In diesem Kurzportrait geht es um Texas Pacific Land Corp, ein ganz besonderes Öl- und Gasunternehmen. Die Energiewende ist in vollem Gange und immer mehr Geld wird in den GreenTech-Sektor gepumpt, während Öl- und Gasexplorer von ESG-hungrigen Anlegern abgestraft werden. Öl ist tot, hat das aber noch nicht mitbekommen. Und Erdgas wird in Europa zum Auslaufmodell. Viele Energiemultis schwenken um und fahren ihre Investitionen in neue Öl- und Gas-Explorationsprojekte massiv runter. Stattdessen wollen sie künftig Strom verkaufen und zwar aus regenerativen Energiequellen. Total, BP, Shell sind hier die Wegbereiter. Andererseits wird die Nachfrage nach Öl und Gas noch längere Zeit hoch bleiben. Die OPEC sieht 'Peak Oil' erst nach 2040, BP eher früher. Doch die Nachfrage wird auch danach weiter bestehen und weil immer weniger neue Förderplätze erschlossen werden, bietet dies auch Chancen...
Die Texas and Pacific Railway Co. bekam vor rund 130 Jahren vom Staat Land, um eine Eisenbahn von Texas nach Kalifornien zu bauen. Damit ging man in den 1880er Jahren Bankrott und die Aktionäre sowie die Anleihegläubiger verloren ihr Geld. Wegen des damals beginnenden Ölbooms wurden die Ländereien in einen Trust überführt und aus dem Verkauf der Flächen sollten die Gläubiger befriedigt werden. Inzwischen ist Texas Pacific Land eine normale Company und hält weiter große Flächen im öl- und gasreichen 'Permian Basin', das sich über Texas und New Mexico erstreckt. Und verdient sich seit Jahren eine goldene Nase.
Nicht etwa durch die Exploration und Förderung von Öl und Gas, sondern man kassiert schlicht sog. 'Royalties': man lässt andere Unternehmen auf seinem Land Öl und Gas fördern und erhält dafür einen Anteil am Umsatz. Das ist ein tolles Geschäftsmodell, denn es erfordert wenig eigenes Geld, spielt aber ordentliche Cashflows ein. Die von der Fördermenge und dem Marktpreis abhängen.
Zudem hat TPL sich inzwischen in der Wasserversorgung engagiert, um eine dauerhafte und umweltverträgliche Wasserversorgung seiner Fördergebiete sicherzustellen. Das erfordert zwar Anfangsinvestitionen, aber die lässt man sich von den Explorern bezahlen. Und vermindert teure Umweltbelastungen auf den eigenen Ländereien.
Die Texas and Pacific Railway Co. bekam vor rund 130 Jahren vom Staat Land, um eine Eisenbahn von Texas nach Kalifornien zu bauen. Damit ging man in den 1880er Jahren Bankrott und die Aktionäre sowie die Anleihegläubiger verloren ihr Geld. Wegen des damals beginnenden Ölbooms wurden die Ländereien in einen Trust überführt und aus dem Verkauf der Flächen sollten die Gläubiger befriedigt werden. Inzwischen ist Texas Pacific Land eine normale Company und hält weiter große Flächen im öl- und gasreichen 'Permian Basin', das sich über Texas und New Mexico erstreckt. Und verdient sich seit Jahren eine goldene Nase.
Nicht etwa durch die Exploration und Förderung von Öl und Gas, sondern man kassiert schlicht sog. 'Royalties': man lässt andere Unternehmen auf seinem Land Öl und Gas fördern und erhält dafür einen Anteil am Umsatz. Das ist ein tolles Geschäftsmodell, denn es erfordert wenig eigenes Geld, spielt aber ordentliche Cashflows ein. Die von der Fördermenge und dem Marktpreis abhängen.
Zudem hat TPL sich inzwischen in der Wasserversorgung engagiert, um eine dauerhafte und umweltverträgliche Wasserversorgung seiner Fördergebiete sicherzustellen. Das erfordert zwar Anfangsinvestitionen, aber die lässt man sich von den Explorern bezahlen. Und vermindert teure Umweltbelastungen auf den eigenen Ländereien.
- Ausführliche Analyse: Texas Pacific Land – Energiewendeprofiteur dank Öl und Gas!?
