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Dienstag, 1. März 2022

Kissigs Performance-Update: So liefen die Börsen und meine Wikifolios im Februar

Der Februar startete mit Verlusten und die Earnings Season brachte teilweise heftige Kursausschläge mit sich. Alphabet, Apple, Microsoft konnten überzeugen, bei vielen anderen Werten ging es auch schon mal zweistellige in Minus. Inflation, Energiepreise und die bevorstehende Zinswende bestimmten die Agenda - bis Putin in die Ukraine einmarschierte und seitdem die Schlagzeilen beherrscht. Am letzten Wochenende kam dann der Gegenschlag des Westens - finanziell. Es wurden weitreichende Sanktionen gegen russische Oligarchen, Unternehmen, Banken und die Zentralbank verhängt, die den Rubel kollabieren und die russische Börse abstürzen ließen. Derweil kommen die russischen Truppen deutlich schlechter voran als erwartet, denn der ukrainische Widerstand ist erfolgreicher als angenommen. Sieht ganz so aus, als hätte sich Putin kräftig verzockt. Denn den Sanktionen der USA, der EU und Großbritanniens haben sich inzwischen auch Japan und die Schweiz angeschlossen. Russisches Vermögen ist damit eingefroren und in Russland setzt ein Bankenrun ein.

Bei uns halten sich die Börsen vergleichsweise tapfer. Bankenwerte leiden, die Kurse von Rüstungsaktien und die des Green Energy-Sektors schießen hoch. Bis letzte Woche setzte die Deutsche Energiewende noch auf Erdgas als Brückentechnologie der nächsten 20 bis 30 Jahre. Doch nun hat Energiepolitik wieder einen strategischen Wert und die Abkehr vom (russischen) Erdgas ist auf der Agenda ganz nach oben gerutscht...

Der Westen denkt um und kehrt dem "lupenreinen Demokraten" Putin den Rücken. Bis auf Gerhard Schröder. Der SPD-Altkanzler hält Putin sklavisch die treue und klammert sich an seinen Gas-Aufsichtsratsposten von Putins Gnaden fest. Jämmerlich...

"Mit schlechten Leuten macht man keine guten Geschäfte."
(Warren Buffett)

Der Westen denkt um und kehrt dem "lupenreinen Demokraten" Putin den Rücken. Bis auf Gerhard Schröder. Der SPD-Altkanzler bleibt sich und Putin treu; er klammert sich an seinen Gas-Aufsichtsratsposten von Putins Gnaden fest. Jämmerlich...

Aber nicht nur in der Politik liegen die Nerven blank. Für viele Neuaktionäre sind die massiven Kursverluste Neuland. Bisher wurde jeder Kurseinbruch schnell wieder hochgekauft, der schier endlosen Liquidität sei Dank. Doch damit ist es nun wohl bald vorbei und das ändert die Spielregeln. Value zählt wieder was, Growth erscheint zunehmend (zu) teuer. Aber das stimmt natürlich nicht immer. Der Fear-and-Greed-Index steht jedenfalls zum Monatsende bei 26 Punkten und ist damit beinahe schon in den Bereich "extremer Angst" abgestürzt. Frei nach André Kostolany werden die Zittrigen gerade aus ihren Aktien geschüttelt - auch aus den Qualitätswerten. Und hier winken nun echte Schnäppchen.

Allerdings müssen wir uns von zwei unserer Annahmen verabschieden: (1.) die Inflation wird uns länger begleiten. Der Ukraine-Konflikt treibt die Preise, die Sanktionen erzeugen Kosten. Und (2.) die Notenbanken werden weniger stark und weniger schnell an der Zinsschraube drehen als gedacht. Denn auch wenn die Inflationsbekämpfung wichtig ist, wollen sie doch keinesfalls die Wirtschaft abwürgen. Und die tritt gerade richtig auf die Bremse, dank der russischen Kriegstreiberei.

Bedeutet: man sollte sich auf Aktienwerte konzentrieren, die mit steigende Zinsen bei erhöhter Inflation klarkommen, also über Preissetzungsmacht verfügen und/oder in Branchen aktiv sind, die einen Zusatzboom erfahren. Das sind, und da widerhole ich mich, die Sektoren Green Energy, große Technologiefirmen mit starken und wachsenden Cashflows. Banken sind erstmal out, russische Aktien sind ein NoGo und Rüstungsaktien... kann man gut im Depot haben, denn die Wehr- und Verteidigungspolitik erfährt gerade einen massiven Wertschätzungsschub und das wird sich auch in den Militärausgaben der Länder niederschlagen. Selbst Deutschland, das jahrzehntelang die mit den NATO-Partnern vereinbarten 2% der BIP als Minimum stets massiv unterschritten hat, wird diese nun springen lassen. Als Sofortmaßnahme für 2022 wurden "über Nacht" 100 Mrd. Euro bereitgestellt.

