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Montag, 12. Juni 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Ringmetall: Wirtschaftsflaute rückt Übernahmen in den Fokus

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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 6/2023 vom 02.06.2023

Aktienbesprechungen in dieser Ausgabe:

▶ Grenke, Funkwerk, GESCO, Ringmetall, Vossloh, Mensch und Maschine


Ringmetall: Wirtschaftsflaute rückt Übernahmen in den Fokus

Ringmetall ist ein weltweit führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie und damit weder ein Hightech- noch ein Wachstumsunternehmen, sondern ein ganz klassisches Industrieunternehmen. Bisher konnte man als Technologieführer in seinem Segment mit erfreulich robusten Wachstumsraten glänzen, doch die wirtschaftliche Eintrübung macht sich inzwischen bei einigen Kunden bemerkbar, vor allem aus der Chemiebranche. Das bleibt nun auch in den Ringmetall-Geschäftszahlen hängen, die allerdings noch immer ziemlich solide daherkommen. Und der Blick richtet sich bereits über den Tellerrand hinaus…

Die börsennotierte Ringmetall SE ist die Mutter der Ringmetall Gruppe, die inzwischen aus 25 Unternehmen besteht, von denen 17 operativ tätig sind. Die Tochterunternehmen agieren eigenständig am Markt, werden aber zentral durch die in München angesiedelte Ringmetall SE im Rahmen einer Holding-Struktur geführt. Die Mutter plant und steuert das internationale Wachstum der Gruppe und übt gleichzeitig zentrale Stabsfunktionen auf Konzernebene aus. Hierzu gehören maßgeblich die Bereiche Konzernfinanzen, Investor Relations und Business Development.

Weltmarktführer bei Fassspannringen

Ringmetall entwickelt, produziert und vermarktet Produktlösungen für Anwendungen in der che-mischen, petrochemischen und pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie sowie der Logistikbranche und unterteilt seine Geschäftsaktivitäten in beiden Segmente Industrial Packaging und Industrial Handling

Über seine Tochterunternehmen ist Ringmetall inzwischen Weltmarktführer für Fassspannringe mit einem Marktanteil von deutlich über 50 %. Zu den über 700 Mitarbeitern zählen vor allem Ingenieure, Maschinenfacharbeiter, sowie Produkt- und Vertriebsspezialisten mit jahrelangem Branchen-Knowhow. Die Entwicklung und Produktion der einzelnen Systemlösungen findet an 17 Produktionsstandorten in sieben Ländern auf drei Kontinenten statt.

Quelle: Ringmetall

Der Schwerpunkt liegt auf Industrieverpackungen

Im Segment Industrial Packaging dominiert die August Berger Metallwarenfabrik GmbH, der alleine 13 Tochterunternehmen zugeordnet sind. Ebenfalls zu diesem Segment gehört die Fidum Verwaltungs GmbH, unter der die Nittel-Gruppe sowie Tesseraux und Rhein Plast zusammengefasst sind.

In diesem Geschäftsbereich entwickelt und produziert das Unternehmen zum einen hoch speziali-sierte Fassverschlusssysteme zum anderen passgenaue Innenauskleidungen bzw. Innenhüllen für Industriefässer, insbesondere Rundbodensäcke und Form-Inliner. Zu den einzelnen Systemkom-ponenten der Fassverschlusssysteme zählen neben der Hauptkomponente, dem Spannring, auch Deckel, Dichtungen, Verschlusseinheiten, Griffe und verschiedenste Spezialteile.

Daneben entwickelt und fertigt das Unternehmen insgesamt über 4.000 verschiedene, passgenaue Innenhüllen für alle Arten von Transport- und Lagerbehältern. Unzählige Arten und Abmessungen von Behältern sowie spezifische Anforderungen an das eingesetzte Material, erfordern eine kun-denspezifische Anpassung der Kunststoffauskleidungen.

Zum Produktportfolio zählen hierbei insbesondere Form-Inliner, Rundbodensäcke, Innenhüllen für Fässer, Schutzhauben, Fass-Deckelscheiben, IBC Innenhüllen und Container Innenhüllen sowie Bag-in-Box-Systeme. Mittlerweile liegt der Output pro Jahr bei über 10 Millionen Einheiten und die Gruppe sieht bei den Inlinern noch großes Wachstumspotenzial.

