In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 243. Portfoliocheck nehme ich wieder das Depot von Ken Fisher vor, der mal Value Investor ist, wenn dieser Ansatz die besseren Renditen verspricht, und Growth Investor, wenn es hiermit mehr zu verdienen gibt. Die Ende 2021 begonnene Börsenkorrektur als Reaktion auf Inflation und Zinsanhebungen stuft Fisher als Chance und vorübergehende Marktirritation ein. Den jüngsten Oktobereinbruch bezeichnete er als "erste Korrektur des neuen Bullenmarktes". Fisher bleibt ein Bulle und setzt dabei vor allem auf die großen Technologiewerte sowie auf Wachstumsaktien für den Rebound. Einer Umkehr der grundsätzlichen Überrenditen bei den Growthaktien, die wir seit Ende der Finanzkrise 2009 beobachten können zugunsten von Konjunkturzyklikern und Valueaktien, wie sie von vielen Marktkommentatoren ausgerufen wird, widerspricht Ken Fisher deutlich. Und angesichts der nun näher rückenden neuerlichen Zinswende sprechen die Vorzeichen für ihn.
Im 3. Quartal 2023 dominieren in Fishers Portfolio folgerichtig weiterhin die Technologieaktien, wobei ihr Anteil leicht zurückging auf 26,9 % (Q2/23: 28,2 %). Auf dem zweiten Rang konnten sich die Finanzwerte behaupten mit 11,9 % (Q2/23: 11,8 %) vor den zyklischen Konsumwerten mit 10,9 % (Q2/23: 11,2 %). Es schließen sich weiterhin die Gesundheitswerte mit 10,0 % an (Q2/23: 9,9 %) vor den Industriewerten, die auf 9,5 % fielen (Q2/23: 9,9 %). Das von Ken Fisher verwaltete Vermögen sank um 3 % auf 176 Mrd. USD nach 181 Mrd. im Vorquartal; es verteilt sich auf 1.169 Aktien, von denen 128 im letzten Quartal neu aufgenommen wurden. Die Turnoverrate lag mit 5 % auf Höhe des Vorquartals.
Die sieben größten Positionen in seinem Depot sind dieselben geblieben: Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, der Corporate Bond-ETF, NVIDIA und ASML Holdings. Fishers Aufstellung für "seinen" Bullenmarkt bleibt weiterhin die gleiche: er setzt wie zuvor auf die dominierenden Player in ihren Branchen und bevorzugt vor allem Technologiewerte, die traditionell von sinkenden Zinsen besonders profitieren.
Kräftig aufgestockt hat Ken Fisher bei den defensiven Werten. Seinen Aktienbestand am Konsumgüterhersteller Procter & Gamble verdoppelte er, bei Krankenkassenriesen UnitedHealth und bei PepsiCo stockte er seine Positionen jeweils um mehr als drei Viertel auf. Alle drei Positionen waren auch schon im Vorquartal seine bevorzugten neuen Investitionslieblinge gewesen.
Seinen Ausverkauf bei Energiewerten setzte er hingegen konsequent fort. Bei SLB (vormals Schlumberger) und Hess folgte auf die vorherige Halbierung der Position nun der weitgehende Restverkauf. Eine Kehrtwende vollzog er hingegen bei ExxonMobil und auch Chevron spielte eine neue Rolle...
Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft, NVIDIA auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Hallo,
AntwortenLöschenChevron hat Hess gekauft nicht Exxon.
Danke für den Hinweis, hab ich aus Versehen durcheinandergebracht.
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