"Geld ist nicht alles. Das stimmt. Aber für Geld kriegt man alles. Und das stimmt auch."
(Carl Fürstenberg)
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Donnerstag, 30. November 2023
Mittwoch, 29. November 2023
Kissigs Portfoliocheck: Akre Capital nimmt Geld vom Tisch – und stockt ausgerechnet bei KKR auf?!
In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 241. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.
Im 3. Quartal 2023 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Man hält weiterhin lediglich 19 Positionen in seinem fokussierten Portfolio und tätigte keine Neuerwerbungen; der Portfoliowert fiel um 4 % von 12,0 auf 11,5 Mrd. USD. Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 58,9 % (Q2: 57,7 %) deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 15,2 (Q2: 16,8 %). Zyklische Konsumwerte eroberten den dritten Platz zurück und bringen es auf 10,0 % (Q1: 10,9 %), weil die Technologiewerte nur noch 6,6 % auf die Waage bringen (Q2: 11,0 %). Die sich anschließenden Gesundheitswerte bilden mit 3,9 % (Q2: 3,8) das Schlusslicht.
Auf den ersten sieben Positionen in Akres Portfolio gab es keine Veränderungen. An der Spitze liegt Mastercard mit einem Gewicht von 20 % vor Moody’s, die 14 % auf die Waage bringen. An der Ratingagentur, die auch Warren Buffett schon lange im Depot hat, hält Akre inzwischen beinahe 3 % aller Anteile. Es folgen American Tower mit 9,7 %, Visa mit 9,6 % KKR & Co mit inzwischen 9,1 % Gewichtung, O’Reilly Automotive mit 8,3 % und Roper Technologies mit 6,6 %. Die drei Top-Werte stehen für 43,8 % des stark fokussierten Portfolios, die größten fünf für 68 %.
Akre ist von Mastercard dermaßen überzeugt, dass er sich zusätzlich für mehr als 5 % Depotgewichtung Calls auf den Zahlungsdienstleister ins Depot genommen hat. Rechnet man auch noch den größeren Wettbewerber Visa hinzu, setzt Akre hier rund 35 % seines Kapitals ein. Chuck Akre brachte es mal so auf den Punkt: "Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können". Den zweiten Schwerpunkt in Akres Portfolio bilden Alternative Asset Manager, denn der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp bringt es auf 5 % Gewichtung und deren separat an der Börse gelistete Tochter Brookfield Asset Management auf weitere 1 %. Rechnet man die drei Beteiligungen zusammen, läge dieses Engagement mit 15 % auf dem zweiten Platz in Akres Portfolio. Und Akres starker Fokus auf Alternative Asset-Manager und KKR & Co. im Besonderen schreit geradezu nach einer Erklärung, schließlich verdüstern sich angesichts gestiegener Zinsen und drohender Rezession die Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zusehends. Jedenfalls auf den ersten, oberflächlichen Blick...
Akre ist von Mastercard dermaßen überzeugt, dass er sich zusätzlich für mehr als 5 % Depotgewichtung Calls auf den Zahlungsdienstleister ins Depot genommen hat. Rechnet man auch noch den größeren Wettbewerber Visa hinzu, setzt Akre hier rund 35 % seines Kapitals ein. Chuck Akre brachte es mal so auf den Punkt: "Kein Wort ist herausragend genug, die operativen Gewinnspannen oder die Kapitalrendite (von MasterCard oder VISA) beschreiben zu können". Den zweiten Schwerpunkt in Akres Portfolio bilden Alternative Asset Manager, denn der kanadische Finanzinvestor Brookfield Corp bringt es auf 5 % Gewichtung und deren separat an der Börse gelistete Tochter Brookfield Asset Management auf weitere 1 %. Rechnet man die drei Beteiligungen zusammen, läge dieses Engagement mit 15 % auf dem zweiten Platz in Akres Portfolio. Und Akres starker Fokus auf Alternative Asset-Manager und KKR & Co. im Besonderen schreit geradezu nach einer Erklärung, schließlich verdüstern sich angesichts gestiegener Zinsen und drohender Rezession die Rahmenbedingungen für diese Unternehmen zusehends. Jedenfalls auf den ersten, oberflächlichen Blick...
Dienstag, 28. November 2023
Kissigs Börsentheater: Ray Dalio warnt davor, Möglichkeiten mit Wahrscheinlichkeiten zu verwechseln
Die Börsen kratzten an neuen Höchstständen, während um uns herum die Lage genauso trist aussieht wie das Wetter. Während kaum Besserung in Sicht zu sein scheint, werden Crash-Propheten mit erschreckenden Szenarien immer lauter, die zumeist auch noch plausibel klingen. Anleger werden von negativen Eindrücken geradezu überrollt.
Aber… treten diese Horrorszenarien denn auch ein? Hat das Bankenbibbern im Frühjahr eine neue globale Finanzkrise ausgelöst? Nein. Hat das Immobilienbeben in China eine weltweite Kreditklemme ausgelöst? Nein. Das waren nur Möglichkeiten, aber eben keine allzu wahrscheinlichen.