Ringmetall punktet auch mit Spezialanfertigungen

Der Geschäftsbereich Industrial Handling besteht ausschließlich aus der HSM GmbH & Co. KG. Diese entwickelt und produziert Spezialfahrzeuganbauteile für Flurförderzeuge, Traktoren und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Bei den Spezialkomponenten handelt es sich ausnahmslos um Anbausysteme für Nischenanwendungen. Dazu gehören unter anderem Rückhaltesysteme und Hubmastteile für Gabelstapler, Spezial-Brems- und Kupplungspedale, komplexe Schweißbaugruppen sowie spezialisierte Anhängerkupplungssysteme und Halterungen für Hydraulikkomponenten zur Nutzung in der Forst- und Landwirtschaft.

Neben der Verpackungslösung selbst trifft das Handling von Verpackungssystemen auf einen interdisziplinären Bedarf der Kunden, so dass Ringmetall hier auch das komplette Handling übernimmt und dieses aus Sicht der Kunden ausgelagert wird. Da die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Hygiene immer weiter ansteigen, wächst auch die Bereitschaft auf Kundenseite, das Handling komplett an einen Spezialisten zu übergeben. Daher sieht sich die Ringmetall-Gruppe gut aufgestellt, um ihren Weltmarktanteil weiter zu festigen und ihre Produktmargen weiter auszuweiten.

Ringmetall war und bleibt im Kaufrausch

Neben dem organischen Wachstum setzt Ringmetall seit jeher auch gezielt auf Unternehmenszukäufe. Der bisher gewichtigste erfolgte Ende 2015, als man mit der Übernahme von Self Industries den Schritt in die USA wagte und damit den Umsatz um rund 40% steigerte. Self Industries firmiert heute als Berger Group US.

Seitdem kauft man immer wieder kleinere Wettbewerber zu, aber man expandiert auch in angrenzende Bereiche, wie Fass-Inlays, Bag-in-Box-Systeme, Rundbodensäcke oder Fass-Deckelscheiben. Ringmetall wird damit zum Systemanbieter aus einer Hand und erhöht seine Fertigungs- und Leistungstiefe. Der 'adressierbare Markt' vergrößert sich damit an und bietet weitere Wachstumsmöglichkeiten. Im Kernmarkt Fassspannringe ist dieser bei einem Weltmarktanteil über 50 % naturgemäß begrenzt.

Und dennoch kauft man auch in diesem Segment weiter zu und übernahm Mitte 2022 den Spann- und Sicherungsringanbieter Hosto. Hosto trägt mit knapp 1,8 % nur einen kleinen Teil zu den Erlö-sen der Ringmetall Gruppe bei, aber der Zukauf war dennoch strategisch bedeutsam. Denn mit der Akquisition konnte Ringmetall seinen bisher größten Wettbewerber im Bereich der Spannringproduktion für die Weißblechindustrie in Europa übernehmen und damit die Position als weltweit führender Hersteller von Fassverschlusssystemen weiter festigen sowie gleichzeitig das eigene Produktions-Know-how erweitern.

Die Rhein-Plast GmbH wurde im Rahmen eines Asset Deals aus einer Restrukturierungssituation heraus übernommen. Es wurde Geschäftsbetrieb mit einem Jahresumsatz von rund 13 Mio. Euro und gut 80 Mitarbeitern übernommen und damit die Fertigungstiefe der Ringmetall Gruppe erhöht und das Produktportfolio mit einem noch direkteren Kundenzugang zur Pharmaindustrie ausgebaut.

Rhein-Plast fertigt Monofolien aus Polyethylen und neben der Extrusion und Bedruckung auch Konfektion von Folien in keim- und partikelarmer Sauberraumumgebung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen ein breites Produktportfolio an Beuteln und Säcken aus Polyethylen. Zu seinen Kunden zählen vor allem Unternehmen aus der Pharma- und Bio-Tech-Branche, während rund ein Drittel der Abnehmer der Chemie- und Lebensmittelindustrie, dem Automobil- und Elektroniksektor sowie weiterer Branchen zuzuordnen sind.

Der letzte große Wurf gelang allerdings wieder in den USA und konnte sich eine ungeklärte Unternehmensnachfolge zunutze machen. Zum Jahresanfang wurde der Geschäftsbetrieb der Protective Lining Corporation mit Sitz in New York übernommen. Der unmittelbar zu erwartende Umsatzzuwachs durch die Transaktion im Geschäftsjahr 2023 beträgt gut 12 Mio. USD bei einer zunächst noch leicht unterdurchschnittlichen EBITDA-Marge. Der Zukauf erfolgte ebenfalls im Rahmen eines Asset Deals und erhöhte die Mitarbeiterzahl um 50.