Schwieriger wird es für verlustschreibende Unternehmen mit Kapitalhunger und auch für kapitalintensive Unternehmen. Die steigenden Zinsen werden hier zum Kostentreiber. Wachstumswerte sind nicht per se out, aber die Bewertungen werden wohl erstmal nicht mehr die alten Niveaus erreichen. Profitables Wachstum ist sexy, Geldverbrennen nicht. Das Geld wird knapper, das schlägt auch den Börsengängen auf den Magen, so dass hier die nächste zeit wohl mit deutlich weniger Elan zu rechnen ist als noch vor einigen Wochen.

Kurzum: das Börsenwetter bleibt launisch, wechselhaft und ungemütlich. Aber keine Sorge, der nächste  Börsenfrühling kommt bestimmt...

Die Börsenentwicklung

Im vergangenen Monat schwankten die Börsen erheblich und gaben in Deutschland und Europa unterm Strich deutlich nach. In den USA fielen die Verluste eher moderat aus. Und es gab nur leichte Unterschiede zwischen Value und Growthaktien. Auffällig ist, dass das Verfehlen der Prognosen mit massiven Abverkäufen quittiert wird, egl ob Weltkonzern oder kleine Klitsche

• Dow Jones: -0,30% (YTD: -6,27%/ 1 Jahr: +10,11%)
S&P 500: -0,87% (YTD: -10,02%/ 1 Jahr: +12,53%)
NASDAQ: -0,20% (YTD: -14,37% / 1 Jahr: +8,25%)
DAX: -6,16% (YTD: -8,29% / 1 Jahr: +5,66%)
MDAX: -4,29% (YTD: -9,46% / 1 Jahr: +1,69%)
SDAX: -4,40% (YTD: -12,57% / 1 Jahr: -5,02%)
TecDAX: -6,48% (YTD: -18,60% / 1 Jahr: -4,65%)

Entwicklung meiner Wikifolios

Soweit mein kurzer Monatsrückblick. Jetzt kommen wir zur Entwicklung meiner drei Wikis:


Kissigs Nebenwerte Championszum Wiki

Investiertes Kapital: €2.558.400,-
130,00 (31.01.22: 135,41) -3,80%

Rendite seit Start am 19.08.20: +30,0%
Rendite in 2022: -12,70% (YTD)
Rendite in 2021: +17,3%
Rendite in 2020: +27,0% (ab 19.08.)


Kissigs Quality Investmentszum Wiki

Investiertes Kapital: €946.500,-
109,14 (31.01.22: 117,48) -7,1%

Rendite seit Start am 13.08.20: +9,1%
Rendite in 2022: -18,2% (YTD)
Rendite in 2021: +24,0%
Rendite in 2020: +7,0% (ab 13.08.)


Kissigs Turnaround-Spekulationen ▶ zum Wiki

Investiertes Kapital: €116.600,-
83,51 (31.01.22: 86,73) -1,9%

Rendite seit Start am 12.10.21: -16,5%
Rendite in 2022: -7,8% (YTD)
Rendite in 2021: -9,4% (ab 12.10.)


Obwohl Nebenwerte in Korrekturphasen tendenziell zu den größeren Verlierern zählen, hat sich mein Nebenwerte Wiki sehr gut gehalten. Das liegt vor allem an der hohen Gewichtung von Energiekontor und PNE, die die letzten Tagen deutlich zulegen konnten.

Bei den Quality Investments ging es deutlich bergab. Der Finanzsektor blutete kräftig und dabei auch die von mir hoch gewichteten Alternativen Asset Manager. Obwohl sie eher zu den moderaten Profiteuren der aktuellen Lage gehören sollten.

Und bei meinen Turnaround Spekulationen gab es unterm Strich auch nur moderate Verluste. Hier hatte der Januar allerdings gnadenlos zugeschlagen und die Performance deutlich gedrückt.

Ich bedanke mich bei den Anlegern, die mir mit ihren Investments ihr Vertrauen aussprechen und in die drei Wikis zusammen bereits knapp €3,6 Mio. investiert haben. Das sind €200.000 weniger als vor einem Monat und das ist vor allem auf die negative Performance beim Quality Investments Wiki zurückzuführen.

Ich werde mein Bestes geben, um mit den Wikis weiterhin und dauerhaft überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften. Meine Zielrendite pro Jahr ist 15% - davon sind alle drei Wikis jetzt erstmal ein Stück weiter entfernt.


Disclaimer: Habe die genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/ oder in meinem Depot/ Wikifolio.

