Samstag, 30. April 2022

Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im April

Der April forderte einen Großteil der Kursgewinne aus dem März zurück. Eigentlich ging es den ganzen Monat hindurch brutal abwärts, weil es irgendwie auch keine positiven Nachrichten gab. Alle Themenfelder, die die Börsen schon seit Monaten belasten, bekamen weiter neue Nahrung: die Lieferketten stocken, auch dank Chinas Zero-COVID-Lockdown in Shanghai, die Preis und ihnen folgend die Inflation schnellen ungebremst in die Höhe, weshalb die Notenbanken immer hysterischere Töne Richtung Zinsanhebungen aussenden und damit die Wahrscheinlichkeit einer Rezession weiter erhöhen. Und der Ukrainekrieg? Da gibt es auch wenig Zeichen der Entspannung, so dass alle vorgenannten Problemfelder zusätzlich Futter bekommen.

Gute Nachrichten? Fehlanzeige. Außer... dass die Stimmung bei den Bürgern, in der Wirtschaft und an der Börse inzwischen ziemlich pessimistisch ist. Was grundsätzlich schon wieder positiv zu werten ist. Ken Fisher erklärte jüngst, die aktuelle Korrektur sei nicht mehr als eine solche. Anleger hätten sich zwar an "V-förmige Erholungen" gewöhnt, aber dieses Mal sei es eine "W-förmige" Korrektur, die den Boden für neue Kursaufschwünge in der zweiten Jahreshälfte bereite.

Der gute Ken hat übrigens sehr oft Recht mit seinem Marktvorhersagen - in beide Richtungen. Es besteht also noch Hoffnung. Und dass sich in Frankreich Macron mit 58 % gegen Le Pen durchsetzen und die EU damit vor einer weiteren schweren Krise bewahren konnte, ist ja auch kein schlechtes Omen.

Doch maßgeblich war in den letzten Tagen natürlich die US-Earnings-Season und da lag das Augenmerk nach dem Netflix-Fiasko auf den Schwergewichten Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms und Microsoft. Und man kann feststellen: die As haben's versaut, die Ms haben's überzeugt...

Freitag, 29. April 2022

Kissigs Portfoliocheck: Microsoft ist Jeremy Granthams stärkstes Investment

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 188. Portfoliocheck blicke ich wieder einmal in das Depot des Value Investors Jeremy Grantham, einem der erfolgreichsten Investoren der Welt.

Große Popularität erreichte Grantham, weil er treffsicher das Platzen von Spekulationsblasen korrekt vorausgesagt hat. So prophezeite er den Zusammenbruch am japanischen Aktien- und Häusermarkt in den späten 1980er Jahren, das Platzen der Internetblase in den späten 1990ern, sowie das Platzen der Blase am Immobilienmarkt und der sich anschließenden weltweite Kreditkrise 2007. Für Aufsehen sorgte Grantham 2017, als er sich vom Deep Value-Ansatz nach Benjamin Graham abwandte. Das dauerhaft niedrige Zinsniveau und starke ökonomische Burggräben einzelner Unternehmen (Moat) erfordere auch bei Value Investoren ein Umdenken hin zum Quality Investing und zur Inkaufnahme höherer Bewertungen, um weiterhin langfristig erfolgreich zu sein.

In seinem Investorenbrief von Anfang April 2022 erklärte Grantham, die seit Ende der Finanzkrise 2009 währende Dominanz der Growth-Aktien über die Value-Aktien sei vorbei, denn Profitabilität werde wieder zu einem ganz entscheidenden Faktor bei der Unternehmensbewertung: "The turn in Value is just getting started". Grantham setzt weiterhin konsequent auf Aktien mit dominierendem Geschäftsmodell und Preissetzungsmacht, die steigenden Zinsen und höherer Inflation am besten trotzen können.

Im 4. Quartal 2021 schichtete Jeremy Grantham 8 % seines Portfolios um und hielt am Ende 677 Werte, darunter 97 Neuaufnahmen. Der Wert der von ihm bei GMO verwalteten Kundenportfolios lag Ende des Quartals um eine halbe Milliarde höher bei 20,8 Mrd. USD. Mit 30,0 % gewichtet er Technologiewerte weiterhin am stärksten vor Gesundheitsaktien mit 18,9 % und Finanzwerten mit 13,5 %.

