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Donnerstag, 28. Juli 2022

Cashflow-Monster Vermilion Energy: Der große Profiteur des Gasnotstands in Europa

Vermilion Energy hatte ich Ende Juni als Hedge gegen die drohende Gasmangellage in Deutschland und der EU ins Depot genommen und in meinem Investor-Update Q2/22 schon kurz vorgestellt. Die drohende Gasmangellage hat sich noch nicht eingestellt, aber Russland drosselt unverhohlen aus politischen Gründen die Gasversorgung in den Westen und Deutschland muss zu exorbitant gestiegenen Spotmarkt-Preisen Gas aus anderen Quellen beschaffen.

Die Aktie ist sehr volatil und kann den fallenden Preisen für Öl und Gas trotzen, weil das Unternehmen einen Großteil seiner Umsätze mit der Gasproduktion in Europa erzielt - und "unsere" Gaspreise fallen nicht, sondern steigen ungebremst auf immer neue Höchststände. Ich habe meine Position bereits zweimal bei Kursrücksetzern aufgestockt und sie ist auch dank des starken Kursanstiegs inzwischen meine drittgrößte Position. Seit meinem Erstkauf zu 16,166 Euro am 23. Juni kann ich inzwischen beinahe 50 % Kurszuwachs verbuchen und es stellt sich natürlich die Frage: War das alles oder erst der Anfang?

Vermilion Energy ist ein kanadischer Erdöl- und Erdgasproduzent mit Niederlassungen in Europa, Kanada, den Vereinigten Staaten und Australien. Dabei konzentriert er sich in den letzten Jahren mehr auf Leichtöl und flüssigkeitsreiches Erdgas in Kanada und den Vereinigten Staaten. Doch zuletzt machte er mit zwei größeren Übernahmen auf sich aufmerksam: Corrib und Leucrotta. Das hat die Ergebnisse vorübergehend belastet und die Aktie unter Druck gebracht. Dabei sollte Vermilions Produktion durch die beiden Zukäufe Ende 2023 rund 30 % über dem Stand zum Ende des 1. Quartals 2022 liegen.

Die Leucrotta-Akquisition wurde am 31. März 2022 abgeschlossen und ihr wichtigster Vermögenswert ist das Grundstück Mica, das 81.000 Acres brutto zusammenhängende Montney-Mineralrechte im Peace River Arch an der Grenze zwischen Alberta und British Columbia umfasst. Bis heute wurden 275 mehrzonige Bohrprojekte mit großer Reichweite identifiziert, die voraussichtlich zwei Jahrzehnte oder länger ein risikoarmes, sich selbst finanzierendes und ertragreiches Bohrinventar mit hohen Renditen darstellen. In den zwei Monaten seit Ankündigung der Transaktion haben die nordamerikanischen Gaspreise deutlich angezogen, was die Rentabilität der Mica-Liegenschaft weiter erhöht.

Bereits Ende 2021 übernahm man für einen Gesamtbetrag von 434 Mio. USD Equinor Energy Ireland Limited, die einen Anteil von 36,5 % am Gasprojekt "Corrib" besitzt, wodurch Vermilion seinen Anteil an Corrib weiter ausgebaut hat. Die Akquisition soll im 2. Halbjahr abgeschlossen sein.

Hinsichtlich der prekären Energieversorgungslage in Europa sind Vermilions Europa-Aktivitäten von besonderem Interesse für uns, denn die internationale Produktion steht inzwischen für knapp 60 % des freien Cashflows, den Vermilion pro Jahr erwirtschaftet.

Frankreich war 1997 die erste internationale Expansion von Vermilion. Heute ist Vermilion Frankreichs größter Ölproduzent, der etwa zwei Drittel der inländischen Ölproduktion ausmacht. Seine Anlagen befinden sich im Aquitaine- und im Pariser Becken und zeichnen sich durch große konventionelle Ölfelder mit hohen Arbeitsanteilen und einer niedrigen Basisrückgangsrate aus - der gesamte OOIP (Original Oil in Place) der fünf größten Felder beträgt mehr als 1,7 Mrd. Barrel Öl. Seit dem Markteintritt in Frankreich wurden drei weitere Akquisitionen und erhebliche Investitionen getätigt.