27 Kommentare:

  1. Hallo Michael
    Habe im Februar PNE mehrmals nachgekauft, wenn es günstig war. Mich würde deine momentane Einschätzung von ABO WIND im Vergleich zu PNE und Energiekontor interessieren
    Grüße Bernd
    Liebe Grüße

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    1. Moin Bernd,
      ich setzte im GreenEnergy-Sektor auf Energiekontor und PNE. Beide sind Projektierer von Wind- und Solarparks und beide haben einen großen Eigenbestand an solchen Energieparks. Daher profitieren sie gleich doppelt: als Bestandshalter erzeugen sie Strom, den sie an der Strombörse verkaufen - aktuell zu sehr hohen Preisen. Als Projektierer rennen ihnen die Interessenten/Investoren die Bude ein, weil jeder Wind- und Solarparks haben will. Und das sofort. Die gibt es aber nicht "sofort", sondern es dauert Jahre von der Idee bis zur Inbetriebnahme. Das beschleunigt auch mehr Geld nicht. Aber... die Preise schießen hoch für den Bestand und auch für die Projektpipeline, weil auch die in den nächsten Jahren fertigzustellenden Projekte heute schon immer stärker nachgefragt werden. Zusatzeffekt bei PNE und Energiekontor ist, dass sie die Hälfte ihrer neuen Energieparks nicht verkaufen, sondern in ihren Eigenbestand übernehmen - einfach ideale Konstellation.

      Encavis, 7C Solarparken, Clearvise finde ich als reine Bestandshalter weniger interessant, weil sie zwar von ihren Bestandparks und den hohen Strompreisen profitieren (und auch vom Wertzuwachs der Parks), aber neue Parks eben auch sehr teuer zukaufen müssen. Sie bezahlen also den Gewinn von PNE und Energiekontor!

      ABO Wind wiederum ist nur Projektierer ohne Eigenbestand. Sie profitieren also nicht so direkt von den hohen Strompreisen, da entgeht ihnen sehr Cashflow. Der Wertzuwachs betrifft die kurz vor der Inbetriebnahme stehenden Windparks, aber natürlich auch die gesamte Projekt Pipeline (wie bei PNE und Energiekontor). ABO Wind profitiert daher von den "Green Deals" und von der neuen Unlust auf (russisches Gas).

      Aber, wie gesagt, meine erste Wahl sind PNE und Energiekontor. Weil sie das Beste aus beiden Welten bieten und immer mal die eine oder die andere Sparte gerade aussichtsreicher erscheint. Im Wiki habe ich gerade ein paar PNE in Energiekontor getauscht, weil die Gewinne bei Energiekontor gerade ganz besonders Rückenwind bekommen haben dürften, während bei PNE aktuell der Aufbau des Eigenbestands Priorität hat und damit wenig Projekte verkauft werden. Daher sieht man dort die Zuwächse nicht (sofort) in den Zahlen und ich denke, die Börse wird da Energiekontor stärker bejubeln. PNE hängt hier ein bisschen hinterher und man braucht einen längeren Atem. Mittel- und langfristig sehe ich bei PNE aber das gleiche Potenzial wie bei Energiekontor. ABO Wind liegt bei mir auf dem Bronzeplatz...

      Hier mein ausführlicher Aktien Report zu PNE und Energiekontor.

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    2. Vielen Dank für den Überblick! Wie sind Ørsted & Vestas in diesem Zusammenhang einzuordnen?
      VG Constantin

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    3. Moin Constantin,
      ich kann zu beiden Unternehmen leider nicht wirklich was sagen. Vestas ist als Turbinenhersteller für mich nicht interessant, da gibt es einen ruinösen Preiswettbewerb mit Siemens Gamesa, Nordex, GE u.a., das ist nicht mein Metier.

      Und bei Orsted bin ich auch nicht so im Thema. Größter Offshore-Windparkbetreiber der Welt; aber ich tummle mich ja eher bei deutschen Nebenwerten. Ich hab mir hier im Sektor meine zweieinhalb Picks ausgesucht (Energiekontor, PNE, ABO Wind) und auf die konzentriere ich mich.

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  2. Hallo Michael,
    vielen Dank für deinen Überblick.

    Ich stelle mir in den letzten Tagen immer wieder die Frage, ob es denn tatsächlich 100% sicher ist in Wikifolios zu investieren oder ob es nicht angesichts der Lage in der Ukraine besser wäre direkt in die Aktien zu investieren.

    Für wie hoch hältst du das Ausfallrisiko von Investments in Wikifolios, falls sich die Lage in Westeuropa auch nochmal verschärft und ggf. auch deutsche Banken in Mitleidenschaft gezogen werden.

    Kannst du da mein Gewissen zu 100% beruhigen oder bist du eher der Meinung man sollte die Wikifolios (oder zumindest Teile davon) verkaufen?

    Viele Grüße
    Jürgen R.

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    1. Moin Jürgen,
      auf der Seite von Wikifolio gibt es bei den FAQs zwei Abschnitte, die für Dich interessant sein dürften. Ich empfehle Dir, diese mal genauer durchzulesen.

      1. Wie sicher sind Investitionen in wikifolio-Zertifikate?
      2. Was bedeutet die Besicherung der wikifolio-Zertifikate für mich als Anleger?

      Ich verstehe die Treunhänderlösung so, dass Wiki-Investoren weitestgehend abgesichert sind.

