Freitag, 30. Juni 2023

Kissigs Portfoliocheck: Value Investor Bill Nygren setzt jetzt auf die Ratings von Moody‘s

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 229. Portfoliocheck beschäftige ich mich mal wieder mit Bill Nygren, Portfolio Manager und CIO des Oakmark Funds, mit dem er seit dessen Gründung 1991 eine beeindruckende durchschnittliche jährliche Rendite von 13 % vorweisen kann.

Bill Nygren fährt einen fokussierten Investmentstil mit einigen wenigen, ausgesuchten Werten. Zum Ende des 1. Quartals 2023 hatte er 57 Werte im Depot und damit einen weniger als im Vorquartal; zwei Unternehmen sind ganz neu an Bord. Seine Turnoverrate ging gegenüber dem Vorquartal nochmals zurück auf nun 6 % nach zuvor 9 und 11 %. Der Finanzsektor bleibt mit einer unveränderten Gewichtung von 32,0 % (Q4/22: 32,4 %) unangefochtener Spitzenreiter in Billy Nygrens nun 14,8 Mrd. USD schwerem Oakmark Funds-Portfolio; Ende des Vorquartals lag der Wert noch bei 13 Mrd. USD. Communication Services folgen ihnen mit 18,5 % (Q1/22: 17,9 %) vor zyklischen Konsumwerten mit 14,5 % (Q4/22: 14,2 %) und Technologiewerten mit 14,3 % (Q4/22: 13,3 %). Industriewerte behaupteten sich mit 8,5 % (Q4/22: 9,3 %) auf dem fünften Rang vor Energiewerten mit nur noch 5,7 % (Q4/22: 6,4 %).

Die größte Position in Nygren Depot bleibt die Google-Mutter Alphabet, deren Depotanteil sich sogar von 3,5 auf 3,9 % erhöht hat. Nygren sieht zwar die großen Herausforderungen, die Google durch den von Microsoft unterstützten KI-Chatbot ChatGPT und die Einbindung in Bing mit sich bringt, glaubt aber weiterhin an Googles Wettbewerbsvorsprung und anhaltenden Burggraben – und die Stärke von 'Bard'. Nur knapp dahinter folgt Finanzinvestor KKR & Co. als Nygrens zweitgrößte Position und auf den dritten Rang konnte sich Datenbankspezialist Oracle verbessern.

In seinem jüngsten Investorenbrief befasste sich Nygren ausführlich mit der 'kleinen Finanzkrise' und weshalb einige Banken strauchelten, während andere sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen werden - und genau die hat Nygren im Depot und zuletzt weiter aufgestockt. Wie Bank of America, wo er 50 % zukaufte, und die Ratingagentur Moody's, die er sogar um 175 % ausbaute. Beide Werte befinden sich auch hoch gewichtet in Warren Buffetts Depot...


Disclaimer: Habe Alphabet, KKR & Co., Microsoft, Moody's auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 30.06.2023

"Investieren ist einfach, wenn man seine Emotionen im Griff hat."
(Warren Buffett)

Donnerstag, 29. Juni 2023

Was ist Disruption? Oder: Die Amazon-Attacke...

Als Disruption bezeichnet man einen Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst bzw. zerschlagen wird; Produkte, Dienstleistungen oder Technologien werden also ganz oder teilweise verdrängt.

Der Unterschied zu normalen, in allen Branchen alltäglichen, Innovationen liegt in der Art und Weise der Veränderung. Während eine Innovation eine Fortentwicklung, eine Anpassung ist, bezeichnet die Disruption einen totalen Um- oder Zusammenbruch des bestehenden Modells. Und das hat natürlich dramatische Auswirkungen für alle Beteiligten...

Börsenweisheit des Tages | 29.06.2023

"Die Luft entweicht aus einem Ballon viel schneller, als sie hineingelangt ist."
(Howard Stanley Marks)

Mittwoch, 28. Juni 2023

In mein neues Wikifolio 'Kissigs Financial Power Investing' kann nun investiert werden

Mein neues Wikifolio "Financial Power Investing" ist ab sofort 'investierbar'. Regelmäßige Blogleser wissen, dass ich einen Schwerpunkt auf Alternative Asset Manager lege und auch in aussichtsreiche FinTechs und Insurtechs investiere. Teilweise mit beachtlichem Erfolg, bisweilen jedoch auch mit weniger soliden Ergebnissen, was auch - aber nicht nur - an der gegenwärtigen 'kleinen Finanzkrise' liegt, die den Finanzsektor in besonderem Maße gebeutelt hat. Doch hieraus ergeben sich auch überdurchschnittliche Chancen und daher habe ich mich entschlossen, ein entsprechendes Spezial-Wiki für die Kraftpakete der Finanzbranche aufzulegen.

