Montag, 6. November 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Kontron: Software und Internet of Things geben immer stärker den Ton an

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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 15/2023 vom 24.10.2023

▶ In dieser Ausgabe: Mutares, Kontron, Amadeus FiRe, Energiekontor, Aumann, Talanx, SAF Holland, DWS


Kontron: Software und Internet of Things geben immer stärker den Ton an

Kontron ist ein weltweit führender Anbieter von Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologie (ECT) und bietet ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services individuelle Lösungen in den Bereichen IoT und Industrie 4.0 an. Mit seinen Standard- und kundenspezifischen Produkten auf Basis neuester, hoch zuverlässiger Technologien ermöglicht Kontron sichere und innovative Anwendungen für verschiedenste Branchen.

Zuletzt machte das Unternehmen durch eine Reihe von Firmenzukäufen auf sich aufmerksam, aber das ist keine ganz neue Entwicklung. Denn die Historie des Unternehmens ist von zahlreichen Übernahmen und Teilverkäufen geprägt und ging auch häufiger mal mit einem Namenswechsel einher. Treibende Kraft dahinter war der auch heute noch als CEO amtierende umtriebige Hannes Niederhauser.

Gericom wird Quanmax wird Maxdata wird S&T wird Kontron

Die Ursprünge der heutigen Kontron gehen auf das Unternehmen Gericom AG aus dem österreichischen Linz zurück. Der PC-Verkäufer geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde 2008 mehrheitlich (61,3 %) vom taiwanesischen Unternehmen Quanmax übernommen, nachdem drastische Absatzeinbrüche den Aktienkurs zwischen 2003 und 2008 um 96 % hatten einbrechen lassen. Das Unternehmen wurde in Quanmax unbenannt und übernahm auch die Markenrechte an der insolventen Maxdata. Es erfolgte eine Umstrukturierung von einem Handelsunternehmen hin zu einem Technologieunternehmen mit eigener Produktentwicklung und die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Aufsichtsratsvorsitzender wurde Hannes Niederhauser, der langjährige Unternehmenschef des deutschen Embedded-Computer-Herstellers Kontron AG.

In 2012 übernahm die Quanmax AG das Systemhaus S&T. Dabei wurde die S&T System Integration & Technology Distribution AG auf die Quanmax AG verschmolzen, die sich daraufhin in S&T AG umbenannte. 2016 stieg S&T dann beim deutschen Embedded-Computer-Hersteller Kontron ein. Der Kauf wurde wesentlich finanziert durch den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn, der sich durch eine Kapitalerhöhung mit knapp 30 % an der S&T AG beteiligte. 2017 erfolgte die Komplettübernahme von Kontron und die anschließende Verschmelzung von Kontron und S&T.

Kontron befand sich zu dieser Zeit in existenzbedrohenden Schwierigkeiten, die bereits seit 2013 anhielten. Die ehemalige Tochter von BMW war als Kontron Embedded Computers AG im Jahr 2000 am Neuen Markt eingeführt worden und hatte sich 2002 mit einem weiteren führenden Anbieter im Bereich Embedded Computer Technologie zusammengeschlossen, der JUMPtec AG. Auch nach diversen Umstrukturierungen und Standortschließungen gelang es nicht, die Kontron AG wieder in die schwarzen Zahlen zu führen. Die Übernahme durch die S&T und die anschließende Integration in den Konzern führte das Unternehmen wieder zum Erfolg.

Ganz maßgeblich an diesen Erfolgen ist Hannes Niederhauser beteiligt. Er war von 1999 bis 2007 Großaktionär und Vorstandsvorsitzender der damals erfolgreichen Kontron, bevor er mit der Gericom einen Neustart wagte. Seitdem ist er dort als CEO aktiv.

Mit der Umfirmierung der S&T AG in Kontron Mitte 2022 hat sich nach vielen Jahren also ein Kreis geschlossen. Doch die neue Kontron AG kam nicht zur Ruhe, denn Hannes Niederhauser plante bereits seinen nächsten Coup: den Verkauf der IT-Sparte und damit die Wandlung von Kontron in ein beinahe reinrassiges IoT-Unternehmen. Und genau das läuft zurzeit.

