In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 241. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.
Im 3. Quartal 2023 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Man hält weiterhin lediglich 19 Positionen in seinem fokussierten Portfolio und tätigte keine Neuerwerbungen; der Portfoliowert fiel um 4 % von 12,0 auf 11,5 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 58,9 % (Q2: 57,7 %) deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 15,2 (Q2: 16,8 %). Zyklische Konsumwerte eroberten den dritten Platz zurück und bringen es auf 10,0 % (Q1: 10,9 %), weil die Technologiewerte nur noch 6,6 % auf die Waage bringen (Q2: 11,0 %). Die sich anschließenden Gesundheitswerte bilden mit 3,9 % (Q2: 3,8) das Schlusslicht.
Auf den ersten sieben Positionen in Akres Portfolio gab es keine Veränderungen. An der Spitze liegt Mastercard mit einem Gewicht von 20 % vor Moody’s, die 14 % auf die Waage bringen. An der Ratingagentur, die auch Warren Buffett schon lange im Depot hat, hält Akre inzwischen beinahe 3 % aller Anteile. Es folgen American Tower mit 9,7 %, Visa mit 9,6 % KKR & Co mit inzwischen 9,1 % Gewichtung, O’Reilly Automotive mit 8,3 % und Roper Technologies mit 6,6 %. Die drei Top-Werte stehen für 43,8 % des stark fokussierten Portfolios, die größten fünf für 68 %.
Akre ist von Mastercard dermaßen überzeugt, dass er sich zusätzlich für mehr als 5 % Depotgewichtung Calls auf den Zahlungsdienstleister ins Depot genommen hat. Rechnet man auch noch den größeren Wettbewerber Visa hinzu, setzt Akre hier rund 35 % seines Kapitals ein. Chuck Akre brachte es mal so auf den Punkt: "Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können". Den zweiten Schwerpunkt in Akres Portfolio bilden Alternative Asset Manager, denn der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp bringt es auf 5 % Gewichtung und deren separat an der Börse gelistete Tochter Brookfield Asset Management auf weitere 1 %. Rechnet man die drei Beteiligungen zusammen, läge dieses Engagement mit 15 % auf dem zweiten Platz in Akres Portfolio. Und Akres starker Fokus auf Alternative Asset-Manager und KKR & Co. im Besonderen schreit geradezu nach einer Erklärung, schließlich verdüstern sich angesichts gestiegener Zinsen und drohender Rezession die Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zusehends. Jedenfalls auf den ersten, oberflächlichen Blick...
Akre ist von Mastercard dermaßen überzeugt, dass er sich zusätzlich für mehr als 5 % Depotgewichtung Calls auf den Zahlungsdienstleister ins Depot genommen hat. Rechnet man auch noch den größeren Wettbewerber Visa hinzu, setzt Akre hier rund 35 % seines Kapitals ein. Chuck Akre brachte es mal so auf den Punkt: "Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können". Den zweiten Schwerpunkt in Akres Portfolio bilden Alternative Asset Manager, denn der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp bringt es auf 5 % Gewichtung und deren separat an der Börse gelistete Tochter Brookfield Asset Management auf weitere 1 %. Rechnet man die drei Beteiligungen zusammen, läge dieses Engagement mit 15 % auf dem zweiten Platz in Akres Portfolio. Und Akres starker Fokus auf Alternative Asset-Manager und KKR & Co. im Besonderen schreit geradezu nach einer Erklärung, schließlich verdüstern sich angesichts gestiegener Zinsen und drohender Rezession die Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zusehends. Jedenfalls auf den ersten, oberflächlichen Blick...
Sind Sie sicher dass Akre 19 Positionen hält? Oder sind wie so oft nicht-amerikanische Firmenanteile nicht erwähnt, weil diese z.B. auf dataroma und anderen websites nicht aufgeführt sind. Constellation Software (Can) ist meines Wissens als drittgrößte Position mit ca 10 Prozent gewichtet, Topicus (Can) mit 3,7 %, dann gibt es noch recht klene Positionen die ebenfalls nicht über 13F veröffentlicht werden (Lumine, KKRpc). MfG JHK
AntwortenLöschenDas 13F, das bei der SEC einzureichen ist, umfasst lediglich die US-Unternehmen und ggf. ADRs, die an US-Börsen gelistet sind; kanadische Aktien können also ebenso durchs Raster fallen wie deutsche. Zudem fokussiere ich mich bei den Portfoliochecks auf die größten Positionen, so dass kleinere in der Übersicht meistens unter den Tisch fallen - sofern ich sie mir nicht gerade herauspicke, um gezielt über sie zu berichten.
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