Mein Investor-Update zum Ende des 3. Quartals '23
In meinen Investor-Updates blicke ich jeweils zum Ende eines Quartals auf die vergangenen Monate zurück und präsentiere die Top-Werte in meinem Investmentdepots; es ist in gewisser Weise 'mein persönliches 13F'. Des Weiteren beschäftige ich mich gegebenenfalls auch mit Unternehmen, die ich hier im Blog noch nicht vorgestellt habe, die jedoch bereits den Weg in mein Depot gefunden haben.
'Investor-Update reloaded' | Ausgabe 21
Meine Investor-Updates zum Quartalsende machen mir jedes Mal viel Arbeit, aber auch eine Menge Spaß. Sie sind für mich auch immer ein willkommener Anlass, noch einmal auf die letzten drei Monate zurückzublicken.
▶ Zur Marktlage
In 2022 haben sich die Parameter in atemberaubender Geschwindigkeit verschoben und das in unterschiedliche Richtungen, so dass man kaum folgen konnte. Meine Versuche, mein Depot an die neuen Herausforderungen anzupassen, sind nicht immer gelungen. Doch ich bemühe mich vor allem, die zunehmenden Risiken im Blick zu behalten und erst in zweiter Linie an Chancen zu denken. Dennoch ging es 2022 schlussendlich deutlich abwärts mit einem geradezu verheerenden Dezembereinbruch.
Nun liegt das 3. Quartal 2023 hinter uns: Auf den schlechtesten Börsen-Dezember seit über 90 Jahren folgte im Januar eine saustarke Gegenbewegung mit zweistelligem Kursplus, anschließend war die Euphorie erstmal verflogen und die 'kleine Finanzkrise' mit Pleiten bei mehreren US-Regionalbanken drückte auf Stimmung und Kurse. Viel Lärm um wenig, die befürchtete 'Globale Finanzkrise 2.0' blieb aus. Ich hatte den Ausgang so erwartet und in dieser Phase vor allem bei den massiv eingebrochenen Finanzwerten aufgestockt, die anschließend eine starke Erholungsrallye hinlegten mit Zuwächsen zwischen 25 % und 200%. Davon profitiert meine Jahresperformance bis heute. Ansonsten bestimmen dieselben Themen weiter das Geschehen: Inflation, Zinserhöhungen, Ukraine-Krieg und Rezessionsängste. Die Inflation bleibt 'sticky' und wird uns länger begleiten, was die Hoffnung auf Zinssenkungen weiter nach 2024 hinein verschiebt und dem entsprechend auch die ersten Erholungsversuche am Immobilienmarkt wieder plattgewalzt hat. Die Zinsentwicklung hat auch bei den bisher so starken KI- und Technologiewerten wieder deutlich Luft abgelassen, so dass die Börsen in den letzten drei Monaten eher im Rückwärtsgang fuhren.
Wer Interesse daran hat, wie es den Börsen, meinem Depot und meinen Wikis in den drei vergangenen Monaten ergangen ist, kann das in meinen monatlichen Performance-Updates nachlesen.
Stock-Picking bleibt der Schlüssel zum nachhaltigen Börsenerfolg. Jedenfalls in meiner Welt abseits der ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen - aber auch diese Assetklassen haben sich ja nicht gerade als Alternativen oder sichere Häfen für den Bärenmarkt erwiesen. Also konzentriere ich mich lieber auf die Unternehmen, nicht auf ihren Aktienkurs oder gar den Gesamtmarkt.
»Spiele werden von denen gewonnen, die auf das Spielfeld achten und nicht auf die Anzeigetafel.«
Dennoch werfe ich jetzt mal einen Blick auf meine persönliche Anzeigetafel: In den letzten Wochen hat sich mein Depot insgesamt recht passabel geschlagen und auf einen starken Juli folgten zwei moderat positive Monate. Die Volatilität in meinem Depot war die ganze Zeit über hoch, während sie an den Börsen eher zurückhalten war. Das liegt vor allem an der hohen Gewichtung von Opendoor, bei denen Tagesschwankungen von mehr als 10 % die Regel sind und die im Quartal einen erheblichen Teil ihrer bisherigen Jahresgewinne wieder abgegeben haben. Meine hohe Gewichtung bei Finanzwerten, die ich Anfang des Vorquartals weiter ausgebaut hatte, lieferte nochmals starke Ergebnisse und ich habe zudem Mitte Juli mein Engagement bei Energieunternehmen hochgefahren und damit gerade noch rechtzeitig genug, um den zweiten Schwung des starken Kursanstiegs mitzunehmen. Technologiewerte konnten kaum was Positives beisteuern, während die MedTechs endlich mal wieder im Plus lagen. Und natürlich Costo... ツ
»Erfolgreiches Investieren bedeutet, dass andere deine Meinung teilen – später.«(James Grant)
▶ Meine Investmentstrategie
Ich fahre einen gemischten Bottom-Up-Top-Down-Ansatz, bei dem ich einerseits auf makroökonomische Trends setze, andererseits mir innerhalb dieser Trends dann die am besten positionierten und/oder bewerteten Unternehmen herauspicke. Soweit der Plan...
»In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.«(Yogi Berra)
Zudem folge ich dem Ansatz des Focus Investing und setze nur auf die besten Unternehmen, anstatt blind breit zu streuen. Dabei bin ich gerne voll investiert, weil sich nach meiner Erfahrung sich eine hohe Cashquote nur in der Theorie auszahlt (für günstige Nachkäufe), in der Praxis aber auf lange Sicht Rendite kostet (die sich bietenden Nachkaufchancen nutzt man dann doch nicht und somit verschimmelt das Geld dauerhaft und unnötig unrentabel auf dem Konto). Dem entsprechend habe ich die Abstürze 2018, 2020 und 2022 voll mitgemacht, dann aber auch bei den anschließenden Erholungsrallyes nicht nur zugeschaut.
