Im Rahmen meiner Kooperation mit dem 'Aktien Report' von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des 'Aktien Reports' und/oder 'Geld Anlage Reports' erreichen ihre Leser samstags kostenlos und 'druckfrisch' per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.
30 % Rendite? Gut möglich… mit Dividenden-Gewinner-Aktien
2023 war in vielerlei Hinsicht ein Rekordjahr. Es gab rekordeschnelle Zinsanhebungen, es gab rekordzügige Einbrüche am Immobilienmarkt, es gab rekordverdächtige Nutzerzahlenanstiege bei OpenAI und Mark Zuckerbergs Twitter-Alternative Threads und natürlich neue Rekordstände an den Börsen. Und dann war da noch der beinahe Rekord an Underperformance der Nebenwerte gegenüber den großen Technologiewerten. Was alles irgendwie miteinander zusammenhängt.
Als Fazit für 2023 bleibt einmal mehr festzuhalten, dass die richtige Aktienauswahl ganz entscheidend dafür ist, mit welcher Rendite man am Ende aus dem Rennen geht. Wer auf Medizintechnik oder Energiewerte gesetzt hat, dürfte kein gutes Jahr gehabt haben, wer hingegen seinen Schwerpunkt bei Künstlicher Intelligenz oder den 'Magnificent Seven' gelegt hatte, dürfte sich die größten Weihnachtsgeschenke geleistet haben können.
So oder so, am willkürlich gesetzten End- und Startpunkt, also dem Jahreswechsel, werden die Karten neu gemischt. Und auch wir blicken zurück auf ein bewegtes Jahr, das durchaus satte zweistellige Renditen zu bieten hatte abseits der Trendthemen und -aktien.
Gewinner-Aktien
Ihr lest gerade eine neue Ausgabe des 'Aktien Reports von Armin Brack' (auch wenn diese Ausgabe nicht aus seiner Feder stammt, sondern von mir) und Armin verfasst den erfolgreichen wöchentlich erscheinenden Börsenbrief 'Gewinner-Aktien'. Darin verfolgt er eine konsequente Strategie und arbeitet eine bewährte 10 Punkte-Checkliste ab, um die wirklichen Gewinner-Aktien herauszufiltern.
Die aussichtsreichsten Kandidaten dieses Checks auf fundamentale Qualität und charttechnische Ausgangslage nimmt Armin ins Gewinner-Aktien-Depot auf. Die Abonnenten seines Börsenbriefs müssen dann nur noch entscheiden, ob sie der Argumentation von Armin folgen können und ob die Aktie für sie ebenfalls so attraktiv aussieht und damit als Investment infrage kommt.
Gewinner-Aktien – Dividenden-Depot
Abonnenten des Börsenbriefs erhalten aber noch mehr, denn seit gut anderthalb Jahren erscheint 14-tägig eine separate Dividendenausgabe als kostenlose Ergänzung, die von mir betreut wird. Ziel ist der langfristige Vermögensaufbau mit attraktiven Dividendenwerten. Dabei geht es nicht alleine um die Dividendenrendite, sondern um die Auswahl von Unternehmen, die langfristig die beste Gesamtrendite aus Kursentwicklung und Dividendenausschüttung erzielen.
Das Depot startete am 22. April 2022 und weist aktuell eine Gesamtrendite von 24,1 % aus und umfasst lediglich acht Werte, ist also stark fokussiert. Dabei erwies sich 2022 als Startpunkt nicht gerade ideal, denn die Börsentalfahrt nahm gerade so richtig Fahrt auf. Solche Korrekturen kommen öfter vor, als man denkt, in etwa alle zwei Jahre. Die viel beschworenen Crashs hingegen viel seltener – auch wenn sich mit 2000, 2008 und 2020 drei heftige in gerade mal 20 Jahren gehäuft haben.
