"Total Rebound" im Juli. Was für ein Finale: auf das schlechtes Börsenhalbjahr seit 40 Jahren folgte der beste Börsen-Juli seit 1929 - jedenfalls was den S&P 500 angeht. Hier stehen 9,1 % zu Buche, unglaublich...
Erneut zeigt sich, dass Börsenkurse und wirtschaftliche Entwicklung zusammenhängen - aber eben nicht unbedingt zeitnah. Die Nachrichten sind weiterhin überwiegend negativ, doch die Kurse fallen nicht mehr weiter. Und genau das ist der Grund, weshalb die Börsen drehen, bevor die Wirtschaft wieder auf die beine kommt: es ist nicht so, dass die Käufer wieder zurück an diese Börsen strömen würden, nein, die professionellen Anleger haben eine so niedrige Aktienquote wie seit der großen Depression nicht mehr. Es liegt einfach daran, dass die Verkäufer ihr Pulver verschossen haben und immer weniger noch bereit sind, auf diesem "ausgebombten" Niveau seine Aktien zu verkaufen. Da braucht es nicht mehr Käufer, dass die Kurse steigen. Aber relativ gesehen hat sich das Pendel zugunsten der Käufer gedreht, die nun die Verkäufer überwiegen. Und die Kurse steigen. Und das erzeugt... richtig, FOMO, die Angst, etwas zu verpassen (Fear of missing out). Denn die ganzen Ex-Aktionäre, die nun mit inflationsgeschundenem Cash an der Seitenlinie stehen, müssen den rasant steigenden Aktienkursen hinterherschauen. Und immer mehr halten dem Druck nicht stand, können nicht auf den "nächsten Dip" warten - und kaufen. Weshalb die Kurse noch weiter steigen.
»Bullenmärkte beginnen fast immer, bevor eine Rezession endet. Aktien gehen mit Kursveränderungen voran. Sie warten nicht auf Daten, die sie bestätigen.«(Ken Fisher)
Ob es das schon gewesen ist mit der Korrektur? Keine Ahnung. Vielleicht sehen wir auch erstmal nur eine fulminante Sommerrally. Aber es gibt auch gute Gründe, weshalb die Kurse weiter steigen könnten und der "neue Bullenmarkt", wie Ken Fisher prophezeit, schon begonnen hat...