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Montag, 8. August 2022

Kissigs Aktien Report: Die MedTech-Dauerläuferaktien Danaher und Thermo Fisher im Visier

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Artikel dann auch hier veröffentlichen.

Aktien Report Nr. 99 vom 29.07.2022

Danaher und Thermo Fisher: Die MedTech-Dauerläuferaktien

Das Corona-Virus hat sich etabliert, es gehört inzwischen zu unserem Alltag. Dabei ist es die erste globale Pandemie, die wir uns seit mehr als 100 Jahren stellen müssen. Die Welt war nicht darauf vorbereitet und das hat sich bitter gerächt. Doch noch immer mutiert das Virus und jede neue Variante birgt neue Gefahren. Der Impfschutz, den Vakazine von BioNTech, Moderna oder Johnson & Johnson bieten, ist kein Heilmittel, er rottet das Virus nicht aus. Gleichzeitig erwachsen andere Bedrohung wie die durch Affenpocken.

Grund, sich entmutigen zu lassen, besteht allerdings nicht. Krankheiten, auch Pandemien, waren schon immer Teil der Menschheitsgeschichte und in der heutigen Zeit gibt es viele Unternehmen, die schnell wirkungsvolle Medikamente entwickeln können. Das war früher anderes.

Doch die Corona-Pandemie hat auch gezeigt, dass der lange Jahre beschrittene Weg des Totsparens im Gesundheitssektor der Weg in die Sackgasse war. Grundlage für die schnellen Erfolge gegen das Virus waren Forscher und eine funktionierende medizinische Infrastruktur. Wo diese nicht oder nur unzureichend vorhanden war, starben Menschen und das völlig unnötig.

Hier hat ein Umdenken stattgefunden und das Thema Gesundheitsvorsorge genießt wieder einen höheren Stellenwert. Sowohl bei den Bürgern, aber auch bei den Politiker, die letztlich über staatliche Krankenversicherungen und Gesundheitsbeihilfen die Hand an der Finanzpipeline haben, mit der Geld in das Gesundheitssystem gepumpt oder aus diesem abgelassen wird.

Nun dreht sich in der öffentlichen Wahrnehmung alles um die Stars, die BioNTechs, die Pfizers, die Modernas. Sie bekommen den Applaus, sie bekommen die großen Schecks, sie wandern über den roten Teppich. Wie Filmstars in Hollywood. Und genauso läuft es auch hinter den Kulissen, wo eine Vielzahl von Arbeitsbienen die großen Erfolge der Stars erst möglich machen. Doch diese unbeachteten Stars aus der zweiten Reihe sind nicht weniger erfolgreich, nur weil sie nicht im Rampenlicht stehen. Und es besteht sogar die Chance, hier auf unentdeckte Perlen zu stoßen, die andere gar nicht auf dem Schirm haben.

In der Gesundheitsbranche finden sich gleich mehrere Medizintechnik-Unternehmen, die Arztpraxen, Labore, Krankenhäuser ausstatten, aber auch forschende Einrichtungen. Ihre Marken- und Firmennamen kennt kaum jemand und doch bilden sie das unsicht- und unverzichtbare Rückgrat der Gesundheitsbranche.

Danaher Corp.

Das Unternehmen wurde 1969 gegründet und der ursprüngliche Name Diversified Mortgage Investors wurde 1984 in Danaher geändert. Das Unternehmen wuchs durch viele Übernahmen, die es erfolgreich integrierte und auf Erfolg trimmte. Inzwischen sind es mehr als 400.

Die Grundlage dieses jahrzehntelangen Erfolgs ist das sogenannte Danaher-Business-System, hinter dem sich ein permanentes Effizienzprogramm verbirgt. Dem müssen sich alle übernommenen Firmen unterziehen, aber in regelmäßigen Abständen auch immer wieder die Bestandsfirmen. Dabei werden alle Konzepte, Arbeitsabläufe und Handgriff überprüft und ggf. verbessert. Manager zugekaufter Unternehmen werden auf eine mehrwöchige Rundreise durch die Danaher-Welt geschickt, damit sie die Effizienzdoktrin des Hauses verinnerlichen. So werden Wachstum, Margen und Geldfluss kontinuierlich gesteigert.