▶ Hier zu meinem Wiki "Financial Power Investing"

In den 6 Wochen seit Start konnte das Wiki ein Plus von 11,4 % verbuchen - und nun geht es richtig los...

Kissigs Aktien Report: Kann man bald mit Börsengängen wieder richtig Geld verdienen?

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" per Email und man kann sich ▶ hier beim 'Geld Anlage Report' anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 138 vom 23.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 28.06.2023

"Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant."
(André Kostolany)

Dienstag, 27. Juni 2023

Im Fokus: Cisco Systems - Die nächste Chance auf fette Renditen!?

In diesem Kurzportrait geht es um Cisco Systems, das am 30. März 2000 mit einem Aktienkurs von 77 USD und einer Marktkapitalisierung von 555 Mrd. USD das wertvollste Unternehmen der Welt war. Der Aktienkurs war viele Jahre lang raketengleich in die Höhe geschossen und erst kurz zuvor zum neunten Mal innerhalb von 10 Jahren gesplittet worden.

Heute steht der Aktienkurs mit 50 USD zweieinhalbmal so hoch wie vor 10 Jahren, notiert aber noch immer rund 35 % unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2000. Dabei ist Cisco Systems mit seinen Produkten und Dienstleistungen heute relevanter als damals, macht viel mehr Umsatz, fährt üppige Margen und Gewinne ein. Aber es ist kein Hyper-Growth-Unternehmen mehr, das die Fantasie der Anleger ins Unermessliche steigert.

Zur Jahrtausendwende stand Cisco Systems für den Aufbruch in die neue Welt: Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen und vieles von dem, was für uns heute selbstverständlich ist, waren damals Zukunftsfantasien. Cisco stellte und stellt Router und Switches her, die das Rückgrat des Internets darstellen, sozusagen die Hardware der Datenautobahn. Die Aktie musste man einfach in seinem zukunftsgerichteten Depot haben. Doch das war damals. Und heute?

Börsenweisheit des Tages | 27.06.2023

"Sei immer offen für gute Gelegenheiten."
(Warren Buffett)

Montag, 26. Juni 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse: Grenke nach der Short-Attacke – Was kann da noch kommen?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 6/2023 vom 02.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 26.06.2023

"Du musst wissen, welche Aktien Du besitzt und Du musst wissen, warum Du sie besitzt."
(Peter Lynch)

Sonntag, 25. Juni 2023

Im Fokus: W.P. Carey - Alleskönner-REIT im Sonderangebot?

In diesem Kurzportrait geht es um W.P. Carey, einen Real Investment Trust (REIT), der in gewerbliche Immobilien investiert, um diese langfristig zu vermieten. Das Portfolio umfasst mehr als 1.250 Immobilien, die sich auf verschiedene Branchen aufteilen wie Büros, Warenhäuser, Logistik, Hotels oder Self-Storage. Aufgrund dieser breiten Aufstellung wird der REIT dem Sektor 'Diversified' zugeordnet und ist dort mit einer Marktkapitalisierung von 16,5 Mrd. USD der mit Abstand größte Player. Darüber hinaus ist der REIT auch regional diversifiziert, denn 62 % der Mietumsätze werden in den USA erzielt und 36 % in Europa.

Mein Lese-Tipp: 'Die Lehr- und Wanderjahre eines Value-Investors' von Guy Spier

Guy Spier ist ein äußerst erfolgreicher Value Investor. Große Aufmerksamkeit erlangte er, als er im Jahr 2008 gemeinsam mit Mohnish Pabrai ein Mittagessen mit Warren Buffett ersteigerte - für mehr als 650.000 USD.

Spier wuchs in England auf und besuchte dort das Brasenose College an der Oxford University, wo er Kommilitone des späteren Premierministers David Cameron war.

Als seinen größten Fehler im Leben beschreibt Guy Spier seinen Einstieg in die Finanzwelt, als er sich für eine windige Bude entschied, die an die Drückermethoden aus dem Blockbuster "Wolf of Wall Street" mit Leonardo DiCaprio in der autobiografischen Rolle des Jordan Belfort erinnert. Mit Value Investing hatte das überhaupt nichts zu tun. Es dauerte eine ganze Zeit, bis Spier akzeptieren konnte, dass er den falschen Weg eingeschlagen hatte - und die Konsequenzen zog. Er nahm sich Warren Buffetts frühere Partnerships als Vorbild für seinen eigenen Aquamarine Fonds, in dem er seit vielen Jahren erfolgreich eigenes Geld und das seiner Kunden investiert. Mit überdurchschnittlichen Renditen...