"Verwechsle nicht Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Alles ist möglich. Es sind die Wahrscheinlichkeiten, auf die es ankommt. Alles muss in Bezug auf seine Wahrscheinlichkeit abgewogen und priorisiert werden."(Ray Dalio)
Panikmache vs. Realität: Marc Fabers Crash-Prognosen |
Auch Versicherungen funktionieren nach diesem Prinzip: sie bieten Schutz gegen Risiken und wenn diese eintreten, müssen sie bluten. Kein Problem, denn sie haben zuvor die Risiken genau kalkuliert, also die Eintrittswahrscheinlichkeit, und dann haben sie die für die Schadensbegleichung benötigten Gelder ermittelt und auf die Zahl ihrer Versicherten heruntergebrochen: fertig ist der Beitrag, den jeder zu zahlen hat - und am Ende nach Beitragszahlung und Schadensregulierung hat die Versicherung auch ihren Schnitt gemacht. Und das, obwohl die Schadenregulierung ein tiefes Loch in ihre Kasse gerissen hat. Eine Kasse, die zuvor wohl kalkuliert durch eine Vielzahl von Beiträgen angefüttert worden ist.
Und genau darauf kommt es an: die Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu positionieren. Für Anleger gilt dies genauso wie für Versicherungen. Auch die sollten sich von den Miesmachern nicht allzu sehr beeinflussen und im dümmsten teuersten Fall aus dem Aktienmarkt drängen lassen. Denn die Börsen kletterten an der 'Wall of Worries' empor, immer schon und immer weiter…
Börsenweisheit des Tages | 28.11.2023
"Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt, er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne zahlt."
(Henry Ford)
(Henry Ford)
Montag, 27. November 2023
Kissigs Aktien Report: Der Schlüssel zu Deinem Börsenerfolg ist… Angst!
Im Rahmen meiner Kooperation mit dem 'Aktien Report' von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des 'Aktien Reports' und/oder 'Geld Anlage Reports' erreichen ihre Leser samstags kostenlos und 'druckfrisch' per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.
Börsenweisheit des Tages | 27.11.2023
"Ein Mensch hat immer zwei Gründe für sein Handeln: Einen guten Grund und einen echten Grund."
(John Pierpont Morgan)
(John Pierpont Morgan)
Sonntag, 26. November 2023
Kissigs Kloogschieterei: Dividendenaktien hinken hinterher. Ja, aber…
Auf lange Sicht übertreffen Dividendenaktien inklusive der Ausschüttungen den Gesamtmarkt durchschnittlich um knapp zwei Prozentpunkte pro Jahr und dank des Zinseszinseffekts summiert sich das mit zunehmender Anlagedauer zu einer deutlichen Überrendite.
Auf die letzten 12 Monate betrachtet tröstet diese Statistik allerdings nicht wirklich, denn hier hinken Dividendenaktien deutlich hinterher. Zu stark ist die Entwicklung bei den großen Technologiewerten und zu schlecht die vieler 'Old Economy-Werte'. Doch die von Value Investor Jeremy Grantham immer wieder dargelegte 'Rückkehr zum Mittelwert' zeigt hier klar die Chancen auf, denn wer auf diesem Niveau in Dividendentitel investiert, sollte auf lange Sicht besser abschneiden. Aber natürlich kann man nicht einfach alles kaufen und schon gar nicht darf man ausschließlich auf eine hohe Dividendenrendite schielen. Denn in Rezessionen fallen die Aktienkurse zumeist, weil es den Unternehmen schlechter geht und das ist oft der Vorbote von Dividendenkürzungen.
Daher bleibt wie zu allen Zeiten die Auswahl der richtigen Aktien das oberste Kriterium, um eine überdurchschnittliche Gesamtrendite zu erzielen. Neben hohen Dividenden sollte man auch das Dividendenwachstum nicht außer Acht lassen und sein Depot mit einer ausgewogenen Mischung positionieren.
Genau das tue ich mit meinem Depot, wo ich neben High Yieldern wie der Business Development Company (BDC) FS KKR Capital mit knapp 15 % Dividendenrendite oder Mutares im zweistelligen Bereich auch auf Dividendenwachstumswerte wie Costco Wholesale, Danaher oder Roper Technologies setze, deren Dividendenrenditen kaum 1 % erreichen, die aber mit prozentual zweistelligem Dividendenwachstum punkten.
Die entscheidende Kennziffer ist die Gesamtrendite aus Kursentwicklung und Dividendenausschüttungen. Hier gilt es, den langjährigen Durchschnitt von rund 7 % zu schlagen, den Aktien einspielen. Liegt man dauerhaft unter diesem Benchmark, sollte man sich vielleicht vom Stock-Picking verabschieden und lieber in ETFs investieren, die den Gesamtmarkt abbilden und nur geringe Kosten verursachen. Allerdings kann man auch bei ETFs nicht einfach alles blind kaufen, sondern sollte schon den breiten Markt abdecken. Denn mit Themen ETFs, die alleine auf China, Rohstoffe oder Green Energy setzen, kann man auch viel Geld versenken.