Allerdings wuchs man in zu viele Branchen und so fasste Danaher den Entschluss, sich in mehrere schlagkräftige Teile aufzuspalten, die in ihrer jeweiligen Branche zu den führenden Unternehmen zählen. Die größte Abspaltung war vor mehr als 5 Jahren die Fortive Corp., in der sich das klassische Industriegeschäft, also Tankstellenausrüstung, Telematik und Automation konzentriert. Danaher selbst blieb für die Bereiche Forschung und Technologie zuständig und vor allem in der Umwelt- und Messtechnik, der Zahnarztausrüstung und der Diagnostik aktiv.

Doch die Zahnarztausrüstung ist ebenfalls nicht mehr Teil des Konzerns; in einem ersten Schritt waren die Töchter Nobel Biocare, Ormco und KaVo Kerr in dem neuen Unternehmen Envista Holdings zusammengeführt und an die Börse gebracht worden. Dieser Bereich stand damals für rund 14 % der Danaher-Umsätze. In einem zweiten Schritt trennte sich Danaher dann Ende 2019 von den restlichen Envista-Anteilen.

Beinahe im Gegenzug erfolgte die bisher größte Übernahme der Firmengeschichte, als 21,4 Mrd. USD die Biopharmasparte von General Electric übernommen wurde, die nun als "Cytiva" den Danaher-Konzern bereichert.

Die heutige die Danaher Corporation entwickelt, fertigt und vertreibt weltweit professionelle, medizinische, industrielle und kommerzielle Produkte und Dienstleistungen. Das Unternehmen ist in den drei Segmenten Life Sciences, Diagnostics und Environmental & Applied Solutions tätig und führt mehr als 25 Tochterunternehmen.

Bei Life Sciences geht es um die Entwicklung von Geräten und Verfahren für die medizinische Forschung und Anwendung, z.B. Mikroskope und Spektrometer. In der Sparte Diagnostics werden Krankenhäuser und Ärzte mit Geräten und Software ausgestattet, um Diagnosen stellen zu können. Das Segment Environmental & Applied Solutions beschäftigt sich mit Umwelttechnik. Hier geht es um das Reinigen von Wasser und umweltfreundliche Verpackungen.

Die Corona-Pandemie hat die Geschäfte von Danaher bzw. seiner Töchter, kaum beeinträchtigt. Im Gegenteil: gerade im Bereich Labortechnik und Diagnostik wurden kräftige Zusatzumsätze verbucht. Diese reduzieren sich inzwischen sukzessive, und an der Börse bestand die Befürchtung, ohne Corona könnte Danaher weniger gut dastehen. Doch die jüngst vorgelegten Zahlen zum 2. Quartal wussten mehr als zu überzeugen.

Starke Quartalszahlen

Im 2. Quartal erzielte Danaher einen Umsatz von 7,75 Mrd. USD und damit 7,3% mehr als im Vorjahresquartal und der Gewinn je Aktie legte um 12% auf 2,76 USD zu.
Danaher selbst kommentierte diese herausragenden Ergebnisse so:

"Unsere Ergebnisse für das 2. Quartal unterstreichen auch die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Geschäftsbereiche, aus denen sich Danaher heute zusammensetzt. Unser Portfolio besteht aus führenden Unternehmen, die in attraktiven Endmärkten mit starken, langfristigen Wachstumstreibern positioniert sind, die alle durch eine Reihe von dauerhaften Geschäftsmodellen vereint sind. Nahezu 75 % unserer Umsätze sind heute wiederkehrende Umsätze, die meisten davon sind Verbrauchsmaterialien, die in stark regulierten Fertigungsprozessen oder speziell für die von uns gelieferten Anlagen spezifiziert sind."

