Der britische Hedgefonds-Manager Crispin Odey hat schon einige Markturbulenzen erlebt und meint: "Es braucht drei Bärenmärkte, um zu wissen, was zu tun ist. Der erste löscht dich fast aus, im zweiten lernst du zu überleben und den dritten packst du am Genick und genießt es."
Jeder Kurseinbruch fühlt sich schrecklich an. Neben den Verlusten leidet man auch emotional: man hat sich geirrt und fühlt sich als Versager. Doch das muss nicht sein. Korrekturen und Crashs gehören zum Börsenleben dazu. Sie kommen sogar regelmäßig vor und jedes Mal erwischt man sich bei dem Gedanken "hätte ich mal da und da verkauft". Beim Blick nach vorn fühlt sich jeder künftige Markteinbruch wie ein Risiko an, während jeder vorangegangene Markteinbruch in der Rückschau nach einer Chance aussieht; der Chart zeigt die emotionalen Verwerfungen, die zu den Kursabstürzen geführt haben, nicht mit an, sondern nur die nackte Kursentwicklung. Doch gerade die Panik der Masse hat zu den Tiefpunkten geführt und damit zu den in der Rückschau so glasklaren Kaufchancen. Die damals aber gar nicht so klar waren, weil die künftige Kursentwicklung genauso unbekannt war wie die heutige.
Hat man dieses "ewige Muster" verinnerlicht, empfindet man Börsenkorrekturen nicht mehr als Katastrophen, sondern als ganz besondere Renditechancen - und genießt sie (vielleicht).
Kann man das angesichts der nahenden ökologischen Katastrophe wirklich noch so sagen? Irgendeiner von diesen Bärenmärkten wird der letzte sein. Als ich angefangen hatte mit Aktien dachte ich, bis dahin ist noch ein bisschen Zeit. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.....
AntwortenLöschenWenn die Untergangspropheten recht haben, dann verlierst du eh.
LöschenIst also egal.
Wenn Sie aber nicht recht haben, oder die Katastrophe für die Nordhalbkugel gar nicht so schlimm wird, dann freust du dich über deine Börsengewinne.
Jetzt kannst du selbst entscheiden...
Macht Sinn, Dein Kommentar. Geniessen, allerdings?? Mir fällt da die letzte von Bob Farrells 10 Boersenregeln ein: "Bull markets are more fun than bear markets".
AntwortenLöschenOdey meinte "genießen" in dem Sinne, als dass man sich beim dritten Mal bereits an die psychologischen Abgründe eines Crashs gewöhnt hat und nicht mehr selbst in eine Weltuntergangsstimmung verfällt, so dass man die sich bietenden Chancen nutzen kann. Der Genuss ist dann die Aussicht auf die künftigen Gewinne, die man sich in dieser Phase ins Depot legt.
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