Dienstag, 1. November 2022

Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im Oktober '22

Entspannungstendenzen im Oktober. Nach dem schrecklichen September startete der Oktober auch mit satten Kursverlusten, doch die letzten Tage kommt es zu einem deutlichen Kurswechsel: die beginnende Earnings Season in den USA gibt dem Markt Auftrieb, auch wenn nicht jedes Unternehmensergebnis gut ankommt. Vor allem der Ausblick auch ein schauriges 4. Quartal lässt so manchen Aktienkurs heftig einbrechen und von den großen Tech-Werten kann nur Apple die Anleger mit soliden Zahlen überzeugen. Microsoft und Alphabet geben mehr als 5 % nach, während Meta Platforms und Amazon bis zu 20 % einbrechen. MAMMA hat also widersprüchliche Signale gesendet. Dabei kristallisieren sich einige Tendenzen heraus, die durchaus Anlass zu Hoffnung geben....

Die Inflation bleibt hoch. Während Energie- und Nahrungsmittelpreise in den USA bereits seit drei Monaten rückläufig sind und damit desinflationär wirken, zeigt sich die Kerninflationsrate als anhaltend hoch - vor allem wegen der weiterhin steigenden Mieten. Die starken Zinsanhebungen zeigen Wirkung und haben den US-Immobilienmarkt zum Kippen gebracht; die Verkäufe von neuen und alten Häusern gehen massiv zurück, die Preise fallen. Aber die Mieten steigen. Und die Arbeitslosenquote bleibt weiterhin sehr niedrig; bei vielen Jobwechseln können die Arbeitnehmer nicht selten prozentual zweistellige Lohnsteigerungen erzielen. Auch das erzeugt Inflationsdruck, denn dadurch können die Menschen höhere Mieten und höhere Preise kompensieren. Daher ist es auch nicht unerklärlich, dass die Stimmung der US-Verbraucher deutlich besser ist als die bei uns.

Merklich verbessert haben sich die globalen Lieferketten bzw. deren Störungen bauen sich sukzessive weiter ab. Das zeigt sich an den immer geringeren Staus vor den Häfen und den deutlich fallenden Frachtraten für die Transportschiffe. Das waren ebenfalls starke Kostentreiber in den Unternehmenspreisen und die Entwicklung wird die Inflation ebenfalls bremsen. Peak Inflation wird von der Theorie zur Praxis und die Notenbanken werden dann ihren Zinskurs stoppen bzw. sogar wieder umkehren müssen. Wann? Bald. Auf der anderen Seite entziehen die Notenbanken dem Markt weiter Liquidität (Quantitative Tightening), so dass die Perspektive eher nicht die Rückkehr zum vorherigen Börsenboom mit Bewertungsexpansion ist, sondern die Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends. Statt jährlich zweistellige Kursgewinne sollten wir uns an mittlere bis hohe einstellige Zuwächse gewöhnen, aber im Zusammenspiel mit einer dauerhaften Inflationsrate von um die 3 %. Jedenfalls zeigt mir das meine Glaskugel an.

Ein Gewinner der Entwicklung ist und bleibt Costco Wholesale. Das Unternehmen weist die niedrigste Handelsmarge im Retailsektor auf und wird dafür immer wieder kritisiert; sie seid er Grund, dass Costco besonders anfällig sei - für irgendwie alles. Doch das Gegenteil ist der Fall. Coscto erzielt seine Gewinne nicht mit der Handelsmarge, sondern damit, seinen Mitgliedern die günstigsten Preise zu bieten. Deshalb kommen die Mitglieder immer wieder und auch wegen des Drittels an den 6.000 Produkten, die als wechselnde Aktionsspecials Kaufanreize bieten. Costco erzielt seinen Gewinn durch seine Mitgliedsgebühren und die Anzahl der Mitglieder steigt stetig weiter an mit Erneuerungsraten von 92 %. Costco spürt den Inflationsdruck auf der Kostenseite nicht so stark wie die Konkurrenz und auf der Einnahmeseite erzielt man Vorteile gegenüber dem Wettbewerb. Die Wirtschaftskrise treibt noch mehr Menschen zu Costco - der billig(st)en Preise wegen.

