Die Börsen kratzten an neuen Höchstständen, während um uns herum die Lage genauso trist aussieht wie das Wetter. Während kaum Besserung in Sicht zu sein scheint, werden Crash-Propheten mit erschreckenden Szenarien immer lauter, die zumeist auch noch plausibel klingen. Anleger werden von negativen Eindrücken geradezu überrollt.
Aber… treten diese Horrorszenarien denn auch ein? Hat das Bankenbibbern im Frühjahr eine neue globale Finanzkrise ausgelöst? Nein. Hat das Immobilienbeben in China eine weltweite Kreditklemme ausgelöst? Nein. Das waren nur Möglichkeiten, aber eben keine allzu wahrscheinlichen.
"Verwechsle nicht Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Alles ist möglich. Es sind die Wahrscheinlichkeiten, auf die es ankommt. Alles muss in Bezug auf seine Wahrscheinlichkeit abgewogen und priorisiert werden."(Ray Dalio)
Panikmache vs. Realität: Marc Fabers Crash-Prognosen |
Auch Versicherungen funktionieren nach diesem Prinzip: sie bieten Schutz gegen Risiken und wenn diese eintreten, müssen sie bluten. Kein Problem, denn sie haben zuvor die Risiken genau kalkuliert, also die Eintrittswahrscheinlichkeit, und dann haben sie die für die Schadensbegleichung benötigten Gelder ermittelt und auf die Zahl ihrer Versicherten heruntergebrochen: fertig ist der Beitrag, den jeder zu zahlen hat - und am Ende nach Beitragszahlung und Schadensregulierung hat die Versicherung auch ihren Schnitt gemacht. Und das, obwohl die Schadenregulierung ein tiefes Loch in ihre Kasse gerissen hat. Eine Kasse, die zuvor wohl kalkuliert durch eine Vielzahl von Beiträgen angefüttert worden ist.
Und genau darauf kommt es an: die Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu positionieren. Für Anleger gilt dies genauso wie für Versicherungen. Auch die sollten sich von den Miesmachern nicht allzu sehr beeinflussen und im dümmsten teuersten Fall aus dem Aktienmarkt drängen lassen. Denn die Börsen kletterten an der 'Wall of Worries' empor, immer schon und immer weiter…
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