Trotz einer leichten Reduzierung bleibt Microsoft unangefochtener Spitzenreiter in Granthams Depot. Die Gewichtung legte dank der starken Kursperformance sogar von 4,7 % auf 4,95 % zu. Auf Platz 2 rangiert weiterhin Apple und dahinter folgt immer noch UnitedHealth. Neuer vierter ist Coca-Cola vor U.S. Bancorp, die ihren fünften Platz behaupten konnten. Dass Graham gerade auf Microsoft setzt, hat dabei eine ganze Reihe guter Gründe...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Apple, Microsoft befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Donnerstag, 28. April 2022

Starke 2021er Ergebnisse: Bei SBF läuft (fast alles) wie auf Schienen

SBF glänzt mit starken Zahlen. Der Anbieter von LED-Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge und die Industrie hat vorläufige noch nicht geprüften Konzernzahlen für ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Der Konzernumsatz stieg um 45,7 % auf 31,2 Mio. EUR (Vorjahr: 21,4 Mio.), das EBITDA erreichte mehr als eine Verdoppelung auf 7,1 Mio. EUR (Vorjahr: 3,4 Mio.) und die EBITDA-Marge erreichte 22,7 % (Vorjahr: 15,1 %).

Der Auftragsbestand liegt weiter auf hohem Niveau und SBF geht für 2022 daher von weiter steigenden Umsätzen von mindestens 40 Mio. EUR aus. Dabei werden sich in beiden Geschäftsfeldern "Schienenfahrzeuge" und "Industrielle Beleuchtung" die Preissteigerungen der Materialien im Ergebnis niederschlagen. Dennoch geht SBF von einer auf die Branche gesehen überdurchschnittlichen Marge aus. Darüber hinaus hat man weitere Zukäufe im Visier...

Montag, 25. April 2022

Kissigs Aktien Report: Ungewissheit lässt Kurse purzeln. Aber Costco läuft einfach…

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Börsenweisheit der Woche 17/2022

"In der Spekulation gerät die Selbstkritik, die beste Garantie für ein Minimum an gesundem Menschenverstand, in Gefahr."
(John Kenneth Galbraith)

Sonntag, 24. April 2022

Ken Fisher mahnt: Kurssteigerungen zu verpassen kostet Anleger mehr als ein Crash!

Psychologie bestimmt die Aktienkurse deutlich stärker als die Faktenlage. Und die menschliche Natur neigt dazu, Negatives deutlich stärker zu gewichten, als Positives. Das liegt in unseren Genen, die auf Überleben getrimmt sind - bei Gefahr schüttet unser Körper Adrenalin aus und aktiviert unseren Fluchtreflex. Diese Reflexe sicherten unserer Spezies das Überleben, doch in unserer modernen Welt benötigen wir diese Überlebenstechniken immer seltener. Und beim Investieren stehen sie unserem Erfolg sogar im Weg.

Wenn die Aktienkurse steigen, will jeder dabei sein und die Kursgewinne mitnehmen. Und wenn die Börse abwärts rauscht, will jeder aussteigen, möglichst schnell und zu jedem Preis. Was psychologisch nachvollziehbar ist ('Behavioral Finance'), ist dann allerdings auch der Grund, weshalb Anleger nicht besser, sondern überwiegend schlechter abschneiden als der Gesamtmarkt. Sie folgen der Herde und können daher nicht besser sein. In der Wahrnehmung konzentrieren sich immer mehr Anleger auf die gleichen Risiken und Themen und überhöhen somit ihre Bedeutung (sog. 'Attention Bias') - mit entsprechend starken Auswirkungen auf die Aktienkurse. Dabei neigen wir Menschen dazu, Negatives deutlich intensiver wahrzunehmen, als positive Erlebnisse. Auch negative Nachrichten geben wird wesentlich häufiger weiter als positive. Dass wir also Verluste viel stärker empfinden als Gewinne, nennt man 'Dispositionseffekt'. Und diese Erkenntnis führt uns zurück zu den Bullen und Bären...

Freitag, 22. April 2022

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu SHS Viveon: Noch eine Chance für den Risikomanager?!