Börsenweisheit des Tages | 25.06.2023

"Wenn sich ihr Ego einmischt, tun Menschen Dinge, die sie nicht tun sollten."
(Warren Buffett)

Samstag, 24. Juni 2023

Kissigs Kloogschieterei: Künstliche Intelligenz? Natürlich! Natürlich? Nein, künstlich… ツ

Die Notenbanken haben das getan, was die Börsen erwartet haben: die FED legte eine Zinspause ein, trotz weiterhin 'hawkischer' Verbalattacken von FED-Chef Jerome Powell, und die Europäische Zentralbank erhöhte ihre Leitzinsen nochmals ein wenig. Die EZB war auch deutlich später in den laufenden Zinserhöhungszyklus eingestiegen. Was die FED als nächstes tut, hängt von der weiteren Entwicklung der Inflation ab – und die sinkt. 

Grundsätzlich kann und muss man sagen, dass die Notenbanken immer zu spät und immer zu stark agiert haben. In beide Richtungen. Sie lernen leider nicht aus ihren Fehlern und neigen daher dazu, die Zügel zu lange schleifen zu lassen und anschließend Wirtschaft und Bürger übermäßig zu strangulieren. Vielleicht wäre eine Künstliche Intelligenz hier ja hilfreich? Diskutiert werden könnte das durchaus, nachdem gefühlt jedes Unternehmen inzwischen 'irgendwas mit KI' macht. Vor 25 Jahren benannten sich Firmen um und nahmen '.com' in ihren Namen auf, dann schossen die Kurse in die Höhe - und die 'Dotcom-Bubble' erhielt ihren Namen. Mit Bitcoin lief das eine Zeit auch sehr gut, aber solche Fake-Hypes verenden bald wieder...

Börsenweisheit des Tages | 24.06.2023

"Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab."
(Allgemeine Börsenweisheit; Quelle: Dakota-Indianer)

Freitag, 23. Juni 2023

Kissigs Portfoliocheck: Fidelity National Information Services will und muss sich gesund schrumpfen – und Seth Klarman wittert seine Chance

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 228. Portfoliocheck schaue ich wieder Seth Klarman über die Schulter. Der Deep Value Investor kauft gerne Unternehmen, die von der Börse verschmäht und daher zu Rabattpreisen angeboten werden. Er investiert gerne mit großer Sicherheitsmarge und erzielt mit diesem Ansatz seit Jahrzehnten mit durchschnittlich 19 % überragende Renditen. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass seit der Gründung 1982 der Anteil der im 13F-Formular ausgewiesenen Aktieninvestments immer lediglich einen Anteil zwischen 2,5 % und 15 % der gesamten verwalteten Vermögenswerte (AuM) seiner Baupost Group ausgemacht haben, der Rest verteilt sich auf Barmittel, Schuldtitel, Immobilien und Absicherungsgeschäfte.

Im 1. Quartal 2023 schichtete Klarman erneut 10 % seines Portfolios um. Der Wert seines Aktienportfolios sank von 6,13 auf 5, Mrd. USD und am Quartalsende hielt er 30 Werte, darunter 3 Neuaufnahmen. Mit 48,3 % (Q4/22: 46,3 %) Gewichtung sind die Communication Services weiterhin deutlich am stärksten in seinem Depot vertreten. Zweitstärkster Sektor bleiben die Technologiewerte mit 27,9 % (Q4/22: 28,5 %) vor Industriewerten mit 7,7 % (Q4/22: 6,6 %), zyklischen Konsumwerten mit 4,6 % (Q4/22: 6,2 %) und defensiven Konsumwerten mit 4,1 % (Q4/22: 3,8 %).

Komplett verkauft hat Klarman Meta Platforms, Micron und Amazon. Beachtenswert ist seine Tauschaktion bei den Banken-Backbone-Betreibern. So reduzierte er bei Fiserv seine Position nochmals um annähernd drei Viertel, nachdem er im Vorquartal bereits rund 43 % verkauft hatte, und erhöhte im Gegenzug beim direkten Wettbewerber Fidelity National Information Services seinen Bestand um weitere 125 % nach einer Aufstockung um 250 % im Vorquartal. FIS hat sich mit der 43 Mrd. USD teuren Übernahme des Paymentspezialisten Worldpay im Jahr 2019 komplett verhoben und tritt unter neuer Führung nun die Flucht nach vorn an, indem man sich von der Sparte wieder trennen und sich auf das profitable Kerngeschäft fokussieren will. Und Seth Klarman wittert seine Chance...

 
Disclaimer: Habe Amazon auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 23.06.2023

"Alle erfolgreichen Anleger haben zwei Gemeinsamkeiten. Sie sind äußerst diszipliniert und verstehen die Risiken ihrer Anlagen besser als die Chancen. Einen großen Anteil an großen Gewinnen hat, Verluste klein zu halten."
(Ian Cassel)

Donnerstag, 22. Juni 2023

Im Fokus: Diageo - Hochprozentiges für die Rendite?!