In die Niederlande expandierte Vermilion 2004 und ist heute der zweitgrößte Onshore-Erdgasproduzent des Landes. Die Förderanlagen befinden sich im nordwestlichen Teil des Landes mit einem regionalen Büro in Harlingen und Vermilions europäischer Hauptsitz befindet sich in Amsterdam. Vermilion hat seine unerschlossenen Grundstücke in den Niederlanden seit Anfang 2012 verdreifacht und verfügt dort nun über ca. 800.000 Acres.

Deutschland ist der größte Gasmarkt in Europa. Vermilion stieg hier 2014 ein, indem es eine nicht-operative Beteiligung von 25 % an erdgasproduzierenden Anlagen erwarb. Seitdem wurde die Präsenz mit dem Abschluss eines bedeutenden Abkommens im Jahr 2015, dem Erwerb zusätzlicher Lizenzen und dem Erwerb von betriebenen produzierenden Liegenschaften im Jahr 2016 weiter ausgebaut. Im Jahr 2021 schloss Vermilion zwei kleinere Akquisitionen ab und erhöhte damit die nicht-operative Beteiligung des Unternehmens an bestimmten Anlagen auf 50 %.

Irland ist von besonderem Interesse für Vermilion. Man hält hier einen direkten Anteil von 20 % am Gasfeld Corrib. Die Produktion in Corrib wurde am 30. Dezember 2015 aufgenommen und das Corrib-Feld macht 100 % der irischen Erdgasproduktion aus. Das Corrib-Gasfeld befindet sich etwa 83 km vor der Nordwestküste Irlands und das Gas wird über eine 90 km lange Pipeline zur Bellanaboy Bridge-Gasanlage transportiert, wo es dann vor der Einspeisung in das nationale Netz verarbeitet wird. Das Corrib-Projekt generiert einen erheblichen freien Cashflow für Vermilion, da die Betriebskosten niedrig sind und nur minimale laufende Kapitalausgaben erforderlich sind.

Im Juli 2017 gaben Vermilion und das Canada Pension Plan Investment Board eine strategische Partnerschaft bekannt, in deren Rahmen Vermilion die Betreiberschaft des Corrib-Erdgasprojekts von Shell E&P Ireland Limited sowie eine zusätzliche Arbeitsbeteiligung von 1,5 % am Corrib-Erdgasprojekt übernahm. Die Transaktion wurde im vierten Quartal 2018 abgeschlossen. Und nun erfolgte ja auch der Erwerb von Equinor Energy Ireland Limited, wodurch sich Vermilions Anteil an Corrib indirekt auf 56,5 % erhöhte.

Zuletzt ist Vermilion auch in Südosteuropa aktiv. Die Positionen zeichnen sich durch bescheidene, nachgelagerte Verpflichtungen aus, die sowohl für Öl als auch für Gas aussichtsreiche Flächen abdecken und die von der Anwendung neuer Technologien profitieren können. In Kroatien sind dies fast 975.000 Acres und macht Vermilion zum größten Onshore-Landbesitzer des Landes. Ein erheblicher Teil der Anbauflächen befindet sich in der Nähe produzierender Öl- und Gasfelder. In Ungarn besitzt man mehr als 950.000 Acres in den Konzessionen South Battonya, Ebes und Békéssámson. In der Slowakei ging Vermilion mit NAFTA, dem führenden E&P-Unternehmen des Landes, eine Vereinbarung ein, die Vermilion eine 50-prozentige Beteiligung an der gemeinsamen Erkundung von etwa 50.000 Acres in zwei Konzessionen gewährt.   

Quelle: wallstreet-online.de
Wie der Chartverlauf der letzten 10 Jahre zeigt, ist Vermilion stark von den Energiepreisen abhängig. Da man auch über Firmenzukäufe wächst, kann das auch mal ins Auge gehen. So fielen größere Zukäufe auch mal in Phasen, in denen der Ölpreis dann deutlich nachgegeben hat - eigentlich sind wir das seit der Finanzkrise so gewöhnt. Die Energiepreise und nun vor allem den Gaspreis in Europa, sollte man daher stets im Auge behalten, weil er der maßgebliche Treiber für den Cashflow und damit die Gewinne des Unternehmens ist. Dabei hat Vermilion Energy in früheren Zeiten einen Großteil seiner Gewinne als Dividenden ausgeschüttet, während aktuell nur eine schmale Dividende gezahlt wird. Doch das dürfte sich bald wieder ändern, wenn die Schulden weitgehend getilgt sind und reichlich Cash für Dividenden und/oder Aktienrückkäufe zur Verfügung steht. Und das läuft so...