»Ich halte niemals Barmittel, denn Barmittel aufzubauen würde bedeuten, aus dem Markt auszusteigen. Meine Vorstellung ist es, für immer im Markt zu bleiben und Aktien abhängig von der fundamentalen Lage umzuschichten.«
Bei meinen Investments setze ich vor allem auf Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischen Burggraben und das führt zu soliden und meistens überdurchschnittlichen Ergebnissen.
»Wir denken über zwei Dinge nach: Qualität und Preis. Aber wir denken über Qualität nach, bevor wir über den Preis nachdenken. Wir versuchen, hervorragende Unternehmen zu kaufen, die von hervorragenden Managern geführt werden.«
Neben den Quality Investments liegt mein Interessenschwerpunkt weiterhin auf Deutschen Nebenwerten und abgerundet wird das Ganze mit einigen aussichtsreichen Turnaround-Spekulationen. Wenngleich mit den 'heißen Wetten' natürlich größere Kursgewinne eingefahren werden können, jedenfalls für eine gewisse Zeit und durch ein viel höheres Risiko erkauft. Daher nehmen solche spekulativeren Werte nur kleine Positionen in meinem Depot ein; dazu zählen Turnaround-Spekulationen wie auch potenzielle Tenbagger - für beide braucht man viel Geduld und muss auch zwischenzeitliche Rückschläge durchstehen.
»Um einen Multibagger im Portfolio zu bekommen, muss man einen Multibagger im Portfolio halten. Halten kann qualvoll sein. Besonders Gewinner.«
▶ Mein Investmentdepot
Investmentdepot inkl. Cash per 30.09.2023 |
Am Ende des Quartals waren meine größten Positionen Costco, Apollo Global Management, Blackstone, KKR, Mutares, Roper Technologies, Texas Pacific Land, Kinsale Capital, Opendoor, Pure Storage. Damit gibt es drei neue Werte in meiner Top 10 und einige Verschiebungen bei der Gewichtung.
Meine 3 Top-Performer im 3. Quartal waren Texas Pacific Land (+40 %), Apollo Global Management (+20 %), Blackstone (+17 %). Ein gutes Quartal für Alternative Asset Manager und 'meinen' Öl-Wert.
Meine 3 Top-Loser im 3. Quartal waren Opendoor (-37 %), LendingClub (-36 %), Hypoport (-22 %). Ein schlechtes Quartal für FinTechs und Immobilienwerte.
Die Gewichtung meiner Top 10-Werte hat sich weiter erhöht; sie liegt nun bei 79,0 % nach zuvor 72,5 % und bei den Top 5-Werten sind es 58,50 % gegenüber zuvor 53,25 %. Und eigentlich lägen beiden Werte noch etwas höher, da Danaher rund 4 % ausmachen würde. Mein Depot ist nicht nur hinsichtlich der Einzelwerte stark fokussiert, sondern ich habe in manchen Branchen 'Cluster' gebildet und meine Investments auf die zwei oder drei aussichtsreichsten und am besten positionierten Unternehmen verteilt. Allerdings habe ich im Bereich der MedTechs hier eine Rolle rückwärts gemacht und werde mich künftig auf Danaher konzentrieren.
Zwei Erläuterungen muss ich noch vorab anbringen. Da bei Danaher der Veralto-Spin-off am 30.09. erfolgt und ich an diesem nicht teilnehmen wollte, habe ich meine Danaher-Position glattgestellt; ich habe sie Anfang Oktober 'exVeralto' zurückgekauft, aber... das Geld lag bis dahin auf dem Konto, so dass ich über den Quartalswechsel eine für mich untypisch hohe Cash-Quote von 5 % hielt. Dem entsprechend werden alle prozentualen Gewichtungen bei den Depotwerten etwa 0,5 % zu hoch ausgewiesen. Und dann hat die Euro-Dollar-Entwicklung noch für Rückenwind im Depot gesorgt, weil ich US-Werte ja deutlich übergewichtet habe. Dieser positive Währungseffekt ist keine Leistung meinerseits und kann wird sich auch mal wieder umdrehen.
Costco Wholesale ist wieder meine größte Depotposition. Das fast einzigartige Geschäftsmodell erweist sich als weitestgehend resilient in jeder Wirtschaftslage und bleibt der Top-Pick im Einzelhandel - online wie offline. Die 'Subscriber Renewal Rate' hat mit 92,7 % ein neues Allzeithoch erreicht, es erneuern also so viele Mitglieder ihre Mitgliedschaft wie nie zuvor, und weitere werden laufend hinzugewonnen. Es gab in den letzten Wochen hier und da schwache Tage mit deutlichen Kursrücksetzern, ab das war noch nie ein Grund zu Panik oder für Zweifel, sondern entpuppte sich in den letzten Jahrzehnten eigentlich immer als gute (Nach-) Kaufgelegenheit; der Kurs hat sich wieder nahe rangekämpft an sein Allzeithoch aus dem April 2022, als er kurzzeitig mal über der Marke von 600 USD Luft schnupperte.