      Zu Russland-Aktien: Wikifolio hat gestern seine Trader (also mich als Betreiber von 3 Wikis) angeschrieben und darauf hingewiesen, dass in Kürze russische Aktien nicht mehr gehandelt werden können. Das ist inzwischen wohl in die Tat umgesetzt (also an der zugrundeliegenden Börse LS Exchange von Lang & Schwarz).

      Im Grund gibt es also keinen Unterschied zu Russland-Aktien (oder ADRs) an allen anderen deutschen Börsen; die werden ab morgen auch nicht mehr handelbar sein.

      Insofern wäre ein Direktinvestment hier also nicht "sicherer" gewesen, weil die Sanktionen und Beschränkungen für jede deutsche Börse gelten.

      Per se erscheint mir ein Investment in ein Wiki-Zertifikat nicht risikoreicher als in Aktien direkt. Auch über Deinen Broker erwirbst Du keine eigene Aktie (wie es noch zu meiner Banklehrzeit um 1990 herum war), sondern einen Anteil an einer Sammelurkunde. Damals konnte man sich noch eine Aktienurkunde ausliefern lassen und sie dann in seinen Tresor/Schließfach legen. Das gibt es heute nicht mehr. Heute muss man auf das System vertrauen, das im Hintergrund die Rechte verbrieft und digital überträgt. Zumeist managt das in Deutschland Clearstream.

      Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen Deine Ängste nehmen. Letztlich musst Du Dich so entscheiden, wie Du Dich wohl fühlst.

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  3. Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Ich werde meine Investments in Wikifolios beibehalten, weil ich grundsätzlich von Wikifolio absolut überzeugt bin.

    Schönen Tag noch!

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  4. Hallo Michael,
    was hältst du von Steico oder Sto als indirekte Profiteure der steigenden Energiepreise?
    Gruß Andreas

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    1. Deutschland heizt überwiegend mit Erdgas (aus Russland). Will man den Gasverbrauch senken, dann ist Wärmedämmung dazu ein elementarer Schritt. Ich denke, die neuen KfW-Förderrichtlinien werden das aufgreifen. Neben der Dämmung sind hier auch die Fenster entscheidend.

      Steico wird mittel- und langfristig zu den Gewinnern dieser Entwicklung zählen. Man baut gerade massiv Kapazitäten zu; ein Werk läuft schon im Probebetrieb, das zweite wird demnächst folgen. Die deutlichen Kostensteigerungen (Marterial, Rohstoffe, Energie) hat man bisher an die Kunden weitergeben können, das spricht für Preissetzungsmacht. Die berichtete Margenausweitung dürfte also keine Eintagsfliege sein.

      Belastend wirkt sich momentan der Ukrainekonflikt aus, weil Steico ja ganz überwiegend in Polen produziert. Und Belarus und/oder die Baltischen Staaten sind ja ganz nah dran am Konflikt und damit auch Polen. Zumal Putins Forderungen ja auch beinhalten, dass die NATO sich auf ihre Grenzen von 1997 zurückbesinnen soll - also vor der Osterweiterung (u.a. Polen und die Baltenstaaten). Das wird natürlich nicht geschehen und daher könnte der aktuelle Kursdruck bei Steico sich rückblickend später einmal als große Chance erweisen.

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    2. Steico hat ein KGV von 34 und ein KCV von 62 für 2021 und dieses Jahr wollen Sie um ca.15% beim Umsatz wachsen. Das soll eine große Chance rückblickend sein? Wann im Jahr 2030? Das Unternehmen stellt Baustoffe her. Ein KGV von über 17 ist eine absolute Übertreibung. Nachdem Sie über 20 Werte in den letzten 3 Monaten rausgenommen haben. Halten Sie es nicht für besser endlich mal wieder die fundamentale Bewertung (also wann ein Unternehmen teuer oder günstig ist) eines Unternehmens in den Mittelpunkt ihre Analyse oder Aussagen zu stellen? Also hier nein Steico ist zu teuer? Sea Ltd schon verkauft?

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    3. Das KGV ist die sinnloseste Kennzahl, die je entwickelt wurde. Ja, sehr griffig, aber eben auch völlig ungeeignet. Hat Ken Fisher schon 1985 in seinem ersten Beststeller erläutert. Wenn man sich Steico ansieht, erkennt man, dass sie seit Jahren ihre Kapazitäten massiv ausweiten und diese dann innerhalb kürzester Zeit voll auslasten. Darüber hinaus erweitern sie die Angebotspalette und fertigen Vorprodukte selbst, erhöhen also die Fertigungstiefe. Investitionen und Personalaufbau kosten Geld, das drückt die Margen - und Gewinne. Dennoch steigert Steico kontinuierlich seine Margen, verdient also an jedem Euro Umsatz immer mehr. Die Investitionen in die beiden neuen Werke sind weitgehend abgeschlossen, nun kommen die Umsätze und Gewinne (aus dieser neuen Produktion).

