Sei's drum. Als Langfristanleger kann einem diesen Spielchen egal sein; sofern man diesen jedes Jahr aufs Neue eintretenden Effekt nicht gezielt für seine Aktiendisposition nutzen will.
Nun ist das Jahr zu Ende und seit einigen Wochen habe ich drei investierbare Wikis am Start. Ich gebe daher eine kurze Wasserstandsmeldung über die Entwicklung der letzten vier Wochen und auch für das Gesamtjahr...
Die große Rückschau auf das Jahr habe ich in meinem 2021er Jahresrückblick vorgenommen, das werde ich nicht alles wiederholen.
Stefan Waldhauser beschrieb das "Dilemma" in seinem Jahresrückblick wie folgt: "2021 war es eigentlich ganz einfach, an der Börse außergewöhnliche Renditen einzufahren: Man nehme die 5 derzeit wohl angesagtesten Tech-Aktien, investiere zu Jahresbeginn gleichgewichtet in Apple, Microsoft, Alphabet, Tesla und Nvidia und freue sich am Ende des Jahres über eine sagenhafte Rendite von 68% (in Euro). Wow!"
Ken Fisher dürfte sich freuen, denn er lag mal wieder goldrichtig. Er wähnt die Börse im Schlussakt eines Bullenmarktes und er wird nicht müde zu erklären, dass in solchen Phasen die großen Techwerte am besten performen. Und er hatte mal wieder Recht. Auch wenn es kaum vorstellbar war, dass nach den enormen Zuwächsen der Vorjahre, in denen Apple und Microsoft mit Kursgewinnen jeweils von deutlich über 50% glänzten, ein weiteres Jahr solcher starker Kursgewinne folgen könnte. Aber es ist geschehen.
Die Unternehmen laufen auf Hochtouren, sie steigern ihre Umsätze und ihre Cashflows. Und auch ihre bewertungsmultiplen steigen. Und genau hier frisst sich der Spaltpilz langsam aber sicher fett. Denn wir steuern auf die Zinswende zu und steigende Zinsen bei reduzierter Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken lässt Bewertungsmultiplen schrumpfen (die Gewinne der Zukunft müssen bei höheren Zinsen mit einem höheren Faktor diskontiert werden).
Wachstumswerte werden zu den Verlierern einer Phase steigender Zinsen gehören. Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Aktienkurse einbrechen müssen. Aber die Gefahr dafür steigt.
Einen Abgesang auf die Börsen muss man deshalb allerdings nicht anstimmen. Denn dieses Muster verfolgte die Börse schon viele Male seit dem Start des Bullenmarktes Anfang 2009 und der Anstieg entlang der "Wall of Worry" setzte sich bisher immer wieder fort und ließ die Märkte neue Höchststände erklimmen. Und die US-Börsen schlossen zum Jahresende auf bzw. an ihren Allzeithochs.
Noch immer sind die Zinsen niedrig, noch immer fließt viel Geld in die Märkte, noch immer verdienen die Unternehmen viel Geld und kaufen Aktien zurück. Daher wird jeder Markteinbruch schnell wieder hochgekauft, denn es gibt einfach keine wirklichen renditeträchtigen Alternativen mit adäquatem Chance-Risiko-Verhältnis. Sofern man sich nicht auf Kryptozockereien oder ähnliche Sperenzchen einlassen will.
Die Energiepreisentwicklung, gerade bei Gas und bei Strom, dürfte nun aber für ein böses Erwachen sorgen bei vielen Unternehmen. Denn diese schließen ihre Energieverträge in den Regel eher auf kurze Sicht ab und die Vervielfachung der Preise für Gas und Strom in den letzten Wochen schlägt bei Neuabschlüssen kräftig ins Kontor. Vor allem in den energiesensiblen Branchen; Software u.ä. dürfte weniger stark betroffen sein. Und... Deutschland und Europa sind viel massiver betroffen als die USA. Daher wird es wohl v.a. bei uns zu enttäuschenden Jahresprognosen kommen.
Es dürfte daher ratsam sein, sein Depot für diese Gegebenheiten zu rüsten...
Die Börsenentwicklung im Dezember
Im vergangenen Monat schwankten die Börsen erheblich. In den USA gab es am Ende neue Höchststände, wobei immer weniger Aktien zu den Gewinnern zählen, sondern vor allem die Schwergewichte haussieren und die Indizes mitziehen. In China herrscht weiter und zunehmend Börsentristesse, während auch in Deutschland die großen Standardwerte besser liefen als Technologiepapiere und Nebenwerte.
• Dow Jones: 3,01% (YTD: 17,46%/ 1 Jahr: 18,24%)• S&P 500: 2,85% (YTD: 25,82%/ 1 Jahr: 28,70%)• NASDAQ: 1,76% (YTD: 26,54% / 1 Jahr: 27,02%)• DAX: 3,27% (YTD: 14,85% / 1 Jahr: 14,26%)• MDAX: 2,91% (YTD: 13,11% / 1 Jahr: 13,63%)• SDAX: -0,09% (YTD: 10,35% / 1 Jahr: 11,17%)• TecDAX: 1,27% (YTD: 20,46% / 1 Jahr: 20,48%)
Entwicklung meiner Wikifolios im Dezember
Soweit mein kurzer Monatsrückblick. Jetzt kommen wir zur Entwicklung meiner drei Wikis:
Kissigs Nebenwerte Champions ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: €2.979.800,-
148,93 (30.11.21: 145,26) +4,2%
Rendite seit Start am 19.08.20: +48,9%
Rendite in 2021: +17,3% (YTD)
Rendite in 2020: +27,0% (ab 19.08.)
Kissigs Quality Investments ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: €1.147.200,-
133,37 (30.11.21: 137,83) -3,1%
Rendite seit Start am 13.08.20: +33,4%
Rendite in 2021: + 24,0% (YTD)
Rendite in 2020: + 7,0% (ab 13.08.)
Kissigs Turnaround-Spekulationen ▶ zum Wiki
Investiertes Kapital: €86.800,-
90,61 (30.11.21: 92,41) -3,6%
Rendite seit Start am 12.10.21: -9,4%
Rendite in 2021: -9,4% (ab 12.10.)
Ich bedanke mich bei den Anlegern, die mir mit ihren Investments ihr Vertrauen aussprechen und in die drei Wikis zusammen bereits gut €4,2 Mio. investiert haben. Ich werde mein Bestes geben, um mit den Wikis weiterhin und dauerhaft überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften.
Disclaimer: Habe die genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/ oder in meinem Depot/ Wikifolio.
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