:: Q3-Performance Costco: +7,75 %
:: Q3-Performance Costco: +7,75 %
Cluster: Alternative Asset Manager (38 %)
Alternative Asset Manager stehen bei mir weiterhin hoch im Kurs; das hat sich in diesem Quartal erneut bezahlt gemacht. Ich hatte hier Anfang des 2. Quartals deutlich aufgestockt und besonders bei Blackstone, die wegen des hohen Immobilien-Engagements besonders hart abgestraft worden waren. Ich habe hier wieder einen Teil meiner aufgestockten Aktien verkauft und die Position auf meine 'Wunschgröße' gebracht. Dennoch hielt sich Blackstone bis vor wenigen Tagen an der Spitze meines Depots, doch dann sind Costco und auch Apollo Global Management vorbeigezogen, während KKR seinen vierten Platz verteidigt hat (ohne den Teilverkauf hätte Blackstone jetzt eine Depotgewichtung von 15,5 %). Alle drei Asset Manager haben jeweils eine Gewichtung von deutlich über 10 % und stellen zusammen 38 % meines Depots. Das nennt man wohl 'high conviction'. ツ
Die drei 'Finanzinvestoren' sind alle unterschiedlich aufgestellt und ergänzen sich aus meiner Sicht hervorragend. Für ausführliche Infos zu den jeweiligen Unternehmen und ihren Geschäftsmodellen bieten sich meine Unternehmensportraits an:
Grundsätzlich rechne ich bei den Alternativen Asset Managern weiterhin mit positiven operativen Ergebnissen bzgl. Provisionsaufkommen, Mittelzuflüssen, Investitionen - aber auch mit vorübergehend gebremsten Ergebnissen (je Aktie). Denn hier fließen die Kursverluste und schwächelnden Bewertungen voll mit ein, auch wenn sie nicht realisiert wurden und daher meiner Meinung nach nichts in der Gewinn- und Verlustrechnung zu suchen haben. Aber die internationalen Accounting-Standards sehen etwas anderes vor. Alle drei weiten ihre Assets under Management weiter aus und damit ihre Provisionsbasis. Wenn nun in 2024 die Zinsen wieder sinken, die Wirtschaft und die Börsen wieder Tritt fassen, dann wird auch der Bereich der gewinntreibenden Unternehmensverkäufe wieder Gas geben und die erfolgsabhängigen Provisionseinnahmen deutlich anschieben. Und die Kurse.
:: Q3-Performance Apollo Global: +20,25 % | Blackstone: +16,75 % | KKR: + 12,5 %
:: Q3-Performance Apollo Global: +20,25 % | Blackstone: +16,75 % | KKR: + 12,5 %
Mutares
Mutares habe ich nach der Dividendenausschüttung wieder aufgestockt. Das Muster ist leicht zu erkennen: im Vorfeld der Dividendenausschüttung zieht der Kurs meistens deutlich an, um im Anschluss dann stärker abzusacken, als der Dividendenabschlag hergibt. Das war auch dieses Mal wieder so, wenn man denn das Timing beim Verkauf und Wiederkauf richtig abgepasst hat. Und das ist mir - oh Wunder - mal wieder nicht gelungen. Meine (leider nicht neue) Erkenntnis: Ich sollte das echt mal lassen, das kostet mich unterm Strich unnötig Geld und Nerven! Also einfach das Mutares-Management seine Arbeit machen lassen, über Kursgewinne freuen und Dividenden kassieren. Mehr muss und sollte ich als Aktionär nicht machen (weiß ich alles schon lange, ich halte mich aber nicht immer dran, echt dumm!!!). Back to Business: Die Geschäfte des Sanierungsspezialisten laufen auf Hochtouren, der Dealflow ist ausgezeichnet, die Dealpipeline prall gefüllt, es wurde soeben der gewinnträchtigste Exit der Unternehmensgeschichte abgeschlossen und künftig wird eine Mindestdividende von 2 Euro je Aktie gezahlt. Starke Story, starkes Management, starke Aussichten, starke Performance. Auch wenn die mit 7,75 % für das Quartal nicht so üppig wirkt, steigt das Quartalsergebnis bei Berücksichtigung der Dividendenausschüttung von 1,75 Eure auf beinahe 15 %. Fein, fein...
:: Q3-Performance Mutares: +7,75 % (ca. +15 % inkl. Divividende)Roper Technologies
Bei Roper Technologies habe ich meinen Bestand wieder etwas erhöht; ich hatte mir das Geld im 2. Quartal für das Aufstocken bei Blackstone 'geborgt' und habe dies wieder korrigiert. Isoliert betrachtet habe ich mehr für die Roper-Aktien bezahlt, als ich zuvor bekommen hatte, aber der sehr starke Anstieg bei Blackstone hat das deutlich überkompensiert. Glück gehabt, meistens gehen solche Überlegungen Spekulationen (zumindest bei mir) ja eher nicht auf. Die Aktie hat sich im Quartal recht solide entwickelt und sich (auch wegen der Wiederaufstockung) vom neunten auf den sechsten Rang vorgeschoben.
Cluster: Oil & Gas (7,5 %)
Die Nachfrage nach Öl und Gas steigt weiter, während die Öl-Reserven in den USA weiter auf Tiefstand notieren. Bidens Verkäufe der strategischen US-Öl-Reserven, um die Energiepreise zu senken, hatten nur eine kurze Wirkung und entwickeln sich nun zum Problem, da der Öl-Preis sich kräftig in die Höhe Richtung 100 USD geschraubt hat. Währenddessen sinken die Investitionen der großen Öl-Multis in neue Förderquellen weiter und die US-Fracking-Industrie fährt ihr Bohrprogramm erst langsam wieder hoch. Wenn nun auch noch die Weltkonjunktur wieder anfängt Stärke zu zeigen, dürfte das Gesetz von Angebot und Nachfrage die Preisrichtung vorgeben. Texas Pacific Land wird als Landverpächter an Chevron, Occidental Petroleum und Co. hiervon weiter satt profitieren; auf Quartalssicht legte der Kurs schon satt zu.
