In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 236. Portfoliocheck schaue ich erstmals in das Depot von Prem Watsa, einem der erfolgreichsten Value Investoren der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben. Er gilt als der 'kanadische Warren Buffett' und kann auf spektakuläre Renditen verweisen: auf Sicht von 35 Jahren erzielte Watsa durchschnittlich 15,7 % pro Jahr.
Seit 1985 leitet Prem Watsa bei Fairfax Financial die Geschicke und hält beinahe die Hälfte des Aktienkapitals. Damals lernte Watsa auch Francis Chou kennen, der ihm von Warren Buffetts außerordentlichen Erfolgen durch Investitionen auf Basis des 'Floats' der Versicherungsunternehmen von Berkshire Hathaway erzählte. Diesem überzeugenden Konzept folgte Watsa und baute die Strategie von Fairfax Financial auf dieser Praxis auf. Neben einem diszipliniertem 'Underwriting' in der Versicherungssparte legt er bei der Anlage von deren Vermögenswerten den Schwerpunkt auf einer konservativen Value-Investment-Philosophie; er investiert also auf einer Total-Return-Basis und auf lange Sicht
Fairfax Financial ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung und Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Watsas quartalsweise bei der US-Börsenaufsicht SEC einzureichenden 13F-Formulare geben nur einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte von Fairfax Financial wieder. Zu den bedeutenden Anlagen, die nicht im 13F-Bericht enthalten sind, gehören Investitionen in Griechenland und Indien, wobei die griechischen Investments hauptsächlich aus einer 32%igen Beteiligung an der Eurobank bestehen. Weitere wichtige Beteiligungen sind ein 27%iger Anteil an Thomas Cook India, 54 % an Bangalore International Airport Limited und 31 % an Quess Corp Limited.
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Doch auch der Blick in sein Aktien-Portfolio im 2. Quartal 2023 ist interessant: Der Gesamtwert belief sich am Ende des Quartals auf 58 Mrd. USD, wovon 6,5 Mrd. USD auf Barmittel und kurzfristige Positionen entfielen. Das Aktienportfolio stand für 1,88 Mrd. USD nach 1,75 Mrd. im Vorquartal und bestand aus 60 Positionen (Q1/23: 66), darunter fünf Neuaufnahmen. In Prem Watsas Depot dominieren Technologiewerte mit 35,5 % (Q1: 34,2 %) vor Energieunternehmen mit 24,6 % (Q1: 18,8 %) und Immobilienwerten mit 14,4 % (Q1: 15,9 %). An der Reihenfolge gab es keine Veränderungen, aber neuer Vierter sind die Basismaterialien mit 5,6 % (Q1: 5,3 %), die sich an den von 12,4 % auf 5,2 % abgesackten Finanzwerten vorbeigeschoben haben.
Die größten Veränderungen gab es bei den Energieengagements. Hier folgte er Buffetts Spuren und stockte weiter massiv beim Öl- und Gasexplorer Occidental Petroleum auf. Nachdem er seinen Aktienbestand im Auftaktquartal noch um knapp ein Viertel ausgebaut hatte, verdoppelte er ihn im 2. Quartal annähernd und hält nun mehr als 6 Mio. Anteile. Im Gegenzug stieß er weitere Aktien von Chevron ab und warf den Energiemulti komplett aus seinem Depot. Und auch von seinem Aktienpaket an der Bank of America hat sich Watsa ebenfalls komplett getrennt, während sie Buffetts zweitgrößte Position ist. Watsa geht durchaus eigene Wege als sein Vorbild, so auch bei Activision Blizzard. Während Buffett seine Aktien alle aus dem Depot geworfen hat, stockte Watsa sein Aktienpaket wieder massiv auf, um ein weiteres Mal bei der Übernahmespekulation abzusahnen - inzwischen scheint Microsoft dabei die letzte Hürde überwunden zu haben.
Und dann ist das noch die kaum beachtete Crescent Capital BDC mit einer Depotgewichtung von 2 %. Hierbei handelt es sich um eine Business Development Company, also einen steuerlich begünstigten Mittelstandsfinanzierer, bei dem Watsa antizyklisch im 1. Quartal 2020 mitten im Corona-Absturz eingestiegen war bei Kursen zwischen 6,21 und 17,10 USD. In der 2. Jahreshälfte 2022 gab es einige Teilverkäufe, zuletzt hielt Watsa seinen Bestand aber stabil und kommt auf einen Anteil von 5,65 % an der BDC. Interessant...
Die größten Veränderungen gab es bei den Energieengagements. Hier folgte er Buffetts Spuren und stockte weiter massiv beim Öl- und Gasexplorer Occidental Petroleum auf. Nachdem er seinen Aktienbestand im Auftaktquartal noch um knapp ein Viertel ausgebaut hatte, verdoppelte er ihn im 2. Quartal annähernd und hält nun mehr als 6 Mio. Anteile. Im Gegenzug stieß er weitere Aktien von Chevron ab und warf den Energiemulti komplett aus seinem Depot. Und auch von seinem Aktienpaket an der Bank of America hat sich Watsa ebenfalls komplett getrennt, während sie Buffetts zweitgrößte Position ist. Watsa geht durchaus eigene Wege als sein Vorbild, so auch bei Activision Blizzard. Während Buffett seine Aktien alle aus dem Depot geworfen hat, stockte Watsa sein Aktienpaket wieder massiv auf, um ein weiteres Mal bei der Übernahmespekulation abzusahnen - inzwischen scheint Microsoft dabei die letzte Hürde überwunden zu haben.
Und dann ist das noch die kaum beachtete Crescent Capital BDC mit einer Depotgewichtung von 2 %. Hierbei handelt es sich um eine Business Development Company, also einen steuerlich begünstigten Mittelstandsfinanzierer, bei dem Watsa antizyklisch im 1. Quartal 2020 mitten im Corona-Absturz eingestiegen war bei Kursen zwischen 6,21 und 17,10 USD. In der 2. Jahreshälfte 2022 gab es einige Teilverkäufe, zuletzt hielt Watsa seinen Bestand aber stabil und kommt auf einen Anteil von 5,65 % an der BDC. Interessant...
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Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Fairfax Financial, Microsoft auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
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