      Steico ist nicht billig, aber ein Qualitätsunternehmen mit einer starken Markstellung und Preissetzungsmacht. Als ich vor neuneinhalb Jahren erstmals Steico-Aktien gekauft habe, waren die auch kein Superschnäppchen. Seither stehen 2.350 Prozent Rendite zubuche. Einfach mal schauen, was die immer superbillige Daimleraktie in diesem Zeitraum so abgeworfen hat. Oder gleich bis in die 1990er zurückschauen, da ist außer Dividenden kaum was rübergekommen...

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    4. Ich weiß nicht was die Daimler Aktie damit zu tun hat? Habe ich nie erwähnt? Würde ich auch nie investieren. Zudem gibt es noch andere Kennzahlen, die ich erwähnt habe wie das KCV von 62. Also der operative Cashflow. Der hat mit den Investitionen ertsmal gar nichts zu tun. Auch die vergangene Rendite ist irrlevant, sie hat nichts mit der zukunftigen Rendite zu tun. Es geht um die aktuelle Bewertung. Sie argumentieren einfach das Steico eine Qualitätsunternehmen ist. Ja von mir aus gerne, aber auch gute Unternehmen können zu teuer gekauft eine schlechte Investition sein. Zudem wieso ist eine Aktie die ihnen eine Rendite von 2350 Prozent gebracht hat, nicht in ihrer Top 10?NIcht einmal in den Top 12-13? Und Sea ltd. jetzt schon verkauft oder nicht?

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    5. mit numbercrunching kannst du kein Unternehmen irgendwie realistisch bewerten. Du musst die wirtschaftliche Entwicklung auf Jahre hinaus halbwegs genau einschätzen können. Dazu hat man natürlicherweise nur bei einer Hand voll Unternehmen überhaupt die Kompetenz. Wenn du nicht weißt, wo Unternehmen X in 5 Jahren steht, nützen dir alle Kennzahlen nichts.

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    6. Doch genau das macht man um Unternehmen realistisch zu bewerten. Alles andere ist reine Spekulation. Niemand weiß was in 5 Jahren passiert oder wie es dem Unternehmen gehen wird, besonders bei zyklischen Unternhemen. Deshalb ist es so wichtig nicht teuer zu kaufen. Genau deshalb analysiert man Unternehmen und bewertet Unternehmen. Genau dafür gibt es Begriffe wie Unterbewertung, Überbewertung oder faire Bewertung usw.. Alles andere ist Kaffeesatzleserei. Das heißt Sie können 5 Jahre in die Zukunft schauen? Na dann müssen sie der reichste Mann der Welt sein. Herzlichen Glückwunsch.

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    7. Investieren bedeutet immer, in die Zukunft zu investieren. Wer im Jahr 2021 mit Kennzahlen aus dem Jahr 2021 (!) argumentiert für die Bewertung eines Unternehmens, beschränkt sich komplett auf den Zigarrenstummelansatz von Benjamin Graham. Kann man machen, ist aber wenig(er) erfolgversprechend. Die Börse handelt das, was in 12 oder 18 Monaten passieren wird.

      Vielleicht einfach mal auf einige der besten Investoren der Welt hören...

      "Beim Investieren muss man mit unvollständigen Informationen arbeiten, weil man ein Stück Zukunft kauft."
      (Li Lu)

      "Value Investing nach meiner Auffassung ist das Aufspüren von guten Unternehmen, die von schlauen Leuten geführt werden, und zu vernünftigen Preisen relativ zu ihren Vermögenswerten heute und fünf Jahre in der Zukunft zu haben sind."
      (Mario Gabelli)

      "Ein Unternehmensbericht oder Quartalszahlen können Dir lediglich Aufschluss über die Vergangenheit und die Gegenwart geben. Sie verraten Dir aber nicht die Zukunft."
      (Nicolas Darvas)

      "Ich erinnere unsere Analysten oft daran, dass sich 100% der Informationen, die sie über ein Unternehmen haben, auf die Vergangenheit beziehen und 100% der Bewertung einer Aktie von der Zukunft abhängen."
      (Bill Miller)

      "Investiere niemals, niemals in die Gegenwart! Es spielt keine Rolle was ein Unternehmen verdient oder was es verdient hat. Stell dir die Situation in 18 Monaten vor, denn was immer dann sein wird, dort wird der Kurs sein, nicht da, wo er heute ist. Du musst in die Zukunft schauen, denn wenn du in die Gegenwart investierst, kommst du unter die Räder."
      (Stanley Druckenmiller)

      "Wenn jemand gute Aktien hat, wäre er verrückt, wenn er nur wegen eines Kursrückschlags verkaufen würde. Ich suche Unternehmen, die ich verstehe und von deren Zukunftsaussichten ich überzeugt bin."
      (Warren Buffett)

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    8. mit aktuellen Kennzahlen funktioniert heutzutage nicht einmal mehr der Zigarrenstummelansatz. Man kann ein Unternehmen nicht mehr einfach zusperren und alle Assets verkaufen.