Danaher erzielt also in hohem Maße wiederkehrende Umsätze und es erfordert weniger Aufwand, um den Umsatz aufrechtzuerhalten. Dabei konnte Danaher auch dem Inflationsdruck standhalten und selbst Preiserhöhungen von etwa 400 Basispunkten erzielen. Das unterstreicht die starke Marktstellung und die Preissetzungsmacht, die die Danaher-Firmen haben.

Das Umsatzwachstum im Kerngeschäft, also das organische Wachstum, legte im 2. Quartal um 9,5% zu. Rechnet man die Firmenübernahmen hinzu, betrug das Umsatzwachstum 12,0%. Allerdings wird das Wachstum des Gesamtumsatzes nur mit 7,5% ausgewiesen, was negativen Währungseffekten geschuldet ist. Der starke Dollar reduziert die Umsätze in anderen Währungen; ein Effekt, den alle international tätigen US-Konzerne gerade zu meistern haben. Mit 4,5% Auswirkung traf es Danaher besonders hart, aber das liegt daran, dass Danaher weniger als 40% seines Gesamtumsatzes in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet. Sollte der Euro gegenüber dem Dollar wieder an Stärke gewinnen, kehrt sich dieser Effekt um.

Positiv beeinflusst wurde das Wachstum im Kerngeschäft durch COVID19-Tests, die 150 Basispunkte zum Wachstum beisteuerten.

Das Segment Life Sciences verzeichnete ein Umsatzwachstum von 6,0 %, ein organisches Umsatzwachstum von 7,0%, ein Wachstum von 4,0 % durch Akquisitionen und einen negativen Währungseffekt von 5,0%. Zu diesem Segment gehören große Marken wie Beckman Coulter, Sciex, Leica und Aldevron. Aufgrund der Neuakquisitionen sank die Betriebsgewinnmarge um 100 Basispunkte auf 29,6%. Vor allem im Bioprocessing-Geschäft verzeichnete Danaher wir weiterhin eine Rekordaktivität von der frühen Forschung bis hin zur späteren Entwicklung und Produktion, was zu einem kombinierten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich bei Cytiva und Pall Biotech führte.

Im Segment Diagnostics wurde mit Marken wie Cepheid, Beckman Coulter und Leica ein Umsatzwachstum von 9,5% erzielt. Das organische Umsatzwachstum betrug 12,5%, wobei 1,0% Wachstum durch Akquisitionen erzielt wurde. Die negativen Währungseinflüsse betrugen 4,0%. Dennoch stieg die operative Marge um 340 Basispunkte auf 31,2%.

Environmental & Applied Solutions erzielte ein Umsatzwachstum von 6,5%. Das organische Umsatzwachstum betrug 10,0 %, wohingegen negative Währungseinflüsse mit -3,5 % zu Buche schlugen. Die Betriebsgewinnmarge stieg um 70 Basispunkte auf 25,1 %. Besonders hervor hob Danaher den Bereich Wasserqualität, wo ChemTreat, Trojan und Hach im 2. Quartal jeweils zweistellig zulegen konnten.

Starker Ausblick

Auch der Blick nach vorn weiß zu überzeugen. Für das 3. Quartal erwartet Danaher eine Auswirkung der COVID-Tests im mittleren einstelligen Bereich im Vergleich zum 3. Quartal 2021 und eine Auswirkung im niedrigen einstelligen Prozentbereich für das Gesamtjahr 2022 gegenüber 2021.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Danaher ein Wachstum des Kernumsatzes im mittleren einstelligen Bereich, während das Unternehmen weiterhin ein Wachstum des Kernumsatzes im Basisgeschäft im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet.