In diesem Kurzportrait geht es um Diageo PLC, einen führenden britischen Spirituosenhersteller und Vertreiber weltbekannter Marken. 1997 waren die Guinness Brauerei und Grand Metropolitan zu Diageo fusioniert. Schwerpunkt des britischen Unternehmens sind alkoholische Getränke, während man die übrigen Aktivitäten nach und nach verkaufte. Dadurch kam ordentlich Geld in die Kasse, was Diageo für eine Expansionstour im Bereich Spirituosen nutzte...

Börsenweisheit des Tages | 22.06.2023

"Es ist leichter, die Fehler Anderer zu erkennen als die eigenen."
(Daniel Kahnemann)

Mittwoch, 21. Juni 2023

Kissigs Aktien Report: Kein Scherz - Dividenden sind überhaupt nicht der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Dividendenstrategie

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen und Themen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" per Email und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 137 vom 16.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 21.06.2023

"Die Idee exzessiver Diversifikation ist verrückt. Wir glauben nicht, dass starke Risikostreuung zu guten Resultaten führt, sondern dass fast alle guten Anlagen einen relativ niedrigen Grad an Diversifikation erfordern. Wenn man von unseren besten 15 Entscheidungen absieht, haben wir eine relativ durchschnittliche Historie. Wir haben Hyperaktivität vermieden und stattdessen viel Geduld bewiesen. Man muss gemäß seiner Prinzipien handeln und wenn sich gute Möglichkeiten auftun, diese mit aller Energie verfolgen." (Charlie Munger)

Dienstag, 20. Juni 2023

Kissigs Portfoliocheck: Ausgerechnet jetzt verstärkt Akre Capital sein Engagement bei Brookfield Corp?!

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 227. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des "Focus Investing" konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.

Im 1. Quartal 2023 agierte Akre Capital mit einer Turnoverrate von unter 1 % erneut mit ruhiger Hand. Man hält lediglich 19 Positionen in dem fokussierten Portfolio und darunter findet sich diesmal keine Neuerwerbung; der Portfoliowert stieg von 11,06 auf 11,37 Mrd. USD. Wie Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten. Diese machten zum Ende des Quartals mit 57,3 % (Q4/22: 54,4 %) deutlich mehr als die Hälfte seines Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 17,4 % (18,9 %) und zyklischen Konsumwerten mit 10,6 % (11,9 %), die sich nur knapp vor Technologiewerten behaupten konnten, die es auf 10,5 % brachten (3,9 %) und dabei Gesundheitswerte (4,0 nach zuvor 4,3 %) und Industriewerte (0,3 nach bisher 6,5 %) verdrängten.

Auf den ersten fünf Positionen in Akres Portfolio gab es keine Veränderungen: An der Spitze liegt Mastercard mit einem Gewicht von 18,8 % vor Moody’s, die 15,4 % auf die Waage bringen. An der Ratingagentur, die auch Warren Buffett schon lange im Depot hat, hält Akre inzwischen mehr als 3 % aller Anteile. Es folgen American Tower mit 12,6 %, Visa mit 9,8 % und O’Reilly Automotive mit 8,8 %. Die drei Top-Werte stehen für 46,7 % des stark fokussierten Portfolios, die größten fünf Positionen für 65,3 %.

KKR & Co und Roper Technologies haben die Plätze getauscht und Brookfield Corp hat sich durch das erneute Aufstocken mit 5,22 % inzwischen schon auf den siebten Rang hochgearbeitet. Im Brookfield-Konzern, dem zweitgrößten Alternativen Asset Manager der Welt, hatte es Ende 2022 eine tiefgreifende Umstrukturierung gegeben. Und wie bei solchen Konglomeraten üblich notiert die Muttergesellschaft Brookfield Corp mit einigem Abschlag auf den summierten Wert ihrer Beteiligungen. Für einen Value Investor wie Akre Grund genug, gerade diese Position weiter aufzustocken. Zumal man dem Thema 'kleine Bankenkrise' und wie Akre Capital hiervon sogar profitieren wird, in seinem jüngsten Investorenbrief ausführlich Raum gab...


Disclaimer: Habe American Tower, Brookfield Corp, KKR, Mastercard, Moody's, Roper Technologies auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 20.06.2023

"Es ist keine Schande, mit einer Aktie Geld zu verlieren. Jedem passiert das. Beschämend ist, an einer Aktie festzuhalten, oder schlimmer noch, mehr davon zu kaufen, wenn sich die Fundamentaldaten verschlechtern."
(Peter Lynch)

Montag, 19. Juni 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse: Geht GESCO nach dem Neustart endlich wieder in die Offensive?