      Mit Numbercrunching ohne spezielle Kompetenz die wirtschaftliche Entwicklung einschätzen zu können, spielt man einfach nur Roulette. Durchschnittliche Privatanleger meistens mit einem asymmetrischen CRV (aber in die falsche Richtung asymmetrisch) indem sie Schrottunternehmen kaufen (niedriges KGV) oder die letzten im Hype sind.

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    9. Es ist egal was ich sage, Sie verstehen es nicht. Mir ist schon klar das man nicht in Unternehmen investiert dessen Zukunftsaussichten schlecht oder Sch. sind. Aber ausschlaggebend dafür ob ich kaufe oder nicht ist die fundamentale Analyse. Aber man kann die Zukunft nicht vorhersagen. Deshalb muss ich meine Entscheidung auf den aktuellen Kennzahlen und der Kennzahlen für nächste Jahr treffen. 5 Jahre kann keiner in die Zukunft schauen. Aber bei gut planbaren Geschäftsmodell und nicht zyklischen Unternehmen ist etwas einfacher das die Forward-Kennzahlen zu berechnen. Aber immer ist es wichtig nicht zu teuer kaufen, Egal wie rosig das Zukunftsaussichten sein mögen. Siehe Delivery Hero, Westwing, Sea ltd., Shop apotheke, Secunet Security, Steico (im Wikifolio), Hypoport(im wikifolio) und viele weitere. Aber wer nicht hören will muss fühlen. ENDE

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    10. es tut mir leid das zu sagen aber du hast die Börse nicht verstanden. Was du tust ist Roulette spielen. Es gibt einen einzigen edge den man als Privatmensch an der Börse hat und das ist der längere Zeithorizont.

      War zum Beispiel Amazon vor 5 Jahren zu teuer oder zu billig? Rückblickend muss man sagen es war grotesk zu billig. Ein crunching der aktuellen Kennzahlen hätte (und hat viele) Anleger damals völlig in die Irre geführt. Microsoft und Apple genauso.

      Eine Unternehmensentwicklung auf Jahre zu prognostizieren hat nichts damit zu tun in die Zukunft zu schauen. Man antizipiert Ergebnisse deren Grundlagen jetzt gelegt sind oder gelegt werden. Das ist Buffetts berühmter circle of competence. Der kann eine handvoll Unternehmen umfassen oder auch gar keins. Wichtig ist nur die Grenzen zu kennen.

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    11. Ja kann sein das ich keine Ahnung habe. Oder vielleicht Sie? Sie vergleichen Äpfel mit Birnen. Microsoft, Apple und Amazon mit einem Unternehmen wie Steico zu vergleichen ist lächerlich. Aber hier können Sie nachlesen was ich über Microsoft und Apple vor 6 Jahren geschrieben habe. Ich habe Apple und Microsoft zum Kauf empfohlen, auch meine Meinung zu Western Digital und Corning dargelegt und sogar ein bißchen vorhergesagt das Warren Buffett bei Apple einsteigen wird. Wie man heute weiß, hatte ich in allem Recht. Können Sie gerne nachlesen unter dem Artikel "Verschleudert Carl Icahn seine Apple Aktien zum halben Preis? oder so von Herrn Kissig. Mir wollte Herr Kissig weiß machen das Apple nicht mehr Hip ist und China Apple nicht mag usw....Wie immer haben die meisten Menschen keine Ahnung und Sie mein Lieber gehören dazu. Hier ein kleiner Auszug:


      Herr Kissigs Aussage trifft genau den Ton, den alle seit einem Jahr einstimmen. So viele Gewinne das kann nicht ewig gut gehen. Stimmt, kann sein muss aber nicht. Die Vorteile von Apple liegen meines Erachtens auf der Hand. Ca. 90% erwirtschaftet Google über Werbung, kein einziges ihrer anderen Unternehmungen wirft Profite ab. Was passiert wenn jemand einen verdammt guten Adblocker erfindet. Googles Gewinne würden massiv einbrechen. Sichere Investments gibt es nicht. In die Zukunft sehen kann keiner und Angst ist kein guter Investment Ratgeber. Und Apple oder das Iphone als "One-Hit Wonder" zu bezeichnen ist leider nicht zutreffend und lässt ihre Aussagen ähnlich wie Ihren Vergleich in einem schlechten Licht erscheinen. Apple ist einer der Dinosaurier wenn es um das Thema Personal Computer geht. Ein treffenderer Vergleich wäre, wenn wir in der Musikbranche bleiben, die Rolling Stones oder ein "Evergreen". Auch das Apple Smartphone Absatz stagniert ist eine sehr sagen wir eine eher " bescheidene " Aussage und falsch ausgelegt. Viele der Apple Kunden warten auf das neue Iphone 7 Modell. Interessant ist eher, das Apple trotz der geringen Neuerungen des Iphone 6 weiterhin so viele davon verkauft.Ich hätte mich über eine logische und nachvollziehbare Aussage gefreut. Wenn man die Lehren das Value-investing hier verbreiten möchte, sollte man sich auch daran halten. Sie haben innerhalb eines Jahres fast 100% Gewinn gemacht, mit Apple. Nichts hat sich innerhalb dieser Zeit an der Aussicht und Zukunft dieses Unternehmens geändert. Die Entscheidung Apple zu verkaufen beruhte auf Angst und Panikmache aus der Presse, dass die Smartphone Verkaufszahlen mal stagnieren oder zurückgehen könnten. Risiko gibt es immer und bei jeder Aktie. Apple ist nicht fancy oder gerade in Mode. Apple ist das Unternehmen und wenn es sich bei ihrem Geschäft nicht um Technologie bzw. Hardware handeln würde, Warren Buffett würde sofort kaufen investieren.Leider ist so. Bei IBM hat er schon investiert. Vielleicht kommt es ja noch.