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer es oder eines der weiteren von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Abonnenten erhalten die neuen Artikel, nicht nur die von mir verfassten, vorab in ihr Email-Postfach und das Magazin mit allen Artikeln erscheint dann alle 14 Tage.

Für die Leser meines Blogs hat das Ganze auch einen direkten Nutzen: nach Erscheinen des Magazins darf ich eine meiner Analysen dann auch hier veröffentlichen. Vielen Dank dafür an Simon Betschinger, Gründer und Geschäftsführer von Traderfox.

Donnerstag, 21. April 2022

Kissigs Portfoliocheck: Ray Dalio setzt bei McDonald’s auf Burger und Immobilien

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 187. Portfoliocheck nehme ich mir erstmals Ray Dalio vor, der den 1975 von ihm gegründeten Hedgefonds Bridgewater Associates zum größten Hedgefonds der Welt aufgebaut hat. Seit einigen Jahren kritisiert Dalio die Geldflut der Notenbanken und warnt vor den negativen Konsequenzen, wenn diese Blase platzt. In den letzten Monaten gewann seine Kritik an Bedeutung, nachdem die Preise explosionsartig in die Höhe schossen und die Notenbanken zur Inflationsbekämpfung die Zinswende eingeläutet haben. Doch eine grundsätzliche Abkehr vom Aktienmarkt empfiehlt Ray Dalio Anlegern nicht. Vielmehr rät er zu ausgesuchten Investments in Unternehmen, die auch in Krisenzeiten hohe Kundennachfrage auf sich ziehen.

Dalio blieb auch im 4. Quartal seinem aktiven Stil treu krempelte 10 % seines breit diversifizierten Portfolios um. Es umfasst nun 732 Aktien, darunter 137 Neuaufnahmen. Am stärksten hat Dalio seine Emerging Markets-Wetten reduziert und seine dies bezüglichen ETF-Positionen zwischen 29 % und 56 % abgebaut. Daneben standen vor allem Walmart auf der Verkaufsliste, wo er seine Position um 44 % verkleinerte, sowie Danaher, die nach dem Verkauf von 98 % wohl vor dem vollständigen Depotexitus stehen. Mit 28,1 % sind defensive Konsumwerte am höchsten gewichtet. Ihnen folgen die zyklischen Konsumwerte mit 17,9 % und Gesundheitswerte mit 17,5 %. Finanzwerte mit 3,5 % und Industriewerte mit 3,1 % folgen mit großem Abstand.

Zu den defensiven Konsumwerten zählt auch Burger-König McDonald's, die mit 2,6 % Gewichtung in Dalios Portfolio auf dem zehnten Rang liegen. Seine Position hat Dalio zuletzt weiter aufgestockt und sich dabei wohl auch von den erheblichen stillen Reserven aus dem enormen Immobilienvermögen leiten lassen...

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Disclaimer: Habe Danaher auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Dienstag, 19. April 2022

Kissigs Aktien Report: Elon Musk greift bei Twitter zu – läuft‘s bei Tesla etwa zu rund?

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Montag, 18. April 2022

Börsenweisheit der Woche 16/2022

"Das zentrale Prinzip des Investierens besteht darin, der allgemeinen Meinung zu widersprechen, da die Investition unweigerlich zu teuer und daher unattraktiv ist, wenn sich alle einig sind."
(John Maynard Keynes)

Sonntag, 17. April 2022

Buffett erklärt, wie der 'Float' ihn ganz einfach immer reicher macht

Warren Buffett ist der wohl beste Investor aller Zeiten. In seinem 2009er Aktionärsbrief erklärte er, was es mit dem "Float" auf sich hat und welch ungeheure Kraft ihm innewohnt. Neben dem Zinseszinseffekt und extremer Geduld ist er die dritte Säule, auf der Berkshire Hathaways mehr als 50-jährige Erfolgsgeschichte basiert.

Die größte Ehre ist es ja, kopiert zu werden. Und Buffett widerfährt diese Ehre nun seitens der Alternativen Asset Manager wie Apollo Global Management, Blackstone, KKR und jüngst auch Brookfield Asset Management, die reihenweise Versicherungskonzerne aufkaufen, um sich deren Float und sich selbst somit einen steten Strom an frischen Finanzmittel zu sichern. Und genau so arbeitet der Float für Warren Buffett...

