Montag, 27. Februar 2023

Kissigs Portfoliocheck: Buffett baut jetzt auf den Baustoffhersteller Louisiana-Pacific

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 219. Portfoliocheck blicke ich wieder Warren Buffett über die Schulter. Seine Performance ist atemberaubend; er konnte über mehr als 50 Jahre hinweg eine Rendite von fast 20 % pro Jahr hinlegen und den S&P 500 in den meisten Jahren schlagen. "Das Orakel von Omaha", wie Warren Buffett von seinen Anhängern auch verehrend genannt wird, ist einer der reichsten Menschen der Welt, doch er ist kein Unternehmer, sondern er ist Investor. Ein Investor der Superlative, denn seinen Reichtum verdankt er ausschließlich dem Investieren.

Über viele Jahre häufte Buffett einen immer größer werdenden Cash-Berg an, der in der Spitze 150 Mrd. USD erreichte. Ihm schienen die Investitionsmöglichkeiten ausgegangen zu sein, wurde kritisiert oder er habe sein Gespür für gute Gelegenheiten verloren, weil er während der Hausse der Wachstumswerte den steigenden Bewertungen nicht hinterherlief. Zudem operieren unter dem Dach von Berkshire Hathaway eine Reihe von nicht börsennotierten Versicherungsgesellschaften, für deren operatives Geschäft Buffett stets ausreichend Liquidität vorhalten muss. Er hat also weniger Geld zur freien Verfügung, als es auf den ersten Blick scheint.
Ende des 4. Quartals 2022 hatte Buffett unverändert 50 Aktienpositionen im Depot seiner Investmentholding Berkshire Hathaway. Der Gesamtwert seines Aktienportfolios lag am 31.12.2022 bei 299 Mrd. USD und damit leicht über dem Stand von Ende September, als es noch 296 Mrd. erreichte. Der Bestand an Barmitteln und kurzfristigen Wertpapieren lag bei mehr als 110 Mrd. USD.

Buffetts Depot ist sehr fokussiert; die drei Top-Werte stehen für etwa 60 % des Gesamtwerts, die 5 Schwergewichte bringen es auf 75 %. Technologieaktien stellen 41,3 % des Depots, Finanzwerte 24,7 %, Energiewerte 13,9 %, defensive Konsumwerte 13,7 % und Kommunikationswerte 3,6 %. Seine größte Depotposition bleibt unangefochten Apple. Dank seiner Aufstockung und wegen der fortgesetzten Aktienrückkäufe stieg Buffetts Anteil an dem Unternehmen von 5,62 auf 5,66 %. Auf Platz zwei und drei behaupteten sich die Bank of America und Chevron vor der mit 34 Jahren Zugehörigkeit ältesten noch im Depot befindliche Aktienposition Coca-Cola. Direkt dahinter folgt American Express, seine mit 29 Jahren zweitälteste Position. Die Schwäche des Energiesektors ließ Kraft Heinz und Occidental Petroleum wieder die Plätze tauschen, bevor auf Rang 8 unverändert die Ratingagentur Moody’s folgt, die mit 24 Jahren Buffetts drittälteste Position ist. Neunter bleibt Activision Blizzard und als neuer Zehnter folgt HP, während Taiwan Semiconductor und U.S. Bancorp aufgrund der großen Positionsverkäufe aus der Top 10 gefallen sind.

Louisiana-Pacific Corp. leidet unter dem kräftigen Schwächeanfall des US-Immobilienmarkts und so hat sich Buffett im 3. Quartal antizyklisch ordentlich eingekauft; im 4. Quartal baute er seinen Bestand um weitere 22 % aus, so dass er nun 9,83 % an dem Baustoffhersteller hält. Er liebt es, sich in starke Unternehmen einzukaufen, die vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten sind...


Disclaimer: Habe Activision Blizzard, Apple, Berkshire Hathaway, Moody's auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

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