In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf aktien-mag.de für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
In meinem 194. Portfoliocheck blicke ich mal wieder in das Depot des Hedge Fonds Third Point. Daniel Loeb pflegt einen aktivistischen Investmentstil und kauft sich bevorzugt in angeschlagene Unternehmen ein, um diese dann in die gewünschte Richtung zu treiben.
Eine Turnoverrate von 15 % ist selbst für Daniel Loebs Verhältnisse hoch, auch wenn sie gegenüber den 22 % aus dem Vorquartal deutlich niedriger liegt. Ende des 1. Quartals 2022 enthielt sein Portfolio statt 91 nur noch 75 Aktienwerte, darunter 10 Neuaufnahmen. Sein ausgewiesener Portfoliowert liegt allerdings mit 7,7 Mrd. USD rund 45 % unter den 14,3 Mrd. USD aus dem Vorquartal. Loeb meint, wir würden gerade eine Zeitenwende an der Börse erleben, wo Technologiewerte ihre (zu) hohen Bewertungen nicht mehr rechtfertigen könnten angesichts der zunehmenden Attraktivität von Valueaktien. Er hat daher ordentlich Geld vom Tisch genommen und auch seine Depotumschichtungen spiegeln seine neue Überzeugung deutlich wider.
Komplett verkauft hat Loeb auch einstige Depotschwergewichte wie Amazon, Alphabet, Upstart Holdings, Walt Disney, RH, Accenture PLC, Burlington Stores. Bei Microsoft waren es mehr als zwei Drittel, bei Intuit über ein Drittel seiner Position. Seine gewichtigsten Zugänge sind der Stahlriese Alcoa und die Eisenbahngesellschaft CSX Corp., die sich mit ihrem Quasimonopol an der US-Ostküste zu einem wahren Cashflowmonster entwickelt und in den letzten 15 Jahren fast die Hälfte ihrer Aktien zurückgekauft hat.
Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon, CSX, Intuit, Microsoft, RH, Walt Disney auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
Schon erstaunlich, dass er Amazon, Alphabet, Disney komplett verkauft und Microsoft um 2/3 reduziert hat.
AntwortenLöschenLoeb geht von einem "Paradigmenwechsel" aus und glaubt, dass Inflation und steigende Zinsen den Aktienmarkt insgesamt kräftig unter Druck bringen werden. Daher hat er viele der populärsten Aktien aus dem Depot geworfen und Cash aufgebaut. Des Weiteren hat er einige Short-Positionen eröffnet und das nicht nur, um Depotpositionen abzusichern (wie bei SentinelOne). Bin gespannt, ob er Recht hat. Ich denke eher, der große Knall bleibt aus...
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