Dann geht doch zu Buffett!
Alternativ bleibt noch der beste 'ETF' von allen: die Aktien von Berkshire Hathaway, die seit Übernahme durch Warren Buffett Mitte der 1960er Jahre rund als 4.400.000 % Rendite eingefahren haben (ja, richtig gelesen, es sind 4,4 Mio. %). Und... man kann sie auch als Sparplan kaufen, wenn einem die A-Aktien mit 550.000 Euro oder die B-Aktien mit 330 Euro zu teuer sind. Das ist doch mal was...
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Costco, Danaher, FS KKR Capital, Mutares, Roper Technologies auf meiner Beobacgtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Börsenweisheit des Tages | 26.11.2023
"Was man von einer Sache denkt kann nie so gut sein, wie das, was man von einer Sache weiß."
(Jean Paul Getty)
(Jean Paul Getty)
Samstag, 25. November 2023
Leserfrage: Wie hoch ist das Risiko für Blackstone, wenn der Gewerbeimmobilienmarkt in den USA noch stärker abwertet?
Philipp hat mir eine interessante Frage zur Blackstone Group gestellt, einem meiner größten Investments: "Ich habe in einem Interview von der Frau Navidi gehört, dass sie den Gewerbeimmobilienmarkt in den USA als sehr kritisch sieht und hier in den kommenden Jahren weitere Abwertungen von 30 bis 40 % erwartet. Sie hat hier insbesondere die Schattenbank Blackstone negativ erwähnt. Mit der Begründung, dass Blackstone im großen Stil in die Finanzierung von Gewerbeimmobilien investiert hat und hier erwartet sie enorme Risiken für Abschreibung. Was halten Sie von dieser Aussage bzw. dem Risiko?" Meine Antwort ist etwas ausführlicher ausgefallen und ich habe sie mal in einen Artikel gegossen...
Freitag, 24. November 2023
Kissigs Nebenwerte-Analyse zur JDC Group: Auf dem Weg zu Europas führender Versicherungsplattform
Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.
Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 17/2023 vom 23.11.2023
Börsenweisheit des Tages | 24.11.2023
"Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht trauen kann, ist ein Vertrag nutzlos."
(Jean Paul Getty)
(Jean Paul Getty)
Donnerstag, 23. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 23.11.2023
"Zusätzlich zu überlegenen Fertigkeiten erfordert das erfolgreiche Investieren die Fähigkeit, für eine Weile irrend auszusehen und einige Fehler zu überleben."
(Howard Stanley Marks)
(Howard Stanley Marks)
Mittwoch, 22. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 22.11.2023
"Wenn auf einem Markt oder im Zusammenhang mit einem Investitionsprojekt eine besonders aufgeheizte Stimmung herrscht, wenn von einer einmaligen Gelegenheit geredet wird, die besonderen Weitblick voraussetzt, sollte jeder einen großen Bogen machen; es ist Vorsicht geboten."
(John Kenneth Galbraith)
(John Kenneth Galbraith)
Dienstag, 21. November 2023
Jubiläum: Seit 12 Jahren wird hier intelligent investiert
Schon wieder ist ein weiteres Jahr vergangen, das ich im Dienste dieses Blogs verbracht habe: am heutigen 21.11.2023 ist es auf den Tag genau 12 Jahre her, dass dieses Projekt die ersten Schritte gemacht hat - und wenn es nach mir geht, wird unsere gemeinsame Reise auch noch lange nicht enden.
Der Name "Intelligent investieren" stammt von Benjamin Grahams legendärem Standardwerk über das Value Investing, das mich und meinen Anlagestil geprägt hat. Dabei habe ich mich durchaus weiterentwickelt, vom Bottom-up-Ansatz immer weiter in Richtung Top-Down-Analyse, vom klassischen Deep Value Investing hin zum Quality Investing.
Dass ich dieses Blog betreibe habe ich bisher (fast) keinen Tag lang bereut. Ich schreibe hier über ein Thema, mit dem ich mich ohnehin viel befasse; und es ist mir gelungen, mein liebstes Hobby zum Beruf zu machen: das Investieren in Unternehmen, also Aktien.
»Am Fließband stehen, das ist Arbeit. Was ich mache ist Freizeitgestaltung mit beruflichem Hintergrund.«(Karl Lagerfeld)
Besser als Karl Lagerfeld kann ich es nicht ausdrücken, wie ich das Börsengeschehen empfinde und meine Möglichkeit, mich 'rund um die Uhr' damit zu beschäftigen. Dieses Blog ist zu einem ganz wichtigen Teil dessen geworden, was ich an positiven Assoziationen mit dem Börsengeschehen verbinde und dazu trage natürlich nicht alleine ich bei, sondern es steckt schon ein bisschen mehr dahinter...