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 6/2023 vom 02.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 19.06.2023

"Kaufen Sie einfach grundsolide Konzerne, die regelmäßig flotte Dividenden zahlen. Dranbleiben. Durchhalten. Nicht rein- und rausspringen. Legen Sie ständig eine Schippe drauf. Sie werden so ein herrliches Depot aufbauen mit der Zeit."
(Tim Schäfer)

Sonntag, 18. Juni 2023

Kissigs Börsentheater: Peter Lynch ist nicht beunruhigt über die Börsenrallye, obwohl die Nachrichtenlage anhaltend düster aussieht

Börsenlegende Peter Lynch hat so ziemlich schon jede Börsenlage selbst miterlebt und angesichts der neuen Rekordmarken an den Börsen bei gleichzeitigem Rückgang der Wirtschaftsleistung kann er die Anleger beruhigen: Er meint: "Jedem wirtschaftlichen Aufschwung seit dem 2. Weltkrieg ging eine Erholung der Aktienmärkte voraus. Und diese Erholungen beginnen oft, wenn die Rahmenbedingungen düster sind."

Diese Situationsbeschreibung passt perfekt zu unserer gegenwärtigen Lage: Die Notenbanken haben wegen der galoppierenden Inflation in nie gesehenem Tempo ihre Zinssätze erhöht und strangulieren damit die Wirtschaft, deren Leistung zunehmend abnimmt. Als Begleiterscheinung ist der seit 15 Jahren boomende Immobilienmarkt ins Straucheln geraten und hat in den letzten 6 Monaten eine kräftige Talfahrt hinter sich gebracht. Währenddessen waren die Börsenkurse bis in den Frühling hinein beinahe zwei Jahre lang gefallen und hatten teilweise sämtliche Kursgewinne seit dem Corona-Tief wieder ausgemerzt.

Und doch haben sich die Börsenkurse gefangen und sich - unter teilweise heftigen Schwankungen - wieder erholt und vereinzelt auf Rekordjagd begeben; besonders um das Thema 'Künstliche Intelligenz' ist ein regelrechter Hype entstanden, nachdem Microsoft mit ChatGPT hier 'den großen Wurf' präsentierte und KI nun mit Siebenmeilenstiefeln im Alltagsleben der meisten Menschen ankommt.

Da die Börsenkurse der Realität 6 bis 12 Monate vorauseilen, passt ihre Entwicklung oft nicht zur aktuellen Schlagzeilenlage - heute nicht und früher auch nicht. So waren im Frühjahr 2009 auf dem Höhepunkt der Globalen Finanzkrise die Nachrichten geprägt von Weltuntergangsszenarien und Hiobsbotschaften – aber die Börsen setzten bereits zur längsten und stärksten Hausse aller Zeiten an. Sie nahmen Fahrt auf und kletterten an der 'Wall of Worries' empor, wenn auch teilweise unter heftigen Schwankungen.

Das klingt irgendwie bekannt, oder? Genau. 'Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich' heißt es. Und so beginnt es…

Disclaimer: Habe Microsoft auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 18.06.2023

"Um erfolgreich zu investieren, muss man nichts von Beta, effizienten Märkten, moderner Portfoliotheorie, Optionspreisen oder Schwellenländern verstehen. Tatsächlich kann es besser sein, diese Dinge gar nicht zu kennen."
(Warren Buffett)

Samstag, 17. Juni 2023

Kostolany lehrt uns: An der Börse ist 2x2 nicht 4, sondern 5-1. Komm damit klar!

André Kostolany, der erfolgreiche Börsenspekulant und Bonvivant, hat zahlreiche Bücher verfasst über seine große Leidenschaft, die Börse, und er war viele Jahre lang gern gesehener Gast in allen Fernsehtalkshows. Denn er schaffte es nicht nur erfolgreich sein Geld anzulegen, sondern auch das komplexe und verwirrende Börsengeschehen in kurzen, knackigen und sehr oft auch humoristischen Weisheiten und Anekdoten zusammenzufassen.