Ergebnisse des 1. Quartals 2022

In seinen Finanzergebnissen für das 1. Quartal 2022 meldete Vermilion ein operatives Ergebnis (FFO) von 390 Mio. USD oder 2,40 USD pro verwässerter Aktie, verglichen mit einem FFO von 162 Mio. USD oder 1,02 USD pro verwässerter Aktie im 1. Quartal 2021.

Der Erdöl- und Erdgasumsatz des Unternehmens stieg um 120 % von 368 Mio. USD im 1. Quartal 2021 auf 810 Mio. USD im 1. Quartal 2022. Der Nettogewinn lag bei 450 Mio. USD bzw. 3,15 USD je verwässerter Aktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 284 Mio. USD bzw. 1,75 USD je verwässerter Aktie im 1. Quartal 2021. Vermilions Free Cashflow stieg von 79 Mio. USD im 1. Quartal 2021 auf 305 Mio. USD im 1. Quartal 2022.

Die Nettoverschuldung sank von 1,938 Mrd. USD im 1. Quartal 2021 auf 1,365 Mrd. USD im 1. Quartal 2022. Aus betrieblicher Sicht hat sich die Gesamtproduktion von VET zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 nicht verändert. Im 1. Quartal 2022 stieg jedoch der durchschnittlich realisierte Preis von VET für Rohöl und Kondensat um 69 %, der für LNG auch um 69 % und der für Erdgas um 216 % an.

Bei Betrachtung der Zahlen gibt es einige Besonderheiten. So sind die jüngsten Übernahmen noch nicht voll in den Werten des 1. Quartals enthalten, so dass mit höheren Produktionszahlen ab dem 2. Quartal zu rechnen ist. Des Weiteren erfolgte der russische Angriff auf die Ukraine erst zur Mitte des 1. Quartals und ihnen folgte die beispiellose Gasverteuerung in Europa. Die höheren Preise werden sich daher ab dem 2. Quartal nochmals deutlicher in den Geschäftszahlen niederschlagen. Allerdings stehen dem Preissicherungsgeschäfte gegenüber, denn Vermilion hat 40 % seiner 2022er Produktion bei 100 USD (WTI) abgesichert, so dass dem Unternehmen die noch höheren Notierungen momentan nur begrenzt Zusatzgewinne einbringen. Für 2023 ist die Absicherungsquote auf 10 % gesenkt worden und sofern die Preise nicht signifikant einbrechen, werden sich dann Cashflow und Gewinne nochmals deutlich nach oben schrauben.

Apropos Cashflow. Für 2022 erwartet Vermilion rund 1,4 Mrd. USD an Free Cashflow. Ohne die Absicherungsgeschäfte könnten es 2023 bis zu 2,0 Mrd. USD werden. Die Free Cashflow-Rendite läge damit allein für 2023 bei enormen 37 %.

Ende des 1. Quartals wies Vermilion eine Nettoverschuldung von 1,1 Mrd. USD auf, was zu einem Verhältnis von Nettoverschuldung zu Free Cashflow von 0,5 führt. Angesichts dieser starken Aussichten plant Vermilion, sobald die Nettoverschuldung im Verlauf des 2. Halbjahres 2022 unter 0,95 Mrd. USD absinkt, die Aktionäre ausgiebig am Unternehmenserfolg zu beteiligen: durch Dividendenerhöhungen, Sonderdividenden, Aktienrückkäufe oder eine Kombination aus diesen Maßnahmen.

Hinsichtlich der Aktienrückkäufe hat Vermilion jedenfalls schon mal Nägel mit Köpfen gemacht und den Rückkauf von bis zu 16.076.666 Stammaktien und damit etwa 10 % des Streubesitzes über einen Zeitraum von 12 Monaten angekündigt.

Auch ein anderer Vergleich zeigt die attraktive Bewertung der Vermilion-Aktie. Bei einem Kurs von 19,50 USD kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 3,15 Mrd. USD. Damit würde der für 2022 und 2023 erwartete Free Cashflow von zusammen bis zu 3,4 Mrd. USD die gesamte Börsenkapitalisierung von Vermilion mehr als abdecken.