"In unserem Büro haben wir eine weiße Tafel, auf der wir die - sehr wenigen - Investitionsmodelle aufgelistet haben, die funktionieren und die wir verstehen können. Costco ist das beste Beispiel, das wir für eines dieser Modelle finden können: geteilte Skaleneffizienz. Die meisten Unternehmen streben nach Skaleneffizienzen, aber nur wenige teilen sie (mit ihren Kunden)."
(Nick Sleep)

Costco ist schon länger meine größte Depotposition und auch der Aktienkurs schlägt sich ziemlich gut.

Die Börsenentwicklung

Der Oktober schloss mit Gewinnen auf breiter Front ab, wobei die technologielastige NASDAQ deutlich hinterher hinkte.

• Dow Jones: +12,44 % (YTD: -9,57 % // 1 Jahr: -8,26 %)
S&P 500: +7,16 % (YTD: -18,15 % // 1 Jahr: -15,29 %)
NASDAQ: +3,42 % (YTD: -29,25 % // 1 Jahr: -27,16 %)
DAX: +10,59 % (YTD: -16,63 % // 1 Jahr: -15,59 %)
MDAX: +8,54 % (YTD: -32,66 % // 1 Jahr: -32,14 %)
SDAX: +10,22 % (YTD: -31,10 % // 1 Jahr: -33,61 %)
TecDAX: +9,29 % (YTD: -27,31 % // 1 Jahr: -25,45 %)

Ist das der lang ersehnte nachhaltige Trendwechsel, folgt nun die Jahresendrally? Tja, das ist leider nicht klar. Klar ist aber wohl, dass die Unsicherheit weiter anhalten wird und damit auch die hohe Volatilität. Der Börsenerholung steht auf tönernden Füßen und da die Nerven der Börsianer weiterhin sehr angespannt sind, kann "die Herde" schnell Fahrt aufnehmen - in beide Richtungen.

"Bärenmärkte enden nicht oft mit ‚guten Nachrichten‘ und wie das alte Sprichwort sagt: Niemand läutet eine Glocke."
(James Paulsen)

Starinvestor Ken Fisher erinnert daran, dass in den USA demnächst Midterm-Elections anstehen und dass dabei meistens die Partei des amtierenden Präsidenten ihre Mehrheit im Senat verliert. Was für die Börsen zumeist eine gute Sache ist, weil so extreme Entscheidungen unwahrscheinlicher werden. Darüber hinaus haben die US-Börsen in den Jahren nach den Midterm-Elections immer deutlich zugelegt - für 2023 stehen die Ampeln also auf Grün. Und es ist gut möglich, dass die Entwicklung bereits Ende 2022 einsetzt.

Entwicklung meiner Wikifolios

Soweit mein kurzer Monatsrückblick. Jetzt kommen wir zur Entwicklung meiner drei Wikis:


Kissigs Nebenwerte Championszum Wiki

Investiertes Kapital: 2.221.800,- EUR
119,72 (30.09.22: 109,56)

Rendite seit Start am 19.08.20: +19,7 %
Rendite 1 Monat: +9,7 %
Rendite in 2022: -19,6 % (YTD)
Rendite in 2021: +17,3 %
Rendite in 2020: +27,0 % (ab 19.08.)

Mein Nebenwerte Wiki hat sich sehr gut geschlagen. Ich habe den Kursabsturz bei Ringmetall genutzt, um wieder eine Position zu etablieren. Und ich habe bei den Energiewerten reduziert, weil in Deutschland über drastische Gewinnabschöpfungen auch bei den EE-Unternehmen diskutiert wird und das auch noch rückwirkend. Auf der anderen Seite hat sich der Großaktionär MSIP (39,8 %) bei PNE zu seinen Verkaufsabsichten bekannt. Die Cashquote liegt daher aktuell bei ungewöhnlich hohen 15 %.