Freitag, 15. April 2022

Weshalb sich solide Dividendenwerte für Anleger richtig auszahlen können

Am Sinn von Dividendenausschüttungen scheiden sich die (Anleger-) Geister. Während die einen Dividenden für elementar halten, vertreten andere die Auffassung, sie seien schlicht Geldverschwendung. Man solle lieber auf Unternehmen setzen, die ihre Gewinne thesaurieren, also komplett einbehalten, denn dadurch erhöhe sich der Wert des Unternehmens. Und folglich auch der Aktienkurs.

Auf die Dividendenrendite bin ich schon eingegangen, daher möchte ich jetzt andere wichtige Aspekte in den Fokus nehmen. Denn Dividenden polstern in Zeiten von Kursflauten das Konto erfreulich auf und stellen auf lange Sicht immerhin rund 40 % des Gesamtertrages eines Depots aus. Grund genug also, Dividenden ein wenig (mehr) Beachtung zu schenken!

Donnerstag, 14. April 2022

Kissigs Portfoliocheck: DoorDash bleibt Chase Colemans Lieferheld

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 186. Portfoliocheck nehme ich mir erneut Chase Coleman III vor. Coleman begann seine Investmentkarriere 1997 beim Hedgefonds Tiger Management von Julian Robertson und als dieser seinen Fonds im Jahr 2000 schloss, betraute er Coleman mit der Verwaltung von über 25 Mio. USD, was ihn zu einem der über 30 sogenannten "Tiger Cubs" machte, den Tigerwelpen. Chase Coleman gründet seine eigene Investmentfirma Tiger Global Management und war einer der frühen Investoren bei Facebook und LinkedIn. Inzwischen managt Coleman in seiner Tiger Global Management über 50 Mrd. USD; er ist ein aktiver Investor, der sein Depot häufiger umschlägt. Dennoch ist sein Portfolio fokussiert und seine zehn größten Positionen bringen es auf ein Gewicht von beinahe 50%. Auf der 2019er Forbes-Liste der Milliardäre der Welt rangiert er auf Platz 458 mit einem Nettovermögen von 4,5 Mrd. USD und hat nach Angaben von Institutional Investor im Jahr 2020 schätzungsweise 2,5 Mrd. USD verdient.

Coleman blieb auch im 4. Quartal seinem aktiven Stil treu und wirbelte sein 45,9 Mrd. USD schweres Depot kräftig durcheinander. Seine Turnoverrate lag bei 15 % und zum Quartalsende hielt er 169 Positionen, darunter 16 neue. Mit 51,8 % hat der Technologie-Sektor in Colemans Depot weiter zugelegt. Es folgen weiterhin die zyklischen Konsumwerte mit einer etwas reduzierten Gewichtung von 20,9 % vor Communication Services mit 17,1 % und Financial Services mit 8,4 %.

Nach dem Verkauf von 35 % der Aktien rutschte Microsoft auf Platz 2 in Colemans Depot; neuer Spitzenreiter ist nun JD.com. Auf Rang 3 liegt weiterhin Sea Ltd, und vom 4. auf den 6. Platz abgerutscht ist DoorDash - mit über 55 % Marktanteil der führende Anbieter für Food Delivery in den USA.

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Disclaimer: Habe Microsoft, Sea Limited auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Mittwoch, 13. April 2022

Kissigs Nebenwerte-Analyse zu Amadeus FiRe: Erfolgspersonaldienstleister auf Rekordjagd

Im Magazin "Der Nebenwerte Investor" von Traderfox finden sich regelmäßig Analysen von mir zu deutschen Nebenwerten. Das Magazin ist kostenpflichtig und wer es oder eines der weiteren von Traderfox bestellen möchte, gelangt ▶ hier zur Übersicht. Abonnenten erhalten die neuen Artikel, nicht nur die von mir verfassten, vorab in ihr Email-Postfach und das Magazin mit allen Artikeln erscheint dann alle 14 Tage.

Für die Leser meines Blogs hat das Ganze auch einen direkten Nutzen: nach Erscheinen des Magazins darf ich eine meiner Analysen dann auch hier veröffentlichen. Vielen Dank dafür an Simon Betschinger, Gründer und Geschäftsführer von Traderfox.

