Eben erst habe ich die Deutsche Rohstoff AG in meinem Nebenwerte-Wiki aufgestockt und die Aktie ebenfalls in das von mir betreute Dividendendepot des Börsenbriefs 'GewinnerAktien' aufgenommen, da geht meine (erste) Überlegung bereits auf und die DRAG erhöht die Prognose für die Jahre 2023 und 2024. Als Gründe verweist sie auf "die starke Entwicklung des WTI-Ölpreises und des US-Dollars, eine starke operative Entwicklung und eine beschleunigte Umsetzung des laufenden Bohrprogramms mit erhöhten Anteilen an den Bohrungen, als Folge der erhöhten Planungssicherheit aus der erfolgreichen Begebung der Unternehmensanleihe 2023/2028 vor wenigen Tagen".
Die neue Prognose lautet für 2023 auf 188 bis 198 Mio. Euro Umsatz (Annahmen für Q4/23: WTI 85 USD/BBL und 2,5 USD/MMBtu Gaspreis, 1,08 Euro/USD) und beim operativen Ergebnis (EBITDA) nun auf 138 bis 148 Mio. Euro.
Für 2024 sind die Auswirkungen größer. Die Annahmen für die Grundlage der Prognose 2024 bleiben unverändert bei einem Wechselkurs von 1,12 Euro/USD, einem Erdgaspreis von 3 USD, sowie einem WTI-Preis von 75 USD im Basisszenario und 85 USD im erhöhten Preisszenario.
Im 2024er Basisszenario soll sich der Konzernumsatz nun auf 190 bis 210 Mio. Euro belaufen (bisher 170 bis 190 Mio.) und das EBITDA auf 145 bis 160 Mio. Euro (bisher 130 bis 145 Mio.). Beim erhöhten Preisszenario würde der Konzernumsatz bei 210 bis 230 Mio. Euro erwartet (bisher 190 bis 210 Mio.) und das EBITDA bei 165 bis 180 Mio. Euro (bisher 155 bis 170 Mio.).
Als Erläuterung für die deutlich erhöhten Prognosen führt der DRAG-Vorstand eine Reihe von Punkten an...
- Erfolgreiche Platzierung der 100 Mio. Euro Anleihe bietet hohe Planungssicherheit
- Starker Anstieg des WTI Ölpreises von 70 USD auf 90 USD seit Juli
- Starker Dollar: 1,06 Euro/USD vs. Prognose 1,12 Euro/USD
- Beschleunigung der Fertigstellung von vier Bohrungen im Powder River Basin und deutlich höhere Anteile an Bohrungen bei 1876 Resources, daher Capex 2023 & 2024 von 230 Mio. Euro statt bisher 200 Mio.
- Neue Bohrungen in Wyoming mit sehr starker Produktion
- Rekord-Hedgebuch: Ausbau um 300,000 Barrel auf 1,6 Mio. Barrel Öl
- Gesamtproduktion 2023 und 2024 wird durch beschleunigte Fertigstellung und starke Performance der Bohrungen in Wyoming höher erwartet
Meine grundsätzliche Einschätzung zu Energiepreisen und der Deutschen Rohstoff AG habe ich erst kürzlich dargelegt und widerhole dies daher an dieser Stelle nicht.
Durch die aktuelle Entwicklung fühle ich mich in meinen Ansichten und meinem Investmentcase jedoch durchaus bestätigt. ツ
Disclaimer: Habe die DRAG auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Warum schwächeln die Versorger dann so ?
AntwortenLöschenVor einem Jahr waren die Energiepreise ins Astronomische explodiert und die Kurse ebenso. Danach setzte ein Preis- und kursverfall ein. Das Geschäft ist zyklisch und man liest seit längerer zeit, dass die Welt kein Öl und Gas mehr braucht und bald nur noch alles mit Strom und Wasserstoff betrieben wird. Die Realität sieht aber deutlich anders aus als die(se) Wahrnehmung und vielleicht werden die Energieunternehmen auch deshalb noch so stiefmütterlich behandelt. Aber sowas bleibt meistens nicht so, irgendwann gleichen sich Wert und Preis wieder an und dann wollen alle gleichzeitig genau die Aktien haben, die sie vorher nicht interessiert haben. Boom and bust. Gut für diejenigen, die eingestiegen sind, als es ungeil und billig war - und die durchgehalten haben, bis der Wind sich gedreht und die Kurse kräftig angeschoben hat. Mal sehen, ob und/oder wann das auch bei der DRAG wieder der Fall ist. Und bei anderen Energiewerten...
LöschenWas mich (als langjährigen DRAG Investor) bei der DRAG dann doch immer beunruhigt und enttäuscht, ist dass sie trotz ihres guten Managements und der guten Geschäftsaussichten vom Markt so skeptisch betrachtet wird - was sich für mich am niedrigen KGV festmacht. Ich finde, das entspricht nicht ihrem Potenzial. Nun kann man das entweder als Chance auffassen, es kann aber auch eine Warnung sein, ob man etwas übersieht, das der Markt erkennt.