(Auch) das Dividendendepot hatte zu kämpfen und schloss das Jahr 2022 mit einem Minus von 6,8 % ab. Damit lag es deutlich unter der angepeilten durchschnittlichen Jahresrendite von 'mindestens 10 %'. Insbesondere die letzten Dezembertage hatten die Kurse und damit die Gesamtrendite stark in den Keller gedrückt.
Die größte Position im Depot war Blackstone, der weltgrößte Alternative Asset Manager mit inzwischen gut 1 Billion Dollar an Assets under Management. Blackstone war nicht nur die erste Aktie, die wir ins Dividendendepot aufgenommen hatten, sondern dank des Kursrückgangs verdoppelten wir die Position nach einigen Wochen zu deutlich niedrigeren Kursen. Der Kurs fiel weiter und am Jahresende war es unsere mit Abstand schlechteste Position mit einem Minus von 25 %.
Blackstone ist die einzige Position im Depot, die bis heute 'überlebt' hat. 2023 war ein Jahr der Umbrüche. Defensive Konsumwerte liefen prächtig und die starken Marken konnten die Inflation durch satte Preisanhebungen kompensieren. Doch die hohen Zins- und Preissteigerungen haben letztlich die Konsumenten überfordert und so wechselten sie vermehrt zu Billiganbietern. Besonders schlecht lief der Immobiliensektor und wir haben unsere REITs frühzeitig aussortiert. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn mit Blackstone haben wir den weltgrößten Landlord im Depot und damit ausreichend 'Immobilien-Exposure'.
In der 'kleinen Finanzkrise' im Frühjahr haben wir gezielt aufgestockt und ergänzend einen Wettbewerber von Blackstone sowie eine Business Development Company mit deutlich zweistelliger Dividendenrendite ins Depot geholt. Zudem haben wir gleich drei Dividendenwachstumswerte ergänzt, die zwar keine üppigen Dividendenrenditen beisteuern, aber ihre Dividenden pro Jahr zweistellig steigern.
Insgesamt ist unser Dividendendepot am Jahresende ausgewogen positioniert und dürfte auch für den in 2024 anstehenden Zinssenkungszyklus gut gerüstet sein.
Blackstone ist noch immer an Bord und weiterhin die größte Position. Inzwischen liegt sie – inklusive der deutlich geschrumpften Dividendenzahlungen – mit knapp 27 % im Plus. In 2023 hat die Aktie also um mehr als 50 % zugelegt und zählt damit zu unseren Top-Performern. So eine starke Entwicklung haben noch zwei weitere Depotwerte hingelegt, so dass unser Dividendendepot das Jahr letztlich mit einem positiven Ergebnis von 24 % abschloss. Bedenkt man den negativen Startunkt von -7 % am Jahresanfang, dann lag der Zuwachs in 2023 bei mehr als 30 %. Ohne KI-Werte und ohne die 'Magnificent Seven'.
Mein Fazit
Man muss nicht die Top-Performer im Depot haben, um überdurchschnittliche Renditen einzufahren. Aber es müssen schon erfolgreiche Unternehmen sein, die man idealerweise günstig (genug) einkauft. Zudem ist entscheidend, dass man die guten Werte hoch genug gewichtet, denn wer eine NVIDIA mit 0,1 % im Depot hat, kann sich zwar über fette Renditen freuen, aber irgendwie weiter gebracht haben sie das Depot dann doch nicht. Wenn man nicht hunderte von NVIDIAs pickt – doch das gelingt niemandem, nicht einmal den Starinvestoren.
Warren Buffett meinte dazu, er läge nur bei etwas mehr als der Hälfte seiner Investments richtig. Und das schließt die vielen 'kläglichen' Performer mit ein. Am Ende seien es in seinen fast 80 Jahren an der Börse keine 15 Unternehmen gewesen, die seine außergewöhnliche Rendite von über 20 % pro Jahr ergeben haben. Doch diese Werte hatte er hoch gewichtet, so dass sie sich enorm ausgezahlt haben. So wie Apple, wo er noch keine 10 Jahre an Bord ist, die aber gut die Hälfte seines Investmentdepots ausmacht. Coca-Cola und American Express hatten bei seinem Kauf vor mehr als 20 Jahren auch mehr als ein Viertel seines Vermögens ausgemacht und liefern seitdem atemberaubende Renditen ab.