Und auch die Deutsche Rohstoff AG kann momentan vor Kraft nicht laufen und musste soeben die Jahresprognosen erneut anheben und das für 2023 und auch für 2024. Die DRAG hat im letzten Quartal um 11,75 % zugelegt und damit hinkt sie nicht nur TPL hinterher. Insgesamt hat sich die ohnehin schon niedrige Bewertung weiter reduziert, so dass sie jetzt mit einem KGV von 2 notiert und damit unverschämt billig. Hier sollte somit zusätzliches Bewertungsaufholpotenzial bestehen neben den ohnehin stark sprudelnden Geschäften. Was man dabei leicht übersieht: seit Anfang 2021 hat der Kurs von 8,50 auf 30,00 Euro zugelegt und damit um 250 % - plus Dividenden. Da können selbst viele Technologie-Highflyer nicht mithalten...
Und auch die Deutsche Rohstoff AG kann momentan vor Kraft nicht laufen und musste soeben die Jahresprognosen erneut anheben und das für 2023 und auch für 2024. Die DRAG hat im letzten Quartal um 11,75 % zugelegt und damit hinkt sie nicht nur TPL hinterher. Insgesamt hat sich die ohnehin schon niedrige Bewertung weiter reduziert, so dass sie jetzt mit einem KGV von 2 notiert und damit unverschämt billig. Hier sollte somit zusätzliches Bewertungsaufholpotenzial bestehen neben den ohnehin stark sprudelnden Geschäften. Was man dabei leicht übersieht: seit Anfang 2021 hat der Kurs von 8,50 auf 30,00 Euro zugelegt und damit um 250 % - plus Dividenden. Da können selbst viele Technologie-Highflyer nicht mithalten...
:: Q3-Performance Texas Pacific Land: +40,0 % | Deutsche Rohstoff AG: +11,75 %
Kinsale Capital
Den Spezialversicherer Kinsale Capital habe ich mir vor drei Jahren ins Depot gelegt und er hat nicht enttäuscht. Das Unternehmen liefert konsequent stark ab und weist branchenweit eine ausgezeichnete Schaden-Kosten-Quote auf, was die Gewinne sprudeln lässt. Die Aktie ist wirkt eigentlich immer zu teuer, dennoch habe ich sie bei einem zwischenzeitlichen Absacker nun endlich mal aufgestockt. Die Kursanstieg besorgte den Rest und Kinsale Capital hat sich auf den achten Platz vorgeschoben.
Opendoor Technologies
Opendoor Technologies ist erst im letzten Quartal in meiner Top 10 aufgetaucht, doch bereits seit dem Jahresbeginn regelmäßiger 'Gast' in meinen Performance-Updates. Ich habe den iBuying-Spezialisten seit meinem Einstieg am 10. Januar mehrfach erwähnt und auch, dass ich meine Position öfter aufgestockt hatte. In diesem Quartal lief es nicht mehr so toll. Am 1. August erreichte der Kurs einen neuen Jahreshöchststand bei 4,80 USD, seitdem geht es unter starken Schwankungen bergab. Die Anleger haben auf eine Zinswende und eine nachhaltige Erholung des US-Immobilienmarkts gesetzt und beides verschiebt sich wohl um einige Monate. Das sorgt für Frust und teilweise Panik mit entsprechenden Kurseinbrüchen. Ich sehe bei Opendoor weiterhin Multibagger-Potenzial, wenn sich der Algorithmus als praxistauglich erweist, der Einsparkurs als effizient und der Immobilienmarkt seinen heftigen Absturz beendet oder zumindest deutlich bremst. Dann dürfte Opendoor (bald wieder) richtig gute Geschäfte machen und der Aktienkurs entsprechend Auftrieb bekommen. Der Kurs sagt etwas anderes, aber der 'weiß' gar nichts und signalisiert, dass Opendoor nur bei stark steigenden Immobilienpreisen Geld verdienen kann. Aber das ist eine Fehleinschätzung, Opendoor kommt in jedem Umfeld zurecht, auch bei moderat fallenden Preisen - nur eben nicht bei einem stark einbrechenden Markt wie zwischen Herbst 2022 und Sommer 2023. Im aktuellen Umfeld und das werden die Geschäftszahlen auch zeigen. Doch dieser Story glauben zurzeit nicht viele Anleger, so dass der Kurs in den letzten drei Monaten kräftig zurückgegangen ist.
Pure Storage
Pure Storage tauchte im letzten Quartal erstmals in meiner Top 10 auf und seitdem hat sich nicht viel geändert. Das Unternehmen entwickelt Flash-Speicher für Rechenzentren und die sind haltbarer, schneller und deutlich energieeffizienter als die bisher dominierenden Festplatten. Die Cloud wächst weiter und dank des KI-Booms wird die Nachfrage nach Speicher- und Rechenkapazitäten geradezu explodieren. Die neuen Produkte von Pure Storage sind wettbewerbsfähig und weisen eine Reihe von Vorteilen auf, daher dürften sie bald die bisher dominierenden Festplattensysteme ablösen und neben Meta Platforms setzt nun auch Microsoft auf Pure Storage. Weitere Megaplayer werden bestimmt folgen... Pure Storage ist ein Hardware-KI-Play und war eine meiner kleineren, spekulativen und auf lange Sicht angelegten Tenbagger-Spekulationen. Dank des Kursboosts im 2. Quartal tauchte die Aktie in meiner Top 10 auf und hat mit einem moderaten Quartalsminus den zehnten Platz verteidigen können (wenn auch nur, weil Danaher kurzfristig auf der Reservebank sitzt, sonst läge Pure Storage 'nur' auf dem elften Rang).