Kissigs Quality Investmentszum Wiki

Investiertes Kapital: 780.600,- EUR
98,20 (30.09.22: 93,84)

Rendite seit Start am 13.08.20: -1,9 %
Rendite 1 Monat: +3,1 %
Rendite in 2022: -26,4 % (YTD)
Rendite in 2021: +24,0 %
Rendite in 2020: +7,0 % (ab 13.08.)

Bei den Quality Investments habe ich Intuit und Berkshire Hathaway halbiert auf jeweils gut 5 %, während ich Walt Disney, Airbnb und Roper Technologies verkauft habe. Ich habe stattdessen die beiden Konsumwerte Mondelez und Starbucks aufgenommen, sowie die Eisenbahngesellschaft CSX. und den Cybersecurity-Spezialisten Qualys. Darüber hinaus habe ich die Position bei den beiden MedTech-Unternehmen Danaher und Thermo Fisher aufgestockt.


Kissigs Turnaround-Spekulationen ▶ zum Wiki

Investiertes Kapital: 68.200,- EUR
59,72 (30.09.22: 54,84)

Rendite seit Start am 12.10.21: -40,3 %
Rendite 1 Monat: +8,8 %
Rendite in 2022: -34,1 % (YTD)
Rendite in 2021: -9,4 % (ab 12.10.)

Bei meinen Turnaround Spekulationen gab es einen erfreulichen Anstieg, doch insgesamt ist hier weiterhin nicht viel zu holen in diesem Börsenumfeld. Genworth Financial ist mit 24 % die größte Position und liegt mit 28 % satt im Plus. Leider ist dies aktuell die einzige Position Position und auch die einzige Turnaround-Spekulation die ein bisschen Fahrt aufgenommen hat. Alle anderen liegen teilweise deutlich im Minus. Wir steuern auf eine Rezession zu und da haben angeschlagene Unternehmen weniger zuzusetzen als etablierte Firmen mit validen Geschäftsmodellen. Bei LendingClub ist der operative Turnaround längst abgeschlossen und das Unternehmen ist inzwischen eine Bank neben der Kreditvermittlungsplattform. Die Börse traut dem Businessmodell noch nicht, daher leidet der Kurs. Doch das wird sich ändern, davon bin ich überzeugt. Und INDUS zieht die Reißleine im verlustträchtigen Automotivesektor, was Teil meines Investmentcases ist. Die daraus resultierenden Einmalbelastungen in der Bilanz werden 2022 verhageln, aber ab 2023 für für deutlich aufgehellte Perspektiven sorgen. Es besteht also noch Hoffnung...

Ende, aus, vorbei...

Es war ein außergewöhnlicher und emotional fordernder Monat, nicht nur Börsenneulinge. Ich bedanke mich an dieser Stelle wieder bei allen Anlegern, die mir mit ihren Investments das Vertrauen aussprechen und in die drei Wikis zusammen knapp 3,1 Mio. EUR investiert haben. Das sind 200.000 EUR mehr als vor einem Monat und wohl vor allem der positiven Performance aller drei Wikis geschuldet.

Meine durchschnittliche jährliche Zielrendite ist 15 % und die wird in diesem Jahr kaum noch zu erreichen sein. Hinsichtlich meine "operativen Net Worth" habe ich in den letzten acht Jahren sechs Jahre mit Renditen zwischen 22 % und 37 % angeschlossen, während 2018 knapp 10 % Verlust einspielte. Und 2022 toppte dies mit -15,5 % per Ende Juni bisher - doch Ende Juli hatte sich das Minus weitgehend verflüchtigt und auf einen zwischenzeitlichen erfreulichen Ausflug in die Pluszone erfolgte ein massiver Kurseinbruch im September, der bis Mitte Oktober anhielt; insgesamt steht die Rendite per Ende Oktober 9,0 % höher als Ende September und auf Jahressicht bei -4,5 %. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass in die Berechnung meines Gesamtvermögens auch die geschäftlichen Aktivitäten meiner Firma (die sich weitgehend auch mit Aktien und Börse befassen) usw. mit einfließen - die GmbH steuert aktuell pro Monat einen "Free Cashflow" von mehr als 0,5 % (bezogen auf mein Gesamtvermögen bei). Geld, das ich zur freien Verfügung habe und dass ich meist/oft in Aktien investiere; mein persönlicher "Float". Insofern ist die Entwicklung meines operativen Net Worth meistens besser als die meines Investmentdepots und/oder der Wikis - allerdings nicht im September, wo die Aufstockungen zu Monatsanfang für zusätzliche Kursverluste sorgten.

