Der April forderte einen Großteil der Kursgewinne aus dem März zurück. Eigentlich ging es den ganzen Monat hindurch brutal abwärts, weil es irgendwie auch keine positiven Nachrichten gab. Alle Themenfelder, die die Börsen schon seit Monaten belasten, bekamen weiter neue Nahrung: die Lieferketten stocken, auch dank Chinas Zero-COVID-Lockdown in Shanghai, die Preis und ihnen folgend die Inflation schnellen ungebremst in die Höhe, weshalb die Notenbanken immer hysterischere Töne Richtung Zinsanhebungen aussenden und damit die Wahrscheinlichkeit einer Rezession weiter erhöhen. Und der Ukrainekrieg? Da gibt es auch wenig Zeichen der Entspannung, so dass alle vorgenannten Problemfelder zusätzlich Futter bekommen.
Gute Nachrichten? Fehlanzeige. Außer... dass die Stimmung bei den Bürgern, in der Wirtschaft und an der Börse inzwischen ziemlich pessimistisch ist. Was grundsätzlich schon wieder positiv zu werten ist. Ken Fisher erklärte jüngst, die aktuelle Korrektur sei nicht mehr als eine solche. Anleger hätten sich zwar an "V-förmige Erholungen" gewöhnt, aber dieses Mal sei es eine "W-förmige" Korrektur, die den Boden für neue Kursaufschwünge in der zweiten Jahreshälfte bereite.
Der gute Ken hat übrigens sehr oft Recht mit seinem Marktvorhersagen - in beide Richtungen. Es besteht also noch Hoffnung. Und dass sich in Frankreich Macron mit 58 % gegen Le Pen durchsetzen und die EU damit vor einer weiteren schweren Krise bewahren konnte, ist ja auch kein schlechtes Omen.
Doch maßgeblich war in den letzten Tagen natürlich die US-Earnings-Season und da lag das Augenmerk nach dem Netflix-Fiasko auf den Schwergewichten Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms und Microsoft. Und man kann feststellen: die As haben's versaut, die Ms haben's überzeugt...