:: Q3-Performance Pure Storage: -1,0 %
LendingClub
LendingClub ist bisher einer meiner teuersten Fehlgriffe - weil ich von dem Unternehmen sehr überzeugt und dort dem entsprechend zu früh und zu stark eingestiegen bin. Die Aktie musste zuletzt wieder kräftig Federn lassen. Das Kerngeschäft, die Kreditplattform, schwächelt, weil es zwar viel Nachfrage von Kreditkunden gibt, aber die Banken als Abnehmer der Kredite zurückhaltend sind und eher ihr Kreditvolumen runterfahren. LendingClub nimmt daher immer mehr Kredite in die eigene Bilanz, und zwar nur die besten, aber dem sind Grenzen gesetzt, weil jeder Kredit Eigenkapital bindet und Rückstellungen erfordert. Hierfür hatte LendingClub etwas Interessantes ausgedacht und teilt diese Kredite in einen erstrangigen Teil, den man selbst behält, während man den nachrangigen Teil abtrennt und mit anderen zu einem Wertpapier bündelt, das man dann an Finanzinvestoren weiterreicht. Die Idee entstand im 1. Quartal, im 2. Quartal hat man sie umgesetzt und erste Abschlüsse getätigt und nun steht die Bewährungsprobe an, ob das Konzept am Markt einschlägt. Meiner Meinung nach müsste das so sein, denn die Finanzinvestoren (also Alternative Asset Manager) haben weiterhin hohe Zuflüsse an Investorengeldern und drängen mit Macht in den Bereich Corporate und Private Lending, wo sich die Banken zurückziehen (müssen). Genau dieses Feld bedient LendingClub mit seinem neuen Angebot und das könnte sich enorm auszahlen, in mehrfacher Hinsicht. Zudem gab es soeben die Meldung, LendingClub habe die spanische Großbank 'Santander' als Partner im Bereich Autokredite ausgewählt und so wie ich es verstehe, hat LendingClub sein bestehendes Autokreditbuch an Santander weitergereicht und wird alle künftigen Autokredite direkt an Santander durchreichen. Damit würde wieder Mittel freibekommen, um neue Kredite generieren zu vergeben, ohne Eigenkapital hierfür auftreiben zu müssen - und hätte sich einen weiteren Exit-Kanal abseits der Plattform geschaffen. Liege ich richtig, war das eine weitere sehr gute Nachricht von/für LendingClub und sollte die Geschäfte ankurbeln helfen.
Die Börse sieht da bisher nicht so und fokussiert sich einseitig auf das schrumpfende Plattformgeschäft - und so sieht auch der Kurs aus. Sollte ich richtig liegen, sollten Geschäftsergebnisse, Stimmung und Aktienkurs bald drehen. Aber sicher ist das natürlich nicht und bis hier Klarheit herrscht, stehe ich als Loser da, der mit LendingClub sehr viel Geld versenkt hat. In den letzten drei Monaten sackte der Kurs kräftig ab - und die Aktie hat ihr kurzes Gastspiel in meiner Top 10 entsprechend wieder beendet.
Danaher Cluster: Medizintechnik (0 %)
Zu meinem MedTech-Cluster gehören gehörten Danaher, Thermo Fisher und GE HealthCare; bei allen dreien hatte ich bereits im April rund ein Drittel meiner Position abgebaut, weil ich von einer längeren Durststrecke ausging und eben auch das Geld für die Zukäufe im Finanzsektor brauchte. Nun habe ich eine weitere Entscheidung getroffen und werde mich künftig nur auf das eine Unternehmen im Sektor konzentrieren, das ich am besten kenne und mit dem ich mich am wohlsten fühle (und das dann auch hoffentlich am besten performt): Danaher. Mein Medizintechnik-Cluster ist damit Geschichte. Dennoch ist auch Danaher Ende September nicht mehr in meinem Depot, ich habe es mehrfach schon erwähnt. Ich habe sie bereits vor drei Wochen verkauft und hielt das Geld zurück, um die Aktie nach erfolgtem Veralto-Spin-off als 'pure MedTech-Play' wieder ins Depot zu nehmen. Das ist inzwischen erfolgt und die Gewichtung liegt bei rund 4 %.
▶ Meine Wikifolios
Inzwischen können Anleger neben 'Kissigs Quality Investments', 'Kissigs Nebenwerte Champions' und 'Kissigs Turnaround-Spekulationen' auch mittels meines neuen Wikis 'Kissigs Financial Power Investing' in die 'Kraftpakete der Finanzbranche' investieren. In meinen 'Performance-Updates' halte ich euch jeweils zum Monatsende über die Entwicklung der Börsen und meiner Wikis auf dem Laufenden oder ihr schaut einfach mal bei meinem Wikifolio-Profil rein.
▶ Meine Cash-Quote
Ich habe vor einiger Zeit (endlich) erkannt, dass eine hohe Cash-Quote langfristig mehr Rendite kostet, als wenn man annähernd voll investiert ist - auch wenn man dann bei Kursabstürzen voll aufs Brett kriegt. Man muss dann eben 'nur' die Ruhe bewahren. Meine Cash-Quote lag Ende des Quartals bei für mich nicht üblichen 5 % - was aber ausschließlich der Danaher-Transaktion geschuldet ist.