Umstrukturierung als Businessmodell

Der Erwerb von strauchelnden und zukunftstrendigen Geschäftsmodellen gehört zur DNA des Unternehmens. Und ebenso der Verkauf von Geschäftsbereichen, wenn diese nicht mehr zukunfts- oder margenträchtig genug erscheinen.

Der größte Coup erfolgte vor gut einem Jahr, als VINCI Energies einen Großteil des IT-Servicegeschäfts der Kontron AG übernommen hat und dieses unter der Marke Axians betreibt. Zum Jahresende vermeldete Kontron Vollzug und hat sich damit endgültig vom IT Services Geschäfts in Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien, Serbien, Albanien, Montenegro, Nordmakedonien, Deutschland und der Schweiz getrennt. Der Verkaufserlös wurde von Kontron mit 392,3 Mio. Euro angegeben, wovon EUR 255 Mio. bereits im Jahr 2022 geflossen waren. Der Nettomittelzufluss erhöhte Kontrons Kriegskasse für weitere Akquisitionen im IoT-Bereich auf über 500 Mio. Euro und Kontron-Chef Hannes Niederhauser hatte zwei 'transformative Zukäufe' angekündigt.

Die neue Kontron

Erstmal gab es eine üppige Sonderdividende und es folgte ein Aktienrückkaufprogramm, um die Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen.

Nach dem Verkauf der größten Teile der IT-Sparte verblieben Kontron noch rund die Hälfte ihrer zuvor 80 Tochterunternehmen. Nach einigen Zukäufen ist man inzwischen in folgenden Bereichen aktiv: Die Tochter susietec bietet mit ihrem IoT-Toolset maßgeschneiderte und skalierbare Kombination aus Software, Hardware und Know-how für die digitale Transformation. Smart Automation bietet Unterstützung der industriellen Produktion von morgen und intelligente Automatisierung mit dem Schwerpunkt auf intelligenten Fabriken. Medical Technologies schaffen vernetzte Gesundheitslösungen mit IoT und künstlicher Intelligenz. Public Transport entwickelt sichere und intelligente IoT-Dienste für die Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Energy Supply ermöglicht Smart Grid, Smart Metering und energieeffiziente, sichere Lösungen für Energieversorger und Industriekunden. Telecommunications bietet Lösungen für die digitale Transformation von Telekommunikationsbetreibern, die eine schnelle Einführung und eine erhebliche Reduzierung der Investitionsausgaben gewährleisten. Aviation liefert mehr Intelligenz und Konnektivität für die kommerzielle und geschäftliche Luft- und Raumfahrt. Und bei Public Institutions hat man sich als vertrauenswürdiger Partner einer Vielzahl von Kunden aus dem öffentlichen Sektor auf ihrem Weg zur Digitalisierung etabliert.

Auf die angekündigten 'transformativen Zukäufe' warten die Aktionäre aber bislang vergebens; es gab bisher lediglich einige zwar attraktive, aber eben auch verhältnismäßig kleine Zukäufe. Das merkt man dem Aktienkurs an, der sich nach der Verkaufsmeldung Ende 2022 von 15 Richtung 20 Euro entwickelt hatte, nun aber wieder bis auf 18 Euro abgebröckelt ist. Auf Sicht von 5 Jahren war mit der Aktie kein Geld zu verdienen, selbst wenn man die durchaus attraktiven Dividenden und die Sonderdividende mit einbezieht.

Es fehlt ein wenig an Vertrauen. Dabei kann Niederhauser durchaus Erfolge vorweisen. Doch bei den beiden großen Firmenübernahmen kam er noch nicht zum Zug. Vielmehr hat er für die erste das Zeitfenster aus der zweiten Jahreshälfte 2023 in die erste Hälfte 2024 verschoben. Man sei weiter in Gesprächen, aber insbesondere beim Kaufpreis bisher nicht wirklich zusammengekommen. Die Zielunternehmen wüssten um die finanziell reichlich ausgestattete Kasse von Kontron, während Kontron nur zu attraktiven Konditionen zuschlagen wolle. Deshalb habe Kontron zuletzt auch auf kleinere Zukäufe gesetzt, während die ganz großen Akquisitionen noch mehr Zeit benötigen würden.

