▶ ÜBERSICHT | THEMENSCHWERPUNKTE

Montag, 27. Dezember 2021

Good News bei... SBF: Im zweiten Halbjahr nahm der Zug ordentlich Fahrt auf, Prognosen werden erreicht, Übernahmen treiben Wachstum weiter an

SBF gab kurz vor dem Jahresende eine Wasserstandsmeldung ab und die weiß zu überzeugen. Der Anbieter von LED-Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge und die Industrie sieht sich voll auf Kurs, die gesteckten Jahresziele zu erreichen und will nach dem Übergangsjahr und der erfolgreichen Integration der Lunux Lighting GmbH in 2022 wieder in den Expansionsmodus schalten. Und das mit schlagkräftigen Argumenten...

Zunächst konnte CEO Witt verkünden, dass SBF den angekündigten Wachstumskurs im zweiten Halbjahr 2021 erfolgreich fortsetzen konnte und die gesetzten Gesamtjahresziele erreichen wird. Für das Geschäftsjahr 2021 hatte der Vorstand einen Konzernumsatz von mehr als €33 Mio in Aussicht gestellt und damit eine Steigerung um 54% gegenüber dem Vorjahreswert von €21, Mio.

Getragen wurde das Wachstum von erfolgreichen Akquisitionen und einer erfreulichen Entwicklung des operativen Geschäfts in beiden Segmenten. Ein Meilenstein war dabei die Integration der Lunux Lighting, mit der das Geschäftsmodell um das Segment 'Industrielle Beleuchtung' erweitert und damit das Leistungsangebot für unsere Kunden deutlich ausgebaut wurde. SBF erlebt eine stetige und rege Nachfrage nach seinen Produkten und sieht sich mit einem hohen Auftragsbestand gut gerüstet für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022.

Die Umsätze im Geschäftsfeld "Industrielle Beleuchtung" sind im Zuge der Konzernintegration und Optimierung der Geschäftsprozesse im Jahresverlauf deutlich gestiegen. So hat das neue Geschäftsfeld im zweiten Halbjahr einen Umsatz von rund €8 Mio erzielt und damit doppelt so viel wie im ersten Halbjahr. Wesentliche Treiber waren die wieder hochgefahrenen Produktionskapazitäten, die temporär aufgrund von COVID-19-Beschränkungen bei hoher Nachfrage nach den Produkten nicht produzieren konnten. Auch das Geschäftsfeld "Schienenfahrzeuge" entwickelte sich positiv.

Weitere Zukäufe im Visier

Neben dem stetigen Ausbau der operativen Aktivitäten befindet sich SBF weiterhin in Gesprächen, um das Produktportfolio mit Zukäufen strategisch weiter auszubauen.

SBF hatte Anfang September erklärt, man habe eine Absichtserklärung (LOI; Letter of Intent) zur mehrheitlichen Übernahme eines deutschen Elektronikunternehmens unterzeichnet. Die Übernahme würde unmittelbar zum weiteren Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen und eine deutliche Steigerung der Wertschöpfungstiefe sowie umfassende Synergien erwarten lassen. Vorbehaltlich eines positiven Ausgangs der in Kürze beginnenden Due-Diligence-Prüfung wird mit einem erfolgreichen Abschluss der Transaktion gerechnet. Mit der Akquisition würde die SBF ihre Wertschöpfungstiefe weiter steigern, die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft verbessern und von umfassenden Synergieeffekten profitieren. Bei dem Übernahmekandidaten handele es sich um ein langjährig erfolgreiches und inhabergeführtes Elektronikunternehmen aus Deutschland mit einem Jahresumsatz im hohen einstelligen Millionenbereich und einer EBIT-Marge von mehr als 10%. Das Unternehmen verfüge über einen modernen Maschinenpark und würde mit seinem Produkt- und Leistungsportfolio die Wertschöpfungskette der SBF-Gruppe deutlich erhöhen. Zudem verspricht sich der Vorstand aus der Übernahme hohe Synergieeffekte in den beiden Geschäftsbereichen "Schienenfahrzeuge" und "Industrielle Beleuchtung.

Anfang November gab es die nächste Meldung: Die SBF hat mit einem deutschen Unternehmen für den Innenausbau von Zügen eine Absichtserklärung für eine Mehrheitsbeteiligung unterzeichnet und werde in Kürze mit der Due-Diligence-Prüfung beginnen. SBF verspricht sich von der Transaktion weitreichende Synergieeffekte und eine Ausweitung der Produktpalette. Im Geschäftsbereich 'Schienenfahrzeuge' konzentriert sich SBF auf Innenkomponenten von Personenzügen und die angestrebte Übernahme eines Spezialisten für komplementäre Interieurprodukte würde die bestehende erfolgreiche Produktpalette sinnvoll ergänzen. Dessen jährlicher Umsatz liege im hohen einstelligen Millionenbereich.

Meine Einschätzung

SBF "liefert" also auch hier ab, denn man hatte zwei Übernahmen für 2021 avisiert. Positiv ist zudem, dass der Vorstand nun erklärt, dass für die im Gespräch stehenden Übernahmen keine weitere Kapitalerhöhung notwendig sei. Die Kapitalerhöhung aus dem Sommer hat den Kurs belastet, aber auch ordentlich frisches Kapital ins Unternehmen gespült - u.a. für die geplanten Übernahmen. Der bisherige SBF-Mehrheitsaktionär Elber GmbH hatte sich ankündigungsgemäß nicht beteiligt; die jungen Aktien waren zu €7,95 ausgegeben worden. Ziel war nämlich auch, den Streubesitz zu erhöhen, was gelungen ist.

Quelle: wallstreet-online.de
Der Aktienkurs hat sich seitdem wieder erholt. Noch sind die beiden angepeilten Übernahmen nicht unter Dach und Fach und die damit einhergehenden Zahlen nicht bekannt. Ich gehe davon aus, dass die Übernahmen abgeschlossen werden und dass SBF hier einen ähnlich guten Job macht wie bei Lunux.

Der Kurs kämpft seit anderthalb Jahren mit einem hartnäckigen "Deckel" bei €11,50, der aber spätestens dann "fliegen" sollte, wenn die Übernahmen vollzogen und die kombinierten Geschäftszahlen und Ziele für 2022 auf dem Tisch liegen.

Spannung verspricht darüber hinaus auch die wegen der Coronalage verschobene Expansion in die USA und UK, die allerdings nur mit flankierenden umsatzsichernden Verträgen einhergehen soll. Allerdings werden für diese Schritte dann wohl nicht mehr mit den vorhandenen finanziellen Bordmitteln zu stemmen sein.

Ich hatte SBF 2016 als Turnaround-Spekulation eingesammelt und lag damit goldrichtig. Nach dem erfolgreichen Turnaround hat sich SBF stark weiterentwickelt und befindet sich weiterhin auf einem profitablen Wachstumskurs. Aus meiner Sicht spricht alles dafür, dass SBF mittel- und langfristig zu den Erfolgsunternehmen zählen wird und daher auch der Aktienkurs in den nächsten Jahren überdurchschnittliche Renditen abwerfen dürfte; SBF bleibt folglich einer meine Nebenwertefavoriten. Das Durchbrechen der Marke von €100 Mio beim Börsenwert rückt die Aktie dabei auch zunehmend aufs Radar institutioneller Anleger.

Disclaimer: Habe SBF auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.

2 Kommentare:

  1. Nach deinem panischen Black Out Kommentar bei den Gasversorgern endlich mal wieder ein guter und fundierter Beitrag.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ohne Begründung ist ihr Kommentar nichts wert...

      Löschen