▶ Mein 'operativer Net Worth'
"Das Endergebnis aller Investitionen ist die Rendite" schrieb Value Investor Chuck Akre uns Anlegern ins Stammbuch. Ende September 2023 lag mein 'operativer Net Worth' bei +31,5 % nach 22,75 % Ende Juni und konnte damit den 2022er Verlust von -16,75 % mehr als wiedergutmachen.
Anmerkung: Mein 'operativer Net Worth' ist der variable Teil meines Vermögens (Cash, Fonds/ETFs, Wertpapiere), den ich durch Investieren oder Arbeitsleistung aktiv beeinflussen kann. Die ausgewiesene Rendite stellt also nicht alleine die Entwicklung meiner Investmenttätigkeit dar, aber sie liegt nahe dran, da mein Investmentdepot rund 93 % meines Gesamtvermögens ausmacht. Des Weiteren erzeugt die Inanspruchnahme eines Wertpapierkredits einen (positiven oder negativen) Hebeleffekt.
Meine angepeilte durchschnittliche Jahresperformance liegt bei 15 % und die hatte ich 2022 deutlich verfehlt. 2023 scheine ich zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. In den letzten 8 Jahren habe ich 6 Jahre mit Renditen zwischen 22 % und 37 % abgeschlossen, während 2018 mir -10 % einbrachte und 2022 -16,75 %.
Mein Lieblingshobby Börse macht mir immer noch viel Spaß und ich schreibe auch immer noch gerne darüber. Auch wenn ich inzwischen doch viel Arbeit in bezahlte Börsenartikel stecke und mir dabei meine Themen nicht immer so frei aussuchen kann, wie das früher der Fall war, als ich ausschließlich dieses Blog bespielt habe. Aber ich will mich nicht beschweren, sondern bin sogar dankbar, dass ich als 'ungelernter' Schreiberling eine so tolle Beschäftigung gefunden habe, die mir viel Freude bereitet - fast so viel wie das Investieren selbst.
So, nun muss ich aber langsam (oder lieber schnell!) wirklich das Ende finden. Geschafft. Ich bin - wie immer - gespannt auf eure Anmerkungen und eure Kritik zu meinem Quartalsbericht.
Möge die Rendite mit euch sein! ツ
Disclaimer: Die meisten Werte befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Hallo,
AntwortenLöschenist Mutares nach dem Kurssprung aktuell noch immer absolut kaufenswert oder sollte man hier einen größeren Rücksetzer abwarten, evt. im Zuge einer weiteren Gesamtmarktschwäche? Habe die Aufstockung leider zu lange vor mir hergeschoben...
Moinsen,
Löschenob die Mutares-Aktie in den nächsten Tagen und Wochen höher oder tiefer stehen wird, kann ich leider nicht beantworten. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass das Unternehmen in den nächsten Jahren noch bessere Geschäfte macht also heute und auch deutlich mehr wert sein wird. In der Rückschau dürfte es dann so sein, dass Kurse unter 30 Euro als „klare Kaufkurse“ bezeichnet werden können. Aber ob man die Aktien vielleicht doch nochmal zu 25 Euro bekommen kann, das weiß ich wirklich nicht. Ich habe meine Position jedenfalls gestern und heute nochmals aufgestockt.
Am 12.10. ist der Capital Markets Day und da wird Mutares vermutlich seine Prognosen anheben. Das könnte nochmal einen Schub für die Aktie bedeuten, auf jeden Fall aber noch mal Aufmerksamkeit. Zudem habe ich CIO Laumann so verstanden, dass man aktuell mit drei weiteren Übernahme-Kandidaten in fortgeschrittenen Verhandlungen steht, der Dealflow also weiterhin hoch bleiben dürfte. Alles gut... ;-)
Lieber Michael. Ich überlege bei LendingClub noch etwas aufzustocken. Kaufst du nach oder reicht es dir?
AntwortenLöschenWie gesagt: Ich sehe viel Potenzial in LendingClub, aber bisher liege ich voll daneben und denke, "wie blind kann der Markt sein?" Aber es muss sich erst noch zeigen, ob ich nicht zu blind war/bin. Ich erhoffe mir da weitere Erkenntnisse aus den nächsten Earnings und dem Call. Die Frage eines Nachkauf stellt sich für mich aktuell nicht, da ich mein 'Dry Powder' inzwischen verschossen habe für den Danaher-Rückkauf und den Rest für eine weitere Aufstockung bei Mutares. Bin also blank und müsste für andere/weitere Aktienkäufe woanders Geld freischaufeln. Der niedrige LendingClub reizt mich zwar, aber momentan warte ich auf die Bestätigung meiner Überlegungen, bevor ich irgend eine andere Position für einen LC-Zukauf reduzieren würde.
LöschenVielen Dank für die aufschlussreiche und lange Antwort. Wenn’s nun auf Talfahrt geht wird’s wieder schwerer tu entscheiden. So viele Möglichkeiten :) alles gute und danke
LöschenSchön, dass der Markt unterschiedliche Meinungen zulässt. So bin ich sehr skeptisch was Opendoor als auch LendingClub angeht. Opendoor, dass hast du selbst geschrieben, nutzt öffentlich einsehbaren Daten zur Bewertung der Immobiluen und damit der Ankaufpreise. Das wird als toller Algorithmus mit KI Phantasie verkauft, und ja der CEO kommt aus Havard, so what?!