Disclaimer: Habe die genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wikifolio.

22 Kommentare:

  1. Hallo Michael, danke für das Update. Du gibst dir immer viel Mühe und ich freue mich jedes Mal, insbesondere auf das Quartalsupdate.
    Dein Qualität Wiki war neben deiner Watchlist immer ein Inspiration - persönlich denke ich schon, dass du zu viel hin und her tradest (im Qualität Wiki) Starbucks und Qualität sind nur zwei Beispiele die für mich nicht für exzellente Qualität stehen, aber das mag sehr subjektiv sein. Vllt interpretiere ich auch den Titel des Wiki falsch, aber für mich ist es kein investment.
    Schönen Feiertag!

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    1. Danke für die Rückmeldung. Und Du hast völlig Recht, ich muss weiterhin daran arbeiten, noch weniger aktiv zu sein, das sehe ich ebenfalls als Schwachpunkt/Baustelle.

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  2. Hallo Michael, was war der Grund für den Verkauf von Roper Techn. im Quality Wiki? Ist die Verschuldung des Unternehmens kritisch im Hinblick auf ein generell höheres Zinsniveau in den nächsten Jahren? Das KGV ist ja sehr hoch, selbst wenn EBITDA sehr gut ist... Auf deiner Beobachtungsliste ist das Unternehmen ja weiterhin.

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    1. Ich bin grundsätzlich zu 100 % investiert. Das bedeutet aber leider auch, dass ich Aktien verkaufen muss, wenn ich neue/andere Positionen kaufen oder aufstocken will. Und genau das ist hier passiert; ich habe Roper, Berkshire Intuit, Walt Disney reduziert oder ganz verkauft, weil ich das Geld für meine neuen Engagements benötigte und nicht etwa, weil ich von diesen Unternehmen nicht mehr überzeugt wäre. Mehr steckt nicht dahinter.

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  3. Roper hat doch wieder geliefert, Wachstum in allen Unternehmensbereichen plus Bärenstarke Bruttomarge. Würde ich bis auf den Goodwill (langfristig) nicht so kritisch sehen.

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  4. Hallo Michael, was waren denn die Gründe für die Verkäufe von Berkshire, Intuit, Walt Disney und Airbnb?

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    1. Ich kann mich bei der Antwort nur wiederholen: Ich bin grundsätzlich zu 100 % investiert. Das bedeutet aber leider auch, dass ich Aktien verkaufen muss, wenn ich neue/andere Positionen kaufen oder aufstocken will. Und genau das ist hier passiert; ich habe Roper, Berkshire Intuit, Walt Disney reduziert oder ganz verkauft, weil ich das Geld für meine neuen Engagements benötigte und nicht etwa, weil ich von diesen Unternehmen nicht mehr überzeugt wäre. Mehr steckt nicht dahinter.

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  5. Hallo Michael, Du bist ja optimistisch in Sachen Midterms. Ich bin es weniger, weil ein Sieg der Republikaner dazu führen könnte, dass sich Präsidentschaft und Parlament komplett blockieren und es also zu gar keinen Entscheidungen mehr kommt. Ob das besser wäre als die bisherigen, von denm Demokraten bestimmten Entscheidungen (die ich nun nicht wirklich als extrem beezeichnen würde), bezweifle ich dann doch stark.