Dienstag, 12. April 2022

Charlie Munger's Daily Journal halbiert in Q1/22 die Alibaba-Position

Charlie Munger halbierte sein Paket an Alibaba Group.  Und zwar nicht bei seiner mit Warren Buffett betriebenen Investmentholding Berkshire Hathaway, sondern bei seiner eigenen Vermögensverwaltung, der Daily Journal Corp, die er 1977 übernahm und bei der er seitdem Chairman ist war.

Munger agiert äußerst selten und zwar immer nur dann, wenn er sich absolut sicher ist, eine Jahrhundertgelegenheit gefunden zu haben. Dann steigt er groß ein und zwar nicht mit Kleckerbeträgen. Nach vielen Jahren hatte er im Frühjahr 2021 erstmals wieder zugeschlagen und zwar ausgerechnet bei Alibaba. Im Herbst hatte er seinen Bestand annähernd verdoppelt, doch der Aktienkurs befindet sich weiterhin im Sturzflug und Munger und Munger verdoppelte seinen Einsatz gleich noch einmal im 2021er Schlussquartal. Doch im 1. Quartal 2022 ist nun auf einmal alles anders!?

Montag, 11. April 2022

Kissigs Aktien Report: Mit Funkwerk und SBF auf Schnäppchenjagd bei deutschen Nebenwerten

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Börsenweisheit der Woche 15/2022

"Ich mag mein heutiges Portfolio, aber ich weiß auch, dass unter diesen Aktien in 12 Monaten einige Verlierer sein werden. Bei der Aktienauswahl geht es nicht nur um die Auswahl der Gewinner, sondern auch um das Herausfiltern der Verlierer im Portfolio, bevor sie offensichtlich werden."
(Ian Cassel)

Sonntag, 10. April 2022

Verbilligen oder Verluste begrenzen? Peter Lynch weiß, wie's richtig geht. Und wann...

Wenn die Kurse fallen stellt sich Anlegern die Frage, wie sie damit richtig umgehen sollten. Sollten sie ihre bestehende Position ausbauen, also den Einstandskurs verbilligen, oder lieber konsequent die Reißleine ziehen und die Verluste begrenzen?

Eine pauschale richtige Antwort gibt es auch in diesem Fall nicht, denn es kommt entscheidend auf die jeweilige Situation an. Beide Verhaltensweisen können genau das Richtige sein; es kommt darauf an, dass Anleger sich nicht von Angst oder Gier treiben lassen, sondern möglichst emotionslos analysieren, ob ein Nachkauf oder ein Verkauf die positivere Auswirkung auf ihre Gesamtrendite hat.
»Du wirst Deine Ergebnisse nicht verbessern, indem Du die Blumen ausreißt und das Unkraut gießt.«
(Peter Lynch)
Investorenlegende Peter Lynch, der erfolgreichste Fondsmanager der 1980er Jahre, hat hier eine sehr passende Metapher gewählt, um Anlegern eine erste wichtige Entscheidungshilfe zu geben. Aber natürlich steckt noch etwas mehr dahinter...

Freitag, 8. April 2022

Kissigs Portfoliocheck: Bei IAC InterActiveCorp wettet Mason Hawkins auf den nächsten Spin-off-Coup

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig auf für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 185. Portfoliocheck blicke ich mal wieder in das Depot von Mason Hawkins, der mit seinem Longleaf Partners Funds seit mehr als 40 Jahren überdurchschnittliche Renditen für seine Investoren einfährt. Hawkins vertritt einen klassischen Value-Investing-Stil und setzt auf vernachlässigte Branchen, die gerade so gar nicht en vogue sind an der Wall Street.

Im 4. Quartal 2021 lag lag Mason Hawkins Turnoverrate bei 16 % Unter seinen 35 Depotwerten finden sich gleich 8 Neuzugänge. Sein Portfolio ist stark fokussiert. Die drei größten Positionen gut ein 25 % aus und die fünf größten bringen es zusammen auf 40 % Gewichtung. Die mit Abstand größte Position bleibt Lumen Technologies, wenngleich ihre Gewichtung um mehr als 3 % auf jetzt noch 13,6 % gesunken ist. Mattel hat mit CNX Resources die Plätze getauscht und ist neuer Zweitplatzierter. Auf Rang vier folgt nun FedEx, die sich um drei Plätze verbessert haben, vor der weiterhin fünftplatzierten Hyatt Hotels Corp.