Zugespitzt formuliert bedeutet dies, dass der freie Cashflow die heute gekaufte Aktie bis Ende 2023 vollständig abbezahlt hätte!

Imposant. Allerdings gilt dies natürlich nur, wenn die Energiepreise sich auf hohem Niveau halten und wenn Vermilion in dieser Zeit keine großen Akquisitionen tätigt, die viel Geld verschlingen und ggf. die Ausgabe neuer Aktien zur Kaufpreisbegleichung mit sich bringen würden. Das ist natürlich nicht auszuschließen, zumal Akquisitionen zum Geschäftsmodell gehören.

Auf der anderen Seite stehen wir in Europa vor der Bedrohung durch die möglicherweise bevorstehende Gasmangellage. Und wir erinnern uns an die Aussagen von BNetzA-Chef Klaus Müller, der in dem Fall von einer nochmaligen Verdreifachung der Gaspreise in Deutschland ausgeht. In anderen Teilen Westeuropas wird der Anstieg wohl nicht ganz so hoch ausfallen, weil die Abhängigkeit von russischem Erdgas geringer ist. Dennoch würde sich die erneute Preisexplosion ganz besonders stark auf den Umsatz, den Cashflow und die Gewinne von Vermilion Energy auswirken.

So oder so, die Aktie fliegt total unter dem Radar der Investoren und insbesondere das hohe Exposure im europäischen Gasmarkt scheint bisher niemandem so richtig aufgefallen zu sein. Damit ist Vermilion Energy nicht nur eine aussichtsreiche Wette auf hohe und steigende Energiepreise, sondern auch ein Hedge im Depot gegen die drohende Gasmangellage und die damit verbundenen katastrophalen Auswirkungen auf deutsche und europäische Unternehmen.

Disclaimer: Habe Vermillion Energy auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

30 Kommentare:

  1. Sehr interessantes Unternehmen.
    Aber wie kommen Sie darauf "aber Russland drosselt unverhohlen aus politischen Gründen die Gasversorgung in den Westen"? Sind es nicht technische Gründe?

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    1. Nein, die "technischen Gründe" sind nur vorgeschoben. Russland/Gazprom/Putin hat die Lieferungen durch Nordstream 1 bereits vor der Wartung gedrosselt und man könnte durchaus seine Lieferverpflichtungen durch die Nutzung anderer Pipelines erfüllen. Doch auch deren Kapazitäten wurden runtergefahren, die Lieferungen nach Polen und Bulgarien wurden Ende April komplett eingestellt, Mitte Mai teilte Gazprom mit, man werde kein Gas mehr durch die Jamal-Europa-Pipeline liefern. Und Gazprom-Chef Miller hat kürzlich dazu gesagt, es stünde mit Nordstream 2 ja eine Pipeline bereit... Wenn man sieht, wie sich die Niederlande oder Norwegen ein Bein ausreißen, um die Gasversorgung in West- und Mitteleuropa aufrechtzuerhalten, erkennt man schnell was möglich ist, wenn es denn gewünscht ist. Russland/Gazprom/Putin tun genau das Gegenteil und das aus politischen und strategischen Gründen.

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  2. Ich wäre vorsichtig mit solchen Behauptungen Russland will nicht liefern. Herr Hellmeyer hat in seinem letzten Kommentar einen Link veröffentlicht ,wo die einzelnen Pipelines aufgezeigt werden und warum nicht geliefert wird.
    https://www.goldseiten.de/artikel/546403--FOMC-Sitzung---IWF-kappt-Prognosen-mit-einer-Ausnahme-RUS---EU~-Gas-Sparplan.html

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    1. Naja, der Folker Hellmeyer gehört zu den größten Putin-Verstehern des Landes und hat eine komplett "anderswertende" Sichtweise als ich. Wir sind zwar auf dasselbe Gymnasium gegangen, aber mit 10 Jahren Zeitverzögerung. Vielleicht liegt's daran...

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    2. Ich glaube Sie haben den Link im Text nicht verfolgt. Der gemeinte Link ist https://www.anti-spiegel.ru/2022/der-medienhype-um-die-selbst-verursachte-gaskrise/

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    3. Nur 2. kurze Anmerkungen:

      1. Die Behauptung, Nordstream 2 könnte "sofort" freigeschaltet werden, spottet jeder Wahrheit. Selbst wenn es gewollt wäre, müssten dazu noch viele behördliche Genehmigungen, Zertifikate usw. ausgestellt werden und es müsste geklärt werden, wer dafür eine Versicherung zu stellen bereit ist. All diese Probleme/Hindernisse waren schon akut, als Putin noch nicht in die Ukraine einmarschiert war.