Börsenweisheit des Tages | 21.11.2023
"Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt etwas zu verdienen."
(Voltaire)
(Voltaire)
Montag, 20. November 2023
Kissigs Portfoliocheck: Chris Davis erhöht bei MGM Resorts seinen Wetteinsatz
In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 240. Portfoliocheck beschäftige ich mich wieder mit Chris Davis, dessen familiengeführte Investmentfirma Davis Advisors seit ihrer Gründung vor 50 Jahren stets ein und dieselbe bewährte Anlagephilosophie verfolgt: man versteht Aktien als Eigentumsanteile an realen Unternehmen und nicht als Wettscheine auf Kursschwankungen. Daher investiert Davis Advisors viel Zeit und Ressourcen in gründliche fundamentale Analysen der Unternehmen und setzt den Schwerpunkt auf dem Konzept der 'Owners Earnings', das auch Warren Buffett bei der Auswahl von Aktien für Berkshire Hathaway bevorzugt. Verkürzt dargestellt, errechnet sich diese 'normalisierte Ertragskraft des Unternehmens' aus dem Nettoergebnis zuzüglich Abschreibungen und Amortisation abzüglich der Kapitalkosten. Im Gegensatz zum Free Cashflow berücksichtigen die Owners Earnings also nur Positionen, die sich auf den Gewinnanteil der Eigentümer auswirken.
Im 3. Quartal 2023 kam Chris Davis auf eine Turnoverrate von 3 %; er agierte also wieder gewohnt unaufgeregt. Im Bestand befanden sich weiterhin 104 Unternehmen, darunter vier Neuaufnahmen. Das Portfolio von Davis Advisors sank im letzten Quartal um 3 % auf 15,95 Mrd. USD und Finanzwerte lagen mit einer Gewichtung von 42,1 % (Q2: 42,4 %) weiterhin unangefochten an der Spitze. Ihnen folgten Kommunikationsdienstleister mit 14,1 % (Q1: 14,6 %) vor Technologiewerten mit 11,7 % (Q2: 12,6 %), zyklischen Konsumwerten mit 10,0 % (Q2: 8,5 %) sowie Gesundheitswerten mit 8,9 % (Q2: 8,6 %). Die drei größten Beteiligungen machten rund 26 % aus, während es die fünf größten auf annähernd 39 % brachten.
Neu im Depot hat Chris Davis KE Holdings Inc, ein Immobilienunternehmen aus China, das mit Beike die führende integrierte Online- und Offline-Plattform für Immobilientransaktionen und -dienstleistungen betreibt sowie Eigentümer und Betreiber von Lianjia ist, Chinas führender Immobilienmaklermarke. Größere Auswirkungen auf sein Portfolio hatte allerdings der Einstieg beim Casinobetreiber MGM Resorts International und daneben hat Davis auch seine Position beim Digitaltransformer IAC weiter aufgestockt, dem wir Firmen wie Expedia, HSN Home Shopping Network, Ticketmaster, Interval, LendingTree, die Tinder-Mutter Match Group, die "Kreativcommunity" Vimeo oder den Handwerkermarktplatz ANGI zu verdanken haben. Interessanterweise ist IAC auch Großaktionär bei MGM Resorts International; das Unternehmen bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 13,9 Mrd. USD und IAC hält 64,7 Mio. Aktien im Wert von knapp 3 Mrd. USD. Investiert hatte IAC während des Corona-Absturzes rund 1,3 Mrd. USD, so dass MGM für IAC eine starke Erfolgsgeschichte abliefert – die noch längst nicht zu Ende erzählt ist, denn IAC hat es übernommen, MGMs Onlinewettsystem zu betreiben und auszubauen.
Trotz leichter Anteilsverkäufe bleibt Meta Platforms seine größte Position vor Wells Fargo, Capital One, Berkshire Hathaway und Amazon. Auf den weiteren Plätzen gab es einiges an Bewegung - und Action...
Disclaimer: Habe Amazon, Berkshire, IAC, Meta auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Börsenweisheit des Tages | 20.11.2023
"Nicht ständiger Kampf ist das Kennzeichen des gesunden Wettbewerbs, sondern Vielfalt."
(Amschel Meyer Rothschild)
(Amschel Meyer Rothschild)
Sonntag, 19. November 2023
Aktienrückkäufe erzeugen positive Effekte - mit Nebenwirkungen und Besonderheiten
Wenn die Aktionäre auf der Hauptversammlung dem Vorstand grünes Licht geben, eigene Aktien kaufen zu können, und das Unternehmen dies dann umsetzt, spricht man von einem Aktienrückkauf. Dieser ist in der Regel auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt und oft wird ein Höchstkurs für die zurückzukaufenden Aktien vorgegeben. Und nach geltendem deutschem Recht darf eine Aktiengesellschaft nicht über mehr als 10 % ihres eigenen Grundkapitals verfügen.