Perspektivisch soll das EBITDA im nächsten Jahr auf 11,1 Mrd. USD ansteigen und die EBITDA-Marge bis 2024 35% erreichen. Das Margenniveau Prä-Corona lag bei unter 25%. Auch hieran zeigen sich die hohe Businessqualität der Danaher-Unternehmen und ihre starke Preissetzungsmacht, der gerade in einem inflationären Umfeld besondere Bedeutung zukommt.

Der Free Cashflow wird sich voraussichtlich auf 8,0 Mrd. USD belaufen, was einer freien Cashflow-Rendite von 4,0% entspricht. Die Nettoverschuldung soll im nächsten Jahr auf 5,4 Mrd. USD sinken und damit auf eine Quote von des 0,5-fachen EBITDA. Da Danaher auch durch Übernahmen wächst, sind die Themen Verschuldungsgrad und Verschuldungsabbau von besonderer Bedeutung. Doch hier stehen alle Zeichen auf Grün; Danaher kauft erfolgreiche Unternehmen in Nischenmärkten mit Preissetzungsmacht, die einen hohen Free Cashflow generieren, der es Danaher wiederum ermöglicht, seine Ertragskraft zu steigern und gleichzeitig seine Verschuldung zu reduzieren.

Quelle: wallstreet-online.de
Ein wahres Erfolgsrezept, das auch von der Börse honoriert wird. Die Danaher-Aktie hat seit Anfang 2013 Kursgewinne von 650% erzielt und dazu gesellen sich noch die – bescheidenen – Dividendenausschüttungen.

Diese Qualitäten haben auch Daniel Loeb überzeugt, der als aktivistischer Investor bekannt ist und gerne mit offenen und aggressiv vorgetragenen Forderungen das Management der Unternehmen unter Druck setzt, wenn sie seinen Forderungen nicht umgehend nachkommen. Shell sieht sich gerade mit einer solchen "Umarmung" konfrontiert.

Doch Danaher hat Loeb schon viele Jahre im Depot und sich noch nie beschwert. Er selbst hatte sich in seinem Investorenbrief zum 2. Quartal 2020 dazu geäußert:

"In Qualitätsunternehmen zu investieren, ist für uns nicht neu, sondern eher altbekannt. Einige unserer erfolgreichsten Investments, die sich während unseres Investitionszeitraums verdoppelt oder verdreifacht haben, können zu Recht als solche bezeichnet werden. Um es klar zu sagen, Quality Investing und ereignisgesteuerte Situationen schließen sich nicht zwangsläufig aus. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unser ereignisgesteuerter Fokus uns einzigartige Gelegenheiten bietet bei der Gründung oder Entwicklung eines Qualitätsunternehmens, da diese häufig aus Unternehmensereignissen oder Veränderungen im Management hervorgehen."
(Daniel Loeb)

Daniel Loeb sucht also nicht gezielt nach Qualitätsunternehmen, um hier zu investieren. Aber wenn er sich in ein Unternehmen eingekauft hat und feststellt, dass das Unternehmen - auch ohne sein aktivistischen Eingreifen - überdurchschnittliche Rendite abzuwerfen verspricht aufgrund seines hochwertigen Geschäftsmodells, dann bleibt er "einfach" an Bord und lässt sich die Dinge entwickeln. Exemplarisch nannte er auch Danaher als Beispiel.

"Manchmal sind die besten Performer in Deinem Portfolio jene Aktien, die Du bereits sehr lange Zeit besitzt."
(Daniel Loeb)

Thermo Fisher Scientific

Zu den besten Performern gehört zweifellos auch Thermo Fisher, dessen Aktie seit Anfang 2013 sogar Kursgewinne von 1.000% vorzuweisen hat – bei noch magersüchtigeren Dividendenausschüttungen als Danaher.