Aber auch die kleinen Zukäufe verdienen einen genaueren Blick, denn sie passen durchaus ins Bild:

Kauf der Cellular Automotive Module Unit von Telit Conterion

Kontron gab Anfang Juli die Unterzeichnung eines Asset Deals mit dem US-Unternehmen Telit Conterion bekannt, um die Cellular Automotive Module Unit des Unternehmens zu erwerben. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Einheit einen Umsatz von knapp über 100 Mio. Euro und der Kaufpreis beträgt 24,5 Mio. Euro. Der Kaufpreismultiple liegt damit deutlich unter dem von Kontron selbst, was auf einen Schnäppchenpreis oder anhaltende Margenprobleme des Zielunternehmens hindeuten könnte. Strategisch baut Kontron jedenfalls sein IoT-Angebot weiter aus.

Übernahme der Comlab AG

Direkt im Anschluss vermeldete Kontron den Kauf von 100 % der Anteile an der Comlab AG, einem Schweizer Spezialisten für Datenkommunikationsverstärker für Eisenbahnen. Comlab ist in einem Nischenmarkt der Datenkommunikation tätig, der ein hohes Maß an technischer Kompetenz erfordert, und erzielte 2022 einen Umsatz von rund 20 Mio. Euro. Mit der Übernahme erhält Kontron Zugang zu einem Markt, in dem man zuvor nicht vertreten war und die Expansion in den Schienenverkehr bietet Kontron erhebliche Wachstumsperspektiven, da die Industrie weiterhin eine rasante Entwicklung durch massive Investitionsprogramme Investitionsprogrammen zur Erneuerung und Instandhaltung des bestehenden Schienennetzes.

Durch die Integration der Lösungen der Comlab AG wird Kontron in der Lage sein, seinen Kunden ein umfassenderes Produkt- und Serviceangebot anbieten und man erwartet die Realisierung von Synergieeffekten durch operative Effizienz und die komplementären Stärken der beiden Unternehmen.

Übernahme des Bereichs 'Rugged Computing' von Phoenix Mecano

Ende August erwarb Kontron dann von der börsennotierten Phoenix Mecano die Geschäftseinheit 'Rugged Computing', die aus den beiden Unternehmen Hartmann und W-IE-NE-R besteht. Diese sind Spezialisten für Embedded Computing in robusten und und Ultra-High-Speed-Umgebungen, hauptsächlich in den Endmärkten Avionik und Verteidigung. Die übernommenen Unternehmen erzielen zusammen einen Umsatz von 18,0 Mio. Euro bei einem EBITDA von 3,0 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von 17 % verglichen mit 10 % für die Kontron Gruppe entspricht. Insofern wird der Zukauf schnell die Margen von Kontron heben, wenngleich auch diese Akquisition nur ein kleiner Wurf in Bezug auf Kontrons Gesamtumsatz und seine anvisierten Wachstumsziele darstellt.

Akqusition der rumänischen Altimate

Mitte September erfolgte dann die vierte Übernahme des Jahres, als Kontron den Kauf von Altimate bekanntgab, einem rumänischen Unternehmen, das auf urbane Mobilitätslösungen spezialisiert ist. Altimate bietet hochmoderne Produkte für das Sicherheits- und Verkehrsmanagement an, die in Flughäfen, öffentlichen Verkehrsmitteln und Mautsystemen zum Einsatz kommen. Mit einem Umsatz von 2022 von fast 20 Mio. Euro und einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 1,8 Mio. stärkt diese Akquisition Kontrons Segment Software and Solutions Segment sowie das Transportgeschäft. Kontron zahlt 11,64 Mio. Euro für Altimate, was das Unternehmen mit dem 6,4-fachen Enterprise Value zu EBITDA bewertet, und damit einem deutlich niedrigeren Multiplikator im Vergleich zu Kontron selbst.