Sein Buch 'Kostolanys Börsenseminar' war das erste Buch, das ich jemals über das Thema Börse gelesen habe. Und ich habe nicht nur viel über sie gelernt, sondern es hat mich auch mit dem noch immer anhaltenden Börsenfieber angesteckt. Über eine seiner vielen Weisheiten möchte ich heute sprechen, denn es geht um die Schwankungen der Börsenkurse, ihren nicht linearen Verlauf und wie Anleger sie bei ihrer Aktienanlage als etwas Natürliches akzeptieren sollten.
»An der Börse sind zwei mal zwei nicht vier, sondern fünf minus eins. Und man muss die Nerven haben, dieses minus eins auszuhalten.«
(André Kostolany)
Ich halte ja nichts von Charttechnik, aber wenn man sich den Verlauf von Börsenkursen ansieht erkennt man schnell, dass sie nicht linear von einem Punkt zum anderen führen, sondern ein ziemliches Hin- und Hergezucke sind. Auch wenn sich aus ihnen eine Tendenz ablesen lässt, die man durch Verbinden des Startpunkts mit dem Endpunkt "glätten" kann. Manche Kurscharts vermitteln den Eindruck, als würde es mit der Aktie nur nach oben gehen, schnurgerade von links unten nach rechts oben. Aber natürlich gibt und gab es unterwegs immer Schwankungen, meistens sogar deutliche Kurseinbrüche, die sich im Nachhinein beim Betrachten des Kursverlaufs als Kaufgelegenheiten entpuppen. Aber Hinterher ist man ja bekanntlich immer klüger...

Börsenweisheit des Tages | 17.06.2023

"Vorsicht vor den kleinen Kosten; ein kleines Leck kann ein großes Schiff versenken."
(Benjamin Franklin)

Freitag, 16. Juni 2023

Kissigs Portfoliocheck: Prem Watsa kopiert mit Fairfax Financial (nicht nur) Buffetts Erfolg mit Berkshire Hathaway

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 226. Portfoliocheck schaue ich erstmals in das Depot von Prem Watsa, einem der erfolgreichsten Value Investoren der Welt, von dem die meisten Menschen noch nie gehört haben. Er gilt als der 'kanadische Warren Buffett' und kann auf spektakuläre Renditen verweisen: auf Sicht von 35 Jahren erzielte Watsa durchschnittlich 15,7 % pro Jahr.

Seit 1985 leitet Prem Watsa bei Fairfax Financial die Geschicke und hält beinahe die Hälfte des Aktienkapitals. Damals lernte Watsa auch Francis Chou kennen, der ihm von Warren Buffetts außerordentlichen Erfolgen durch Investitionen auf Basis des 'Floats' der Versicherungsunternehmen von Berkshire Hathaway erzählte. Diesem überzeugenden Konzept folgte Watsa und baute die Strategie von Fairfax Financial auf dieser Praxis auf. Neben einem diszipliniertem 'Underwriting' in der Versicherungssparte legt er bei der Anlage von deren Vermögenswerten den Schwerpunkt auf einer konservativen Value-Investment-Philosophie; er investiert also auf einer Total-Return-Basis und auf lange Sicht

Fairfax Financial ist eine Holdinggesellschaft, die über ihre Tochtergesellschaften im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung und Rückversicherung sowie der damit verbundenen Anlageverwaltung tätig ist. Seine quartalsweise bei der US-Börsenaufsicht SEC einzureichenden 13F-Formulare geben dabei nur einen Teil der gesamten Vermögenswerte von Fairfax Financial wider. Zu den bedeutenden Anlagen, die nicht im 13F-Bericht enthalten sind, gehören Investitionen in Griechenland und Indien, wobei die griechischen Investments hauptsächlich aus einer 32-prozentigen Beteiligung an der Eurobank bestehen. Weitere wichtige Beteiligungen sind ein 27-prozentiger Anteil an Thomas Cook India, 54 % an Bangalore International Airport Limited und 31 % an Quess Corp Limited.

Doch auch der Blick in sein Aktien-Portfolio im 1. Quartal 2023 ist interessant: Nach dem 'Going Private' von Atlas Corp, an der Fairfax Financial 47,5 % der Anteile hielt und die der mit Abstand größte Depotwert war, sowie dem Verkauf von Resolute Forest Products, der zuvor drittgrößten Beteiligung, ist das Aktienportfolio kräftig von 4,0 Mrd. auf 1,4 Mrd. USD per 31.03.2023 geschrumpft. Da Fairfax Financial selbst zum Übernahme-Konsortium bei Atlas gehört, sind die Vermögenswerte weiterhin vorhanden, nur eben nicht mehr in Form börsennotierter Aktien. In Watsa Depot dominieren nun die Technologiewerte mit 34,2 % vor Energieunternehmen mit 18,8 % und Immobilienwerten mit 15,9 %. Auf Platz vier folgen Finanzwerte mit 12,4 % Gewichtung vor Basismaterialien mit 5,3 %. Unter den Top-Positionen finden sich auch eher unbekannte und/oder unbeachtete Perlen wie Kennedy-Wilson Holdings, BlackBerry oder Crescent Capital BDC. Da kann man durchaus mal einen Blick riskieren...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Fairfax Financial auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Börsenweisheit des Tages | 16.06.2023

"Es gibt nichts, was mit einer Chance vergleichbar wäre."
(Henry Ford)

Donnerstag, 15. Juni 2023

Was ist... ein Dividendenaristokrat?

