Fairfax Financial hat bei seinen größten Investments fetten Gewinne eingestrichen und investiert diese nun fleißig - nun auch verstärkt in eigene Aktien des Unternehmens. 'Kanadas Warren Buffett' Prem Watsa ist Großaktionär, Chairman und CEO der Holdinggesellschaft, die über Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung, Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Er setzt damit, wie Warren Buffett, auf die Macht des 'Float', also des stetigen Stroms an Versicherungsprämien, die er dann höchstrentierlich investiert und so den Wert des Unternehmens steigert. Neben einem diszipliniertem 'Underwriting' in der Versicherungssparte legt er bei der Anlage von deren Vermögenswerten den Schwerpunkt auf eine konservativen Value Investment-Philosophie: er investiert auf einer Total-Return-Basis und auf lange Sicht.
Und nun wird Watsa wieder Aktien des eigenen Unternehmens zurückkaufen: Fairfax Financial führt ab sofort bis zum 29. September 2024 ein Rückkaufprogramm an der Toronto Stock Exchange (TSX) durch und wird bis zu 10 % des Grundkapitals zurückkaufen. Anders beim 'normalen' Aktienrückkaufprogramm, bei dem in den letzten 12 Monaten 436.414 seiner nachrangigen stimmberechtigten Aktien über die TSX zu einem volumengewichteten Durchschnittspreis pro Aktie von 891,97 CAD USD erworben wurden, umfasst das neue Aktienrückkaufprogramm auch sämtliche Vorzugsaktien-Gattungen. Die Börsenaufsicht genehmigte den Rückkauf von 2.381.484 Aktien mit nachrangigem Stimmrecht, 751.034 Aktien der Serie C, 178.415 Aktien der Serie D, 543.613 Aktien der Serie E, 179.629 Aktien der Serie F, 771.984 Aktien der Serie G, 228.015 Aktien der Serie H, 1.042.010 Aktien der Serie I, 157.989 Aktien der Serie J, 950.000 Aktien der Serie K und 919.600 Aktien der Serie M.
"Aktienrückkäufe sind die einfachste und beste Art, wie ein Unternehmen seine Anleger belohnen kann. Wenn ein Unternehmen an seine eigene Zukunft glaubt, warum sollte es dann nicht in sich selbst investieren, genauso wie die Aktionäre?"(Peter Lynch)
Fairfax Financial ist in erster Linie ein Versicherungsunternehmen, doch anders als bei vielen Wettbewerbern notierten die Aktien längere Zeit deutlich unterhalb ihres Buchwerts. Inzwischen hat der Kurs schon einiges an Unterbewertung aufgeholt, nachdem er allein im 2023er Jahresverlauf knapp 75 % zugelegt hat, aber er notiert aktuell gerade mal annähernd zum Buchwert und deshalb kauft Watsa nun so beherzt eigene Aktien zurück. Denn damit schafft er Wert für die Aktionäre und der Aktienkurs dürfte in den nächsten Monaten von den fortgesetzten Aktienkäufen weiter ordentlich Rückenwind bekommen. Prem Watsa und ich profitieren mit...
Disclaimer: Habe Fairfax Financial auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Prem Watsa tickt ja etwas wie Buffett oder wie die Outsider, soweit ich das verstehe? Das heißt dann also, dass er das Unternehmen für deutlich unterbewertet hält...
AntwortenLöschenGenau, so ist das zu verstehen: Prem Watsa hält die Aktie von Fairfax Financial für unterbewertet und setzt deshalb deren Cash für den Aktienrückkauf ein. Es bleibt ihm aber noch reichlich für Investments übrig...
LöschenOffensichtlich ist dem so. Ich würde es zumindest so sehen. Eine meiner persönlich besten Beteiligungen, seit 2020 dabei (als auch Herr Watsa selbst stark gekauft hat). Da dachte ich dann fairer Wert etwa 750 €/Aktie, inzwischen sehe ich den mindestens bei 1000 €. Vor allem die kurzlaufenden Anleihen und steigenden Zinsen haben es nochmal deutlich attraktiver gemacht, dazu die Stärke im Versicherungs-Geschäft. Dass die Unternehmensanlagen, also Aktien, seit Jahren eigentlich schlecht sind, fällt da kaum in's Gewicht.
AntwortenLöschenEine Anmerkung:
Der Durchschnittspreis für die Rückkäufe im vergangenen Jahr muss wohl falsch sein (891,97 USD), denn das ist höher als der aktuelle Kurs und der war ja im letzten Jahr beständig niedriger. Ich denke das müssten CAD sein, nicht USD.
Aktuell kommt über den Ticker, dass Muddy Waters bei Fairfax short gegangen ist. Begründung: "Fairfax has consistently manipulated asset values and income by engaging in often value destructive transactions to improve accouting gains". Mal sehen, wie das ausgeht..
AntwortenLöschenFairfax Financial bietet sich für eine Short-Attacke ja auch an, denn viele Beteiligungen sind nicht börsennotiert und/oder in Regionen der Welt, über die man verhältnismäßig wenig weiß. Carson Block (Muddy Waters) hat da - wie üblich - einen pseudotoxischen Cocktail zusammengerührt, bei dem die eigene Bewertung wohl gewichtiger ist als die Anwürfe selbst. Es dürfte demnächst eine Stellungnahme des Unternehmens dazu geben, dann wird sich der meiste Rauch gelegt haben und irgendwas bleibt am Ende hängen. Erstmal. Unabhängig überprüfen kann man das nicht wirklich, solange nicht eine Aufsichtsbehörde ermittelt und eine Einschätzung veröffentlicht. Schauen wir mal, wie sich das entwickelt...
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