Starinvestor Bill Ackmann führt ein sehr fokussiertes Depot und ab und zu sichert er dieses gegen Verlustrisiken ab. So war er einer der wenigen Investoren, die im Corona-Absturz einen große Summe mit Puts verdienten, deren Gewinne er dann realisierte und in die Erholung hinein in aussichtsreiche Aktien investierte. So verdiente er gleich doppelt. Dieses Vorgehen ist letztlich auch eine Form des Markttimings und klappt natürlich nicht jedes Mal - irrt man sich über die Marktentwicklung kostet es sogar Rendite. Daraus hat Ackman seine Lehren gezogen, die sich auch auf die Auswahl der Unternehmen für sein Depot auswirkt.
"Die besten Absicherungsgeschäfte sind die, in die man ohnehin investieren würde, auch wenn man die Absicherung nicht bräuchte."(Bill Ackman, 2023)
Hat man Angst vor Kurseinbrüchen, kann man entweder seine Aktien verkaufen oder das Depot durch Puts absichern. Manchmal liegt man damit richtig, wie Bill Ackman im Corona-Absturz, manchmal schmeißt man Geld zum Fenster raus. Eine Alternative ist, vor allem auf Unternehmen zu setzen, die in jeder Wirtschafts- und Krisenlage zurechtkommen und ggf. sogar gestärkt aus ihnen hervorgehen. Solche Dauerbrenner mit Preissetzungsmacht und starkem ökonomischen Burggraben ('Moat') gehören ins Depot – egal, ob in guten oder schlechten Zeiten. Das dahinterstehende Konzept nennt sich Quality Investing und damit klappt’s auf lange Sicht auch mit der Rendite, allen zwischenzeitlichen Turbulenzen zum Trotz.
Man muss sich 'nur' vor dem Aktienkauf sehr viele und tiefgründige Gedanken machen und anschließend konsequent an seinen Aktien festhalten, solange sie noch die herausragenden Qualitätsmerkmale aufweisen, für die man sie einst gekauft hat. Am Ende sind es diese wenigen überragenden Unternehmen, die die Überrendite eines Depots ausmachen. Selbst Warren Buffett, der in seinem mehr als 75-jährigen Investorenleben (Aktien von) über 500 Unternehmen ge- und verkauft hat, hat weniger als 20 Superaktien gepickt und lange genug an ihnen festgehalten.
Buffetts älteste (und erfolgreichste) Lieben
Die älteste Position, die sich noch im Portfolio von Berkshire Hathaway findet, ist Coca-Cola. Den Getränkegiganten kaufte Buffett vor mehr als 35 Jahren; er gab damals 1,3 Mrd. USD aus und durch Aktienrückkäufe ist sein Anteil inzwischen auf 9,25 % angewachsen. Aktuell beträgt der Wert in seinem Depot 24 Mrd. USD und Buffett nimmt jedes Jahr beinahe schon so viel Geld durch Dividenden ein, wie er mal für die Aktien ausgegeben hat. Mit 27 Jahren Zugehörigkeit liegt American Express auf dem zweiten Rang. Buffett gehören 7,6 % an dem Finanzunternehmen und seine Position, für die er ebenfalls 1,3 Mrd. USD ausgegeben hat, kommt auf einen Wert von 26,5 Mrd. USD. Moody's bringt es in Buffetts Depot auf 24 Jahre und ist damit seine drittälteste Position; an der Ratingagentur hält Buffett 13,5 %.
Und dann ist da natürlich noch Apple... hier stieg Buffett erst 2016 ein, aber dann in ganz großem Stil. Durchschnittlich bezahlte er 35 USD je Aktie und der Iphone-Konzern steht inzwischen für 51 % von Berkshires Aktienportfolio und dank deren ausgedehnter Aktienrückkäufe steigt Buffetts Anteil auch ohne eigenes Zukaufen weiter an auf inzwischen 5,9 % des 3-Billionen-Dollar-Giganten.
Eine der wichtigsten Erfolgsformeln von Buffett und Ackman lautet: Erst denken, dann handeln!
Disclaimer: Habe Apple, Berkshire Hathaway, Moody's auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
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