In meinem 179. Portfoliocheck blicke ich mal wieder in das Depot des Hedge Fonds Third Point. Daniel Loeb pflegt einen aktivistischen Investmentstil und kauft sich bevorzugt in angeschlagene Unternehmen ein, um diese dann in die gewünschte Richtung zu treiben.
Eine Turnoverrate von 22% ist schon gewaltig, denn sie bedeutet, dass Loeb in nur einem Quartal mehr als ein Fünftel seines Portfolios umgekrempelt hat. Ende des Quartals enthielt Loebs Portfolio statt 113 nur noch 91 Aktienwerte, darunter 28 Neuaufnahmen.
Die größte Auswirkung hatte der Verkauf von mehr als zwei Dritteln seiner Position an Upstart Holdings. Hier war Loeb vor vielen Jahren als Frühphaseninvestor eingestiegen und hat nach dem erfolgreichen Börsengang nun richtig Kasse gemacht. Loebs Portfolio ist trotz der Vielzahl an Aktienwerten stark fokussiert: die drei größten Positionen SentinelOne, Danaher und PG&E bringen es zusammen auf rund 23% Gewichtung. Auf Rang 4 folgt Amazon; hier gab es keine Veränderung an der Positionsgröße. Doch Loeb meint, eine neue und aktionärsfreundlichere Geschäftspolitik unter Neu-CEO Andy Jassy zu erkennen und wittert eine Unterbewertung von 30% bis 40% bei der Aktie. Aber kann das wirklich sein?
-▶ zum Artikel auf aktien-mag.de
Disclaimer: Habe Amazon, Danaher auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
Der Kollege heißt Jassy :)
AntwortenLöschenEtwas problematisch finde ich, dass der aktuelle CEO AWS mitaufgebaut hat. Ob er dann die Kontrolle einfach so abgibt und es an die Börse bringt? Da bin ich (als Amazon-Aktionär) leider etwas skeptisch.
Es geht wohl kaum darum, dass Amazon 100% von AWS abgeben soll. Das scheint mir undenkbar. Eher geht es um 25% oder 30%, die man an die Börse bringen könnte. Und auch langfristig dürfte Amazon der beherrschende Anteilseigner bei AWS bleiben (wollen). Der "Clou" wäre doch, wenn AWS an der Börse notieren und wirklich auf den von Loeb angesetzten Wert von $1,5 Mio. kommen würde. Dann würde sofort ersichtlich, dass der Rest von Amazon nur mit $100 Mio. bewertet würde - was für ein Anblick. Und das dürfte dann umgehend für höhere Notierungen der Amazon-Aktie sorgen, so Loebs Kalkül. Finde ich grundsätzlich nachvollziehbar.
LöschenJa, eine separate Listung wäre auf jeden Fall interessant. Wobei ich eine komplette Abspaltung noch aussichtsreicher finde, da dann bei anderen Firmen vielleicht die Vorbehalte geringer wäre, aber das bleibt wohl ein Wunschtraum.
LöschenAWS ist die Cashcow und der Gewinntreiber von Amazon. Bei einem vollständigen Verkauf würde das wegfallen und man säße auf einem riesigen Geldberg - den man nicht benötigt. Man würde vermutlich horrende Strafzinsen zahlen müssen oder zumindest nur Magerzinsen bekommen. Oder Amazon müsste das Geld in irgendwelche anderen börsennotierten Firmen investieren (die vermutlich nicht schneller wachsen als Amazon selbst) oder man müsste es an die Aktionäre ausschütten. Wozu? Das ist nicht Amazons Mission. Daher glaube ich nicht, dass man sich von (zu) vielen AWS-Anteilen trennen würde, wenn überhaupt.
Löschen