AntwortenLöschenLendingClub kapiere ich den Burggraben wirklich null, vllt hast du dich da zu sehr auf das Gefühl/Know-How von stw_boerse verlassen? Das Gefühl habe ich auch bei PureStorage bei dir. Ist auch gar nicht schlimm, nur gerade bei PS habe ich bei dir das Gefühl, das Business Model liegt nicht in deinem Circle of Competence. Nur meine Meinung und eher als Anregung gedacht.
Naja, dass Daten öffentlich einsehbar sind, bedeutet in der Praxis ja nicht, dass Privatleute diese effektiv nutzen können, wenn sie mal ein haus kaufen oder verkaufen wollen. Und Profis... Redfin hat es versucht und ist kolossal gescheitert. Opendoor hat hier einen echten 'Lonely-Mover-Advantage' und ich der festen Überzeugung, dass sich das stark auszahlen wird.
LöschenZu LendingClub habe ich mich ja nun mehrfach geäußert, warten wir ab, ob mein Investmentcase aufgeht. Was Stefan Waldhauser angeht, liegste insofern richtig, als dass ich mir schon gerne ansehe, was er so für Aktien pickt und was er so von sich gibt. Bei LendingClub lief das weitgehend parallel, seine positive Einschätzung hat mich allerdings durchaus in meiner Überzeugung bestätigt. Hab ich glaube ich auch so erläutert, als ich LendingClub hier die ersten Mal vorgestellt habe.
Bei Pure Storage habe ich ja im Investor-Update zum 2. Quartal 2023 explizit darauf hingewiesen, dass ich hier nicht viel Expertise habe, sondern mich an Stefans positive Einschätzung drangehängt habe. Ich hab sogar seinen diesbezüglichen Artikel verlinkt. Ist wirklich nicht mein Circle of Competence, aber ich bin Stefan auch nicht blind hinterhergestolpert, sondern sehe die boomende Cloud-Nachfrage (auch aber nicht nur wegen KI) , das Erfordernis zur Energieeffizienz (auch als Kostenfaktor) in diesem Bereich, und dass Flash-Lösungen hier nun mehr als wettbewerbsfähig sind. Deshalb habe ich mir eine spekulative Position ins Depot gelegt und die ist halt kräftig angewachsen - wäre sie nicht in meine Top 10 hochgeschossen im 2. Quartal, hätte ich das Unternehmen hier gar nicht erwähnt. Gerade weil es nicht in meinem Circle of Competence liegt und ich trotzdem ein paar Aktien davon gekauft habe. Die Alternative wäre gewesen, die Position einfach zu unterschlagen - aber wenn ich bei meiner Top 10 mogle, dann kann ich mir die Mühe auch sparen. Also habe ich meine Entscheidung so getroffen, wie ich sie getroffen habe. Ich versuche aber nicht, irgendjemandem die technischen Details von Pure-Storage-Lösungen zu verklickern. Ich starte ja auch keine eigene Kochshow, nur weil ich gerne esse. ^^
Die fette Kohle habe ich in diesem Jahr aber mit "langweiligen" Unternehmen gemacht, die ich schon seit vielen Jahren begleite: Costco, Blackstone, KKR, Apollo Global, Microsoft, Berkshire. Ich denke, die liegen alle in meinem Circle of Competence, auch wenn ich nicht jede Nuance davon verstehe. Aber deutlich mehr als bei Flash-Speicherlaufwerken schon. ^^
Lieber Michael,
AntwortenLöschengerne würde ich erfahren, was Dich zum Verkauf Deiner Danaher-Aktien bewogen hat und wann oder unter welcher Bedingung Du diese zurückkaufen möchtest.
VG Christian
Moin Christian,
Löschenich hatte meine Einschätzung zu und meine Aktionen bei Danaher im Artikel dargelegt, haste vermutlich überlesen. In Kürze: Sie sind wieder da! ^^
"Zu meinem MedTech-Cluster gehören gehörten Danaher, Thermo Fisher und GE HealthCare; bei allen dreien hatte ich bereits im April rund ein Drittel meiner Position abgebaut, weil ich von einer längeren Durststrecke ausging und eben auch das Geld für die Zukäufe im Finanzsektor brauchte. Nun habe ich eine weitere Entscheidung getroffen und werde mich künftig nur auf das eine Unternehmen im Sektor konzentrieren, das ich am besten kenne und mit dem ich mich am wohlsten fühle (und das dann auch hoffentlich am besten performt): Danaher. Mein Medizintechnik-Cluster ist damit Geschichte. Dennoch ist auch Danaher Ende September nicht mehr in meinem Depot, ich habe es mehrfach schon erwähnt. Ich habe sie bereits vor drei Wochen verkauft und hielt das Geld zurück, um die Aktie nach erfolgtem Veralto-Spin-off als 'pure MedTech-Play' wieder ins Depot zu nehmen. Das ist inzwischen erfolgt und die Gewichtung liegt bei rund 4 % - was Danaher auf Augenhöhe mit der achtplatzierten Kinsale Capital bringt."
Schöner Einblick wieder in deine Entscheidungen. Zusatzfrage: Welche Rollen spielen BDCs derzeit in deinem Portfolio? Wie groß ist deren Anteil, offensichtlich nicht ganz so groß ... Danke!