Ergänzend haben Kontron und Thales GTS România S.R.L. neue Verträge über die Implementierung eines GSM-R Systems in Rumänien im unteren zweistelligen Millionenbereich unterzeichnet. Mit diesem Projekt wird die Bahnkommunikation in Rumänien ausgebaut; die Implementierungsarbeiten haben bereits begonnen, und die geplante Dauer wird 3 Jahre betragen. Kontron bringt in das Projekt langjährige Erfahrung und Zuverlässigkeit im GSM-R Bereich ein, die durch mehr als 15 Jahre Lifecycle-Management bei Lieferungen und Wartungen bereichert werden. Bernd Eder, CEO von Kontron Transportation und EVP Transportation, zeigte sich erfreut über den Auftrag und meinte "mit Kontron Transportation haben wir den richtigen Partner für die Implementierung eines hochmodernen Bahnkommunikationssystems an Bord".

Kontron ist bei IoT-Lösungen für Hochgeschwindigkeitszüge Marktführer in Europa und sieht enormes Wachstumspotential in Infrastrukturprojekten für den öffentlichen Verkehr. Es besteht ein starker politischer Wille den Anteil am öffentlichen Verkehr zu erhöhen. So will die Europäische Union Hochgeschwindigkeitsstrecken von 11.000 auf 33.000 Kilometer ausbauen und infolgedessen soll das Segment 'Software + Solutions' mit seinem heutigen Umsatzanteil von knapp 20 % bis 2027 zum größten Segment von Kontron heranwachsen. Neben der hohen technischen Kompetenz bringen die Lösungen von Kontron langfristige Serviceverträge für die Lebensdauer der Netzwerke mit sich und ermöglichen stabile Umsätze über viele Jahre.

Erfolgreiches 1. Halbjahr 2023

Trotz all dieser Zukäufe ist Kontron noch weit entfernt von seinem avisierten Umsatzziel von 700 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2024, denn aktuell bringt man es auf rund 160 Mio. Euro. Bis Ende 2024 sind mehrere weitere Transaktionen im IoT-Bereich 'Software + Solutions' geplant. Während die Hoffnung jedoch auf dem einen oder anderen großen Zukauf liegt, bleibt Anlegern zunächst der Blick auf das vorhandene Geschäft. Und der ist keineswegs unerfreulich.

Die neue auf IoT fokussierte Kontron AG konnte im 2. Quartal erstmalig in der Firmengeschichte eine Bruttomarge von über 40 % erzielen. Triebfeder des Margenwachstums war einmal mehr das Segment 'Software + Solutions' mit einer Bruttomarge von 65,9 %. Das Nettoergebnis der fortgeführten Aktivitäten nach Minderheitenanteilen lag mit 17,4 Mio. Euro bzw. 6,2 % vom Umsatz ebenfalls auf Rekordniveau.

Mit Auftragseingängen von 310,2 Mio. Euro und einem daraus resultierenden Book-to-bill Ratio von 1,1 war die Entwicklung auch im 2. Quartal 2023. Beim operativen Cashflow setzte sich der positive Trend vom 1. Quartal mit 2,1 Mio. Euro fort und Kontron konnte diesen ins Plus drehen, nachdem im 1. Halbjahr 2022 noch ein negativer operativer Cashflow von -71,1 Mio. Euro zu verzeichnen war.

Kontron-CEO Niederhauser erwartet für 2023 eine nachhaltige signifikante Ergebnissteigerung. Trotz der Rezessionsängste und der hohen Lagerbestände bei einigen Kunden erzielte Kontron auch im 2. Quartal mit 310 Mio. Euro starke Auftragseingänge gegenüber 283 Mio. Euro an Umsatz. Der Auftragsbestand der „neuen Kontron“ stieg somit im Jahr 2023 bereits um 140 Mio. auf 1.600 Mio. Euro an, womit bereits alle Planumsätze für das Jahr 2023 und rund 80 % der Umsätze für das Jahr 2024 abgesichert sind.

Ziel der 'neuen Kontron' sei nun die Steigerung der Profitabilität, erklärte Niederhauser. Ende März hat Kontron die Guidance zum Nettoergebnis auf 66 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 11 %, angehoben, was einer Steigerung von über 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nach dem starken 1. Halbjahr dürfte Kontron diese Guidance voraussichtlich übertreffen.