Anleger lieben Aktienrückkäufe
Aktienrückkaufprogramme sind bei Anlegern aufgrund ihrer positiven Nebenwirkungen in der Regel sehr beliebt, weil sie durch die zusätzliche Nachfrage nach den Aktien des Unternehmens tendenziell zu steigenden Kursen derselben führen. Jedenfalls, wenn der faire Wert des Unternehmens oberhalb des aktuellen Aktienkurses notiert. Darüber hinaus repräsentiert nun jede andere Aktie einen höheren Anteil am Unternehmensgewinn, weil das Unternehmen ja keine Gewinne an sich selbst ausschüttet, und die Gewinn bezogenen Bewertungskennziffern sinken entsprechend, wie zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Als direkte Folge steigt auch der faire Wert der Aktien.
»Keine andere Maßnahme nützt Aktionären so viel wie Aktienrückkäufe. Sofern das Unternehmen über ausreichend Liquidität für das operative Geschäft verfügt und die Aktie mit einem nennenswerten Abschlag auf den inneren Wert notiert - konservativ gerechnet.«
Daher werden Aktienrückkäufe von vielen Anlegern auch als Alternative zu Dividenden angesehen. Sie bleiben zunächst auch steuerfrei, bis die Aktien irgendwann verkauft werden und dann auf die erzielten Kursgewinne Kapitalertragsteuer anfällt.
Einige Aspekte sind aber schon zu beachten, damit die Freude über Aktienrückkäufe nicht getrübt wird...
Samstag, 18. November 2023
Freitag, 17. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 17.11.2023
"Es ist psychologisch schwierig, wenn man sich eine Aktie bei einem Kurs von X angesehen hat und wenn man sie dann kaufen will, kostet sie das Zehnfache. Es sollte nicht schwieriger sein, aber es ist so und hat eine Menge Leute Geld bei Berkshire gekostet. Sie sahen die Aktie zu einem niedrigeren Preis und dachten, 'wenn sie jemals wieder dort ankommt, werde ich sie kaufen'. Das ist eine schreckliche Art zu denken."
(Warren Buffett)
(Warren Buffett)
Donnerstag, 16. November 2023
Kissigs Börsentheater: Brian Feroldi erklärt, weshalb man an seinen Gewinneraktien festhalten und nicht stattdessen bei seinen Loseraktien aufstocken sollte
Es klingt so simpel: Man verkauft das Teure und kauft das Billige. Fertig ist der Börsenerfolg und die Kohle stapelt sich auf dem Konto.
Merkwürdigerweise klappt das aber irgendwie nicht, sonst wären ja Börsianer per se reich und erfolgreich und würden nicht zu Großteilen der Indexentwicklung abgeschlagen hinterherhecheln. Also, woran liegt's und wie kann man es besser machen?
"Früher habe ich meine Gewinneraktien verkauft, um meine Verlierer aufzustocken. Meine Renditen verbesserten sich dramatisch, als ich lernte, dass der Aktienmarkt genau die gegenteilige Strategie belohnt."(Brian Feroldi)
Der dümmste Spruch an der Börse ist wohl, dass noch niemand an Gewinnmitnahmen gestorben sei. Er basiert auf der irrigen Annahme, man hätte mit Aktien einen Gewinn eingefahren, den man sichern könne – und müsse. Wie mit einem Wettschein. Dabei sind Aktien Anteile an Unternehmen und solange das Unternehmen gut läuft, sollte man seine Aktien behalten. Egal, was der Aktienkurs macht. Jeder will eine Apple, eine Microsoft, eine NVIDIA im Depot haben und zwar schon seit 10 oder 20 Jahren. Hat aber fast niemand, weil auch diese Superaktien in der Zwischenzeit mehrfach um 50 % oder mehr eingebrochen sind und weil sie oft als zu teuer bewertet erscheinen. Also werden sie verkauft, um damit Depotleichen aufzustocken, weil die ja so schön billig sind. Dumm nur, dass die auch meistens billig bleiben und uns so die stärksten Renditen verloren gehen. Obwohl wir sie schon im Depot hatten. Wir hätten ihnen nur vertrauen müssen…
Disclaimer: Habe Apple, Microsoft, NVIDIA auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Mittwoch, 15. November 2023
Deutsche Rohstoff verkauft Assets der Tochter Salt Creek und peilt Rekordergebnis an
Die Deutsche Rohstoff AG hat einen Lauf. Nachdem Ende September erst - erneut - die Jahresprognosen angehoben werden mussten und es im Sektor zuletzt zu einigen großen Übernahmen gekommen war, hatte ich laut darüber spekuliert, dass die DRAG eine ihrer Töchter bzw. deren Aktivitäten verkaufen könnte. Und gestern Abend meldete man Vollzug - und offenbart mit den erneut angepassten Prognosen, dass die Öl- und Gasförderung nochmals deutlich über den Erwartungen liegt. Einfach klasse, oder...?