Rekordjahr 2022
2022 war das Rekordjahr für TPL. Es wurde ein Umsatz von 592 Mio. USD erzielt bei einem Free Cashflow von 452 Mio. USD. Der Free Cashflow stieg zwischen 2016 und 2022 um durchschnittlich 40 % pro Jahr! Es gibt keine Nettoverschuldung, sondern 511 Mio. USD an Cash in der Bilanz. Die Produktion wurde zwischen 2018 und 2022 um 220 % gesteigert. Die Einnahmen werden zu 67 % mit Royalties erzielt, zu 24 % mit Wasser und der Bereich Surface steuert bereits 8 % bei. Hierbei geht es vor allem um die Verpachtung von Flächen für Wind- und Solarparks – im Nordwesten von Texas gibt es beides reichlich.Starkes Dividendenwachstum
Der Kurs ist in den letzten Jahren stark gestiegen und markierte Ende 2022 ein Allzeithoch bei knapp 2.700 USD. Seitdem ging es parallel zu den Energiepreisen ordentlich abwärts – und das macht die Aktie wieder interessant.Die Dividendenrendite sieht mit 0,9% nicht spektakulär aus, aber sie wird seit 18 Jahren gesteigert. Seit 2021 wird sie quartalsweise ausgeschüttet und schon seit 2016 gibt es fast immer eine oder mehrere Sonderdividenden. So lag 2022 die Jahresdividende bei
Risiko: Vorstand klagt gegen den Großaktionär
Quelle: wallstreet-online.de; ab 01.2021 (Corp) |
Quelle: wallstreet-online.de; 2013 bis 2018 (Trust) |
Noch gibt es kein Urteil, aber die Entscheidung hat durchaus Relevanz für die Zukunft des Unternehmens und die Aussichten für die Aktien. Der Ausgang ist offen und das Verfahren belastet den Aktienkurs zusätzlich. Das muss man im Blick haben, wenn man sich hier engagiert. Andererseits schafft diese Unsicherheit eben auch die Chance auf einen günstigeren Einstiegskurs.
Disclaimer: Habe Texas Pacific Land auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Disclaimer: Habe Texas Pacific Land auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Erläuterung zum zweiten Chart: TPL firmiert seit 2021 als C-Corp. und deshalb starteten die Charts von da an neu. Das Unternehmen selbst ist aber ja bereits viele Jahrzehnte an der Börse (als Trust) und deshalb habe ich zusätzlich einen älteren 5-Jahres-Chart eingestellt. Zwischen 2013 und 2018 hat sich der Kurs von 150 USD auf 600 USD vervierfacht; seit 2021 ging es von 850 USD bis auf 2.700 USD hoch und wieder auf aktuell 1.350 USD runter. Im Chartbild sieht man das aber kaum, daher der zweite Chart als Ergänzung. In 10 Jahren hat sich der Kurs also annähernd verzehnfacht.
Hallo Michael,
AntwortenLöschenfür mich stellt sich die Frage: Ist diese Aktie im Moment fair bewertet oder gar günstig? Ich kenne auf diese Frage keine Antwort.
Interessant finde ich, dass TPL seit 2022 indirekt im Bitcoin-Mining engagiert ist.
Möglicherweise ist jetzt ein guter Zeitpunkt, den Energiesektor (Öl und Gas) etwas aufzustocken...
LöschenHallo Michael,
AntwortenLöschenwenn 44 USD (Jahres+Sonderdividende zusammen) ausgeschuettet wurden, so scheint es mir dass das mehr als 22 % des Jahresgewinns war, sondern mehr als 70 %.
Full Year 2022 Highlights:
Net income of $446.4 million, or $57.80 per share (basic) and $57.77 per share (diluted)
https://www.texaspacific.com/investors/news-events/press-releases/detail/143/texas-pacific-land-corporation-announces-fourth-quarter-and
Da hast Du Recht. Meine Angabe bezog sich auf die reguläre Dividende, um zu zeigen, dass der Spielraum für Sonderdividenden und Aktienrückkäufe groß (genug) ist.
LöschenIch meine Formulierung im Artikel ergänzt, damit das klarer rüberkommt: "Da als Basisdividende weniger als 22 % des Gewinns ausgeschüttet werden, besteht weiterer Spielraum für Steigerungen und Sonderdividenden."
Die Quartalsdividende 2022 war 3$ x 4, ist dann 12$ Basisdividende, nicht 24$. Dann sind es 22 % des 57,8$ Gewinns. Wenn sie 100$/Aktie Gewinn gemacht haetten, haette ich sie sehr interessant gefunden.
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