Charlie Munger hat Aktien der Alibaba Group gekauft. Und zwar nicht für seine mit Warren Buffett gemeinsam betriebene Investmentholding Berkshire Hathaway, sondern für seine eigene Vermögensverwaltung, die Daily Journal Corp, die er 1977 übernahm und bei der er seitdem Chairman ist.
Munger agiert äußerst selten und zwar immer nur dann, wenn er sich absolut sicher ist, eine Jahrhundertgelegenheit gefunden zu haben. Dann steigt er groß ein und zwar nicht mit Kleckerbeträgen. Nach vielen Jahren hatte er im Frühjahr 2021 erstmals wieder zugeschlagen und zwar ausgerechnet bei Alibaba. Der Aktienkurs befindet sich weiterhin im Sturzflug - und Munger verdoppelt seinen Einsatz...
"Es erfordert Charakter, auf so viel Geld zu sitzen und nichts zu tun. Aber ich bin nicht deshalb so erfolgreich, weil ich mich mit mittelmäßigen Gelegenheiten abgegeben habe."(Charlie Munger)
Im Portfolio von The Daily Journal ist Ende des 3. Quartals 2021 weiterhin die Bank of America (43%) die größte Position gefolgt von Wells Fargo (33%). Auf Rang drei liegt weiterhin Alibaba mit 20% Depotanteil ein vor U.S. Bancorp. (4%).
"Weise Investoren setzen viel, wenn die Welt ihnen großartige Gelegenheiten bietet. Sie setzen viel, wenn die Chancen auf ihrer Seite sind. Den Rest der Zeit tun sie das nicht. So einfach ist das."(Charlie Munger)
Und das ist beinahe auf die Kommastelle genau die gleiche Gewichtung wie vor einem halben Jahr, als Munger erstmals Alibaba-Aktien kaufte. Damals hatte er auf einen Schlag ein Fünftel seines Vermögens in eine neue Aktie gesteckt, was für eine große Überzeugung sprach. Munger sah in Alibaba eine dieser großartigen Gelegenheiten, denn der Kurs steht unter Druck, seitdem die chinesische Regierung den Börsengang der Finanztochter Ant Group torpediert und seitdem Ant und die Mutter Alibaba mit immer neuen Regulierungen drangsalierte.
Der Aktienkurs verlor massiv aufgrund des regulatorischen Crackdowns seitens Chinas Regierung, die längst auch andere Sektoren aufs Korn genommen und somit die chinesischen Aktienkurse unisono Richtung Süden geschickt hat.
Ungeachtet dieses Gegenwind im Heimatmarkt expandiert Alibaba in weitere Segmente und Regionen und stärkt seine verschiedenen Standbeine, wie die Logistik. Und Charlie Munger zeigt, dass er weiterhin von Alibaba überzeugt ist, indem er nun weitere 136.740 Alibaba-Aktien zugekauft und seinen Bestand damit um 82,71% auf 302.060 beinahe verdoppelt.
Durch die Aufstockung liegt sein Aktienpaket jetzt "nur" noch rund 38% unter Wasser, aber das dürfte Charlie Munger nicht stören. Er achtet nicht auf den Aktienkurs, sondern beteiligt sich an dem Unternehmen. Und wenn er für seine Anteile zu viel bezahlt hat im Vergleich zu Kursen, die "Mr. Market" zu irgendeinem anderen Zeitpunkt geboten hätte, dann akzeptiert er das.
"Jedes intelligente Investieren ist das Investieren in Werte - mehr bekommen als das, wofür du bezahlst. Investieren ist, wenn du einige großartige Unternehmen findest und dann auf deinem Hintern sitzt."(Charlie Munger)
Anmerkung: Neben Charlie Munger setzt auch die Softbank Group auf Alibaba, denn dort ist man im Jahr 2000 beteiligt, als man für einen Anteil von 29,5% $20 Mio. ausgab. Heute hält Softbank Group noch rund 26%. Dem entsprechend hängt der Softbank-Kurs maßgeblich an der Entwicklung des Aktienkurses der Alibaba Group.
Disclaimer: Habe Berkshire Hathaway, Softbank Group auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
warum hast du eigentlich kein alibaba.
AntwortenLöschendas ist doch DER hit unter den investoren der alten Schule wie auch bei den kids.
jeder kauft chinaaktien, ob jetzt als ETF oder einzelne picks.
sogar deine vorbilder und altmeister sind nun an bord.
und du schaust weiter zu? was ist da los?
Ich bin doch in Alibaba investiert - indirekt über Softbank Group, die 26% an Alibaba halten.
LöschenIch halte Alibaba seit einigen Jahren. Ich halte sie auch weiter. Gewonnen habe ich hier bisher aber nichts. Alphabet habe ich erst seit Anfang des Jahres wieder und habe, Stand heute, mehr Rendite erreciht als mit Alibaba in mehreren Jahren. Kann sich alles noch ändern. Aber ein Nachkauf ist es für mich nicht im Moment.
AntwortenLöschenGruß