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Freitag, 23. Juni 2023

Kissigs Portfoliocheck: Fidelity National Information Services will und muss sich gesund schrumpfen – und Seth Klarman wittert seine Chance

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 228. Portfoliocheck schaue ich wieder Seth Klarman über die Schulter. Der Deep Value Investor kauft gerne Unternehmen, die von der Börse verschmäht und daher zu Rabattpreisen angeboten werden. Er investiert gerne mit großer Sicherheitsmarge und erzielt mit diesem Ansatz seit Jahrzehnten mit durchschnittlich 19 % überragende Renditen. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass seit der Gründung 1982 der Anteil der im 13F-Formular ausgewiesenen Aktieninvestments immer lediglich einen Anteil zwischen 2,5 % und 15 % der gesamten verwalteten Vermögenswerte (AuM) seiner Baupost Group ausgemacht haben, der Rest verteilt sich auf Barmittel, Schuldtitel, Immobilien und Absicherungsgeschäfte.

Im 1. Quartal 2023 schichtete Klarman erneut 10 % seines Portfolios um. Der Wert seines Aktienportfolios sank von 6,13 auf 5, Mrd. USD und am Quartalsende hielt er 30 Werte, darunter 3 Neuaufnahmen. Mit 48,3 % (Q4/22: 46,3 %) Gewichtung sind die Communication Services weiterhin deutlich am stärksten in seinem Depot vertreten. Zweitstärkster Sektor bleiben die Technologiewerte mit 27,9 % (Q4/22: 28,5 %) vor Industriewerten mit 7,7 % (Q4/22: 6,6 %), zyklischen Konsumwerten mit 4,6 % (Q4/22: 6,2 %) und defensiven Konsumwerten mit 4,1 % (Q4/22: 3,8 %).

Komplett verkauft hat Klarman Meta Platforms, Micron und Amazon. Beachtenswert ist seine Tauschaktion bei den Banken-Backbone-Betreibern. So reduzierte er bei Fiserv seine Position nochmals um annähernd drei Viertel, nachdem er im Vorquartal bereits rund 43 % verkauft hatte, und erhöhte im Gegenzug beim direkten Wettbewerber Fidelity National Information Services seinen Bestand um weitere 125 % nach einer Aufstockung um 250 % im Vorquartal. FIS hat sich mit der 43 Mrd. USD teuren Übernahme des Paymentspezialisten Worldpay im Jahr 2019 komplett verhoben und tritt unter neuer Führung nun die Flucht nach vorn an, indem man sich von der Sparte wieder trennen und sich auf das profitable Kerngeschäft fokussieren will. Und Seth Klarman wittert seine Chance...

 
Disclaimer: Habe Amazon auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

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