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    1. Genau diese gegenseitige Blockade hat sich in der Vergangenheit immer als positiv für Unternehmen und Börse erwiesen. Ken Fisher hat das mal in einem Artikel haarklein und mit vielen Fakten dargelegt; ich habe den leider nicht auf die Schnelle gefunden. Aber kürzlich hatte Fisher an diesen Aspekt nochmal erinnert....

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  6. Hallo Michael, gibt es eine aktuelle Einschätzung von dir zu Ares Capital. Würde mich bezüglich meines Dividendendepots interessieren. Danke vorab - Markus

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    1. Moin Markus,
      in meinem Investor-Update zum 3. Quartal (hier) hatte ich ja auf meinen "BDC-Cluster" aus FS KKR Capital, Hercules Capital und Ares Capital hingewiesen. Ich habe zwischenzeitlich bei den BDCs aufgestockt und bei Ares am 30.09 - womit ich einen ziemlich guten Einstiegskurs erwischt habe mit einer damals kurzfristig mal über 10 % liegenden Dividendenrendite (die aktuell 9,5 % sind aber ebenfalls sehr attraktiv). Insgesamt stehen die drei BDCs für 13 % meines Depots.

      Ares Capital hat zuletzt gute Zahlen für 3Q22 präsentiert. BDCs profitieren von den steigenden Zinsen und das gilt auch für ARCC. Die Dividenden wurde daher auch wieder erhöht.

      Bei solchen Hoch-Dividendenwerten muss man dann kaufen, wenn die Aktien im Keller sind. Ende September war das mal wieder soweit, seitdem ging es um 15 % aufwärts. Im Grunde geht es hier darum, die Dividenden einzustreichen und zu sammeln und beim nächsten Kursrücksetzer um 15 oder 20 % zu reinvestieren und damit die Dividenden weiter zu erhöhen. So erzielt man dann am Ende eine höhere Gesamtrendite aus Dividenden und Kursgewinnen. Alternativ kann man auch einfach "nur" die Aktien kaufen und sich voll auf die Dividenden konzentrieren. Ich finde, die ARCC-Aktie aktuell durchaus attraktiv. Aber eben nicht "besonders attraktiv" wie vor einigen Wochen. Perspektivisch kann ich mir gut vorstellen, dass wir im nächsten Jahr neue Höchststände über 22 USD sehen...

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  7. Sieht nicht gut aus. Während dein Wikifolio "Quality Investments" bis Dez. 2021 mit dem S&P 500 mithalten konnte, steht es inzwischen um 38% schlechter da. Also in guten Zeiten keine Überrendite und in schlechten volle Unterrendite. Was die Überlegenheit von passivem Investieren belegt.

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  8. Und das ist nichts gegen Dich persönlich. Auch der sparstrumpf-Kollege und Stefan Waldhauser als Tech-Experte erzielen nach etwa 5 Jahren hartem Kampf gegen den jeweiligen Index (S&P 500 bzw. Nasdaq 100) maximal Gleichstand. Das Glück, die Outperformer im Depot zu haben (Apple etc.) währt halt nur eine gewisse Zeit. Sicher kommt wieder ein neuer Glücksritter, dem die Auswahl und das Timing hold ist. Aber auf Dauer schlägt unerbittlich die Regressionsfalle zu.

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  9. Hallo Michael, ich folge schon lange Deinem Blog, auch wenn meine Strategie meist auf Ausnahemsituationen abzielt. Dabei würde ich dann gerne Qualität einsammeln... Was hälts Du derzeit von Immobilien-AGs? Speziell Grand City in D oder Medical Properties in USA? High yield und dennoch Qualität? Oder eher bedenklich?

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    1. Moinsen, ich hatte vor zwei Wochen einen Aktien Report veröffentlicht (hier), in dem ich mich intensiv mit dem Thema Lage am Immobilienmarkt und Immounternehmen befasst habe. Bitte schau doch da mal nach, ob Deine Fragen nicht beantwortet werden. Ansonsten gerne noch mal nachhaken...