Die größte Auswirkung hatte der Wiedereinstieg bei Biogen. Neu an Bors ist Vimeo mit knapp 1 % Gewicht. Vimeo ist ein Business, das IAC InterActiveCorp. aufgebaut und dann an seine Aktionäre via Spin-off verschenkt hat. Bei IAC war Mason Hawkins erst im 3. Quartal neu eingestiegen und hat nun um weitere 0,7 % aufgestockt; es ist mit 4,4 % seine neuntgrößte Position. Interessanterweise kaufte er auch bei MGM Resorts weiter zu, bei denen IAC auf dem Hochpunkt des Coronaabsturzes mit einem Milliardenbetrag eingestiegen war. Mit diesen Wetten, vor allem aber mit IAC, setzt Mason Hawkins antizyklisch auf eine Renaissance der Online-Geschäftsmodelle. Und auf eine Fortsetzung der IAC-Erfolgsgeschichte, die so großartige Unternehmen an die Börse gebracht hat wie Expedia, TripAdvisor, HSN Home Shopping Network, Ticketmaster, LendingTree, Match Group (Tinder) und zuletzt Vimeo. Und die nächsten stehen schon in den Startlöchern...

-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de

Disclaimer: Habe IAC InteractiveCorp, Match Group auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

Dienstag, 5. April 2022

Kissigs Aktien Report: Alphabet - Die Alphawette unter den Tech-Durchstartern?!

Im Rahmen meiner Kooperation mit dem "Aktien Report" von Armin Brack nehme ich mir in unregelmäßigen Abständen interessante Unternehmen vor. Die Ausgaben des "Aktien Reports" und/oder "Geld Anlage Reports" erreichen ihre Leser samstags kostenlos und "druckfrisch" im Email-Postfach und man kann sich ▶ hier beim "Geld Anlage Report" anmelden. Bonbon für die Leser meines Blogs: einige Tage später darf ich die Analysen dann auch hier veröffentlichen.

Montag, 4. April 2022

Kissigs Investor-Update Q1/22 mit Funkwerk, Energiekontor, PNE, Costco, SBF, Berkshire Hathaway, Mutares, Microsoft, Nynomic, Netfonds und FS KKR Capital

Mein Investor-Update zum Ende des 1. Quartals '22

In meinen Investor-Updates blicke ich jeweils zum Ende eines Quartals auf die vergangenen Monate zurück und präsentiere die Top-Werte meines Investmentdepots; es ist in gewisser Weise mein persönliches 13F. Des Weiteren beschäftige ich mich gegebenenfalls auch mal mit Unternehmen, die ich hier im Blog noch nicht vorgestellt habe, die jedoch bereits den Weg in mein Depot gefunden haben.

Börsenweisheit der Woche 14/2022

"Niemand kann die Zinssätze, die künftige Richtung der Wirtschaft oder den Aktienmarkt vorhersagen. Ignoriere derartige Prognosen und konzentriere Dich darauf, was mit den Unternehmen passiert, in die Du investiert hast."
(Peter Lynch)

Sonntag, 3. April 2022

Einfach gedacht: Eine Aktiendividende könnte das Dividendendilemma von Mutares lösen

Bei Mutares nähert sich die Hauptversammlung und damit rückt das Thema Dividende wieder in den Mittelpunkt. Denn Dividendenfans kaufen gerne Aktien von Unternehmen mit hoher Dividendenrendite. Zu denen gehörte Mutares in den letzten Jahren. CEO Robin Laik hatte bereits Mitte 2019 Mutares als "dividendenfreudiges" Unternehmen positioniert und die Dividendenrendite lag damals um die 10 %.