LöschenDie stark schwankenden Ergebnisse, abhängig vom jeweiligen Ölpreis, sind nicht jedermanns Sache. Zudem ist die DRAG überwiegend im Öl und & Gas-Business tätig und das ist im ESG-Wahn und grünen Medienmainstream beinahe so angesagt wie Rauchen oder Tierversuche. Das kostet einige Anleger wohl (zu viel9 Überwindung, in solche Unternehmen zu investieren. Zumal die DRAG sich ja nicht mit "grünen Federn" schmückt und ihre (nicht vorhandenen) Green Energy-Aktivitäten in den Fokus schiebt. Wenn man sich BP, Shell oder RWE heute so ansieht könnte man meinen, die würden kein Öl & Gas fördern und keine fossilen Kraftwerke betreiben, sondern pure grüne Energie aus Wind-, Wasser- und Solarquellen produzieren. Ein solches grüne Feigenblatt fehlt der DRAG, auch das könnte ein Stück weit die Zurückhaltung der Anleger erklären. Und... die DRAG sollte aus Shareholder Value-Gesichtspunkten mal darüber nachdenken, ob sie nicht ein Zweitlisting in den USA anstrebt mittels ADRs zum Beispiel. Muss ja nicht eine hohes, teures Börsensegment sein mit entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften und Kosten, einfach nur eine US-Börsenpräsenz, um dort (etwas mehr) Aufmerksamkeit der einschlägigen Anleger zu bekommen. Wenngleich dort natürlich auch viele windige Explorer zu finden sind und man sich dann nicht nur in bester Gesellschaft befände. Andenkenswert finde ich das aber schon...
LöschenJa, so sehe ich das auch. Mit einem Listing in den USA wären die Multiples vermutlich höher. Andererseits wissen wir ja auch, was wir da haben - unabhängig von der Börsenentwicklung fühle ich mich bei der DRAG gut aufgehoben.
LöschenWarum der Ölpreis dauerhaft niedrig bleiben wird und man deshalb nicht in Öl-Aktien investieren sollte.
AntwortenLöschenhttps://www.intelligent-investieren.net/2020/03/kissigs-kloogschieterei-warum-sollten.html
Naja, man beachte bitte, wann ich den Artikel geschrieben habe: Anfang März 2020, also direkt im Corona-Absturz (und da gab es noch keinen Impfstoff). Ich erinnre an John Maynard Keynes: "Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meinen Meinung". Und man könnte sich einfach mal den Öl-Chart ansehen und sich an den negativen (!) Preis für den Öl-Future erinnern, der einige Monate später aufgerufen wurde. Die Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Unternehmen hat sich in den letzten dreieinhalb Jahren mehrfach stark gewandelt. Das muss man immer mit berücksichtigen und sich ggf. anpassen...
LöschenSehe ich auch so: damals war Michaels Aussage richtig. Heute halt nicht mehr.
LöschenDie Aussage war damals so falsch wie heute. Deswegen habe ich mir gleich zu Beginn der Corona-Panikmache Shell-Aktien für 14,76 € ins Depot gelegt. Aus heutiger Sicht hätte ich natürlich noch etwas warten sollen, dann hätte man sie für unter 10 € bekommen.
LöschenDa ist das Ding: Neulich habe ich noch darüber spekuliert, dass die DRAG eine ihrer Töchter bzw. deren Aktivitäten verkaufen könnte, und heute meldet man Vollzug:
AntwortenLöschenSalt Creek Oil & Gas veräußert Utah Assets
- 17 Mio. EUR Ertrag vor Steuern aus dem Verkauf der Utah Assets in Q4
- Konzernergebnis durch Verkauf in 2023 über Vorjahresgewinn von 66,2 Mio. EUR erwartet
- Mittelzufluss von 44 Mio. EUR aus dem Verkauf
- Erneute Erhöhung der Prognose 2023
- Prognose 2024 wird um Effekt der Transaktion gesenkt
Die Prognose ändert sich wie folgt:
Prognose 2023 (EBITDA Erhöhung)
Konzernumsatz: unverändert bei 188 bis 198 Mio. EUR
EBITDA: 152 bis 162 Mio. EUR (bisher 138 bis 148 Mio. EUR)
Prognose 2024 (Reduzierung)
Basisszenario
Konzernumsatz: 175 bis 195 Mio. EUR (bisher 190 bis 210 Mio. EUR)
EBITDA: 130 bis 145 Mio. EUR (bisher 145 bis 160 Mio. EUR)
Erhöhtes Preisszenario
Konzernumsatz: 190 bis 210 Mio. EUR (bisher 210 bis 230 Mio. EUR)
EBITDA: 150 bis 165 Mio. EUR (bisher 165 bis 180 Mio. EUR)
Ein schöner Erfolg für die DRAG und sollte der Verkauf noch 2023 endgültig vollzogen werden, wie geplant, dann würde die DRAG in diesem Jahr ein neues Rekordergebnis einfahren. Läuft... =)