Provisionen fallen durchaus mal an, aber auch nur dann, wenn die Wikis ordentlich zulegen. Einnahmen erziele ich für das Verfassen von Börsenartikeln für Magazine/Reports. Die fließen in meine GmbH und kompensieren dort die Kosten. Es bleibt auch etwas übrig, womit ich dann meinen Lebensunterhalb bestreite. Eine 'überbordende Sparquote' ergibt sich hieraus nicht, die monatlich einen Liquiditätszufluss für die Investments bedeuten würde.
Wie gesagt, der überwiegende Teil meines Vermögenszuwachses stammt aus Kursgewinnen (und zu einem kleineren Teil aus Dividendeneinnahmen).
Hallo Michael,
Löschenvielen Dank für deine Offenheit und die Transparenz!
Hallo Michael,
Löschendem "Dankeschön" kann ich mich nur anschließen!
Ich finde es klasse, dass Du Deine Erfahrungen transparent mit uns teilst, gerade auch die unausweichlichen etwaigen Misserfolge, mit - so nehme ich es wahr - stets großer Sorgfalt, nimmermüden Engagement und immer besten Gewissens. Und nicht zu vergessen: Alles freiwillig und ohne Bezahlschranke.
Für mich bietet dieser Blog jedenfalls einen steten Quell des Mehrwerts mit vielen interessanten Anregungen. Richtig großes DANKESCHÖN dafür!
Rolf
Ahoi Michael,
AntwortenLöschenOpendoor innerhalb von nur einer Woche hat 20 % an Wert verloren. Das tat sicher Weh. Aber könnte auch die Möglichkeit zum Einstieg bieten. Was meinst bzw. wettest ;-) du?. Könnte es noch weiter fallen oder könnte man schon jetzt zuschlagen?
Mein Depot hat gut 3 % nachgegeben in der ersten Januarwoche. Das 'schmerzt' natürlich, ist aber nach dem starken Anstieg in 2023 und gerade den Rekordzuwächsen im November und Dezember auch nicht verwunderlich. Hätte es den fiktiven Schnitt mit dem Jahreswechsel nicht gegeben, wäre der Rückgang eher unbemerkt geblieben als etwas geringerer Zuwachs.
LöschenOpendoor hat deutlich gelitten, mein größter Verlierer im Depot. Die Aussicht, dass die Zinsen vielleicht doch nicht so schnell sinken wie erhofft, belastet die Stimmung. Und möglicherweise könnte der Umsatz in Q4/23 etwas hinter dem von Q3/23 zurückgeblieben sein, was ebenfalls wieder die Kritiker anstachelt, die Opendoors Geschäftsmodell als solches als gescheitert ansehen. Zu denen gehöre ich bekanntlich nicht. ;-)
Meine letzten Zukäufe sind schon einige Monate her, damals lag der Kurs deutlich unter 2,50 Euro. Ich hatte mir überlegt, bei Kursen unter 3,00 Euro nochmal aufzustocken, hab am Freitag aber bereits bei 3,25 Euro zugeschlagen. Ob das zu früh war und zu teuer? Möglich. Mein durchschnittlicher Einstiegskurs hat sich damit um weitere 0,20 Euro erhöht, die Depotgewichtung nicht - dank des Kursrückgangs. Der Kurs kann aber natürlich noch weiter nachgeben, insbesondere wenn sich die 'Gerüchte' um ein umsatzschwaches 4. Quartal bestätigen sollten. Auf meine grundsätzlichen und positiven Ansichten zu Opendoor hätte das aber keinen Einfluss.
Nach zwischenzeitlich mehr als 4 % Minus in den beiden ersten Januarwochen liegt mein Depot kurz vor Ende Januar inzwischen deutlich im Plus. Die rund 3 % Zuwachs YTD gehen aber nicht (!) auf Opendoors Konto, denn die Aktie liegt noch immer knapp 23 % unter Wasser verglichen mit dem Jahresstart. Aber die restlichen Werte, erfreulicherweise auch (endlich mal) LendingClub, tun was sie sollen. Läuft also...
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