Niederhauser zeigt sich überzeugt, dass mit den geplanten Akquisitionen das Ziel von 2.0 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2025 weiterhin im Blick liege und das bei deutlich erhöhter Profitabilität.

Aktionärsstruktur

Im Zuge des Einstiegs von Foxxconn als Großaktionär haben auch die bis dahin großen Aktionäre Hannes Niederhauser und Erhard Grossnigg ihre Anteile an Foxxconn veräußert, doch die Grosso-Tec, an der Niederhauser maßgeblich beteiligt ist, kauft seitdem immer wieder Aktien zu.

Größter Einzelaktionär von Kontron ist zurzeit die taiwanesische Ennoconn Corporation (eine Tochter des Apple-Zulieferers Foxxconn) mit 27,5 %, es folgt das Kontron Management (inkl. Grosso-Tec) mit 6,80 %, dann Naneva B.V (PPF Holdings B.V.) mit 5,3 %, Amiral Gestion mit 3,6 %, Allianz Global Investors GmbH mit 8,80 % und Vanguard Group mit 2,7 %. Als Streubesitz verbleiben damit 51,3 % der Anteile, wobei in diesem noch weitere kleine Aktienpakete enthalten sein könnten, so dass die Zahl der frei verfügbaren Aktien auch deutlich niedriger liegen könnte.

Bullcase vs. Bearcase

Kontron bzw. Hannes Niederhauser verfolgt seit Jahren eine erfolgreiche M&A-Strategie. Immer wieder werden Unternehmen aufgekauft und in den bestehenden Konzern integriert, der anschließend an Zukunftsthemen neu strukturiert wird. Die regelmäßige Anpassung der Zukunftsstrategie führt dazu, dass nicht mehr ganz so zukunftsträchtige und/oder margenschwächere Sparten abgespalten und verkauft werden und der fortgeführte Konzern schlagkräftiger und wachstumsstärker positioniert dasteht.

Quelle: wallstreet-online.de
Mit dem erfolgreichen Verkauf der IT-Sparte gelang ein weiterer solcher Schritt und die neue Fokussierung auf den IoT-Markt bietet erhebliche Potenziale. Durch den nun vorhandenen hohen Cashbestand sollen hier prägende Zukäufe erfolgen, wenngleich die erhofften beiden 'transformatorischen' Zukäufe noch nicht eingetütet werden konnten.

Der Aktienkurs hat in den letzten 5 Jahren nichts gerissen, doch zuvor war er kräftig gestiegen. Die seit 2016 aufgebaute kräftige Überwertung hat sich inzwischen abgebaut. Die Analysten haben jedenfalls ihre kürzlich veröffentlichten Kursziele deutlich über dem aktuellen Kurs von 17,50 Euro platziert: Warburg bei 27 Euro, Pareto Securities bei 29 Euro, Hauck & Aufhäuser bei 30 Euro und AlsterResearch bei 34,00 Euro.

Bisher traute die Börse Kontron die Erfüllung der eigenen Prognosen nicht zu und auch die anhaltende Hängepartie bei den avisierten beiden großen Zukäufen drückt auf die Stimmung und den Aktienkurs. Doch Kontron-Chef Niederhauser hat schon mehrfach bewiesen, dass er seine Pläne und Prognosen zu erfüllen weiß, und die Aktie bietet auch unter diesem Gesichtspunkt ein attraktives Bewertungs- und damit Kurssteigerungspotenzial.

Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Kontron wissen muss

  1. Kontron ist ein weltweit führender Anbieter im zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt Internet of Things (IoT) und Embedded Computer Technologies (ECT).
  2. Kontron verfolgt eine erfolgreiche M&A-Strategie Unternehmen aufgekauft und in den bestehenden Konzern integriert, der dann an Zukunftsthemen neu strukturiert wird.
  3. Die neue Ausrichtung auf IoT birgt höheres Wachstumspotenzial und soll auch die Margen deutlich verbessern. Bis 2025 soll die operative Marge auf 13 % steigen, bis 2030 auf 15 %.
  4. Der Verkauf der IT-Sparte hat viel Geld eingebracht, das für weitere magen- und gewinntreibende Zukäufe im IoT-Bereich verwendet werden soll.
Disclaimer: Habe Kontron auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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