      Dann dürfte ich nie investieren. Das niedrige KGV verstehe ich ja, aber genau das ist der Grund wieso ich sage es ist ein Investment wert. Keinerlei Fantasie ist im Kurs enthalten, sondern nur Angst. Bitte lesen Sie doch meine Aussagen Es wirklich anstrengend alles immer wieder zu schreiben.

      Anonym 19.02.16, 11:49
      Ausserdem ist es völlig irrsinnig von dem großen Scheitern von Technologie Unternehmen zu reden und selber in solche zu investieren. Corning ist eines dieser Investment und kann leicht von einem anderen abgelöst werden. im Gegensatz zu Apple oder Microsoft besitzt es keine Preissetzungsmacht oder einen Markennamen, oder irgendwelche hohe Cashreserven. Solche Investments sind hoch riskant wie Western Digital. Solche Empfehlungen zu geben ist für mich unverständlich. Und von Apple abzuraten, weil dies hoch riskant ist. Und zudem Investieren Sie noch in einen Zulieferer für Apple oder Samsung. Das macht noch weniger Sinn, wenn Sie davon ausgehen, das bei Apple die Verkaufszahlen einbrechen könnten. Corning ist ein hoch riskantes Investment und sicherlich kein Value Investment. Sie haben keinerlei Ahnung von Technologie oder Supply Chains.

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  5. Hallo Michael, wie würde sich Pacifico Renewable als eine im Aufbau befindliche New-Energy-Company in die obige Gruppe Deiner Meinung nach einreihen?
    Gruß Rainer

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    1. Pacifico Renewables habe ich nicht so sehr auf dem Schirm. Man ist Bestandshalter, also Käufer von Wind- und Solarparks. Das klingt nach bzgl. des Geschäftsmodells nach Clearwise (früher ABO Invest). Inwiefern die "bevorzugten Partnerschaften" mit Projektierern sich auswirken, kann ich nicht einschätzen. Wenn man nur das Erstzugriffsrecht hat, ist man dennoch von den Preissteigerungen voll betroffen. Wenn man an den Projektierern beteiligt ist/wäre, würde man hierüber an den Preissteigerungen zumindest indirekt und teilweise profitieren. Dazu ist mir aber nichts Konkretes bekannt. Insofern scheint mir Pacifico Renewables auch ein "1-Säulen-Green Energy" Unternehmen zu sein, also nicht Bestandshalter und Projektierer, und damit aus meiner Sicht nicht so attraktiv wie die "Zwitter" PNE oder Energiekontor.

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  6. Guten Morgen Herr Kissig, die Energiepreise explodieren. Die Frage ist, wie sich der Energiemarkt in Zukunft entwickeln wird. Es trifft jeden Bürger auf privater Ebene. Bei Stromversorgern ist es mittlerweile recht teuer, neuer Verträge abzuschließen. Meinen Sie, dass man sich an die Strompreise pro Kilowattstunde um die 40 Cent gewöhnen muss? Als Investor habe ich mich ähnlich wie sie Energiekontor und PNE Wind positioniert. Als zusätzlichen Baustein setze ich auf Deutsche Rohstoff AG. Zu einem wird es spannend, wie man mit Almonty das Sangdong Projekt weiterentwickelt. Die Ölpreise explodieren förmlich... Eine Entspannung wird es nur geben, wenn sich die Krise stabilisiert. Selbst wenn es zu einer Stabilsierung kommt, denke ich, wird man ungern das Öl von Putin abkaufen. Was halten Sie aktuell von der Deutschen Rohstoff AG?! Aktuelle finde ich auch die MBB wieder sehr interessant. "DTS" wird durch das Thema "Cyberangriffe" neu bewertet werden müssen und Friedrich Vorwerk wird auf die Umstellung auf "Flüssiggas" auch noch einige Aufträge bekommen...

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    1. Man steht kurz vor einem Atom-Abkommen mit dem Iran - auf den letzten Metern schießt heute Russland quer. Sehr durchschaubares Manöver, denn wenn die Iran-Sanktionen fallen und die Mullahs wieder Öl auf dem Weltmarkt verkaufen dürfen, verliert Russland eine seiner schärfsten Waffen. Also versucht man, dies zu verhindern.