Unser Gewinner-Aktien Dividenden Depot läuft noch keine 80 Jahre, auch keine 20. Und von 'atemberaubenden' Renditen sind wir noch weit entfernt. Mit 30 % in 2023 und 24 % seit dem Start schlagen wir uns ziemlich gut und mit der durchschnittlichen Rendite von 14,3 % stehen wir im Vergleich zu den 8 %, die man langfristig und über alle Hausse- und Baissephasen an den Börsen hinweg erzielt, auch gut da.
Das ist keine Garantie dafür, dass 2024 ebenso erfolgreich verläuft. 'Mindestens 10 % pro Jahr' ist und bleibt das Ziel für die Gesamtrendite aus Dividendeneinnahmen und Kurszuwächsen.
Wer das Depot live verfolgen und vielleicht nachbauen will, wer zweimal im Monat eine interessante Dividendenaktie vorgestellt bekommen möchte und auf unaufgeregte Weise Überrenditen erzielen möchte, kann dies ganz leicht tun: mit einem Abo des Börsenbriefs 'Gewinner-Aktien'. Das lohnt sich – so viel kann man in der Rückschau jedenfalls feststellen…
Möge die Rendite mit euch sein!
Euer Börsenbarde
Michael C. Kissig
Disclaimer: Habe Blackstone, NVIDIA auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Hallo Michael, ich verfolge den Blog schon seit einigen Jahren. Leider muss sich feststellen, dass deine Artikel über erfolgreiches Investieren nicht mehr zur Performance deiner wikifolio Depots passen. Wie passt die Performance des wikifolio Quality investment zu deinen Aussagen von über 10 % Rendite pro Jahr ? Gruß Dirk
AntwortenLöschenMoin Dirk,
Löschendas passt beides nicht zusammen, die Performance des QI-Wikis ist deutlich schlechter als gedacht. Und das gefällt mir überhaupt nicht.
Manchmal passen Theorie und Wirklichkeit nicht gut zusammen und es war in 2023 ein Fehler, so stark und so lange auf die Erholung der MedTechs zu setzen (Danaher, Thermo Fisher, GE Healthcare). Des Weiteren habe ich fast keinen der 'Magnificent Seven' im Wiki, die 2023 fast im Alleingang die starke Börsenperformance gerissen haben. Inzwischen ist das QI-Wiki anders positioniert und ich hoffe, dass es sich künftig deutlich besser entwickelt. Ob das gelingt, wird aber erst die Zeit zeigen.
Hallo Michael, danke für die ehrliche Einschätzung. Damit kein falscher Eindruck ensteht: Jeder ist für seine Performance selber verantwortlich. Ich schätze besonders deine Beobachtungsliste, hier findet man immer wieder Anregungenen sich mit neuen Werten zu beschäftigen und ggfs. ist dann auch ein Kaufkandidat dabei. Ich stelle bei mir selber aber auch fest , dass ich oft meinen Grundsätzen von buy and hold nicht treu bleibe. Ich führe zu oft den "check" durch, lasse mich dabei von Meinungen aus dem Finanzblogs zu sehr beeinflussen. Dann verkaufe ich gute Dauerläufer wie z.B. Mastercard, um mir die disruptive Paypal einzubuchen. Dann steigt die Mastercard,Visa einfach weiter und Paypal schmiert ab. Sowas passiert leider immer wieder und meine Performance ist meistens schlechter als von meinem Benchmark MSCI AWC. Trotzdem, Spass macht es trotzdem auch in Einzelwerte zu investieren und wenn man anstelle der 20 % eines MSCI World "nur" 12 % im eigenen Depot erreicht, ist das immer noch besser als das Sparbuch. Grüße Dirk
Löschen