Börsenweisheit des Tages | 15.11.2023
"Lehne technische Analyse als Methode des Investierens ab. Nutze die Fundamentalanalyse, um an der Börse wirklich erfolgreich zu sein."
(Sir John Templeton)
(Sir John Templeton)
Dienstag, 14. November 2023
Oh Schreck, oh Schreck, der Quarterback ist weg. Wie läuft's bei Mutares ohne Laumann?
Mutares hat gestern Abend überraschend verkündet, dass der Chief Investment Officer (CIO) und Vorstandssprecher Johannes Laumann aus persönlichen Gründen eine Auszeit nimmt und (erstmal?) dem Vorstand nur noch beratend zur Seite stehen wird. Der Kurs, der im Tagesverlauf bereits um knapp 5 % auf 31,50 Euro gestiegen war, brach nachbörslich auf beinahe 28,00 Euro ein, womit er um mehr als 6 % unter dem Vortagsschluss lag - eine Tagesvolatilität über 10 % ist schon außergewöhnlich. Und das ist die Entwicklung auch...
Montag, 13. November 2023
Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Amadeus FiRe: Fachkräftemangel als Wachstumsmotor
Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.
Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 15/2023 vom 24.10.2023
Börsenweisheit des Tages | 13.11.2023
"Nicht vieles ist für das Wohlergehen eines Investors schädlicher, als die aktuelle Entwicklung unbegrenzt in die Zukunft fortzuschreiben."
(Howard Stanley Marks)
(Howard Stanley Marks)
Sonntag, 12. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 12.11.2023
"Im Unterschied zur Straßenbahn wird an der Börse zum Ein- und Aussteigen nicht geklingelt."
(Carl Fürstenberg)
(Carl Fürstenberg)
Samstag, 11. November 2023
Kissigs Kloogschieterei: Die Korrektur der Korrektur
Nach dem tiefroten Oktober starte der November in Sattgrün. In den ersten Novembertagen ging es an den Börsen kräftig aufwärts, dabei ist die Stimmungs- und Nachrichtenlage noch immer überwiegend pessimistisch. Die Anleger trauen dem Braten nicht und das ist nicht verwunderlich, denn die fundamentale Datenlage verspricht bisher wenig Gutes.
In der Spitze verlor der Oktober annähernd 10 %, was als 'Korrektur' definiert ist. Die damit einhergehenden Kursverluste im Depot fühlen sich jedenfalls schrecklich an und nähren finanzielle Zukunftssorgen. Da hilft dann oft ein Blick auf die Realität: Seit 1928 kam es in zwei Dritteln aller Kalenderjahre beim S&P 500 zu unterjährigen Rückgängen von 10 % oder mehr. Anders betrachtet erleben Anleger also in drei Jahren zwei Korrekturen mit Kurseinbrüchen von mindestens 10 %. Korrekturen sind 'business as usual'. Und denkt man einen Schritt weiter, dann sind diese so fiesen Einbrüche nur Teil des Ganzen und dieses Ganze besteht in beinahe ungehemmt steigenden Börsenkursen. Denn der S&P 500, wie auch DAX und DOW, steigt im Durchschnitt etwa 8 % pro Jahr – und da sind die zwischenzeitlichen Korrekturen bereits enthalten.
Eine Korrektur ist also kein Grund für Panik, sondern für Gelassenheit. Die Kurse gehen anschließend immer wieder hoch, wenn auch nicht immer genauso schnell, wie sie zuvor fielen.
Die Lehren aus dieser Erkenntnis sind simpel:
- Bei einem Börseneinbruch seine Aktien panisch zu verkaufen, vernichtet Geld, denn man verpasst meistens den Wiedereinstieg. In der Theorie verkauft man vor dem Absturz und kauft dieselben Aktien danach günstig zurück. In der Praxis verkauft man nach dem Kurseinbruch und meistens am Tiefpunkt, um dann irgendwann später dieselben Aktien viel teurer zurückzukaufen.
- Wer nach einem Einbruch um 10 % sein vorhandenes Cash in Aktien investiert, fährt damit regelmäßig überdurchschnittliche Renditen ein.
Natürlich gilt dabei immer, dass man auf die richtigen Aktien setzen muss. Binsenweisheit. Eigentlich. Leider verleitet uns die Gier dazu, schnell reich werden zu wollen. Doch die Kehrseite der Chance ist das Risiko. Und dieses Risiko stellt sich bei Aktien (zu) oft ein, wenn man auf windige, heiße Aktien setzt und nicht auf die eher langweiligen, soliden Performer. Also auf Unternehmen, die in jeder Wirtschaftslage ihre Stärken ausspielen und ihre Kosten senken können und die nicht auf große Mengen an Fremdkapital angewiesen sind.