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  10. Bitte um ein Update zu Compleo Charging Solutions. Die Strategie soll sich ändern und auch der Vorstand. Der Titel war in Ihrem Nebenwerte-Wiki. Was denken Sie momentan über den Wert? Besteht eine Comebackchance?

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    1. Moinsen, bei Compleo war ich nur kurz an Bord, dann ergaben sich einige unschöne Entwicklungen, so dass ich meinen Investmentcase nicht mehr als flugfähig ansah. Das war im Oktober 2021 und ich habe mich von der Aktie getrennt (siehe hier). So etwa bei 70/75 Euro. Und mich seitdem auch nicht mehr mit dem Unternehmen beschäftigt. Habe mit Erschrecken gesehen, dass die Aktie nun sogar schon unter 5 Euro notiert. Letzte Meldung, dass es einen neuen Vorstand gibt und eine komplette Neuausrichtung. Das reizt mich momentan nicht so, den Elektromobilität wird massiv leiden, wenn die Strompreise so hoch bleiben, zudem macht es die BundesNetzAgentur mit ihren neuen Vorgaben für die nächste Regulierungsperiode für Netzbetreiber noch unattraktiver, in Stromnetze zu investieren: die zugestandene Rendite liegt bei nur noch knapp 4 % und das bei 10 % Inflation und demnächst entsprechend hohen Lohnforderungen und wohl auch -steigerungen. Hier wird gerade regierungsseitig der nächsten Flaschenhals für die Energiewende zugeschnürt und ein Unternehmen in diesem Sektor, das mit dem Rücken zu Wand steht und auf den letzten Metern versucht, das Steuer nochmal rumzureißen, hat angesichts der bevorstehenden Rezession wenig Chancen auf einen Turnaround. Compleo steht auf der Liste der Werte, die ich mir unbedingt anschauen will, nicht gerade weit oben, sorry.

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    2. "für Netzbetreiber noch unattraktiver, in Stromnetze zu investieren"; hier geht es nicht um Attraktivität, sondern um die Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Die Netzbetreiber werden investieren MÜSSEN, um den massiven EE-Ausbau im Kontext des Osterpakets sowie den Zuwachs der Elektromobilität bzw. der Ladeinfrastruktur (LIS) in das System integrieren zu können. Ein Netzanschluss für LIS kann auch nicht einfach so verwehrt werden. Der Masterplan Ladeinfrastruktur wird hier auch Beschleunigungsdruck ausüben. Die zentrale Frage für mich ist eher, ob Compleo Synergien mit der wallbee-übernahme heben kann, die übernahme des e.on-mobilitätsbereichs integrieren kann und ihre Produkte in den Markt bekommt (insbes. AC-LIS. Bei HPC spielen sie aktuelle keine Rolle). Für einen interessanten Investmentcase muss das letztlich wirtschaftlich funktionieren.

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  11. Servus Michael,

    Wie beurteilst du die aktuellen Zahlen von Vermillion Energy? Ist dein Investments Case intakt? Die Aktie ist heute stark gefallen
    Beste Max

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  12. Hallo Michael, magst du im Nebenwerte-wiki nicht vielleicht Kion durch Jungheinrich ersetzen? Die China-Abhängigkeit und unternehmerischen Probleme von Kion könnte man mit Jungheinrich vermeiden, ansonsten sehr ähnliche Unternehmen.

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    1. Über die Frage Kion vs. Jungheinrich denke ich immer mal wieder nach. Vor allem wegen China. Der Kion-Kurs hat auch wegen des deutlich höheren China-Exposures und des chin. Großaktionärs Weichai so stark gelitten. Hieraus kann sich bei einer Entspannung der Lage auch eine Extrachance ergeben. Momentan bin ich noch zu einem abschließenden Urteil gelangt, ob ich Kion auswechseln sollte...

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