Protective Lining verfügt über eine optimale Marktpositionierung, um die Expansion der Ringmetall Gruppe auf dem nordamerikanischen Markt weiter voranzubringen. Seit den 2015 und 2020 erfolgten Akquisitionen von Self Industries Inc. und Sorini Ring Manufacturing Inc. ist Ringmetall bereits führender Hersteller von Fassverschlusssystemen in Nordamerika und forciert mit der Übernahme von Protective Lining auch die Konsolidierung des US-Marktes für Fassinnenhüllen.

Das Unternehmen wird im Rahmen der Akquisition in die US-Tochtergesellschaft Berger Group US eingegliedert und der Business Unit Liners zugeordnet. Der Kaufpreis beläuft sich auf einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag und wird vollständig aus den vorhandenen liquiden Mitteln gezahlt. Darüber hinaus plant Ringmetall Investitionen von rund 2 Mio. Euro im laufenden und im kommenden Geschäftsjahr in die Modernisierung und Ausweitung der Produktion.

Quartalszahlen offenbaren zunehmenden Gegenwind

2022 schienen die Geschäfte von Ringmetall noch weitgehend unbehelligt durch den aufziehenden Wirtschaftssturm zu ziehen, doch im 1. Quartal 2023 wurde man mit einer rückläufigen Nachfrage im Produktbereich Rings konfrontiert. Den spürbaren Umsatzeinbruch konnte die steigende Nachfrage in den übrigen Produktbereichen nur teilweise kompensieren.

Quelle: wallstreet-online.de
Der Konzernumsatz lag mit 51,7 Mio. Euro um 9,3 % unter dem Vorjahreswert, was neben umsatzreduzierenden Effekten aufgrund von rückläufigen Stahlpreisen auch auf Lagerabbaueffekte und vor allem eine rückläufige Nachfrage seitens der Chemieindustrie zurückzuführen ist. Der Umsatzrückgang ist umso bemerkenswerter, als dass die soeben zugekaufte neue US-Tochter Protective Lining erstmals ab Januar 2023 konsolidiert wurde.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich um 15,6 % auf 6,3 Mio. Euro, wobei der im Vergleich zum Umsatz überproportionale Rückgang maßgeblich auf einem veränderten Produktmix mit einer höheren Gewichtung des Produktbereichs Inliner sowie das im langjährigen Vergleich außergewöhnlich hohen Margenniveau im Vorjahr zurückzuführen ist. Die EBITDA-Marge (bezogen auf die Gesamtleistung) fiel von 12,8 auf 12,0 %.

In Bezug auf den Konzernumsatz wirkte sich die Rohstoffpreisentwicklung mit -4,8 % negativ aus und die organische Geschäftsentwicklung lag sogar um -8,1 % niedriger, während Unterneh-mensakquisitionen einen positiven Effekt von +3,6 % hatten.

Im Segment Industrial Packaging reduzierten sich die Umsätze um 10,5 % auf 47,8 Mio. Euro, wobei der Umsatzrückgang im Produktbereich Rings dabei deutlicher ausfiel als im Gesamtsegment. Im Produktbereich Inliner stieg die Nachfrage weiter an, allem voran nach Verpackungen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Insgesamt rechnet die Gesellschaft damit, dass sich der positive Trend in der Nachfrage nach Inliner auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen werde, auch wenn im Bereich der Spezial-Inliner ebenfalls Auswirkungen des Umsatzeinbruchs in der Chemie- und der Pharmaindustrie wahrnehmbar sind. Aufgrund des veränderten Produktmixes war das Segment-EBITDA deutlich überproportional um 15,9 % auf 7,1 Mio. Euro rückläufig.

Das deutlich kleinere Segment Industrial Handling konnte seinen Umsatz hingegen um 8,2 % auf 3,9 Mio. Euro steigern, doch das Segment-EBITDA lag unverändert bei 0,2 Mio. Euro. Hier wird die Ergebnisentwicklung weiterhin negativ von Qualitätsproblemen beeinflusst aufgrund des Fachkräftemangels in der Region Ingolstadt. Gegenmaßnahmen zur Lösung dieser Probleme wurden aber bereits eingeleitet. Insbesondere wird aktuell die Automatisierung der Fertigung weiter erhöht, was in den nächsten Monaten zu einer Entspannung führen sollte.