Viele börsennotierte Unternehmen beteiligen ihre Aktionäre am Erfolg durch Zahlung einer Dividende. Die Dividendenrendite spielt daher für die Anlageentscheidung eine wichtige Rolle.

Doch kann sie auch künstlich hochgehalten werden, um das Unternehmen attraktiver aussehen zu lassen, als es auf den zweiten Blick wirklich ist. Wenn zum Beispiel 10 Cents je Aktie als Dividende ausgeschüttet werden, während im Geschäftsjahr nur 5 Cents verdient wurden oder sogar ein Verlust anfiel. In diesem Fall geht die Ausschüttung zulasten der Substanz des Unternehmens und passiert dies mehrmals, ist das Unternehmen irgendwann ausgezehrt und die optisch attraktive Dividendenrendite kann den Kursverfall dann auch nicht mehr aufhalten. Die sog. 'Dividendenaristokraten' sollen hier Abhilfe schaffen...

Börsenweisheit des Tages | 15.06.2023

"Wenn die Anreize falsch sind, wird das Verhalten auch falsch sein. Garantiert."
(Charlie Munger)

Mittwoch, 14. Juni 2023

Kissigs Aktien Report: Tesla nach der Kursverdopplung – wie weit reicht die Power noch?

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 136 vom 09.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 14.06.2023

"Der größte Feind der Qualität ist die Eile."
(Henry Ford)

Dienstag, 13. Juni 2023

Börsenweisheit des Tages | 13.06.2023

"Ich denke nicht oft über etwas nach, was aller Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht eintreffen wird."
(Charlie Munger)

Montag, 12. Juni 2023

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Ringmetall: Wirtschaftsflaute rückt Übernahmen in den Fokus

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer dieses oder eine der weiteren Börsenzeitschriften von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Mehrwert für die Leser meines Blogs: Nach Erscheinen des Magazins darf ich meine Nebenwerte-Analysen dann auch hier veröffentlichen.


Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 6/2023 vom 02.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 12.06.2023

"Ganz gleich, ob Sie denken, Sie können, oder ob Sie denken, Sie können nicht – Sie haben Recht."
(Henry Ford)

Sonntag, 11. Juni 2023

Leserfrage: "Siehst du DIC Asset inzwischen auch als gefährdet an oder glaubst du noch an deren Geschäftsmodell und Finanzierungsstärke?"

Ein Blogleser stellte mir eine interessante Frage und ich habe meine Antwort mal in einen Artikel gegossen: "Hallo Michael, du warst doch mal sehr positiv zu DIC Asset eingestellt, gerade auch weil die nicht im Wohnimmobilienbereich tätig sind. Mittlerweile ist der Kurs drastisch zurückgekommen und die 2026er Anleihe rentiert mit 23%, wird also vom Markt als Ramsch gewertet. Siehst du DIC bzw. neu 'Branicks Group' inzwischen auch als gefährdet an oder glaubst du noch an deren Geschäftsmodell und Finanzierungsstärke?"

Ich begleite die DIC Asset schon seit einigen Jahren und stehe die letzten zwei Jahre etwas Abseits; einerseits hat mir die sehr teure VIB-Übernahme nicht gefallen (Logistik als Investitionsfeld finde ich durchaus sinnvoll, aber den Zeitpunkt am Ende des Booms und nach einer starken Rallye der VIB-Aktien fand ich weniger glücklich) und dann hat sich durch die Zinswende das Umfeld massiv negativ eingefärbt für alle Immobilienwerte. Die Folgen (Abwertungen, Leerstände) sehen wir aktuell und die dürften noch länger anhalten. Ich hatte das u.a. im Februar mal ausführlich hier dargestellt. Mein letzter sehr ausführlicher Artikel zu DIC Asset stammt ebenfalls aus dem Februar 2023.

Worauf man unbedingt einen genaueren Blick richten muss, sind die dauerhaften Einflüsse durch 'Work-from-Home'. In San Francisco stehen bereits 30 % der innerstädtischen Büroflächen leer, das ist eine enorme Belastung für die Eigentümer und natürlich auf für die kreditgebenden Banken. Inwieweit sich eine ähnliche Entwicklung mit deutlich reduzierten Büroflächen einstellt, sollte man sich genauer ansehen. Natürlich ist San Francisco extrem IT-lastig und daher nicht unbedingt der Maßstab. Aber durchaus ein Indikator, denke ich...

Kissigs Kloogschieterei: Nach Schuldenstreit und 'Kleiner Finanzkrise' - War’s das jetzt?