      2. Einfach mal die URL ansehen: "www.anti-spiegel.ru". Eine russische Propagandaseite als "Faktennachweis" anzupreisen, finde ich schon sehr gewagt...

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    4. Was soll man von einem Blogbetreiber anderes erwarten, der Mitglied der CDU ist und Angela Merkel gehuldigt hat, obwohl die für unsere jetzige Situation verantwortlich ist?

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    5. Wenn man sich immer nur von einer Seite informieren möchte, kann man dies natürlich machen. Welche Seite nun lügt oder nicht, werden wir erst später erfahren.

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    6. Danke für den sachdienlichen Hinweis. Ich bin nicht nur CDU-Mitglied, sondern auch in der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), dem Deutschen Roten Kreuz und ich spende regelmäßig für diverse Vereine und Institutionen. Ach ja, bei unserem örtlichen Klimaschutzfonds war ich 10 Jahre Vorstandsmitglied und das zu einer Zeit, als das noch nicht "Mode" war....

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  3. Ich glaube da hast Du einen Schreibfehler mit 2 x 1.Quartal 2022:
    In seinen Finanzergebnissen für das 1. Quartal 2022 meldete Vermilion ein operatives Ergebnis (FFO) von 390 Mio. USD oder 2,40 USD pro verwässerter Aktie, verglichen mit einem FFO von 162 Mio. USD oder 1,02 USD pro verwässerter Aktie im 1. Quartal 2022.

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    1. Du hast Recht, Rainer es muss zuletzt "im 1. Quartal 2021" heißen. Hab`s berichtigt, danke für den Hinweis.

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  4. Haha, was für eine lächerliche Frage (sorry)

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  5. Gute Vorstellung, aber: "Russland drosselt unverhohlen aus politischen Gründen die Gasversorgung"... ähm, schreit nicht die EU incl deutschen Politiker nach einen Gasimportstopp? Und wie ist das mit den Sanktionen gegen Russland, die es seit 2014 gibt, sind die nicht auch irgentwie "politisch Motiviert"?
    Und bevor jetzt was kommt wie "Russlandversteher" will ich noch sagen, da gab es doch 2 Minsker Abkommen, wo neben Russland und der Ukraine auch Deutschland und Frankreich am Tisch gesessen haben, wie die UA keinen einzigen Punkt umgesetzt hat. Der ganze Krieg und das ganze drumherum ist "Politisch".

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    1. Ja, es gibt auch Stimmen in der EU und in Deutschland, die einen sofortigen Gasimportstopp befürworten. Fakt ist aber doch, dass Gas- und Ölimporte bei den Sanktionen gegen Russland bewusst (und auf Deutschen Druck hin) ausgenommen wurden.

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    2. Und vor dem Minsker Abkommen gab es u. A. ein Abkommen zur Abrüstung ukrainischer Atomwaffen was die Russen verlangt hatten und den daran geknüpften territorialen Schutz durch die USA und GB. Nur mal so zu den "Abkommen"

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  6. Michael S.28.07.22, 20:44

    Vielen Dank für die Vorstellung von diesem Unternehmen. Wieder mal ein Mehrwert für mich. Werde wohl eine kleine Position aufbauen!

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  7. Gibt es nicht Probleme mit der Quellensteuer bei Vermilion? Kanada behält 30 % ein und ich bekomme nur 15 % angerechnet. Sich die restlichen 15 % von Kanada erstatten zu lassen scheint unmöglich. Wie machst du das Michael?

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    1. Das kann ich Dir noch nicht beantworten. 1. Habe ich noch keine Erfahrungen mit kanadischen Aktien und Dividendenzahlungen und 2. liegen meine Aktien in einer GmbH, so dass hier ggf. andere Regelungen zu beachten sind (so ist es zumindest in den USA, wo ich/die Firma andere Formulare auszufüllen habe).

      Momentan ist die Dividendenrendite bei VET aber ja noch "homöopathisch", so dass ich damit erstmal üben kann. ^^

      Falls aber jemand konkrete Erfahrungen mit der Dividendenbesteuerung kanadischer Unternehmen hat, kann er die hier gerne teilen, das interessiert bestimmt Einige.