      Doch auch mit der Rückkehr des Iran an den Welt-Ölmarkt dürfte der Ölpreis noch länger hoch bleiben. Die DRAG wird also mit ihrer aktuellen Produktion ordentlich Geld verdienen und jedes neue Bohrprojekt verspricht hohe Renditen. Vielleicht geht Dr. Gutschlag auch wieder antizyklisch vor und verkauft Töchter/Projekte zu Höchstpreisen? Wäre nicht das erste Mal, dass er so vorgeht. Die DRAG bleibt daher interessant. Fast so interessant wie Energiekontor und PNE. ;-)

      Bei MBB bzw. Friedrich Vorwerk bin ich noch unentschlossen, ob man wirklich ausschließlich profitiert von der Abkehr vom Erdgas. Energieinfrastrukturprojekte sind ja langfristig ausgelegt, von der Idee über die Planung bis zu Realisierung vergehen viele Jahre. Sollten nun Projekte umgeplant oder vielleicht völlig neu aufgesetzt werden, würden auf kurze Sicht wohl eher Aufträge/Projekte wegfallen. Auf mittlere und lange Sicht wird Friedrich Vorwerk zu den Gewinnern zählen.

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  7. Hallo Michael: ich denke im Rahmen des "Second-Level Thinking" wäre auch eine Investition in ein Qualitätsunternehmen wie Applied Materials eine sehr gute Investition? Das wäre aus meiner Sicht ein Quali-Unternehmen das gleich mehrere Megatrends bedient - oder übersehe ich etwas? Grüße und weiter so!

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    1. Moin Markus,
      Applied Materials stellt Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie her, auf denen unter anderem integrierte Schaltkreise und organische Leuchtdioden (OLEDs) gefertigt werden. Auf den ersten Blick profitieren sie also von der hohen 5G-Nachfrage und dem Run auf Chips. Die Branche ist zyklisch und ich kann nicht einschätzen, wie sich die Nachfragesituation entwickeln und wie sehr AMAT davon profitieren wird. Und vor allem nicht, wie lange. Für tiefere Einblicke fehlt mir aber das Verständnis und daher habe ich auch keine fundierte Meinung, ob dieses tolle Unternehmen (jetzt) ein gutes Investment ist.

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  8. Hallo Herr Kissig,
    könnten Sie vielleicht ein paar Worte zu Nynomic sagen? Ich habe gesehen, dass Sie da ein paar Mal nachgekauft haben in letzter Zeit. Ich halte die Aktie seit ca. einem Jahr und wundere mich, wieso die Kurse trotz durchgehend positiver Nachrichten so nach unten gehen. Kann das mit der eher tiefstapelnden Unternehmenskommunikation zusammenhängen? Vielen Dank für Ihre immer lehrreichen Ausführungen, und beste Grüße!

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    1. Man weiß eigentlich nie, weshalb die Kurs wirklich fallen - sofern nicht eine unternehmensspezifische Nachricht der Auslöser ist. Die gibt es bei Nynomic nicht. Das Unternehmen hat Ende November (!) die Jahresprognose für 2021 angehoben und dürfte diese ziemlich sicher übertroffen haben: Ziel war ein Umsatz von 100 Mio. Euro. Die Bereiche, in denen Nynomic tätig sind, bedienen allesamt Zukunftstrends und bisher hielten sich negative Auswirkungen der weltweit gestörten Lieferketten in engen Grenzen. Inwieweit der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die zu den größten Weizen- und Maisproduzenten der Welt gehört, negative Auswirkungen auf das Geschäftsfeld Smart Farming haben wird, kann ich nicht einschätzen. Ich denke aber, dass diese noch recht klein und im Aufbau ist, daher dürfte die Ukraine hier (noch?) keine große Rolle spielen.

      Ich denke, der Kurs ist alleine wegen der allgemeinen Börsenkorrektur mit unter die Räder gekommen. Bei Nebenwerten wirkt sich das oft kräftiger aus, weil bei marktbreiten Werten einzelne größere Orders kaum ins Gewicht fallen. Bei Nebenwerten kann dies allerdings der Fall sein und ein deutliches Minus zieht fot panikbesetzte Verkäufe von anderen Anlegern nach sich, die nervös geworden sind.

      Was letztlich zählt, ist der unternehmerische Erfolg, nicht der Börsenkurs. Der Kurs kann morgen 10% höher oder 10% tiefer stehen, der Umsatz bewegt sich nicht in solchen kurzfristigen Dimensionen. Und der Jahresüberschuss auch nicht.

      Ich halte die Nynomic-Aktie auf diesem Niveau für sehr aussichtsreich. Deshalb habe ich auch im Wiki Aktien nachgekauft. Ob ich damit auf kurze Sicht einen guten Griff gemacht habe, weiß ich nicht. Aber ich habe nun mehr Anteile an einem herausragenden Unternehmen und das für einen vergleichsweise günstigen Preis. Und das ist, was am Ende zählt.

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