Thermo Fisher ist ein bedeutender Dienstleister für die wissenschaftliche Forschung und bietet innovative Lösungen für jede Phase wissenschaftlichen Arbeitens im Gesundheitssektor; es bezeichnet sich selbst als "der weltweit größte Lieferant für wissenschaftliche Anwendungen".
Das Unternehmen entstand im November 2006 mit der Übernahme der Fisher Scientific International Inc. durch die Thermo Electron Corp. und dessen Subunternehmen ThermoQuest. Die 1956 gegründete Thermo Electron war auch durch eine Reihe von Übernahmen erfolgreicher Analytikfirmen erfolgreich gewachsen, deren Aktivitäten dann unter dem Dach von Thermo Fisher Scientific zusammengefasst wurden.

Thermo Fisher machte im letzten Geschäftsjahr 39,2 Mrd. USD Umsatz, der sich auf die Segmente Analytical Instruments, Life Sciences Solutions, Specialty Diagnostics und Laboratory Products and Services verteilt. Zu Thermo Fishers Marken zählen einige der renommiertesten Namen in der Wissenschaft, wie Thermo Scientific, Applied Biosystems, Invitrogen, Fisher Scientific, Unity Lab Services, Patheon und PPD.

Das Unternehmen fährt eine zweigleisige Strategie und wächst sowohl organisch als auch durch gezielte Übernahmen. Dennoch weist man eine solide Eigenkapitalquote aus und hat sich nicht zu viel Fremdkapital auf die Schultern geladen. In Krisenzeiten immer eine gute Basis, um weitere Chancen wahrnehmen zu können und nicht selbst mit dem Rücken zur Wand zu stehen.

Quelle: wallstreet-online.de
Ein Vergleich mit Danaher drängt sich geradezu auf, denn auch Thermo Fisher setzt stark auf Fusionen und Übernahmen und erwirbt regelmäßig kleinere Wettbewerber. Aber man beschränkt sich nicht auf kleine Geschäfte, wie der 17,4-Mrd-USD-Deal aus Dezember zeigt, als man PPD übernahm, ein Unternehmen für klinische Forschung. Die Übernahme kleinerer Konkurrenten und die Zusammenlegung der Back-Office-Funktionen ist eine klassische Unternehmensstrategie, die sich in verschiedenen Branchen und Ländern bewährt hat.

Thermo Fisher profitiert vom demografischen Rückenwind einer alternden Bevölkerung und einer verstärkten medizinischen Forschung. Die Alterung der Weltbevölkerung ist ein Megatrend, der sich über Länder und Kontinente erstreckt. Ein Großteil des Geschäfts von Thermo Fisher fällt in die Kategorie "Hacken und Schaufeln für die Goldgräber"; man beliefert die forschenden Unternehmen und ist nicht selbst in der Forschung aktiv. Dabei erzielt man etwa die Hälfte seines Umsatzes im Ausland, so dass das Unternehmen direkt von den globalen Trends und der zunehmenden Bereitschaft zur Forschung und Entwicklung profitieren kann. Bei den Geschäftszahlen zeigen sich dem entsprechend aber die gleichen deutlichen negativen Währungseffekte wie bei Danaher.

Und, wie Danaher, hat man von COVID19-Schnelltest profitiert, die man zügig und in großen Mengen herstellt. Allein im 2021er Schlussquartalsetzte man hiermit rund 1,7 Mrd. USD um.

Starke Quartalszahlen

Der Umsatz stieg im 2. Quartal um 18% auf 11,0 Mrd. USD, da das Life-Sciences-Geschäft trotz eines Rückgangs von 8% 3,3 Mrd. USD Umsatz erzielte. Analytische Instrumente legten um 9% auf 1,6 Mrd. USD zu, Laborprodukte und -dienstleistungen um 55% auf 5,5 Mrd. Der Umsatz in der Spezialdiagnostik schrumpfte hingegen um 11% auf 1,1 Mrd. USD.