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    2. Servus, Kanada zieht 25% Quellensteuer ein ( zumindest bei mir in einem österreichischen Depot ), es werden noch 12,5% ausländische KEST eingezogen. Erstattung ist möglich jedoch habe ich dies noch nicht beantragt scheint auch im Moment nicht allzu wirtschaftlich. Habe den Wert eigentlich rein als Spekulation-Kursgewinn im Depot und im Moment nicht den Gedanken auf Langzeit hold. lg Michael

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  8. ja, vielleicht ist ja auch jemand bereit, dies zu erklären für die CH, ES, USA.

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  9. Hallo Michael,
    eine sehr gute Analyse der aktuellen Situation, ich denk auch nicht das sich dieses Problem für Deutschland/EU auf die kurze Sicht erledigen wird. Ich hab deshalb vor einigen Tagen schon Aktien von Vermilion Energy erworben.
    Wie ist deine Einschätzung zu Equinor, die von der Bewertung her etwas höher stehen, dafür auch im Bereich erneuerbarer Engergien investiert sind?
    lg Rainer

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    1. Moin Rainer,
      Vermillion und Equinor sind schwer vergleichen, die spielen in unterschiedlichen Ligen. Equinor ist ein global agierende integrierter Energiekonzern und macht in einem Quartal so viel Umsatz, wie Vermilion als ganzes an der Börse wert ist. Vor allem das Tiefseebohren in der Nordsee ist eine ganz eigene Herausforderung, nicht nur was die Kosten angeht. Der Staat ist großer Anteilseigner (67 %) und "fordert" Investments in reg. Energien. Mit Staatsbeteiligungen habe ich immer so meine Schwierigkeiten, da Politiker selten gute Unternehmer sind und völlig andere Ziele verfolgen.

      Ich bin über Vermilion Energy gestolpert, weil die einen relativ hohen Gas-Anteil in Europa haben und der Cashflow geradezu gewaltig ist; die Verschuldung wird sich demnächst in Luft auslösen, es wird massive Aktienrückkäufe und wohl auch satte Dividendenerhöhungen geben. Für mich was also die erste und entscheidende Frage, ob dieser enorme Cashflow anhalten wird oder eine Eintagsfliege ist. Und ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass die hohen Gaspreise in Europa anhalten werden und zwar für längere Zeit. Selbst wenn Putin morgen den Ukrainekrieg beendet und alle Pipelines bis zum Anschlag aufzudrehen bereit wäre, wird es vonseiten der EU/Deutschland kein Zurück zum Status Quo geben. Russland wird als Lieferant ersetzt, so schnell und so konsequent wie möglich. Alternativen sind kaum schnell zu finden, das spielt VET in die Karten.

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  10. Ich hoffe, daß eine eventuelle Übergewinnsteuer, dieses Investment- Projekt nicht zu sehr stutzt.

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  11. Warum wird gegenwärtig jemand der jemanden versteht als parteiisch deklariert?
    Ich interpretiere Ihre Meinung zu Herrn Hellmeyer als sehr löblich, wenn Sie ihn als Putin Versteher titulieren. Ist ja prima, denn folglich hat er ein besseres Gesamtbild als Sie es haben. Wer beide Seiten versteht, versteht auch das Spiel Herr Kissig. Vielleicht liegt es doch am Alter wie Sie anschließend so süffisant ergänzen?

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  12. MonDividende01.09.22, 13:54

    Bei mir seit 2019 im wikifolio "MonDividenden". Bei 30 € habe ich eine kleine Position zwecks weiterer Diversifizierung verkauft. Rest lasse ich auf absehbare Zeit laufen, so lange die Energie-Notlage in Europa weiter anhält. 40 € sollte die Aktie bis 2024 mindestens erreichen können. Spätestens mit Dividendenerhöhung, was für nächstes Jahr absehbar ist, sollte es einen deutlichen Sprung nach oben geben.