Jahresprognose wurde bestätigt

Insgesamt ist Besserung bei den Geschäftszahlen erstmal nicht in Sicht, da sich die für Ringmetall so wichtige Chemiebranche aufgrund der hohen Energiekosten nach wie vor rückläufig entwickelt. Dieses hatte Ringmetall bei Aufstellung der Jahresprognose für 2023 bereits weitgehend antizipiert, so dass die Jahresziele momentan nicht auf dem Prüfstand stehen. So erwartet die Gesellschaft weiterhin einen Konzernumsatz im Bereich von 195 bis 220 Mio. Euro bei einem EBITDA im Bereich von 22 bis 28 Mio. Euro.

Bullcase vs. Bearcase

Die gestiegenen Rohstoffpreise kann Ringmetall bisher gut an seine Kunden weitergeben und wurde selbst kaum von den Störungen der weltweiten Lieferketten negativ beeinträchtigt. Zu schaffen macht Ringmetall der Umsatzeinbruch in der chemischen Industrie, die ihre Fertigungskapazitäten während der Energiepreishochphase deutlich reduziert und seitdem nicht wieder vollständig hochgefahren hat. Aus Sicht von Ringmetall stellt der hohe und starke Marktanteil eine gewisse Sicherheit dar, aber der Markt ist unerwartet stark geschrumpft. Und das scheint noch länger anzuhalten.

Umso wichtiger ist für Ringmetall die breitere Aufstellung in weitere Branchen hinein. Hier wird in der zweiten Jahreshälfte mit Akquisitionen zu rechnen sein. Vielleicht wird Ringmetall bereits auf der Hauptversammlung am 20. Juni Näheres berichten können. Interessant ist in diesem Zusammenhang nicht nur der Dividendenvorschlag von 0,10 Euro je Aktie, was die Dividendenrendite auf attraktive 3 % festschreibt, sondern auch die jüngste Stimmrechtsmitteilung aus dem Hause Ringmetall. Danach sind die beiden Vorstände Christoph Petri und Konstantin Winterstein eine Konsortialvereinbarung eingegangen und agieren nun gemeinschaftlich. Ihr Stimmrechtsanteil an Ringmetall addiert sich auf 59 %.

Bewertung

Mitte 2022 konnte der Aktienkurs gegen den vorherrschenden Börsentrend auf über 5 Euro anstiegen, doch seitdem hat er um gut 35 % korrigiert. Die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten ab der Jahresmitte hinterlassen sowohl in den Geschäftszahlen als auch im Kurs ihre Spuren. Doch selbst auf Basis der reduzierten Gewinnerwartungen für 2023 und die kommenden Jahre liegt das KGV unter 10 und bietet damit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis für diesen Hidden-Champion und Weltmarktführer.

Der Markt für industrielle Verpackungslösungen bietet noch reichlich Wachstumspotenzial und Ringmetall forciert sein Wachstum auch durch gezielte Übernahmen. Wobei auch Ringmetall selbst künftig ins Fadenkreuz eines Käufers kommen könnte, denn mit den beiden Vorständen und ihrem Stimmrechtsanteil von 59 % könnte alles ganz schnell gehen. Wenn der Preis stimmt…

Interessierte Anleger sollten im Blick haben, dass die Marktkapitalisierung lediglich 95 Mio. Euro beträgt und der Streubesitz ziemlich überschaubar ist. Entsprechend streng limitiert sollte man bei der Ordererteilung vorgehen. Wen diese Besonderheiten, die bei Nebenwerten fast immer vorliegen, nicht abschrecken, findet in Ringmetall einen deutschen Mittelstandschampion, dessen Aktien vergleichsweise günstig zu haben sind.

Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Ringmetall wissen muss

  1. Führender Spezialanbieter in der Verpackungsindustrie und mit einem Marktanteil von über 50% bei Fassspannringen Weltmarktführer. Deutscher Mittelstandschampion!
  2. Robustes Geschäftsmodell: Ringmetall profitiert von seiner starken Marktstellung und kann dank seiner Preissetzungsmacht tendenziell höhere Margen erzielen.
  3. Die wirtschaftliche Zurückhaltung in der Chemiebranche belastet Umsatz und Ergebnis stärker und länger als gedacht, was aber in den Jahresprognosen bereits berücksichtigt ist.
  4. Die Börsenkapitalisierung liegt bei 95 Mio. Euro, der Streubesitz inzwischen unter 30 %. Die Aktie ist markteng, daher Orders limitieren, Geduld aufbringen und Volatilität einplanen.
Disclaimer: Habe Ringmetall auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

7 Kommentare:

  1. Baue stetig meine Position aus. Eine kleine feine Firma. Irgendwann wird es wieder besser.

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    1. Du hast recht!:cool:
      Weltmarktführer, auch involviert im US 'Steuerparadies' und ein vorbildlicher Umgang mit den Investoren.
      Das fällt mir als erstes dazu ein.

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  2. Die in Punkt 2 angesprochene Preissetzungsmacht bröckelt seit Monaten. Ringmetall hat den den Bogen überspannt. Ich erwarten einen deutlichen Ergebnisrückgang für 2023

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    1. Wie kommst Du zu dieser Aussage? Hast da persönliche Erfahrungen/Einblicke, etwas Entsprechendes gelesen oder ist das Deine Einschätzung aufgrund des bisherigen Jahresverlaufs?

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    2. SMC-Research hat heute ein Update nach dem jüngsten Zukauf gegeben: Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im laufenden Jahr seien weiter schwierig, was Ringmetall in Form niedrigerer Absatzzahlen und wieder normalisierter Margen (nach dem Peak in 2021 und dem ersten Halbjahr 2022) zu spüren bekomme. Dank seiner starken Finanzausstattung könne das Unternehmen die Phase der Verunsicherung aber nutzen, um die Marktposition mit Akquisitionen weiter auszubauen. Dabei stehe insbesondere das Geschäft mit Inlinern (Innenhüllen u.a. für Industriefässer und Tanks) im Fokus. Kürzlich habe die Gesellschaft bereits die zweite Übernahme in diesem Bereich im laufenden Jahr melden können. Damit werde die Basis für das künftige Umsatz- und Ertragswachstum weiter gestärkt.

      Im aktuellen Aktienkurs (knapp über €3,00) komme das jedoch überhaupt nicht zum Ausdruck, stattdessen spiegele dieser nur die momentan mäßige konjunkturelle Lage wider. Nach dem Kursverfall taxiert SMC Research das KGV für 2024 lediglich auf 8,3, womit die Ringmetall-Aktie stark unterbewertet sei. Das Kursziel bleibe unverändert bei 6,30 Euro das Urteil auf "Buy".

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    3. Danke für das Update.

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    4. Hallo Michael und liebe Mitleser,
      Ringmetall ist eine Firma, in die ich gerne investieren möchte. Im aktuellen Wirtschaftszyklus ist jetzt ein guter Zeitpunkt einzusteigen und der CEO Christoph Petri hat im Oktober Aktien für 500.000€ gekauft, was mich zuversichtlich stimmt. Bevor ich aber kaufe, wollte ich hier noch ein paar Fragen platzieren, gerne auch an die Mitleser gerichtet.

      RM bietet mehre Tausend Produkte für ihre Kunden an. Das sorgt dafür, dass sie ihre starke Marktposition halten können. Aber erhöht das nicht die Kapitalbindung und erzeugt Mehraufwand in der Verwaltung/Organisation? Wenn eine Spezialprodukt nach sechs Jahren in kleiner Stückzahl neu produziert werden soll, muss vielleicht softwareseitig und in der Produktion (aufwendig) „entstaubt“ werden. Lohnt das, oder verzettelt sich RM im Kleinklein? Ich denke da an die Long-Tail-Theorie.

      Zur Zukaufstrategie: Man schafft Kapazitäten, hält seine Marktdominanz und wächst anorganisch, aber viele kleine Töchter an vielen verschiedenen Standorten müssen auch gemanagt werden. Ich sehe einige, aber nicht viele Synergiepotenziale. Gleichzeitig müssen mehrfache, oft ähnliche, Produktionskapazitäten und kostenintensive -standorte in Deutschland und Europa betrieben werden.

      Wie schätzt du/ihr den Ausbau auf dem US-Markt ein? Hat RM da einen kompetitiven Vorteil und können Sie dort stärker wachsen als die Konkurrenz dort oder sie selbst Europa? Ich habe zu der zugrundeliegenden US-Langfriststrategie bisher nichts aussagekräftiges finden können.

      VG
      Florian

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