Der große Knall blieb aus: Am Ende einigten sich Republikaner und Demokraten doch noch auf ein Finanzpaket, das zu einem Anheben der US-Schuldengrenze führte. Das war (eigentlich) absehbar, wie ich zuletzt ausführlich dargelegt hatte.

Auch die 'Kleine Finanzkrise' scheint inzwischen weitgehend beherrscht zu sein und nun folgen die Konsequenzen: In den USA werden die Großbanken künftig bis zu 20 % mehr Eigenkapital vorhalten müssen für die Kreditvergabe. Das kostet Marge und schränkt die ohnehin schrumpfende Kreditvergabe weiter ein.

"Das Bankensystem als Größe im Verhältnis zur Weltwirtschaft wird immer kleiner. (...) Inzwischen hat man 80 % des Hypothekengeschäfts außerhalb des Bankgeschäfts und es gibt eine immer größere Menge an Privatkrediten außerhalb des Bankwesens (...) und es werden immer mehr Bereiche, einer nach dem anderen, die das Bankgeschäft verlassen, weil sie draußen günstiger behandelt werden. Und die Aufsichtsbehörden (...) irgendwann werden sie die Banken aus dem Bankgeschäft herausreguliert haben."
(Jamie Dimon, JPMorgan-CEO, Ende 2020)

Dabei ist der Kreditbedarf der Wirtschaft nicht kleiner geworden angesichts drohender Rezession und wachsender Investitionserfordernisse. Das gilt für alte und junge Unternehmen, für gesetzte und Wachstumsfirmen. Denn "Auf Schulden reitet das Genie zum Erfolg", lehrte schon Eugen Schmalenbach...

Börsenweisheit des Tages | 11.06.2023

"Wir sollten uns wirklich nicht um die kurzfristige Entwicklung kümmern. Wir sind schließlich Investoren und keine Trader."
(Howard Stanley Marks)

Samstag, 10. Juni 2023

Deshalb war Sir John Templeton der 'wohl größte globale Stock-Picker des Jahrhunderts'

Sir John Marks Templeton (*29.11.1912; †08.07.2008) gehörte zu den Pionieren der Investmentbranche und wurde von Königin Elisabeth II. geadelt. Sein Templeton Growth Fund war mit seinen spektakulären Gewinnen 50 Jahre lang das Maß der Dinge an der Wall Street und ist einer der weltweit größten Investmentfonds. Dabei beherzigte Templeton die Prinzipien des Value Investings und blieb stets seinem Credo treu, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen...

Börsenweisheit des Tages | 10.06.2023

"Es ist gar nicht so schwer, wenn man ein Unternehmen leitet, das Quartal zu überstehen. Man kann die Kosten senken, man kann die Preise erhöhen. Aber die Frage ist, ob man sich einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verschafft. Meiner Ansicht nach gibt es nichts Wichtigeres als Wettbewerbsvorteile."
(Ron Shaich)

Freitag, 9. Juni 2023

Börsenweisheit des Tages | 09.06.2023

"Ob der Kurs nach oben oder unten geht, darüber denke ich nicht nach. Als Investor kümmere ich mich nur darum, ob ich ein Unternehmen zu einem akzeptablen Preis kaufen kann."
(Warren Buffett)

Donnerstag, 8. Juni 2023

Börsenweisheit des Tages | 08.06.2023

"Alles kann immer noch besser gemacht werden als es gemacht wird."
(Henry Ford)

Mittwoch, 7. Juni 2023

Kissigs Aktien Report: Einfach Geld verbrennen - Oder "Turnarounds seldom turn" warnt Warren Buffett. Und verdiente damit doch Milliarden...

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 135 vom 02.06.2023

Börsenweisheit des Tages | 07.06.2023

"Investoren wissen nie, weshalb der Preis einer Aktie schwankt."
(Seth Klarman)

Dienstag, 6. Juni 2023

Mein Lese-Tipp: 'Der Börse einen Schritt voraus" von Peter Lynch - vielleicht das beste Börsenbuch aller Zeiten?!

Peter Lynch war der erfolgreichste Fondsmanager der 1980er Jahre und das wurde er mit dem Value Investment-Ansatz, den auch Benjamin Graham und Warren Buffett verfolgen. 1977 übernahm Lynch bei Fidelity den damals recht unbekannten "Magellan Fonds" mit einem Volumen von gerade einmal 18 Millionen Dollar. Als Peter Lynch 1990 seine Karriere als Fondsmanager beendete lag das verwaltete Fondsvolumen bei mehr als 14 Milliarden Dollar und er hatte für seine Anleger eine durchschnittliche Jahresrendite von 29,6% erzielt. Top!


Aber weshalb sollte man nun sein Buch 'Der Börse einen Schritt voraus' lesen? Ganz einfach, dieses Buch ist anders, erfrischend anders...