Erstaunlicherweise sind diese Quality Investments genau die Aktien, bei denen sich immer Gründe finden lassen, weshalb man sie gerade jetzt nicht im Depot haben sollte. Aber zumeist keine überzeugenden. Vergesst also niemals die Grundlehre des erfolgreichen Investierens: der wichtigste Schritt ist, anzufangen und das so früh wie möglich. Der Rest ergibt sich unterwegs von ganz alleine - wenn man sich nicht allzu dumm anstellt... ツ
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Freitag, 10. November 2023
Warren Buffett rät: Ignoriere Quartalsergebnisse. Konzentriere Dich auf das Unternehmen und sein Business. Investiere langfristig!
Es ist Earnings Season und die Wall Street wird heftig durchgeschüttelt, weil etliche Unternehmen mit ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen des Marktes und/oder der Analysten nicht ganz erreichen bzw. teilweise auch recht deutlich verfehlen. Und das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie. Doch gerade langfristig orientierte Value-Anleger sollten sich der Worte Warren Buffetts erinnern und genau(er) hinsehen.
»Nimm eine Jahresbilanz nicht zu ernst. Schau lieber, was über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren geschieht.«
Damit meint das 'Orakel von Omaha', dass Quartale zu kurze Zeitspannen sind, um die Entwicklung eines Unternehmens exakt zu planen und zu bewerten. Liegen ein paar Feiertage mehr auf Wochentagen in dem Quartal oder verschiebt sich ein größerer Zahlungseingang um wenige Tage, kann dies das Quartalsergebnis beeinflussen, ohne dass es für das Jahresergebnis wirklich Relevanz hätte. Und selbst der Blick von Jahr zu Jahr sei keine ausreichende Grundlage für langfristig orientierte Anleger, um die Entwicklung des Unternehmens wirklich solide einschätzen zu können. Dazu gehört schon etwas mehr...
Börsenweisheit des Tages | 10.11.2023
"Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind."
(Henry Ford)
(Henry Ford)
Donnerstag, 9. November 2023
Earnings Quickcheck Q3/2023: KKR reitet die Erfolgswelle bei zunehmendem Rückenwind
In meinen "Earnings-Quickchecks" schaue ich mir die aktuellen Geschäftszahlen der Unternehmen an und unterziehe sie einem kurzen Abgleich mit meinem Investmentcase.
Der frühere Private Equity-Investor KKR ist heute als Alternativer Asset Manager unterwegs und damit sehr erfolgreich. Die Einnahmen stammen nicht mehr aus eigenen, fremdkapitalgehebelten Firmenübernahmen, sondern aus der Vermögensverwaltung. Kohlberg Kravis Roberts & Co blieb ihrem Metier der Unternehmensbeteiligungen aber bis heute treu, auch wenn man inzwischen in weitere Bereiche expandiert und zwar global...
Mittwoch, 8. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 08.11.2023
"Ein Börsenspekulant, der in seinem Leben nicht mindestens zweimal pleite war, ist dieser Bezeichnung nicht würdig."
(André Kostolany)
(André Kostolany)
Dienstag, 7. November 2023
Im Fokus: Danaher ist einfach sexy mit Medizintechnik und Lifescience
Die Danaher Corp. wurde bereits 1969 unter dem Namen Diversified Mortgage Investors gegründet. Ihr starkes Wachstum erreichte sie auch durch inzwischen mehr als 400 Übernahmen, die erfolgreich integriert und auf Erfolg getrimmt wurden. Die Grundlage dieses jahrzehntelangen Erfolgs ist das sogenannte Danaher-Business-System, hinter dem sich ein permanentes Effizienzprogramm verbirgt, bei dem alle Konzepte, Arbeitsabläufe und Handgriffe überprüft und ggf. verbessert werden. Diesem Checkup müssen sich alle übernommenen Firmen unterziehen, aber in regelmäßigen Abständen auch immer wieder die Bestandsfirmen.
Spin-offs als Erfolgskonzept
Das Konglomerat verdiversifizierte sich allerdings, weil es in zu viele unterschiedliche Branchen expandierte, und so fasste Danaher den Entschluss, sich in mehrere schlagkräftige Teile aufzuspalten, die in ihrer jeweiligen Branche zu den führenden Unternehmen zählen. Die größte Abspaltung war Mitte 2016 die 'Fortive Corp.', in der sich das klassische Industriegeschäft, also Tankstellenausrüstung, Telematik und Automation konzentriert. Danaher selbst blieb für die Bereiche Forschung und Technologie zuständig und vor allem in der Umwelt- und Messtechnik, der Zahnarztausrüstung und der Diagnostik aktiv.
Doch die Zahnarztausrüstung ist ebenfalls nicht mehr Teil des Konzerns; die Töchter Nobel Biocare, Ormco und KaVo Kerr, die damals für rund 14 % der Danaher-Umsätze standen, wurden 2017 in dem neuen Unternehmen 'Envista Holdings' zusammengeführt und an die Börse gebracht. Später trennte sich Danaher auch von den restlichen Envista-Anteilen. Beinahe im Gegenzug erfolgte die bisher größte Übernahme der Firmengeschichte, als für 21,4 Mrd. USD die Biopharmasparte von General Electric übernommen wurde, die nun als 'Cytiva' den Danaher-Konzern bereichert.