AntwortenLöschenMoin Thomas,
LöschenBDCs spielen aktuell nicht die größte Rolle bei mir, weil ich einerseits "ihre Mütter" (also die Alternativen Asset Manager) hoch gewichtet habe und andererseits weil ich Geld benötigte, um im Energiesektor zuzukaufen (TPL, DRAG) und bei Mutares aufzustocken. Mutares kommt mit der Mindestdividenden von 2 Euro je Aktie plus Partizipationsdividende beim aktuellen Kurs auf eine Dividendenrendite von mindestens 8 %, vermutlich eher zweistellig, und bietet daher eine sehr interessante Konstellation aus hoher Dividendenrendite und potenziellen deutlichen Kurssteigerungen, da sehe ich ein außergewöhnlich attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
Was ich mich bei opendoor unsicher macht ist zum einen, dass der Häusermarkt ein sehr individueller und fragmentierter ist. Geben die öffentlich verfügbaren Daten Auskunft über den bellenden Nachbarshund, einer aufgeheizten politischen Stimmung in der Community, geplante Entlassungen beim größten Arbeitgeber im Ort? Können die Vorteiler einer "KI" solche soften Risiken kompensieren? Es gibt ja Gründe, warum der US-Häusermarkt bisher nur in Bruchteilen von den Big Playern der Wallstreet bespielt wird.
AntwortenLöschenOpendoor funktioniert in einem boomenden Markt gut – keine Frage. Aber schaffen sie das zum anderen auch in einer angespannten Lage, wenn betriebswirtschaftliche Nachkommastellen über Erfolg und Misserfolg entscheiden? Haben sie noch genug Durchhaltepotenzial, bis das Geschäft wieder anläuft?
Moin Florian,
LöschenKI sollte gerade hier einen Vorteil bringen, weil solche Aspekte aus Sozialen Medien, Online-Artikeln usw. herausgesogen werden können.
Opendoor konzentriert sich auf ausgesuchte Städte und Stadtteile. Sie geben kurzfristig ein Angebot ab, wenn der Kunde seine Immobilie anbietet, aber dann fährt jemand vor Ort, um die Angaben "oberflächlich" abzuchecken. Und nur, wenn keine offensichtlichen Falschangaben (Größe, Zustand usw.) vorliegen, wird der Ankauf auch vollzogen. Dennoch passiert dies innerhalb von wenigen Tagen und nicht Wochen/Monaten und genau das ist der Grund, weshalb die Leute auf Opendoor setzen: der schnelle und unkomplizierte Service.
Übrigens, die operativen Margen im September wurden bei Opendoor mit 15 % ermittelt. Ein fallender Immobilienmarkt ist kein Problem, nur ein abstürzender...
Hallo Herr Kissing, gestern hat LendingClub seine Q3 Zahlen veröffentlicht. Sind sie vom Ausblick in Bezug auf das Wachstum der strukturierten Zertifikate überrascht? Schließlich sollen sie im nächsten Quartal schon 70-80% der „Consumer Originations Held on Balance Sheet“ ausmachen. Ich finde diese Entwicklung sehr positiv. Viele Grüße
AntwortenLöschenJa, die strukturierten Zertifikate werden zum Game Changer. Ich bin beeindruckt, wie stark diese neue Sparte wächst und bin echt begeistert. Der Markt schaut (erstmal?) nur wieder auf den im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Umsatz und Gewinn. Aber er übersieht dabei meines Erachtens das (neue ) Wesentliche...
LöschenIm Earnings Call Transcript habe ich übrigens auch noch diesen Frage/Antwort Ausschnitt gefunden. Solle jedem Aktionär, dessen Position hier unter Wasser ist, etwas zusätzliche Hoffnung machen.
Löschen"Artem Nalivayko (Analyst)
Great, thank you. And here's a second question. So with the shares trading at such a steep discount to tangible book value. Is there a reason the company is not buying back shares?
Drew LaBenne (CFO)
Yes, well, I think it's probably worth just a reminder to everyone, we're in the third year of our operating agreement that we entered into as part of the Radius acquisition. And some of the restrictions around that operating agreement make it difficult for us to execute any type of share buyback at this point.
Scott Sanborn (CEO)
I will add, however, that the discount that we're seeing is certainly not lost on us. And I don't believe it represents the value that we will be creating with this business. I'm one of the largest individual shareholders in the company. I've not been selling any shares and at the recent board meeting I indicated, I post this earnings that I would be considering to purchase in the open market and wouldn't be surprised if some of the board members did the same."
Guten Abend,
AntwortenLöschenich kann den CONSOLIDATED BALANCE SHEETS aus der Q3 zwar eine Zunahme der "Securities available for sale at fair value" in den Aktiva entnehmen, die auf das structured certificate program zurückzuführen ist. Ich verstehe allerdings nicht die Aussage des Vorredners: "Schließlich sollen sie im nächsten Quartal schon 70-80% der „Consumer Originations Held on Balance Sheet“ ausmachen." Woher kommen die 70-80% in Bezug auf die Gewinnung neuer Kunden? Beim Conference Call konnte ich leider nicht dabei sein.
Beste Grüße und Danke für Erklärungen
Martin
Moin Martin,
Löscheneine Abschrift des Earnings Calls sowie eine Aufnahme findest Du hier: https://seekingalpha.com/article/4643562-lendingclub-corporation-lc-q3-2023-earnings-call-transcript
Vielleicht geht es um diese Passage: "As you'll see on page 15 of our earnings presentation, over a third of consumer volume production held on balance sheet in the quarter was via the structured certificate program. We expect that to increase to 60% to 70% in the fourth quarter."?
Moin Michael,
AntwortenLöschenbesten Dank, jetzt wird ein Schuh draus. Lassen wir uns also (hoffentlich positiv) überraschen.