Doch Mutares hat erst vor einigen Monaten eine große Kapitalerhöhung durchgezogen und diese damit begründet, dass man "gerade jetzt in diesem Umfeld" eine Jahrhundertchance an Möglichkeiten vor der Nase hat. Auf der Buyside hat sich die Lage nun sogar noch verbessert. Auf der Sellside nicht. Hier will Mutares abwarten und keinesfalls zu niedrige Verkaufspreise akzeptieren. Richtig so! Aber... wenn man nichts verkauft, kommt kein Geld rein (außer durch die Ergebnisbeiträge bzw. Gewinnabführungen der inzwischen gut laufenden Töchter). Schüttet man nun also auch noch eine (zu) hohe Dividende aus, schmilzt das freie Kapital deutlich. Doch... genau das braucht man gerade jetzt, eben weil sich so viele Möglichkeiten bieten und Mutares fast überall zum Zuge kommen kann. Mutares hat damit ein Dividendendilemma.

CIO Laumann hat sich kürzlich hinsichtlich der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 auch schon weit aus dem Fenster gelegt, als er eher "einen Fortschritt als einen Rückschritt" ankündigte. Ich hoffe, es werden max. 0,10 EUR auf die letztjährige Ausschüttung oben drauf gelegt. Ein Hintertürchen gibt es allerdings noch. Für 2020 gab es eine Basisdividende von 1,00 EUR je Aktie und eine ertragsabhängige Performance-Dividenden von 0,50 EUR. Theoretisch könnte Mutares also auf die Basisdividende auf 1,10 EUR anheben und die Performance-Dividenden entfallen lassen.

Meine Einschätzung

Mir wäre daher eine niedrigere Dividende lieber. Bei 1,10 EUR je Aktie läge die Dividendenrendite bei rund 4,8 % und damit wäre sie vergleichsweise attraktiv. Aus meiner Sicht hoch genug. Dies würde jedoch wohl vom Kapitalmarkt als Taschenspielertrick aufgefasst und als Kürzung wahrgenommen werden. Und Mutares will es sich wohl kaum mit seinen Aktionären verscherzen. Daher wird es wohl mindestens 1,50 EUR geben.

Mutares könnte natürlich auch so schlau sein, dass sie künftig eine Aktiendividende anbieten. So kommt/bleibt einiges von dem Geld im Unternehmen und steht weiterhin fürs operative Business zur Verfügung. Und das bisschen an Extraverwässerung sollte auch kein Problem sein.

Disclaimer: Habe Mutares auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

"Pure New Energy": PNE erzielt in 2021 Rekordwerte - und dreht jetzt erst richtig auf...

Clean Energy Solutions Provider PNE glänzt mit starken Zahlen. Der Geschäftsbericht für 2021 zeigt: PNE hat die eigene Guidance von 24 bis 32 Mio. EUR mit einem EBITDA von 32,7 Mio. EUR (Vorjahr: 26,3 Mio.) übertroffen. Das EBIT beläuft sich auf 9,3 Mio. EUR (Vorjahr: 8,2 Mio.) und das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,33 EUR (Vorjahr: 0,02). Auch die Gesamtleistung wurde in 2021 auf 252,0 Mio. EUR (Vorjahr: 151,7 Mio. EUR) deutlich ausgebaut.

In der Projektentwicklung wurden große Fortschritte erzielt, trotz einiger Verzögerungen in Folge der Corona-Pandemie. Die PNE-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 Windpark- und Photovoltaikprojekte mit rund 1.076,1 MW/MWp (im Vorjahr nur Windenergie: 461,2 MW) fertiggestellt, verkauft oder mit deren Bau begonnen. Damit wurde dieser Wert gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und ein neuer Rekordwert in der Unternehmensgeschichte erreicht.

Und der Blick ins Jahr 2022 stimmt noch zuversichtlicher, denn 2021 war ein vergleichsweise schwaches Windjahr. Dabei hat PNE seinen Eigenbestand massiv ausgebaut, während die Strompreise auf neue Rekordwerte hochschnellten. Menge x Preis = Gewinn, so lautet verkürzt die Zauberformel, die auch in 2022 und darüber hinaus für starken Rückenwind sorgen dürfte. Sowohl beim Business als auch beim Aktienkurs.
 