Vor wenigen Wochen wurde auch die Umweltsparte abgespalten und als 'Veralto' separat an die Börse gebracht. Danaher präsentiert sich nun als reinrassiger MedTech- und Lifescience-Konzern. Damit ist man in aussichtsreichen Branchen positioniert. Eigentlich. Denn die aktuell zurückhaltende Wirtschaftsentwicklung sorgt hier für Bremsspuren...
Börsenweisheit des Tages | 07.11.2023
"Lass die Wall Street mal einen Alptraum erleben, dann muss das ganze Land helfen, sie wieder ins Bett zu bringen."
(Jim Rogers)
(Jim Rogers)
Montag, 6. November 2023
Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Kontron: Software und Internet of Things geben immer stärker den Ton an
Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.
Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 15/2023 vom 24.10.2023
Sonntag, 5. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 05.11.2023
"Anleger brauchen Geduld, Disziplin und die Fähigkeit, Verluste erleiden zu können, ohne verrückt zu werden."
(Charlie Munger)
(Charlie Munger)
Samstag, 4. November 2023
Börsenweisheit des Tages | 04.11.2023
"Beim Value Investing geht es zuerst um die Absicherung der Unterseite und dann darum, auf der Oberseite einen Gewinn zu machen."
(Prem Watsa)
(Prem Watsa)
Freitag, 3. November 2023
Kissigs Kunstfehler: Weshalb ich auf Stock-Picking setze und nicht auf Fonds oder ETFs
Unter Stock-Picking versteht man das Investieren in einzelne Aktien und es ist die Grundlage der Strategien sowohl von Value Investoren als auch von Quality Investoren.
Durch gezieltes Investieren in Aktien einer bestimmten Gesellschaft, eines bestimmten Marktes oder Sektors wird eine überdurchschnittliche Rendite erwartet. Dabei ist der Grundgedanke, dass anhand einer fundamentalen Analyse der Kennzahlen eines Unternehmens und des Marktes, in dem es sich bewegt, diejenigen herausgefiltert werden können, die sich langfristig besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt bzw. ihr Vergleichsindex. Entweder aufgrund ihrer besonders attraktiven Bewertung oder wegen ihrer herausragenden Marktstellung, dem sog. ökonomischen Burggraben" (Engl.: "Moat"). Oder beidem.
»Die Kunst des Investierens in Aktiengesellschaften ist... einfach, zu einem vernünftigen Preis ein Unternehmen mit hervorragender Wirtschaftlichkeit und einem fähigen, ehrlichen Management zu erwerben. Danach brauchen Sie nur noch zu kontrollieren, ob diese Eigenschaften bewahrt werden.«(Charlie Munger)
Das Stock-Picking steht damit in Konfrontation zu der Erkenntnis, dass die meisten Anleger schlechter abschneiden als der Markt. Auch und vor allem die Profis! Allerdings gibt es eine Reihe von Investoren, die über lange Zeiträume bessere Ergebnisse abliefern, wie Bernard Baruch, Warren Buffett, Philip Carret, Stanley Druckenmiller, Benjamin Graham, Philip A. Fisher, Ken Fisher, Peter Lynch, Charlie Munger, Walter Schloss, George Soros oder Sir John Templeton. Es kann also als erwiesen gelten, dass Stock-Picking erfolgreich ist - wenn man es denn richtig macht...
Donnerstag, 2. November 2023
Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im Oktober '23
Der Oktober zeigte den Börsen seine stürmische Seite und ließ die Kurse deutlich einbrechen. Jerome Powells Andeutungen, die US-Notenbank könnte vor weiteren Zinsschritten stehen, entzog der guten Stimmung den Boden. Zumal die Wirtschaft immer deutlichere Bremsspuren zeigt und auch die frisch gestartete Earnings Season die eine oder andere Überraschung bereit hält. Dabei zeichnet sich als Muster ab, dass Übertreffen der Erwartungen zu respektablen Kursaufschlägen führt, die allerdings oft schnell wieder abverkauft werden, weil die negative Stimmung beim Blick auf das Schlussquartal sich durchsetzt, während Umsatz- oder Ergebnisverfehlungen abgestraft werden und oft zu zweistelligen Kursverlusten führen, selbst bei Big Playern. Unterm Strich war der Oktober der schlechteste Börsenmonat seit langem und hat auch meine Wikis und mein Depot ordentlich erwischt...
Börsenweisheit des Tages | 02.11.2023
"Die Börse sagt die Wirtschaftsentwicklung voraus; die Wirtschaft aber sagt nicht die Börsenentwicklung voraus."
(Bill Miller)
(Bill Miller)