Der Umsatz mit COVID-19-Tests belief sich auf 0,63 Mrd. USD, einem Rückgang von 11% gegenüber dem Vorjahr, womit sich der Rückgang von 12% gegenüber dem Vorjahr im 1. Quartal 2022 fortsetzte. Der organische Umsatz aus dem Basisgeschäft wuchs im Jahresvergleich um 3 %, während das organische Kernumsatzwachstum um 13% zunahm.

Auch der Ausblick weiß zu überzeugen und liegt über den Erwartungen der Analysten. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll trotz eines leichten Rückgangs des operativen Ergebnisses mit 5,57 USD um 3% über dem Vorjahreswert landen; damals wurden insgesamt 2,6 Mrd. USD erzielt.

Mein Fazit

Sowohl Danaher als auch Thermo Fisher sind solide finanzierte Unternehmen mit robusten Bilanzen. Seit Jahren wachsen ihre Umsätze und Gewinne, womit die Steigerungen des Aktienkurses unterfüttert werden. Beide Unternehmen gelten zu beinahe jeder Marktphase als teuer und man kann bei beiden lediglich bestätigen, dass Qualität ihren Preis hat. Vor Corona, während Corona und auch künftig werden beide gute Geschäfte machen und sich den neuen Herausforderungen konsequent stellen.

Die neue Wertschätzung für den Gesundheitssektor und die deutlich steigenden finanziellen Zuwendungen, die in diesen Sektor fließen, spielen beiden Unternehmen in die Karten. Dass es sich dabei lohnt, auf die Top-Unternehmen zu setzen, zeigen die durchwachsenden bis enttäuschenden Ergebnisse, mit denen die Wettbewerber Baxter oder Sartorius gerade ihre Anleger bedient haben.

Es war bisher nie verkehrt, diese Aktien von Danaher oder Thermo Fisher im Depot zu haben und sie einfach liegen zu lassen. Und wenn uns "nicht der Himmel auf den Kopf fällt", wie ein berühmter Zeichentrick-Gallier immer zu sagen pflegte, dann dürfte sich hieran auch nichts ändern. Früher hätte man diese Aktien als Witwen- und Waisenpapiere bezeichnet, heute als Quality Investments. Klingt beides langweilig, spielt aber auf Dauer Extrarenditen ein. Und das nicht nur für Daniel Loeb, bei dem Danaher Ende März der drittgrößte Wert im Depot war mit einer Gewichtung von 9,5%, sondern auch für jeden Kleinanleger, der die Geduld aufbringt, diese High-Quality-Unternehmen ihren Erfolgsweg einfach fortsetzen zu lassen…

Disclaimer: Habe BioNTech, Danaher, General Electric, Thermo Fisher auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

5 Kommentare:

  1. Wunderbare Zusammenfassung, leider stehen beide gerade so hoch, ich warte auf die nächste Delle die bestimmt wieder kommt in unserer verückten politischen Lage,
    Danke und Grüsse

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  2. Neue Wertschätzung für den Gesundheitssektor: das bezweifle ich ganz stark, gibt weniger IPS-Personal denn je und ich weiss von was ich rede.
    Danaher und ThermoFisher stehen auf meiner watchlist.

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  3. Diese Unternehmen kommen mir immer wieder unter. Muss ich mal weiter beobachten. Danke für den Beitrag.

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  4. Ich habe Danaher seit Anfang 2020 selbst im Depot und bisher hat sie mich nicht enttäuscht. Ist so ein schöner, stabiler Dauerläufer und daher zu Recht einer meiner größten Einzelwerte im Depot. Danke für die (wie immer) gute und detaillierte
    Zusammenfassung!

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  5. Mit welchen Kennzahlen würdest du die beiden im Zeitvergleich analysieren um herauszufinden ob sie zZ relativ günstig oder teuer sind? KGV oder Dividendenrendite taugen hier ja nur begrenzt. Sind die überhaupt so aggregiert zu analysieren/einzuschätzen oder müsste/sollte man da tiefer rein?

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