Freitag, 1. April 2022

Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im März

Der März startete mit brutalen Kursverlusten aufgrund des Ukrainekriegs und der hieraus resultierenden Sanktionen des Westens. In den letzten Tagen kam es aber zu einer geradezu "V-förmigen" Erholung der Börsenkurse, auch wenn die Daten aus Wirtschaft immer negativer werden. Die Börsen und die Wirtschaft laufen nicht synchron, die Börsenkurse nehmen die Entwicklung für 12 Monate vorweg.

Die Earnings Season nähert sich ihrem Ende und die meisten Unternehmen konnten starke 2021er Ergebnisse vermelden. Aber der Ausblick auf 2022 wird oft weggelassen oder steht unter massivem Vorbehalt. Die Börse reagiert(e) oft mit Abstrafung, dabei verkünden die Unternehmenslenker nichts, was man sich mit einer normalen Portion gesundem Menschenverstands nicht selbst denken kann/könnte. Vieles ist also in den Kursen längst drin, vor allem Negatives, so dass positive Überraschungen schnell auch zu satten Kurssprüngen führen.

Dabei sollten Anleger aber unbedingt selektieren zwischen spekulativen Eintagsfliegen, die nur eine Bärenmarktrallye hinlegen, und solchen Aktien, bei denen die Unternehmen fundamental solide dastehen und auch in den aktuellen unsicheren Zeiten ordentliche abliefern werden. Mit solchen Unternehmen im Depot braucht man auch diese herausfordernden Zeiten nicht zu fürchten, selbst wenn der eine oder andere Aktienkurs trotzdem mal kurz unter die Räder kommen sollte. Top-Unternehmen haben immer Konjunktur, sowohl bei Global Champions als auch bei den Hidden Champions im Nebenwertesektor...

Kissigs Portfoliocheck: Stanley Druckenmillers Rohstoffwette Freeport-McMoRan zahlt sich richtig aus

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der bekanntesten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

Bei meinem 184. Portfoliocheck blicke ich mal wieder Selfmade-Milliardär Stanley Druckenmiller ins Depot. Der Öffentlichkeit ist er weitgehend unbekannt, dabei hat er als rechte Hand von George Soros 1992 die Bank of England und das Britische Pfund in die Knie gezwungen. Aus ärmlichsten Verhältnissen stammend hat Druckenmiller es zu einem Milliardenvermögen gebracht; das ist ihm gelungen, weil er seit 30 Jahren fast nie mit einem Jahresverlust abgeschlossen, sondern durchschnittlich eine Rendite von mehr als 30 % erzielt hat.

Druckenmiller fährt einen fokussierten Investmentstil und legt den Schwerpunkt auf einige wenige, ausgesuchte Werte. Er war auch im 4. Quartal 2021 wieder sehr aktiv und kommt auf eine Turnoverrate von 21 %; unter seinen nun 49 Positionen finden sich 15 Neuaufnahmen. Er steht dem Gesamtmarkt weiterhin skeptisch gegenüber und geht von einer bevorstehenden starken Korrektur aus. Seinen Portfoliowert hat er daher sukzessive weiter reduziert und Cash aufgebaut. Ende des Quartals lagen seine Aktienpositionen noch bei 2,75 Mrd. USD, vor einem Jahr waren es noch beinahe 4,0 Mrd.

Der "digitale Fußabdruck" in Druckenmillers Portfolio ist stark geschrumpft; inzwischen sind die Technologiewerte mit einem Anteil von 20,8 % auf Rang zwei zurückgefallen. Die zyklischen Konsumwerte stellen mit einem Gewicht von 39,8 % inzwischen den mit Abstand stärksten Sektor vor Communication Services mit 18,6 %, Basic Materials mit 7,3 % und Industrials mit 5,0 %. Dabei stand Starbucks ganz oben auf seiner Verkaufsliste, aber auch bei Amazon verkaufte er 32 % und bei Alphabet 19 %. Neu eingestiegen ist er bei Chevron und bei Coupang stockte er weiter auf. Der südkoreanische Onlinehändler ist mit 19,2 % Gewichtung nun seine mit Abstand größte Position. Die meiste Freude dürfte Druckenmiller aber "Kupfer-King" Freeport-McMoRan machen, bei dem er im Sommer 2020 massiv einstieg und der seitdem von einem Kurshoch zum nächsten eilt...

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Disclaimer: Habe Alphabet, Amazon auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.