    Dieses Jahr kommen wir m. E. wohl noch ohne Gas-Rationierungen über den Winter. Wenn gegen Ende 2023 die Pipelines für China zur Kapazitätserweiterung nahezu fertiggestellt sind, rechne ich tatsächlich mit einem Lieferstopp Russlands an Deutschland. Bis dahin müssen die Gasquellen noch abgezapft werden, um diese für die Belieferung der "freundlichen" Staaten vorhalten zu können. Ich persönlich halte daher den Winter 2024 für die eigentliche Herausforderung für Deutschland in der Gasversorgung. Ob wir bis dahin schon den kleineren Anteil russischen Gases durch LNG komplett ersetzen können, kann durchaus bezweifelt werden. Wie ist ihre Meinung?

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    1. Entscheidend wird sein, ob und wie schnell wir zu Einsparungen beim Gasverbrauch kommen. Erstes Etappenziel ist, über den nahenden Winter zu kommen. Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass in 2023 bereits alles und jeder den Gasverbrauch senken kann und wird, so dass wir im Winter 2023/24 bereits "russlandautark" sind. Die Abhängigkeit von Russland/Putin wird aber weiter deutlich abnehmen und das ist, wie sich gezeigt hat, in jedem Fall positiv. Eine Belastung für unsere Bürger und die Wirtschaft wird es aber dauerhaft bleiben, weil wir erheblich mehr für Energie ausgeben werden müssen als bisher.

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  13. Hallo Michael, VET hat gute 30% nachgegeben. Der Grund dafür sollte eine von der EU geplante "Windfall tax", also Sondergewinnsteuer sein, die letztendlich die Investoren beunruhigt. Ich habe auch gesehen, dass Du die Position im Wiki reduziert hast. Wie stehst zur aktuellen Situation in Bezug auf VET?

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    1. Vermilion Energy erfüllt bei mir zwei Funktionen: Es ist (1.) ein sehr attraktives Investment, weil die hohe Gas- und Ölpreise dem Unternehmen hohe Cashflows in die Kasse spülen, die zunächst zur Schuldentilgung eingesetzt wurden und nun für Aktienrückkäufe und Dividenden verwendet werden. Das läuft wie am Schnürchen. Aber (2.) ist die Position auch meine "Versicherung" (Hedge) gegen die drohende Gasmangellage in Europa und Deutschland im Speziellen. Hier hat sich die Lage vordergründig entspannt, weil die Gasspeicher inzwischen voll sind. Aber zwei Zentimeter weiter gedacht ist das nur eine Scheinsicherheit, denn wenn der anstehende Winter auch nur 0,5 Grad unter dem "Normwinter" liegt, dann geht uns spätestens Mitte Februar das Gas aus. Physisch. VET ist daher noch immer die beste Versicherung gegen diese Problematik, da man Gas in Europa fördert (v.a. in Irland).

      Ich denke auch nicht, dass der VET-Kurs wegen einer drohenden "Übergewinnsteuer" vom Hoch so viel abgegeben hat. Er folgt schlicht den Energiepreisen, die weltweit ebenso stark gefallen sind. Und auch der europäische Gaspreis ist ja kräftig runtergegangen, seit Habecks Leute nicht mehr jede Menge zu jedem Preis am Markt wegkaufen, um die Gasspeicher zu füllen.

      Der Ölpreis und auch der Gaspreis fällt wegen der drohenden weltweiten Rezession. Er wird durch die Angst der Spekulanten und der Anleger in die Tiefe getrieben. Da dies auch die Inflation mit etwas Zeitverzug deutlich bremsen und vielleicht demnächst sogar zu deutlichen Rückgängen führen wird, könnte dies bremsend auf die Zinserhöhungsorgien der Notenbanken und damit auf das Abwürgen der Konjunktur wirken - und damit wieder positiv auf die Nachfrage nach Öl (und Gas). Es ist also nicht alles nur trist. ;-)

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    2. Ach so, "VET in the Wikis"... Die Reduzierung habe ich vor einigen Tagen vorgenommen wegen der vorübergehenden Entspannung bei der Gasmangellage. Die Restposition ist der Teil "attraktives Investment". Sofern bzw. eher sobald sich die Gasversorgungslage wieder zuspitzt, werde ich VET vermutlich wieder aufstocken (Hedge-Funktion).

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    3. Danke für deine ausführliche Antwort Michael. Jetzt mit der Sprengung von NS1 und NS2 denke ich, dass alternative Gasquellen zunehmend wichtiger werden. Das spielt in die Karten von VET und der Markt hat es gestern relativ schnell bemerkt :)

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