Donnerstag, 27. Juli 2023

Börsenweisheit des Tages | 27.07.2023

"Die beste Absicherung gegen Inflation ist der Besitz von Unternehmen mit einzigartigen Produkten, die eine große Preissetzungsmacht haben. Wenn ich 1945 ein deutscher Investor gewesen wäre, hätte ich Porsche, Beck's, Hugo Boss, Bayer, Braun und Nivea besitzen wollen."
(Francois Rochon)

9 Kommentare:

  1. Hi könnten Sie Kurz etwas zu lendingclub sagen bitte. Vielen Dank.

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    1. Die Entwicklung bei LendingClubkommt nicht überraschend. Die US-Notenbank habt die Zinsen deutlich erhöht und schrumpft ihre Bilanz bzw. die Geldmenge. Die Banken sind zurückhaltender mit der Kreditvergabe und daher auch weniger bereit, in Kreditportfolios zu investieren. Das kriegt LendingClub mit seiner Plattform negativ zu spüren. Man nimmt weiterhin einen erheblichen Teil der neue vergebenen Kredite auf die eigenen Bücher und hier hat sich der Aufwand für Kreditausfälle erhöht (CECL). Insgesamt liegen die Zahlen deutlich unter Vorjahr und in der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte das Geschäftsumfeld für LC noch herausfordernd bleiben.

      Die scharfe negative Kursreaktion heute dürfte wohl weniger auf die guten Zahlen und auf den verhaltenen Ausblick zurückzuführen sein, sondern auf den starken Kursanstieg der letzten Wochen - Anleger "sichern ihre Gewinne", so unsinnig dieses Verhaltensmuster auch ist.

      Soweit meine erste Einschätzung. Einen tiefen Blick in die einzelnen Zahlen habe ich noch nicht werfen können.

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    2. "Wenn ich 1945 ein deutscher Investor gewesen wäre, hätte ich Bayer besitzen wollen."

      Und hier der Faktencheck:

      1950
      Auflösung der I.G. Farbenindustrie AG: Wer 1945 I.G.- Aktien besitzt, kann über diese nicht mehr verfügen. Nach der Neugründung der Nachfolgegesellschaften erhalten die Aktionäre später die Möglichkeit, ihre Anteilsscheine gegen Aktien des neuen Unternehmens einzutauschen

      19.12.1951
      Neugründung der Farbenfabriken Bayer AG

      02.10.1953
      Wiedereinführung der Bayer-Aktie an der deutschen Börse:
      Erste Aktiennotierung der „Farbenfabriken Bayer AG“ mit Kurs 109,- DM (Aktie im Nennwert von 100 DM)

      109 DM im Jahr 1953 wären abgezinst heute gemäß Bundesbank 2,83-mal weniger in Euro wert, das entspräche gerade mal 38,5 EUR! (Quelle für den Abzinsungskurs: https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/5a2ab631c106f9a6438899323321ec31/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf)

      Bayer Kurs heute: 52 EUR (also insg. +35% nach 70 Jahren..!)

      Fazit: Wer 1953 Bayer-Aktien gekauft hätte, hätte heute nicht viel zu lachen. Alle Argumente, dass Aktien langfristig Gewinne bringen, basieren auf US-Werten. Das ist ein großer Unterschied.

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  2. vielleicht hierzu relevant:
    Hier kann man in einer Studie von Credit Suisse lesen, wie die Aktien verschiedener Länder in den letzten 120 Jahren im Durchschnitt und inflationsbereinigt Rendite erzielt haben:
    https://www.dasinvestment.com/credit-suisse-studie-welche-rendite-aktien-seit-1900-gebracht-haben/

    Deutschland liegt auf dem fünftletzten (!) Platz mit einer realen Aktienrendite von gerade mal 3,3 Prozent seit 1900.

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    1. Das verwundert mich nicht, die Länder die vorne liegen hatten keinen Krieg auf ihren Boden, die hinten liegen zwei Weltkriege

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  3. Michael, Du behauptest, diese Seite für den Austausch zu pflegen. Jedoch sobald fundierte kritische Argumente kommen, wie neulich die Gründe, dass buy and hold in Europa / Deutschland nicht funktioniert, nimmst Du keine Stellung in der Sache, sondern löscht Du diese Beiträge wenige Tage später. Wie stellst Du einen fachlichen Austausch so vor?

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    1. Erstmal danke für den Hinweis, dass Dein(e) Kommentar(e) verschwunden waren. Das muss die KI von Google gewesen sein (das CMS hier von Blogspot gehört zu Google), denn die waren im Spamordner gelandet - ohne mein Zutun.

      Richtig ist, dass ich bisher noch nicht zu Deinen Anmerkungen Stellung genommen habe. Die grundsätzlich Aussage, starke Marken zu kaufen und möglichst lange an ihnen festzuhalten, teile ich. Ob die genannten Unternehmen Detail nun diese Kriterien erfüllen, kann ich nicht ohne Research einschätzen, weil keines davon auf meiner Watchlist ist oder ich intensiv damit beschäftigt hätte. Allenfalls mal sporadisch (Bayer, Beiersdorf).

      Buy & Hold funktioniert meiner Meinung nach auch in Deutschland und/oder Europa. Viele börsennotierte Unternehmen sind heute viel mehr wert als sie es vor Jahren und Jahrzehnten waren. Es kommt dabei auch immer auf die Branche an, in der man sich engagiert.

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    2. Beispiele dafür, dass buy and hold auch in Deutschland und Europa funktioniert, sind: Hannover Rück, LVMH, L'Oréal, Novo Nordisk (nur eine spontane Auswahl).

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    3. Fortsetzung: ein Depot wie oben ergänzt mit 4 Value-Aktien aus den USA (z.B. Costco, Danaher, Microsoft, Thermo Fisher) hätte in den letzten 10 Jahren (und weit länger) nicht nur eine hervorragende Performance gebracht, sondern mich auch viel weniger Zeit und Sorgen gekostet als meine "Experimente" mit deutschen Nebenwerten, High-Growth-Aktien und Turnaround-Kandidaten.

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